Elternforum Drei und mehr

wie egoistisch ist das?

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Hallo und Guten Abend! Ich möchte Euch mal kurz die Geschichte meiner besten Freundin erzählen.Sie ist 37 Jahre,seit 14 Jahren verheiratet und hat 2 Söhne,14 und 10 Jahre.Ihr Mann ist 45 Jahre und hatte vor 5 Jahren einen sehr schweren und fast tödlichen Unfall.er hat und wird sich leider auch nie von dessen Folgen erholen.Die Ärzte geben ihm noch höchstens 5-10 Jahre.Nun hat meine Freundin aber den totalen Wunsch nach einem 3.Kind.Sie liebt ihren Mann sehr und die beiden führen auch eine tolle Ehe.Nun möchte sie für sich so viel wie möglich von ihrem Mann erhalten.Und das sieht sie eben in diesem 3.Kind.Ihr Mann möchte eigentlich kein weiteres Kind mehr,aber ihr zuliebe würde/wird er zustimmen.ABER,was ist das für ein WUNSCH?Ist das nicht zu egoistisch dem Kind gegenüber?Wenn der Papa dann plötzlich nicht mehr da ist?Da ist doch das Elend vorprogrammiert,oder?Ist das Verantwortung? Also,ich kann damit überhaupt(noch )nicht damit umgehen. lg denny!


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Hallo denny, das kann man auch anders sehen : Eine Garantie für ein langes (Er-)Leben der Eltern gibt es nie. Die Vorstellung, Vater oder Mutter sind irgendwann nicht mehr, taugt für mich als Argument gegen ein Kind daher nicht. Du magst einwenden, das sei bei jedem eine rein theoretische Möglichkeit, bei deinen Freunden aber Gewissheit - und deshalb der Kinderwunsch (besonders) unverantwortlich. So wie du es schilderst, haben alle Kinder der Familie für noch einige Jahre ein glückliches, "heiles" Familienleben zu erwarten. Die Eltern lieben sich, führen eine tolle Ehe : Das kann, auch wenn es nur noch für einige Jahre so ist, eine stabile Grundlage für ein Kind sein - in den auch wichtigen ersten Lebensjahren - und sich auf sein gesamtes Leben positiv auswirken. Es gibt ja leider viele, die das nicht einmal für ein paar Jahre haben ... Das mag etwas sehr optimistisch sein, zumal es auch jüngere Untersuchungen gibt, nach denen eines der größten statistischen Risiken für's Abrutschen eines Kindes der Tod eines Elternteils ist. Das kann aber auch wieder abgemildert werden durch die Vorbereitung auf den Tod. Es hört sich makaber an, aber ist Tatsache, dass unmittelbar und mittelbar vom Sterben Betroffene den Umgang mit dem zu erwartenden Tod "lernen" können, was allen durchaus heitere und glückliche Jahre bescheren kann. Vielleicht denkst du über diese Aspekte einmal nach und kannst dann mit dem Kinderwunsch deiner Freundin besser umgehen ? Hast du dich schon getraut, mit ihr so offen darüber zu reden ? Sie wird dazu sicher eine Meinung haben, gerade wenn die schlechte Prognose für ihren Mann schon seit Jahren steht. Traurige Geschichte ... ich hätte auch einfach schreiben können "stehe zu ihr, sie hat es schwer genug", aber kann deine Gedanken doch irgendwie verstehen. Nachdem in meiner Umgebung gerade einige jüngere Menschen gestorben sind, habe ich aber bewusst versucht, mich mit dem Thema aueinanderzusetzen und es arbeitet nach wie vor... Gruß Anna


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Nein, ich finde das nicht egoistisch. Wie bereits geschrieben wurde, kann immer was passieren und dann haben die Kinder auch ein Elternteil verloren, ohne das man es vorher weiß. Selbst 5 Jahre, wären 5 Jahre die der Familie bleiben würde, die sie wahrscheinlich auch ganz anders erleben und genießen werden, wie wir. Sie werden bewusster den Tag erleben, weil sie einfach wissen, das es einfach früher vorbei sein wird, als erwartet. Ich finde, du solltest ihr beistehen und sie in dieser schweren Zeit unterstützen und wenn die beiden noch gern ein Kind haben möchten, ist es ok. Ich kanns nachvollziehen, das sie ganz viel von ihren Mann im Dieszeits behalten möchte. LG Doreen


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Ich finde das auch nicht egoistisch,sondern würde wahrscheinlich ebenfalls so handeln. Ich liebe meinen Mann und gerade deshalb würde ich so wenig von ihm wie möglich gehen lassen wollen und wenn für mich die Chance einer erneuten SS besteht, dann würde ich das machen..... Siehe es doch einfach als weitere Erinnerung an ihren geliebten Mann. LG,Meike


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für mich ist das absolut verständlich. diese frau klammert sich an den gedanken, so mehr von ihrem mann zu behalten. es gibt zig paare die z.b. vor einer krebsbehandlng samen oder eier einfrieren lassen, für den fall, dass es hinterher nicht mehr ohne probleme klappt. und niemand weiß, ob der patient überhaupt überlebt. (ok, in deutschland wäre im letzteren fall keine leihmütter erlaubt, aber im ausland) in den usa wurden grade verstorbenen noch samen entnommen und die hinterbliebenen frauen haben sich künstl. befruchten lassen, eben weil sie den partner so sehr liebten und sich durch ein kind etwas von ihm erhalten wollten. ich sehe so ein kind nicht als mittel zum zweck sondern als produkt der liebe bzw. liebesbeweis. lg


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Also ich sehe das auch so, ich kann den Wunsch der Frau ehrlich gesagt absolut nachvollziehen. Ich weiß nicht was ich machen würde, aber verstehen kann ich sie.


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Denke da gibts kein Richtig oder Falsch. Ich würde mich wohl gegen ein Kind entscheiden, aber nachvollziehen kann ich den Gedanken schon und Egoismus spielt da wohl keine Rolle denke ich. Egoistisch ist, wenn ich abtreibe weil mir das Kind grad nicht passt oder wenn ich in der SS rauche usw... Ich kann die Frau schon verstehen.


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Hallo, ich finde die Sitauation sehr traurig. Ich verstehe die Frau und wenn die beiden eine glückliche Beziehung haben, dann verstehe ich auch den Kinderwunsch. Wobei, wenn der Mann es nur seiner Frau zuliebe macht???Hm..... Dennoch solltest du deiner Freundin beistehen und sie unterstützen. Eine Garantie für ein langes Leben gibt es leider nie und wer weiß...vielleicht verbringt die Familie noch eine längere gemeinsame Zeit wie 5 oder 10 Jahre. Das kann doch niemand vorher bestimmen. Wann das Ende ist, weiß ganz alleine der liebe Gott und es gab schon so manch andere Menschen, die ein langes erfülltes Leben führten obwohl sie von den Ärzten schon längst für Tod erklärt wurden. LG Cindy


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Ich kenne eine Kollegin, deren Mann an Krebs gestorben ist als das kind ein halbes Jahr alt war. Ich geh davon aus, das die beiden das auch vorher gewußt haben. Ich kanns auch verstehen, das muss aber jeder so oder so selber entscheiden. Da kann man auch nichts raten.


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Wer sagt Dir, dass der Mann es nur ihr zuliebe machen würde? Das nimmst DU an, oder? Ich denke es ist allein Sache der beiden und Du als Freundin solltest gerade in einer solchen Situation (in die sich keiner hineinfühlen kann, der da noch nie war!) Deiner Freundin eine Stütze sein. Du musst doch damit auch nicht umgehen können! Sag mal, ich (gehe jetzt von mir aus!) würde meine Freundin unendlich bedauern, kannst Du Dir annährend vorstellen wie sie sich fühlen muss zu wissen, dass der den sie liebt - das er bald sterben muss??? Ich denke auch, niemand weiß wann er gehen muss und wenn sie sich so sehr noch ein Kind wünscht, dann soll sie es bekommen und Du -wenn Du wirklich eine richtige Freundin bist -solltest Deine Freundin unterstützend zur Seite stehen. Vielleicht lebt ihr Mann 10 Jahre?! Vielleicht auch 15. Auch Ärzte irren.