Mitglied inaktiv
Hallo, hat von Euch eine die Chorionzottenbiopsie gemacht? Wie sind Eure Erfahrungen? Wir haben sechs gesunde Kinder und nun bin ich völlig unerwartet noch einmal schwanger geworden. Bei den anderen Kindern hatte ich auf weiterführende Diagnostik bewusst verzichtet, da im US immer alles o.k. war. Nun frage ich mich, ob ich diesmal die Biopsie machen lassen sollte, da ich schon auf die 40 zu gehe (der Papa ist schon 50) und v.a. da ich ja auch den größeren Geschwistern gerecht werden muss. versteht Ihr, was ich meine? Ich habe bisher keine Ahnung, ob ich mich tatsächlich bei neg. Ergebnis zu einem Abbruch entscheiden würde, aber ich muss doch auch an die Großen denken..... Grübelnde Grüße Fee
Hallo Fee, ich würde mich erstmal entscheiden, ob ein Abbruch denn überhaupt in Frage käme, z.B. bei der Diagnose Down-Syndrom oder so. Wenn ein Abbruch eh nicht in Frage kommt, würde ich das Fehlgeburts-Risiko einer Biopsie nicht eingehen. Wenn du dir sicher bist, dass du bei einer herausgefundenen Behinderung abtreiben würdest, weil das eine zu starke Belastung für euch wäre, dann kannst du es machen. Wobei ich glaube ich vorher Kontakt zu Familien mit einem behinderten Kind aufnehmen würde, um zu sehen und hören, wie die Belastung im Alltag sein kann - das kann man sonst ja eher schwer abschätzen. Und ich gebe zu bedenken, dass ein Großteil der Behinderungen ungeklärter Ursache ist und durch keine Biopsie erkannt wird... die Garantie auf ein nicht-behindertes Kind hat man also nie... nur eine höhere Wahrscheinlichkeit. LG sun
Hallo sun, was Du schreibst, ist mir durchaus bewusst.... Wir haben im engeren Bekanntenkreis eine mittlerweile junge Frau mit Trisomie 21, daher kenne ich auch die heftigen Belastungen... ein Abbruch wäre sicherlich nicht einfach für mich - aber wäre die Belastung (die ganzen Förderungen etc. pp., wir wohnen auf dem Dorf, da muss man für alles 10-20 km mind. fahren) durch eine Behinderung des Geschwisterchens (ich weiß, es kann durch 1000 andere Dinge auch dazu kommen) nicht für die Geschwister zu belastend, würden sie nicht auf der Strecke bleiben, ist es bei so einer Horde Kinder nicht zuerst meine Pflicht, diesen gerecht zu werden? Ich habe ja zum Glück noch Zeit, war noch nicht einmal beim Arzt, aber diese Gedanken erdrücken mich gerade total :-( LG Fee
Hallo Fee, ich finde es gut, dass du dir die Gedanken machst und nicht blauäugig da ran gehst. Es gibt für Menschen mit Behinderungen inzwischen viel mehr und viel bessere Angebote als z.B. von 20 Jahren. Aber natürlich ist es nach wie vor viel Aufwand - einerseits, weil man sich normalerweise selbst informieren und kümmern muss, um an diese Angebote ran zu kommen, andererseits, weil man, wie du ja auch schreibst, zum Teil einfach weit fahren muss. Wie alt sind denn die Geschwister? Wie stark fühlst du dich am Limit von den Belastungen her? Hast du das Gefühl, die Aufmerksamkeit für die einzelnen Kinder kommt jetzt schon eher kurz? Die anderen Kinder, waren die alle geplant? Schönen Gruß sun
Wir haben es nicht gemacht. Ich hätte mich eh nicht mehr von meinem Kind trennen können. Wir nehmen es jetzt so hin, wie es im September kommen wird.
Ich bin auch 6fache Mutter (habe das Jüngste vor 5 Monaten mit 41 bekommen) und ich weiß, dass ein behindertes Kind auch eine große Bereicherung für alle sein kann - mit besonderen Geschwistern lernen die Kinder mehr, als wir ihnen jemals beibringen könnten! Und jede Diagnostik kann nicht verhindern, dass unter der Geburt etwas schiefgeht, und dann ist man nicht vorgewarnt... Wie auch immer Ihr Euch entscheidet, Ihr werdet den besten Weg für Eure Familie gehen!
Ich hab es machen lassen, da ich 40 war. Hab mir eingeredet "wenn da was falsch ist, dann kannst du abtreiben"... es war eine furchtbar lange Zeit von der Untersuchung bis zum Ergebnis... und zum Glück ...alles o.k. In der Zeit des Wartens wurde mir klar, dass ich NIE nein zum Leben meines Kindes sagen könnte. Wichtig war dann nur noch für mich auf was ich mich im Falle eines Falles einstellen müsste. Der Arzt konnte es nicht verstehen, dass ich nicht das Geschlecht des Babys wissen wollte. Und fragte doch glatt "Wieso lassen sie es denn dann machen?" Tja, raten kann ich dir nichts. Helfen dir meine Zeilen weiter?
Hallo, hab zwar erst drei Kinder, allerdings würd ich sowas nicht machen. Gut dass hat vielleicht auch ein paar religöse Gründe. Trotzdem ich hab mich in jeder Schwangerschaft gefragt, ob es etwas an den Gefühlen zu meinem Kind ändern würde wenn es behindert wäre. Bei der letzten Schwangerschaft wars ganz extrem denn ich hatte nen Noro Virus am Anfang der Schwangerschaft und hatte echt Angst, dass das meinem Kind geschadet hat. Irgendwann so um die 16 Woche hab ich dann festgestellt, dass ich das Kind will, egal was ist. Mein Neffe ist durch irgendeine Infektion in der SS leider Entwicklungsverzögert drum ich denke man steckt nicht drin und nur weil du eine Behinderung ausgeschlossen hast heißt das ja nicht, dass nicht doch irgendwas ist. Klar das mit dem Gerecht werden stimmt wohl, aber auch das Baby in deinem Bauch hat ein Recht, auf Leben (meine Ansicht) genauso wie deine anderen Kinder. Egal wie du dich entscheidest ich wünsch dir alles Gute und eine schöne Schwangerschaft LG Moni
Eine Chorionzottenbiopsie liefert die gleichen Ergebnisse wie eine Fruchtwasseruntersuchung. Diese kann man halt ein wenig später machen, hat aber ein deutlich geringeres Fehlgeburtsrisiko. Ich habe 2 Fruchtwasseruntersuchungen machen lassen und bin jedesmal mit dem Gedanken dahin gegangen, es ist eh alles in Ordnung (wobei ich auch die Konsequenzen gezogen hätte, wenn es nicht so gewesen wäre). Ich wohne z.T. im Ausland und hier hat man kaum Förderung oder Unterstützung mit behinderten Kindern, dann hätte ich den Großen gar nicht mehr gerecht werden können, zumal ich hier auch keine Unterstützung bei der Versorgung meiner Kinder habe). Zum Glück war alles in Ordnung, ich würde es immer wieder so machen. Aber das muss jeder für sich alleine entscheiden, und wenn man das Kind eh behalten will und dann noch in Deutschland wohnt (in Deutschland hätte ich die Kinder auch so genommen, wie sie sind), dann braucht man dieses Risiko nicht einzugehen.
Die letzten 10 Beiträge
- Erleichterungen erkaufen?
- Weiterer Kinderwunsch?
- Finanzielles Ungleichgewicht und 7 Kinder
- Wer hatte nach Geburt von K1,K2,K3,K4,(...) das Gefühl,als Familie komplett zu sein?
- Zuwachs und der Große im Gefühlschaos
- Wochenbett mit drei Kindern und andere Dinge
- Vorbereitung aufs dritte Kind
- Sitzordnung im Auto mit drei Kindern
- Fairness bei 3 Kindern
- Vergünstigungen ab 3 Kinder?