Elternforum Drei und mehr

zum nachdenken an alle "Viel-Steuer-Zahler"

zum nachdenken an alle "Viel-Steuer-Zahler"

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Frauen, ich bin irgendwie traurig über die Äußerungen zwischen 23.-26.05. - und da gerade über die, die als Akademiker ungern Steuern an Hartz4-Bezieher abgeben... Wir haben 3 Kinder zwischen 1 und 6; sind beide Ingenieure; mein Mann arbeitet voll, ich ab und an, uns geht es finanziell sehr gut. Ich kenne viele Hartz4-Empfänger, da wir in einer ärmeren Region Deutschlands leben. Hier sind einfach die meisten Familien auf Unterstützung durch den Staat angewiesen; ob durch Wohngeld oder Zuschuss für den KiGa. Dabei arbeiten beide!! Ich finde es schade, wenn Gutverdiener sich darüber aufregen, dass der Staat sozial benachteiligte finanziert und ich habe keine Ahnung, wie viel man verdienen muss, um finanziell völlig unabhänig vom Staat zu sein. DENN: Uns z.B. hat der Staat die Schulausbildung, das Abitur und das Studium finanziert. Außerdem haben wir beide BaföG-Geld erhalten, ich musste es wegen Kindern nicht mal zurückzahlen. Wir bekommen Kindergeld, Eigenheimzulage, Baukindergeld, Wohnungsbauprämie, z.Z. noch ASZ und brauchen keinen Soli zahlen. (Damit werden wir ja nun wohl zu den sozial schwachen Menschen unserer Gesellschaft gezählt.) Die Sicht, nur sozial schwache Familien bekommen Geld vom Staat ist einfach sehr einseitig und dumm. Wir jedenfalls gönnen unsere Steuern dem Staat! LG Manu


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Manzi, schön für Dich, wenn Du dein Geld gerne abgibst. Aber: Du verkennst, dass es vor allem darum ging, dass Normal- oder Besserverdiener keine Lust haben, ihr sauerverdientes Geld an Leute abzugeben, die nicht arbeiten und dafür ein Kind nach dem anderen bekommen und sich das alles fröhlich vom Staat - also von uns - bezahlen lassen. Ich persönlich finde sehr wichtig, dass es für sozial Schwächere Unterstützung gibt. Noch dazu wenn sie wie in den von Dir beschriebenen Fällen arbeiten gehen und das Geld dennoch nicht reicht. Das allein ist ein Unding meiner Meinung nach - aber ein anderes Thema. Ich glaube Dir gerne, dass es euch finanziell gut geht. Wahrscheinlich sind die Häuser/Wohnungen in eurer Gegend auch supergünstig im Vergleich. Wir in einer deutschen Großstadt zahlen alleine 1/3 unseres Einkommens für Miete, dann irre viele Steuern, noch dazu sind wir nicht verheiratet (ok unsere Schuld...) und die Spritpreise und Lebensmittel werden auch immer teurer. Klar, das trifft alle, aber ich mache mir langsam echt Sorgen, wohin das noch führen soll - die "Mittelschicht" wird geschröpft, wo es nur geht, es gibt immer mehr arme Menschen. Wer soll die ganzen Sozialleistungen irgendwann noch finanzieren? Ich jedenfalls finde verständlich, dass Gut- und Besserverdiener nicht gewillt sind, Leute mitzufinanzieren, die sich auf staatlichen Lorbeeren ausruhen. Gruß Tonic


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Aber Manzi hat Recht. Wer kann schon von sich behaupten, nie einen Cent vom Staat bekommen zu haben. So jemand muß ja irre reich geerbt haben, un d das ist ja auch nicht gerade hart erarbeitetes, selbst verdientes Geld. Wir sind in einer ähnlichen Situation. Uns geht es auch gut, weil wir Akademiker sind. Als Studi habe ich mich aber auch bevorzugt gefühlt, vor allem als Studi mit Kindern.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

man sollte aber auch nicht vergessen, dass ihr als jetzt Akademiker die damals vom Staat zur Verfügung gestellte Summe (Bafög etc.) 100X als Berufstätige wieder einzahlt. Leute die ihr Leben lang auf Staatskosten leben, tun das nicht.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Stimmt schon, was du sagst. Ich bin auch dafür, dass die sozial benachteiligten Menschen etwas bekommen. Solche Leute, die nicht arbeiten können, die unter schweren Krankheiten leiden, die es nun mal aus bestimmten Gründen schlichtweg nicht schaffen können. ABER, ja aber! Ich gebe mein Geld nicht gerne an den Teil ab, der wirklich nur auf der faulen Haut liegt und sich denkt: "Ha! Wozu arbeiten? So bekomme ich mehr, als in einigen Jobs, wo ich richtig anpacken müsste." Die möchte ich nicht mit auszahlen und es gibt einige davon. Oder auch die, die dann nebenbei richtig schön schwarz arbeiten, so nach dem Motto: "Ist ja nicht meien Schuld, wenn die anderen so dumm sind und ihre Arbeit anmelden." Solchen Leuten möchte ich kein Geld zahlen, das ist einfach so. Und ich glaube, das möchte keiner. Alle anderen, die wirklich nicht arbeiten können oder anderes zusätzliches Geld, was eben benötigt wird, zahle ich auch gerne. Wir sind ja eine Gesellschaft und müssen einander helfen. LG, Potter


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

@potter Bin ganz Deiner Meinung!!!!! LG


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Kritisiert wurden die, die ihren Lebensunterhalt langfristig durch staatliche Hilfe erhalten ohne Absicht/ Aussicht auf aenderung. Und kritisiert deswegen, weil deren Lebensunterhalt durch uns arbeitende Frauen ( auch erwirtschaftet) wird-und dass wir dann trotz Arbeit aufgrund der hohen Steuern und Sozialbeittaege fuer die Nichtarbeitenden im Endegffekt kaum mehr raus haben. Google mal einen Hartz rechner. Wenn ich fuer uns sechs 800 Euro Miete eingebe- nicht zu viel fuer einen deutschen Ballungsraum und dazu nebenkosten noch angebe, dann erhalte ich ueber Hartz 4 immer gute 2600 Euro im Monat. Das ist sicher nicht viel- aber viele derer, die arbeiten, haben netto auch nicht mehr. Und warum? Weil ihnen von ihrem Gehalt soviel abgenommen wird. Dicke Betraege fuer die Krankenversicherung- weNehmerfamilie auch krankenversichert sein muss- viele Steuern, damit man denen ihr Hartz ausbezahlen kann. Und das ist mein Punkt- durch die hohen Belastungen und insbesondere die hohen belastungen der Steuerklasse 5 fuer den mitarbeitenden Partner ist das Lohnabstandsgebot so verletzt, dass sich bei grossen Bedarfsgemeinschaften die Arbeit oft nicht lohnt. Denn auch, wenn 2600 netto fuer eine Familie zum ausgeben nicht viel ist- es ist ziemlich viel zum Verdienen. Dafuer muss man schon schuften. Und ich finde eben, man soll denen, die mehr arbeiten, auch mehr Geld belassen. Nicht mehr und nicht weniger. Benedikte


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

ich wollte nur einfach darauf hinweisen, dass ich als Ingenieur z.B. auch sehr viele Leistungen vom Staat bekommen habe und ich es echt total einseitig finde, wenn gesagt wird: wir müssen so viel abgeben und füttern dabei nur HartzIV durch. Natürlich stimmt es, dass es einige gibt, die sich durchschlauchen! Die gibt es aber auch unter der arbeitenden Bevölkerung - und einige dieser Leute werden mit Ihreren hohen Gehältern auch vom Staat finanziert... Ich glaube nicht, dass die HartzIV-Durchschlaucher prozentual so viel ausmachen. Unser Staat verschwendet Gelder an ganz anderen Stellen (arbeite in der Baubranche...) und der Anteil ist mit Sicherheit höher!! Auch ist ein Studium für den Staat bestimmt teuer als ein HartzIV-Mensch in diesem Zeitraum - außerdem zahlen die von Euch kritisierten ja auch Steuern (Genuss- und Tabaksteuer z.B. :-()) - und die Lebenserwartung und somit die zu zahlende Rente ist nicht so hoch usw. und ab und an gerät ja doch ein Kind. (Ich hoffe, Ihr versteht letzteres nicht falsch...) LG Manu, die EUCH Euer sauer verdientes Geld natürlich gönnt.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Das Thema ist hier ja praktisch schon abgeschlossen, ich möchte aber trotzdem noch meinen Kommentar dazu abgeben. Mir fällt in diesen Foren (im "3 und mehr" allerdings nicht) auf, dass die Fragen häufig im Stile von "Was steht mir zu?" und "Wieviel darf ich arbeiten?" ( - ohne dass ich meine Ansprüche auf staatliche Unterstützung verliere...), gestellt sind. Mich stört das. Klar, jeder darf alles fragen und gerne auch jede Meinung vertreten, aber ich finde diese Mentalität trotzdem unangenehm. Mich stört auch, dass es immer mehr Transferleistungsempfänger gibt und eben auch das von Benedikte angesprochene Problem, dass diejenigen, die arbeiten und Geld verdienen, in einigen Fällen nicht besser dastehen als diejenigen, die nicht arbeiten. Mich stört schließlich der Neidfaktor, "klar kann Ursula von der Leyen sieben Kinder haben, sie kann ja auch das Personal bezahlen"... - als wären die Verantwortung und die Arbeit damit erledigt. Ich habe überhaupt nichts dagegen, viel Steuern zu zahlen, um unseren Sozialstaat zu finanzieren. Mir wäre es aber lieber, es würde mehr Geld in sehr gute Kinderbetreuung und Schulen investiert, so dass zukünftige Generationen das Geld dann wieder selbst erwirtschaften können. LG, carla72