Elternforum Drei und mehr

@sechsfachmama

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Wow, sage ich nur. Ich habe gerade Deinen Beitrag weiter unten gelesen zum Thema- Grenzen setzen-Kinder helfen mit. Das hört sich ja richtig toll an. Ich bin 'nur' Zweifachmama' und verzweifel gerade an meinem dreijährigen, der so gar nix macht außer kuchenteig kneten und Tisch decken.Zimmer aufräumen bekommen wir so gar nicht hin. Jetzt meine Frage an Dich. Wann hast Du damit angefangen, die Kinder mit einzubeziehen ?Wie alt waren sie da? ... und machen dann die Jüngeren automatisch mit, wenn sie sozusagen reingeboren werden ? Das Buch werde ich mir auch mal kaufen. LG,Annette


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Entschuldige, dass ich mich hier einfach einmische ;-) Ich hab auch zwei Kinder, meine Große ist 3,5 und meine Kleine wird jetzt 18 Monate. Die Große hilft beim Tisch decken und räumt ihr Geschirr selbständig in die Spülmaschine, beides, seit sie ca. 2 ist, da ist noch nie was kaputt gegangen, weil sie von vornherein stolz war, was machen zu dürfen. Die Begeisterung hat sich zwar mittlerweile gelegt *gg* , aber sie ist es gewohnt und weiß, es wird so gemacht und fertig. Auch räumt sie ihr Zimmer auf, das haben wir spielerisch schon sehr früh eingeführt und mittlerweile gehört es dazu. Ihren Müll bringt sie auch selbständig in den passenden Mülleimer und ihre Schmutzwäsche in den Wäschekorb. Je älter sie wird, desto mehr werden wir das natürlich ausweiten, aber ich denke, für ihr Alter ist es okay. Unsere Kleine weiß mittlerweile auch genau, was in welchen Mülleimer gehört und auch ihr Zimmer räumt sie auf - klar, ich zeige ihr, was sie worein räumen soll, aber tun muss sie es allein - bei meinen zwei Dickköpfen nicht immer problemlos und ohne Theater, aber da werden keine Ausnahmen gemacht, sonst steh ich irgendwann da und räume ihnen alles hinterher... Wir haben das wirklich von klein auf angenfangen, also aufräumen, als sie laufen konnten, die Mülltrennung kam von allein, anfangs hab ich immer gesagt, was wo rein muss, jetzt wissen sie es und wie gesagt, Tisch decken und Geschirr einräumen, seit sie so zwei ist. Lg Nini


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ja, das habe ich auch immer versucht, aber mein Großer ist da irgendwie sehr taub ;-) Witzigerweise macht sein kleiner Bruder (19Mon.) besser mit. Er räumt schon den Geschirrspüler aus. ...und Müll wegbringen ist sozusagen sein Hobby. hm, ich mache das auch von Anfang an spielerisch- Lego sortieren, dabei aufräumen, Eisenbahnschienen zusammenlegen- all sowas. Der Große ignoriert das... LG,Annette


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..dann muss er lernen, dass das Konsequenzen hat - gerade meine Große meint oft auch "Nee, ich hab keine Lust", aber dann gehen wir halt z. B. nicht auf den Spielplatz, bis das Zimmer aufgeräumt ist, die tägliche halbe Stunde Fernsehen oder die Süssigkeiten werden gestrichen..bisher haben wir es dann doch immer noch zum Spielplatz geschafft, weil sie, als sie erst mal merkte, dass ich es ernst meine, plötzlich gaaaaanz schnell fertig ist ;-) Lg Nini


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hi, ja bei den Großen haben wir von "klein auf" damit angefangen, sobald sie halt den Besteckkorb ausräumen konnten (dabei lernen sie sortieren) mit nem kleinen Hocker, irgendwelche unzerbrechliche Lebensmittel auf den Tisch bringen, Fusseln aufkehren, irgendwelche Stühle oder so abwischen usw. Am Anfang reine "Spielerei", mit der Zeit eben dann unter Ankündigung von Konsequenzen, wenn dieses oder jenes nicht erledigt ist. Wobei es nicht immer leicht ist, wirklich logische Konsequenzen zu finden. Dann ist es besser, zu sagen: ich weiß noch nicht, was das für eine Konsequenz haben wird, bis morgen habe ich mir das überlegt - als wenn man das Kind irgendwie mit was bestraft, was überhaupt nix damit zu tun hat. Dann spüren die Kinder: die Eltern haben ja doch alle Macht und üben reine Willkür an mir. Nicht, dass das bei uns Eltern nicht vorkommt ... es passiert immer wieder. Aber wir lernen ja. Die Kleinen gucken sich das automatisch von den Großen ab (egal ob gut oder schlecht) und unser Großer (13) muss dann schon manchmal etwas "härter" angefasst werden, bevor er so in die Gänge kommt (weil es ja noch viel schönere Sachen als die Pflichten gibt). Aber da muss auch er durch, auch wenn uns das Durchsetzen manchmal mehr Nerven kostet, als wenn wir sagen würden: Pfeif drauf, mach ichs selber. Und es kann auch durchaus sein, dass er das Bad nochmal putzen muss, wenn er es wirklich schlampig gemacht hat - d.h. die Sachen, die er eben so "übersehen" hat. Wir sind nicht pingelig, aber man sieht schon deutlich, wo geputzt und gewischt wurde ... In der Küche auf der Arbeitsplatte sammelt sich auch immer wieder so netter Kleinkram an, der in diesen Augenblicken irgendwie keinem gehört - naja, ein-zwei Tage dulde ich das, dann leg ichs auf den Esstisch, findet sich dann immer noch kein Besitzer (ich weiß ja, wem was gehört), landets draußen auf der Treppe zum OG. Dort kann es durchaus mal 1-2 Tage liegen (man ist ja blind, wenn man die Treppe hochgeht, klaro), aber spätestens samstags beim Saubermachen muss es wegsein, meist aber eher. Trotzdem muss man die Kinder auch da ermahnen: Komm zurück, nimm was mit ... obwohl sie die Hände leer haben. Allg. sind die Mädels schon etwas ordenticher als die Jungs (dafür produzieren sie mehr Wäsche), gerade die Große (fast 12) ist da schon seit Jahren ein absolutes Vorbild für den Rest der Familie. Und sie achtet auch drauf, dass das Mädelzimmer aufgeräumt ist (naja, manchmal muss ich dann doch einschreiten und eine "Kramkiste" mit sortieren, aber das kommt sehr selten vor), auch bei den Jungs macht sie Druck, wenn das Chaos überhand nehmen sollte. Aber - ich habe schon Jungszimmer gesehen, da hab ich die Hände überm Kopf zusammengeschlagen und gedacht: Wow, meine Kinder sind ja suuuperordentlich ... Da liegen die Straßenschuhe unterm Bett, Altpapier im ganzen Zimmer, der Schreibtisch ist ein Müllberg, das Bett ein Sauhaufen ... - nee, da sind unsere Kinder ja wirklich Musterkinder. Klar, es kann auch mal etwas wuselig aussehen (die Jungs haben nur etwas über 10 qm gemeinsam, deshalb auch Hochbetten), aber in Chaos artet es eigentlich nicht aus. Und dass man einen Papierkorb ruhig mal rausbringen kann, wenn er auch noch nicht 3 m übern Rand vollgestopft ist, das müssen sie manchmal auch noch lernen. Es läuft auch nicht immer ohne Gemaule ab (grad die Jungs), aber da muss man eben durch. Und sie wissen auch, dass wir kein "Ausbeutungsunternehmen" sind, sondern dass diese Arbeiten ja zum Wohl der ganzen Familie beitragen. Wenn Mutter alles alleine machen müsste, dann hat sie eben keine Zeit, um im Sommer öfter ins Bad zu fahren oder dass wir freitags unseren Familienabend gemeinsam machen können usw. Eine ganze Zeitlang hatten wir auch eine Punkteliste, die hat sehr gut funktioniert, allerdings ist es günstig, wenn Mutter die Punkte einträgt ... unser Großer hatte immer wahnsinnig viele "Über"punkte mit der Zeit, bei denen ich ein bissel an der Richtigkeit zweifle. Funktioniert folgendermaßen: Man überlegt sich, welche Arbeiten die Kinder allg. im Haushalt schon mithelfen können. Ich nenne mal einige, die bei uns so auf der Liste waren: Spüler, Tischdienst, Schuhe putzen, Brötchen kaufen, Glasmüll mit wegbringen, eine Etage saugen, Müll rausbringen, Komposteimer wegschaffen, Rasen mähen, Haustür wischen usw. Da hat ja jeder anderes. Wir haben so für ca. 5 min Arbeit einen Punkt gerechnet. Also z. B. Spüler ausräumen waren 2 Punkte (nur so als Richtwert). Dann hatte jedes Kind (je nach Alter) seine Pflichtpunkte. Ist z. B. sowieso jeden Tag Spüler ausräumen angesagt, kann man vielleicht von 10 - 12 Pflichtpunkten pro Woche ausgehen bei nem 4-jährigen. Pro Lebensjahr erhöhten sich dann die Pflichtpunkte - je nachdem, welche Arbeiten mit zunehmenden Alter von den Kindern gut zu schaffen waren. Klar, nur im Sommer kann man Rasen mähen (das betraf eher unseren Großen so ab 8, 9 Jahre aufwärts) und nur im Winter Schnee schieben. Das muss man bissel bedenken. Und dann gab es noch die Zusatzpunkte. Für jede zusätzliche Arbeit, die über die Pflicht hinausgeht, gab es 10 Cent. Und für jeden Punkt, der bei den Pflichtpunkten fehlte, wurden 10 Cent vom Taschengeld (oder von den letzten Zusatz-Punkten) abgezogen. Ich hab mir so ein Blatt im Rechner gemacht mit dem jeweiligen Namen und darunter dann 5 Reihen mit Punkten, links die Pflicht-, dahinter die Zusatzpunkte (5 Reihen, damit es ca. für einen Monat reicht und ich musste ja vier Kinder auf dem Blatt unterbringen - man kann dementsprechend auch gleich für 2 Monate oder so machen). Jedesmal nach Erledigung einer Arbeit wurde ein Punkt ausgemalt. Gerade für die Kleinen ein sehr anschaulicher Effekt. Manche machen das auch mit Aufklebern, aber das wird mit der Zeit kostspielig. So eine Punkteliste eignet sich auch super, wenn z. B. ein Kind etwas besonderes lernen soll (Töpfchen gehen, Schnürsenkel ...) oder eine Unart sich abgewöhnen soll (tägliches Zanken, motzen ...). Immer wenn es einen ganzen Tag gut geklappt hat, bekommt es dafür einen Punkt (hier gibt es keine "Strafpunkte") und wenn die Liste voll ist (einen Monat oder so - je nachdem eben), dann gibt es eine Überraschung (nur mit dem Kind einen Eisbecher essen gehen, extra mal ein Spielzeug ... da gibts ja viele Möglichkeiten). Ich habe schon von vielen anderen gehört, dass diese Listen wirklich sehr wirkungsvoll sind und den Kindern auch das Gefühl vermitteln, dass sie was geschafft haben. Diese Listen kann man sehr flexibel einsetzen - je nach Bedarf eben. Wenn man merkt, ok, die Hausarbeit klappt inzwischen super, dann muss man das ja nicht ewig weitermachen oder man verändert was.


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Hallo, das sind wirklich super Tipps. Die Punkteliste ist eine gute Idee. Vielen Dank ! LG,Annette