Mitglied inaktiv
Hallo, ein für mich stetes Thema mit vielen Kindern sind die unterschiedlichen Leistungen in der Schule und deren Würdigung in der Familie. Im Prinzip sollte man dazu der Meinung sein, jeder leiste das, was er kann, und wenn da unterschiedliche Leistungen/Noten herauskommen, liege das wohl am unterschiedlichen Vermögen der Kinder, für das sie nichts können. So weit die Theorie... Bei meinen Kindern beruhen die unterschiedlichen Noten aber zum ganz überwiegenden Teil auf unterschiedlichem Einsatz : Der Älteste (7. Kl) ist unglaublich faul und mogelt sich so gerade eben durch. Die Tochter (6. Kl) ist sehr ehrgeizig und fleißig und daher viel erfolgreicher. Und nun ? Das kann ich doch beides nicht gleich gewichten und würdigen ? (der Einfachheit halber habe ich die jüngeren Geschwister weggelassen ...) Langer Rede kurze Frage : Wie sieht es bei euch aus; ähnliche Gedanken schon gehabt und was daraus gemacht ? Danke und Gruß Anna
Kenne ich! Wobei es bei meinen Grossen eher so war,dass dem Ältesten alles zugeflogen ist.Brauchte nie lernen und schrieb trotzdem nur 1 und 2.Der 2 musste lernen um diese Noten zu bekommen.Der Älteste hat neben seinen Abiprüfungen (wo er nicht für gelernt hat) seinen Motorsegelschein gemacht.Dafür hat er gelernt.Naja NC vom Abi war dann auch" nur" 2.5.Ich denke (sagt er jetzt aber auch) mit lernen wäre er im unteren 1 Bereich gewesen. Der 2 hat fürs Abi gepaukt was das Zeug hält und einen 1,8 NC bekommen.Er studiert nun Humanmedizin. Mein 3 Sohn ist nun(nach den Ferien) im 4 SJ und ist auch eher von der faulen Sorte.Er schreibt zwar gute Noten,aber da er recht unordendlich und schlampig ist,bekommt er oft Fehler angestrichten,die eigendlich keine sind.Aber zurecht,streichen die Lehrer unleserliche Sachen an. Dadurch verliert er oft die bessere Note. Allerdings kann ich mich bis jetzt nicht über sein Zeugnis beklagen.Es ist immer noch richtig gut.Achso er geht auch nach dem Motto seines grossen Bruders"Lernen was ist das"Wenn ich nicht muss,mache ich auch nichts. Bin mal gespannt wie die 2 Mädchen sein werden,aber bis dahin ist noch lange Zeit. VG
wir haben auch bei allen Kindern unterschiedliche Arten zu lernen, bzw. mit dem Lernen umzugehen, aber alles in allem fällt es allen leicht zu lernen. Ich bin dieses Jahr mit den Zeugnissen der Kinder echt zufrieden. Sie wissen selber, dass sie mit etwas mehr Engagement auch besser sein könnten, aber es reicht ihnen im 2 - 3er Bereich zu sein. Dafür arbeiten sie alle selbstständig und ich muss nicht daneben sitzen und alles tausendmal erklären, das finde ich auch wichtig. Unser vorletzter kommt jetzt in die 1. Klasse und ich bin gespannt, wie er es so macht. LG Dani
hallo, wir haben hier ähnliches. die große ist engagiert in schuldingen. die hefter müssen ordentlich sein, hausaufgaben immer gemacht, selbständig noch was gelernt vor einer arbeit. sie hat viele 2en auf dem letzten zeugnis (6.klasse, nach den ferien 7.klasse). der mittlere ist eher schlampig. schafft es nicht alles in seine hefter zu heften, schreibt schlampig. er lernt nur, wenn ich ihn darauf hinweise, daß ja diese und jene arbeit geschrieben wird, aber er erzählt mir auch nicht von allen arbeiten die geschrieben werden. er hat eher 3en auf dem zeugnis (5.klasse, nach den ferien 6.klasse), seine noten sind sehr davon abhängig, ob ihm ein fach spaß macht oder nicht. beide gehen aufs gymnasium (aber auf verschiedene) und solange die noten so sind, wie im moment, freue ich mich mit ihnen über ihr zeugnis. allerdings werde ich auch kritik los, denn ich weiß ja auch, daß mit ein (bißchen) mehr einsatz bei beiden (teilweise) bessere noten drin wären. momentan genieße ich noch die zeit, wo die beiden großen noch nicht so viel zeit mit schule verbringen und solange die noten so sind wie momentan können wir alle ganz relaxt sein. tschau katja +3kids
Huhu, also ich nötige die "schlampigeren" Kinder einfach mehr als die selbständigeren, von daher besteht mein Ausgleich darin die "faulen" eben mehr zu drangsalieren *gg Ich wollte das eigentlich auch nie, sehe es aber auch irgendwie als meine Pflicht an, ein bisschen hinterherzusein. Wer seinen Kram nicht organisiert bekommt, dem wird im Schulranzen hinterhergeräumt, und ich hänge mich eben mehr dahinter und misch mich ein, wann auf welche Arbeit was gekonnt werden sollte und frag auch ab oder helfe bei der Vorbereitung. Denn ich sehe es so: meine faulen/schlampigen Kinder brauchen einfach etwas mehr Unterstützung oder auch mal nen Tritt ... Hinterher freuen sie sich nämlich, wenn dann alles doch ganz gut geklappt hat. Übrigens geht es mir nicht um die Note also das Endergebnis, sondern alleine darum klarzumachen, daß ein gewisser Einsatz auch bei mangelndem Interesse einfach sein muß. Kommt dann hinterher trotzdem nur ne 3/4 raus, aber auch weiß, mein Kind hat sich mit dem Thema beschäftigt und nicht nur Null-Bock und keinen Plan gehabt, ist das auch o.k. für mich. LG Cosma
Hallo auch, also meine kommt jetzt dann in die Schule und ich werde es von Anfang an so einführen daß sie materiell belohnt wird für gute Leistungen. In allen Bereichen sollen die Kinder schon so früh mit erwachsenen Aspekten des Lebens zu tun haben (Aufklärung Missbrauch, Internet, TV-Konsum, usw., usw.). Da finde ich es überholt ihnen zu sagen "Du lernst nicht für die Schule sondern fürs Leben!" Sicher stimmt es indirekt denn sie lernen für die Berufswahl, also für die Perspektive SPÄTER. Das verstehen aber Kinder nicht, und Teenager leben im JETZT. Sie wollen HEUTE ins Freibad! Da finde ich es nur realistisch wenn sie vom Start weg begreifen, daß der der mehr arbeitet auch mehr bekommt. Meine Tochter bekommt seit ihrem 6. Geburtstag erstmals Taschengeld. Alter in Euro pro Monat, also 1,50 € jeden Samstag, 6 € im Monat. Für jede 1 im Zeugnis wird sie ein "Monatsgehalt" als Leistungszulage von mir bekommen. Wenn sie 10 Schulfächer hat, könnte sie sich also theoretisch eine "Erfolgsbeteiligung" von 60 € am Zeugnisstag abholen. Sicher ist das eine Erziehung in Richtung "Kapitalistenschwein" ;-) Aber nur für meine schönen blauen Augen wird sie sich wohl nicht reinhängen, und den tieferen Sinn versteht sie erst wenn sie das Zeugniss für die Bewerbungen braucht. Dann ist es oft zu spät. Das System muss sie von klein auf begreifen finde ich. Nebenbei bemerkt läuft es auch im Berufsleben später so ab, ist halt so. Ich weiß die Lehrerinnen hassen das, aber ich probier das so. So sind auch eventuelle Unterschiede in der Anstrengung ganz einfach und objektiv gewürdigt. Wenn einer nach dem Zeugniss Stereoanlage, Handy oder sonstwas kaufen kann und die faule Geschwister-Socke sabbert neidisch, fällt vielleicht der Groschen auch im Hirn eher, dass das Leben nun mal so ist. Nützt vermutlich eher etwas wie das ganze Jahr ein Geplärre und Gekeife bei schlechten Noten. Hoffe ich zumindest, ist ja alles noch graue Theorie. Liebe Grüße Simone
Huhu, Du setzt aber mit Deiner Notenprämie gleich, daß der, der fleissig ist auch immer die besten nNten haben wird und später im Job Erfolg haben wird. Wie Du schon sagst: Kapitalismus pur. Du unterstellst sozusagen denjenigen in der Gesellschaft, die es zu "nichts gebracht" haben, daß sie einfach nicht fleissig genug waren. Eine Gesellschaft besteht aber immer auch aus schwachen Menschen, die eben nicht mal eben so locker die Leistung erbringen wie andere, daß Du davon ausgehst, daß jeder dieselben Chancen hat wenn er sich nur anstrengt ist doch eine Farce ! Findest Du das wirklich erstrebenswert ? Dieses Beild an deine Kinder zu vermitteln ? Zählt in Deinen Augen nur das Ergebnis ? Eine 3 vom einen Kind kann - wenn mit Mühen und Bemühen erreicht viel mehr persönlichen Einsatz bedeuten als eine 1 vom anderen Kind. Ist das in Deinen Augen nicht belohnenswert ? Cosma
Au weia, ich finde Cosmas Antwort sehr gelungen. Im Leben käme ich nicht auf die Idee, die Leistung meines Kindes finanziell zu entlohnen und vom ersten Schuljahr an ein Tantiemesystem zu etablieren. Wie bitter muss das für ein Kind sein, dass sich redlich bemüht, dessen Leistungsvermögen aber nur für befriedigende oder ausreichende Leistungen ausreicht, egal, wie sehr es sich bemüht. Unpädagogischer geht es in meinen Augen nicht. Da kann die vermutlich gut gemeinte Motivation schnell in böse Minderwertigkeitsgefühle umschlagen. Sorry.... Henriette
Meine Erfahrung aus der Schulzeit ist: Die Kinder mit der materiellen Vergütung von Noten waren bei weitem nicht die besten in der Schule, und sie haben sich auch nicht sonderlich angestrengt wegen des Geldes, denn üblicher- und glücklicherweise hat Geld für Kinder bis ins Pubertätsalter oft noch eine recht untergeordnete Bedeutung. Ich habe nicht viel Taschengeld und niemals Noten- oder Zeugnisgeld von meiner Mutter bekommen, trotzdem habe ich das schulbeste Abi gemacht. Ich fand es dabei immer schön zu wissen, dass meine Mutter mich nach ganz anderen Maßstäben "beurteilt" als die Schule (auch wenn das nicht immer ausschließlich zu meinem Vorteil war) - sie hat keines ihrer sehr unterschiedlichen Kinder jemals wegen der Schule unter Druck gesetzt oder uns "schulisch" verglichen. Es wäre auch sehr ungerecht - denn manche Kinder lernen sehr leicht und schreiben ohne viel Mühe nur 1en und 2en, und andere arbeiten schon früh sehr hart für eine 3 oder 4. Die Belohnung verdient hätte da doch eigentlich das Kind mit den schlechteren Noten, oder? - stattdessen müssen sich die harten Arbeiter dann ggf. noch ansehen, wie ihre faulen Überflieger-Geschwister die Geschenke bekommen? Für mich wäre kein Erziehungsziel, dass meine Kinder diese Häme empfinden oder ertragen sollen - sondern dass sich entweder mitfreuen können, wenn die anderen gut sind, oder Hilfe anbieten, wenn die anderen Probleme in der Schule haben. ps: Das Mitfreuen meiner Mutter über gute Noten (oder auch anderes) war mir tatsächlich immer viel mehr wert als Geld.
ich weiß auch aus meiner Kindheit, dass wir mit Büchern belohnt wurden. Meine Schwester und ich bekamen für eine 2 und eine 3 je einen Punkt, bei einer 1 gab es zwei Punkte. Wer 3 Punkte hatte, bekam ein Buch. Wir durften uns vorher aussuchen. In der Regel waren es so Folgebücher (Pucky, Goldköpfchen, Hanni und Nanni, Dolly etc.) Das Problem war nur, dass meine Schwester ständig 1en schrieb und alle naselang die Bücher bekam, aber überhaupt kein Interesse am Lesen hatte, ich mit abmühte, wenigstens mal ne 3 zu schreiben (ich gehörte in der Schule zu den eher faulen) und bekam nur ganz wenig Bücher, habe aber für mein Leben gerne gelesen. Ich kann mich nur erinnern, dass ich das früher total gemein und ungerecht fand (außerdem ist meine Schwester auch noch jünger als ich) Später als wir aus dem Haus gingen, bekamen wir die Bücher ja auch mit. Und, obwohl meine Schwester die meisten Bücher gar nicht gelesen hatte, bestand sie darauf ihre auch mitnehmen zu können, schließlich hätte sie dafür ja auch immer ihre 1en geschrieben. Ich fand und finde das bis heute noch ungerecht und wir versuchen unsere Kinder individuell darin zu beurteilen. Was wir dieses Jahr als Ansporn gemacht haben war, wer mindestens ein 2 in Englisch auf dem Zeugnis hat, mit dem fährt mein Mann für ein WE nach London. Da sind sie alle total gallig drauf, aber es fällt einem nicht so in den Schoß. Es hat diesmal nur unser Ältester geschafft und auch nur deshalb, weil er eine sehr, nun ja, souveräne Lehrerin hat, die sehr lau zensiert. Aber..............es ist eine 2 auf dem Zeugnis und wir suchen nun schon nach einem WE. LG DAni
Eine ex post-Betrachtung: ich habe schon zweimal Freunde gehabt, die beruflich sehr erfolgreich waren, aber menschlich ein wenig ...schwierig. Beide kamen aus sehr leistungsbezogenen Elternhäusern und bekamen (als Kinder natürlich) kein Taschengeld, sondern nur Geld für gute schulische Leistungen. Ich habe mich manchmal gefragt, ob dieser unbedingte Wille zum Erfolg nicht auch mit dieser Verknüpfung von Leistung = Geld = Anerkennung und Liebe zu tun hatte. Daher bin ich da ein bisschen vorsichtig. Natürlich möchte ich, dass meine Kinder erfolgreich in der Schule sind. Aber wichtiger ist mir letztlich, dass sie sich so angenommen fühlen, wie sie sind. LG, carla72
Eigene Erfahrung, die Note steht und fällt mit dem Lehrer. Kinder merken oft sehr schnell, wie begeistert der Lehrer seinen Job ausführt und das spiegelt sich gerne in den Noten wieder. Hier würde ich bestimmt keine Leistungspremie für gute Noten einführen, wenn das KInd eine Null als Lehrer hat. Was da manchmal auf die Kinder losgelassen wird, ist echt unter aller Sau.
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