Mitglied inaktiv
Hallo zusammen, mich interessiert Eure Meinung zu folgendem Thema: ich möchte mich gern für ein Patenkind über die Kindernothilfe verpflichten. Ich habe eine Dokumentation über die Arbeit der Kindernothilfe in Afrika gesehen, und habe mich daraufhin auf deren Website informiert. Es gibt dort mehrere Möglichkeiten, die Arbeit dieser Organisation zu unterstützen, und mich würde eben eine Patenschaft für ein Kind interessieren. Von diesem Kind bekommt man dann ein Foto und einen Bericht über die genauen Lebensumstände. Wenn es schreiben kann, kann man auch Briefkontakt direkt mit dem Kind halten. Außerdem bekommt man einen jährlichen Bericht der Organisation über die Entwicklung des Kindes. Man könnte es sogar besuchen, wenn man denn wollte. Der monatliche Beitrag beläuft sich auf 31 Euro. Soweit so gut. Nun ist mein Mann überhaupt nicht begeistert von der Idee. Er ist ein alter Sparfuchs und hasst feste monatliche Ausgaben aller Art. Er rechnet mir vor, dass wir einen riesigen Kostenapperat am Bein haben ( Haus, Auto, Kinderbetreuung etc...), und ob wir die 31 Euro nicht lieber für UNSERE Kinder anlegen sollten, an ihre Ausbildung müßten wir denken unsw... Man muß dazu sagen, dass wir mit unserem "riesigen Kostenapperat" blendend zurecht kommen, die Kinder ein prall gefülltes Sparbuch haben, und auch unsere Sparkonten alles andere als leer sind. Es geht uns gut. Natürlich müssen wir hin und wieder rechnen und können nicht einfach drauflos kaufen. Aber ich denke nicht, dass die 31 Euro für ein hungerndes Kind unseren Kindern fehlen wird. Ich denke eher, dass ich meine persönlichen Dinge etwas einsparen könnte, zB. würde ein Abbo beim Fitness-Studio weit mehr als 31 Euro kosten, also melde ich mich eben nicht wie geplant an, sondern geh weiterhin joggen. Das tut mir nicht weh. Mir liegt diese Patenschaft-Geschichte so am Herzen, aber mein Mann gibt mir fast das Gefühl, ich sei eine Rabenmutter, die ihren Kindern die Chance auf ein sorgenfreies Studium verbaut, nur um ihrer Weltverbesserer-Laune nachzugehen. Ist die Idee wirklich so falsch? Kann man es sich als Mehrfacheltern nicht mehr leisten, auf das Leid anderer zu schauen? Das kann und will ich nicht glauben. Wie seht Ihr das? Hat vielleicht jemand von Euch ein Patenkind über so eine Hilfsorganisation oder ist irgendwie anderweitig aktiv in diese Richtung? Dann würde ich mich über Erfahrungsberichte freuen! Liebe Grüße, Ulli
Hallo Ulli! Ansich finde ich diesen Gedanken nicht falsch aber mit festen Geldbeträgen währe ich auch sehr vorsichtig. Zumal, kommt das Geld auch zu 100% dort an? Oder vielleicht nur ein geringerer Teil? Meine Mutter organisiert fahrten mit Vollbeladene LKW´s mit. Diese sind gefüllt mit Kleidung für groß und klein, Spielsachen, allgemeine Babyartikel wie Betten, Matratzen, Kinderwagen und und und. Dieser LKW geht alle 3 Monate nach Russland in die Kinder und Altersheime. Die Doppelgarage meiner Eltern so wie das Carport und der Keller, werden Monate vollgefüllt von sooo vielen Menschen die halt auch helfen möchten und natürlich auch ihren (in unseren Augen Schrott) loßwerden möchten. Meine Mutter ist Kirchlich sehr aktiev und Männer aus ihrer Kirchengemeinde fahren Privat dort rüber und ferteilen alle Dinge. Aber da weiss man auch wo es hinkommt und es wird nicht nur einem Kind geholfen, sondern der ganzen Einrichtung. Finde ich Sinnvoller. Und es hat sich in den letzten 10j so rumgesprochen das man alles bei meinen Eltern abladen kann und es kommen wirklich Menschen von weit und breit mit wirklich tollen Sachen. Ich wollte dir nur mal ein Beispiel nennen, was in meinen Augen sicherer ist und eine richtig tolle Sache die niemanden weh tut, auch solchen Pfennigfuchsern wie deinem Mann *grins* LG Regina
Hallo Ulli, ich finde die Idee auch toll. Meiner Meinung nach sind wir alle irgendwie in der Lage zu helfen. Sei es wie goldys Mutter mit handfesten Dingen oder auch finanziell regelmäßig. Helfen ist immer schön ! Ich spende schon regelmäßig an Worldvision und werde auch ein Patenkind unterstützen. Die Rechnung Deines Mannes ist natürlich völlig in Ordnung. Aber ich rechne anders. 30 euro, das ist ein Euro pro Tag, der tut uns nicht weh. 30 Euro, soviel geben wir im Monat für Brot aus. Für einen Menschen in der dritten Welt bedeutet das weitaus mehr als genug Brot jeden Tag. Ich habe jahrelang ca. 30 Euro fürs Lottospielen in den Wind geschmissen. LG,Annette
Hallo Ulli, ich habe ein Patenkind über die Kindernothilfe, ein kleines Mädchen aus Indien. Ich kann´s nur empfehlen. Die Organisation ist sehr seriös, man bekommt regelmäßig ausführliche Berichte vom Projekt und vom Patenkind, und das Kind selbst schreibt einem auch zumindest einen Brief pro Jahr. Nur zu! Die Kleinen haben´s wirklich nötig. Mit unserem Geld können sie eine Ausbildung machen und haben eine Chance auf ein besseres Leben. Liebe Grüße
Danke für Eure interessanten und tollen Beiträge. Liebe Grüße, Ulli
Liebe Ulli, wir haben seit 99 ein Patenkind in Brasilien (auch über die Kindernothilfe). Wir hatten uns für die Patenschaft entschieden, weil wir zu diesem Zeitpunkt noch keine eigen Kinder hatten und etwas sinnvolles tun wollten. Wir sind sehr begeistert, weil wirklich einiges von dem Kind zurück kommt. Wir schreiben regelmäßig und daher schreibt sie uns auch sehr oft. Ich schreibe ihr in Deutsch und vor Ort wird der Brief ins portugisisch übersetzt. Das Kind schreibt per Hand in seiner Heimatspreche und in Duisburg gibt es ehrenamtliche Übersetzer, die dann ins Deutsche übersetzen. Am Anfang waren wir auch skeptisch, ob alles korrekt abläuft. Aber wir sind ja jetzt schon über einen langen Zeitraum dabei und man sieht, daß es immer vom selben Kind geschrieben wird und das sich die Schrift auch von einer Kinder- in eine Teenageschrift verändert. Meine Freundin die eine brasilianische Grundschullehrerin ist (Zufall..) hat sich auch die Briefe angeguckt und mir bestätigt, daß es richtig übersetzt wird und die Art und Weise wie Camilla schreibt eben typisch für Brasilien ist. Was mich auch überzeugt ist die Kindernothilfe an sich. Man kann dort jederzeit anrufen und hat immer einen kompetenten Ansprechpartner. Als ich einmal um ein aktuelles Bild von unserer Patentochter bat, bekam ich es innerhalb von ca. 7-8 Wochen. Dies alles hat meinen Mann und mich davon überzeugt, daß wir auch nach der Geburt unserer beiden Mäuse die Patenschaften auf jeden Fall fortführen wollen und eher auf andere Dinge verzichten würden. Und wie schon eine Vorrednerin schrieb "für uns ist es 1 Euro am Tag", aber für diese Kinder ist der Grundstock für eine bessere Zukunft. Liebe Grüße Stefanie
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