Mitglied inaktiv
Hallo, ich schreibe und lese ja schon eine Weile hier mit, weil ich mich irgendwie schon dazugehörig fühle, obwohl ich es noch nicht bin. Es ist sehr schön hier, freundlich und warm :-) Ich habe 2 Jungs und übe gerade am dritten. Jetzt haben wir eine besondere Situation mit unserem Ältesten Marius (3,5 Jahre). Ich sage, er ist sehr energiegeladen und ich freue mich darüber. Nun wurde mir von der Kita empfohlen, mal das SPZ auszusuchen , weil er Aufmerksamkeitsdefizite hat. Dort wurde er also untersucht. Die Kiä meint, es könnte ADHS sein und die Psychologin sprach auch von autistischen Störungen. Nachdem ich lange in Foren gewühlt und mich sonst auch im Internet erkundigt habe, wie denn autistische Störungen und ADHS 'aussehen', bin ich der Meinung, dass es eher ADHS ist. Nun hatten wir gestern unsere erste Sitzung bei einer Ergotherapeuten und das war sehr hart für mich. Marius hat überhaupt nicht aufgepasst und war sehr flüchtig. Die Ergotherapeutin ist sehr nett, ich bin also jetzt nicht kritisch ihr gegenüber. Sie fragte mich, wie ich es denn mit ihm so aushalte und ob ich manchmal mit meinen Kräften am Ende bin. Da bin ich jetzt sehr erstaunt, weil ich das eigentlich nicht bin. Ich bin ja so mit ihm gewachsen und liebe ihn so wie er ist und empfinde ihn nun nicht sooooo schlimm. ... und nun endlich zu meiner eigentlichen Frage. Kennen vielleicht einige auch solche Situationen ? Bin ich zu egoistisch, wenn ich nun ein weiteres Kind bekomme ? Ich liebe meine Jungs und für mich gibt es nichts schöneres, mir vorzustellen, dass sie noch Geschwister haben können. Irgendwie habe ich plötzlich Panik, dass es zuviel für Marius werden könnte. Mein Vater meinte, er hat das vielleicht, weil er nach der Geburt meines Zweiten nicht mehr meine alleinige Aufmerksamkeit hat. LG,Annette
Hallo! Du wirst es vielleicht nicht glauben aber genau DAS Gespräch hatte ich heute schon mit meiner Psychotherapeutin! Ich bin depressiv und habe ADS - ich bin auch der Meinung, dass mein Mann und mein Bruder es haben... Da es vererblich ist, vermute ich, dass unser Großer (4 3/4) es auch hat. Sein ganzes Verhalten deutet darauf hin und JA - ich bin oft überlastet mit ihm. Man merkt sofort wenn er nach Hause kommt. Er bringt eine solche Unruhe ins Haus. Keine Viertelstunde später herrscht hier nur Schreierei.... :-( Ich fürchte mich auch vor einem 3. Kind, wobei mein Mann es eh nicht möchte. Aber ich glaube, dass der Große noch viel Arbeit mit sich bringt. Vor allem in der Schule. Allerdings hatten wir auch eine schwere Zeit: 2005 kam sein Bruder, zogen wir um, er kam in den Kiga und Papa hatte Früh- und Spätschicht statt nur Frühschicht. 2006 war ich mit meinen Kräften am Ende und wollte mich scheiden lassen - was natürlich auch nicht spurlos an ihm vorbei gegangen ist. Dazu kommt rasende Eifersucht und er will IMMER im Mittelpunkt stehen und beschäftigt werden. Also, falls ich mich diesen Monat nicht irgendwie verrechnet habe oder sonst was passiert ist, dann werde ich es wohl lassen.... Meinen und auch seinen Nerven und Wohlergehen zu liebe. Und wie gesagt: Papa freut sich sowieso.... Ich weiß, dass macht Dir jetzt KEINEN Mut aber es ist ja auch bei Dir anscheinend nicht so schlimm wie hier! Ihr haltet zusammen und Dein Sohn "belastet" Dich ja nicht, wie Du sagst. Also, wenn Du alles gut im Griff hast, dann würde ich schon noch ein weiteres Kind in Angriff nehmen. Alles Liebe Baby123
Mein Sohn hat ADS. Es ist verbunden mit einem leichten H - sprich Hyperaktivität. Er ist der älteste von unseren 4 Kindern und kein anderes Kind zeigt bisher Sympthome. Also es muss nicht auch die anderen Kinder betreffen. Ich komme sehr gut mit meinem Sohn zurecht, er ist jetzt 10 und ein ganz netter Kerl. Mittlerweile geht es auch in der Schule gut. Wichtig ist hier im Gespräch zu bleiben, der Weg dorthin war hart für uns, denn es wurde uns sehr schwer gemacht. Mittlerweile ist er ein 1er und 2er Schüler :-)) Ich denke Du bist nicht egoistisch. Wichtig ist Deinem Sohnd ie Förderung zu geben die er braucht . Wenn Du das kannst, mit ihm klar kommst und ihn so liebst wie er ist und Du Dir (Dein Mann auch) noch ein Kind wünscht...warum nicht???? Bei uns wurde es mit unserem Großen von Jahr zu Jahr besser, er wird verständiger und lernt sich besser zu kontrollieren. Medikamente gab es nie und wird es bei uns auch nicht geben. Im Übrigen liebt mein Sohn seine 3 Schwestern heiß und innig. Sie sind sein größtes Glück --- seine eigene Aussage und das finde ich so schön. Auch die Psychologin meinte er würde dadurch nur profitieren und bescheinigte uns, dass wir für ihn sehr gute Eltern sind und die Schwierigkeiten leider bei der >Schule lagen :-(
Hallo, das tut mir leid für Euch, aber ich finde es toll, dass Du etwas tust. Denn das habe ich gelesen in den letzten Tagen im Internet, dass mit Förderung viel zu machen ist. Euch alles Gute ! LG,Annette
Hallo, das hört sich gut an. Die Schwestern sind sein ganzes Glück- ach, ist das süß !! Marius liebt seinen Bruder auch. Ich habe ihn auch letztens gefragt, ob wir noch ein Baby haben wollen. Da sagte er : ja, wo können wir das kaufen ? :-)) Eine Freundin hat eine studiumarbeit über ADHS geschrieben, dort stand, dass ADHS-Kinder meist fröhlich und lieb sind. So ist Marius auch. Aber halt immer in Bewegung und fängt alles an und macht nix fertig. Ich dachte immer, so sind Jungs nunmal.;-) Vielen Dank und LG,Annette
Hallo Anette, fühl Dich erstmal virtuell gedrückt. Das kann die eigenen Gefühle ganz schön durcheinanderwirbeln, wenn eins der Kinder nicht ganz so "tickt", wie es vielleicht der Norm entspricht. Wir haben hier auch so ein Kind. Unser Ältester war immer schon irgedwie ein bißchen anders als andere Kinder. Bei ihm wurde schon viel vermutet, von ADHS bis Asperger Autismus (die Grenzen können da wohl fließend sein). Mir wurde wärmstens ans Herz gelegt, unseren Sohn mal bei Prof.Döpfner in Köln vorzustellen. Ich weiß nicht, wo Du herkommst, aber vielleicht wäre das auch eine Adresse für Euch. Er soll eine Koriphäe (schreibt man das so?) auf diesem Gebiet sein. Die Wartezeiten sind allerdings lang. Wir warten immernoch auf einen Termin. Im Moment sind wir mit unserem Sohn in einem Frühförderzentrum, wo er eine Ergotherapie- und eine Psychomotorikgruppe besucht. Seine Probleme wurden für uns auch schon früh erkennbar (da war er ca.2,5 Jahre alt), und wir haben uns trotzdem für ein drittes Kind entschieden. Ich finde das keineswegs egoistisch oder unpassend. Unser Großer hat durch das Leben im Geschwister-Rudel auch viel positive Entwicklungsimpulse bekommen. Bis vor Kurzem haben wir uns auch noch ein weiteres Kind vorstellen können, obwohl auch unser Jüngster Sohn diverse Schwierigkeiten in der Entwicklung hat (Sprachentwicklung). Allerdings hat es bei uns mit dem Schwangerwerden nicht mehr geklappt, und wir haben nun nach reiflicher Überlegung mit der Kinderplanung abgeschlossen. Ich kann Dir nur raten, auf Dein Herz zu hören. Wenn Ihr Euch noch ein weiters Kind wünscht, und hundertprozent hinter dieser Entscheidung steht, dann wird auch Euer Großer von der Entscheidung profitieren. Dass er diese Probleme haben soll, weil er nach der Ankunft des Geschwisterchens nicht genug Aufmerksamkeit bekommen hat, finde ich mehr als zweifelhaft. Besonders, wenn es sich wirklich um ADHS handelt. Laß Dir da bitte nichts einreden. Schuldgefühle sind das Letzte, was Du in dieser Situation gebrauchen kannst. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute für Euren Großen und eine große Portion Mut für alles, was noch kommen soll... Liebe Grüße, Ulli
Hallo Ulli, danke für die warmen Worte :-) Mit der Ergotherapie haben wir gestern begonnen, die Therapeutin redet von evtl. Starken Wahrnehmungsstörungen, sie nimmt an, er spürt seine Muskeln nicht. Hm, darunter kann ich mir nun gar nichts vorstellen, aber sie meinte, das könne auch mit seiner schweren Geburt zu tun haben. Aber egal, er wird gefördert, das ist mir sehr wichtig. Ich möchte gerne verhindern, dass er vielleicht Medikamente nehmen muß. Den I-Status für die Kita bekommt er auch, da bin ich auch schon beruhigt. Wir wohnen in Berlin, die Psychologin ging ja von autistischen Störungen aus, da gibt es hier sehr viel Hilfe. Auf alle Fälle gehe ich mit ihm mal zur Autismus-Ambulanz, ich möchte auf alle Fälle, dass ein weiterer Psychologe hinzugezogen wird. Ich habe eben mit meinem Partner nochmals über unseren Kiwu geredet. er ist ja nur am Wochenende bei uns in Berlin. Er meinte, Marius ist ja jetzt kein anderer geworden. Er wird gefördert, es wird besser, nicht schlimmer. Marius liebt Kinder, also soll er noch welche hier zuhause haben. Das fand ich sehr lieb . Ich denke, wir werden das schaffen, wir werden ihn stark machen :-) Ich sage mir auch immer, er ist ja 'nur' verhaltensgestört, wenn er ernsthaft krank wäre, würde ich wirklich drunter leiden. Ich habe Deine Kiwu-Postings verfolgt, es tut mir leid. Du wirkst sehr stark und glücklich mit Deiner großen Familie. Ihr werdet euren Weg zu fünft gehen, das ist super. Viel Spaß dabei !! Lieben Gruß von Annette
Hallo! Unser Ältester hatte als er eingeschult wurde starke Defizite in der Feinmotorik, was dazu führte, dass er die erste Klasse wiederholt hat, da er gar nicht mehr mitkam. Außerdem kam noch eine Aufmerksamkeitsstörung dazu (hat er inzwischen, er kommt jetzt in die 5. Klasse, beides überwunden). Meine beiden anderen Söhne sind jeweils 3 und 2 Jahre jünger. Ich denke, es hat ihm geholfen, nicht immer so als "Sorgenkind" dazustehen, da ja noch 2 andere Kinder waren, um die es sich zu kümmern galt. D.h. er und seine Probleme standen nicht immer im Mittelpunkt, was sonst, wenn er allein oder wenns nur 2 gewesen wären, leichter passiert wäre- meine Meinung. Je mehr Kinder, desto besser lernt das einzelne Kind seine Stärken und Schwächen kennen. Unser Großer ist z.B sehr sozial und ausgleichend, während unser Mittlerer immer gleich in die Luft geht. Das ist etwas, wofür ich unserem Großen schon immer Anerkennung gegeben habe- eine Stärke, die mir mit nur einem Kind vielleicht gar nicht so aufgefallen wäre. Grüße, Elke
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