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Adotion - warum nur negativ besetzt!?!

Adotion - warum nur negativ besetzt!?!

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Ich habe mal eine sehr ernsthafte Frage: Ich finde es mehr als schade, dass Adoption in diesem Forum und allgemein in unserer Gesellschaft so negativ besetzt ist. Es gibt unglaublich viele Eltern in Westeuropa, die gerne ein Kind adoptieren würden, weil sie selber keines bekommen können. Die Adoptiveltern, die ich kennengelernt habe, sind alle mehr als bemüht um die ihnen anvertrauten Kinder, zudem haben sie sich ausführlichst mit ihrem Kinderwunsch auseinandergesetzt, können den Kindern wirklich "etwas bieten" etc. ... und meist haben sie eine Monate bis Jahre dauernde Wartezeit hinter sich. Warum wird hier dermaßen negativ über Mütter geschrieben, die sich für eine Adoption entscheiden und ihr Kind hergeben, in der Hoffnung, dass es ihrem Kind woanders besser geht, als bei ihnen selbst? Die so eine tiefe Ehrlichkeit besitzen, dass sie sich eingestehen, dass sie eine dermaßen große Verantwortung wie ein (weiteres) Kind nicht alleine übernehmen können. Und die trotzdem ihrem Kind eine Chance auf ein (gutes) Leben geben wollen. Dass es nicht leicht ist, sein Kind herzugeben, kann sich ja wohl jeder vorstellen, aber warum wird man von der Gesellschaft dafür "gestraft", dass man sich einen Fehler in der Verhütungsfrage eingesteht oder dass man seine schon vorhandenen Kinder eben nicht (noch mehr) in eine finanzielle Notlage befördern will oder dass man eben nicht das nötige Nervengerüst, vielleicht psychische oder physische Probleme hat? Berühmte Personen wie Astrid Lindgren oder Maria Montessori, die sehr positiv auf die Kinderwelt wirken, haben diesen Schritt getan, warum wird eine "normale" Frau mit nur "normalen Voraussetzungen" dafür geächtet? Warum wird man schon schief angeschaut, wenn man diese Möglichkeit auch nur für eine Sekunde erwägt? Warum schließen so viele von sich auf andere in dieser Frage? Warum sollte man eine Abtreibung besser verkraften können, als mit dem Wissen zu leben, dass es Menschen gibt, die gut für das eigene Fleisch und Blut sorgen? @sechsfachmama: Ich bin jetzt bewusst nicht auf die Möglichkeit der Pflege eingegangen, die ja wie du schon geschrieben hast, eine weitere Option darstellt.


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Sonst heißt es immer:Warum lässt die Frau ihr Kinfd nicht zur Adoption freigeben/Babyklkappe..usw. Ich finde den Tenor: "Lieber abtreiben" sehr merkwürdig. Und schade,daß sich die meisten Frauen eher Gedanken darum machen,was Nachbarn oder andere denken könnten,wenn man das Kind zu anderen Eltern gibt,anstatt wirklich zu bedenken,was in so einer Ausnahmesituation für das Kind! das Beste wäre. LG,onlyboys


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Huhu! Also ich finde es gut,wenn eine Mutter,die ihre Gründe hat, zum Wohle des kindes sich für eine Adoption entscheidet. Oder wenn Paare, egal ob unterschiedlich oder gleichgeschlechtlich, sich ein Kind adoptieren... Mehr gibts da nicht zu sagen... LG Sif


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Hallo, also zuersteinmal stellte sich ja die gestrige Ausgangssituation so dar, dass die werte Schw.mama das anscheinend wünschte und ihren Sohn mit ihrer Einstellung ansteckte. Es gibt wohl keine finanziellen Probleme, und auch sonst scheint alles ok. zu sein (abgesehen davon, dass der Mann nicht wirklich hinter der Frau steht). Also gibt es KEINERLEI Gründe, die eine Adoption in Frage kommen lassen. Zum Allgemeinen: Ich finde eigentlich, dass das Thema Adoption so negativ besetzt ist. Aber ich meinen Augen sollten schon heftige Gründe für solch ein Entschluss vorliegen. Und VOR ALLEM muss dieser Schritt reiflich überlegt sein. Ich kann nicht nach nem Jahr kommen und sagen "Ich möcht mein Kind wiederhaben." Das ist einfach ein Schritt, der gut durchdacht sein muss. In erster Linie von der Mama, denn sie trägt das Kind 9 Monate in ihrem Bauch. Mit Adoption ist es eben solch eine Sache. Es hat sowas Endgültiges. Niemand sollte sich anmaßen zusagen "Warum habt Ihr es nicht zur Adoption freigegeben?" Ich spreche jetzt nicht von den Fällen der Kindstötungen. Ich denke einfach nur, es gehört einiges mehr dazu als nur zu sagen, Adoption ist so negativ angehaucht. Was fremde Leute sagen, interessieren mich nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass irgendwelche Nachbarn, die mitbekommen, dass die Betroffenen sich nicht kümmern können oder irgendwie anders mit den Kindern umgehen wie es NICHT sein sollte, wären die die letzten, die entsetzt fragen würden, warum das Kind zur Adoption freigegeben wurde. Jedefalls wenn es Nachbarn sind, so wie man sie sich vorstellt. Die Frage steht ja außerdem im Raum, wann das Wohl des Kindes aufhört. Für die meisten von uns ist es klar, was Wohl sein bedeutet. Aber die Betroffenen, wo wir sagen, "es wäre besser gewesen, das Kind zur Adoption freizugeben," sehen das oftmals selber nicht. Es ist ein schwieriges Thema und mit "nur" negativ" lange nicht diskutiert. LG Steffi


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Wenn meine leibliche Mutter auch so gedacht hätte, dann würde ich jetzt hier nicht schreiben! Als ich geboren wurde, hatte meine Mutter bereits 3 Kinder und war alleinerziehend. Sie war geschieden, hatte einen neuen Partner. Der ließ sie sitzen, als sie schwanger mit mir wurde. Da sie auch in Schichten arbeiten mußte, konnte sie kein 4. Kind aufziehen, also gab sich mich frei. Da es zu DDR Zeiten sehr verpöhnt war, ein Kind wegzugeben, gab sie an, daß ich tot geboren wurde. Ich lerne meine Familie jetzt erst kennen, denn ich habe sie vor kurzem im Internet alle gefunden. Meiner leiblichen Mutter fällt es sehr schwer, darüber zu reden, da es ihr überhaupt nicht leichtgefallen ist damals. Ich kann mich den anderen Meinungen nur anschließen. Warum ein Kind abtreiben, wenn doch so viele Paare sich eins wünschen und gern adoptieren möchten. Ich habe durch diese Option "überlebt" LG Conny


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Huhu, Adoption ist sicher nicht per se negativ besetzt. Aber so ganz easy ist das alles auch nicht. Oft leiden sowohl Mutter (die sich immer in der aktiven, teilweise schuldigen Rolle sieht ... im Gegensatz zum Vater ... und darum ging es ja unten ...) als auch Kinder seelisch. Ich hab adoptierte Cousinen aus Peru und die eine davon stellt ihre Adoption trotz allem Wohlstand und ihrer Überlebenschance, die sie dadurch hatte, bis heute in Frage. Es kann ein Segen sein, aber es können auch viele Sorgen und Probleme daran hängen ! LG Cosma


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Also ich weiß ja nicht um welches Ursprungsposting es geht, will dir aber trotzdem antworten. Also ich würde eine Frau nie verurteilen wenn sie ihr Kind zur Adoption frei gibt. Ich kann es zwar nicht nachvollziehen aber ich akzeptiere es. Verurteilen-nie im Leben. Ein Kind frei zu geben ist für mich immernoch besser, viel besser, als eine Abtreibung oder sogar eine Kindstötung. LG Cleo+4Kids


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Nein, es ist nicht negativ besetzt. Aber wenn eine Mutter, die ihr Kind neun Monate in sich trägt, es liebt, es aufziehen WILL und KANN; finanziell wie organisatorisch, dann halte ich eine Adoption gegen ihren Willen, nur der Schwiegermutter und dem Mann zuliebe für das Schlimmste, was sie tun kann. Ich persönlich finde Adoption auch besser als Abtreibung, aber um eine gesamte Schwangerschaft durchzustehen, das Kind zu gebären und DANN wegzugeben, erfordert es sicher viel mehr Kraft, als ein Kind in der neunten Woche, wenn es noch gar nicht "spürbar" da ist, abzutreiben. Ich könnte weder das eine noch das andere. Selbst die ausversehen schwangere 14jährige wird vermutlich ein Leben lang mit der Adoptionsfreigabe zu hadern haben, wie krass ist es erst für eine dreifache Mutter in stabiler Partnerschaft, die das Kind eigentlich gern behalten und aufgezogen hätte? Auch andersherum ist das Adoptielen ja nicht nur Heile-Segen für Eltern und Kind. Adoption ist etwas ganz anderes als ein eigenes Kind, und viele Adoptivkinder haben spätestens in der Pubertät große Probleme mit der Situation "nur" adoptiert bzw. von den leiblichen ELtern weggegeben worden zu sein. Bei Kinder, die nicht als Babys, sondern später adoptiert werden, kommt oft noch eine unschöne Vorgeschichte dazu, die sich auf den Rest des Lebens stark auswirkt, selbst wenn die Adoptiveltern die nettesten, fürsorglichsten, tollsten Eltern der Welt sind. Ich kenne einige Beispiele aus der Praxis/Verwandtschaft. Das ist kein Argument gegen Adoption, weiß Gott nicht, die Alternativen sind ja häufig nicht besser. Aber ich habe Probleme, wenn Adoptionen einfach als "Kind-Ersatz" oder "Rettung eines armen verlassenen Kindes" gehandhabt werden. Es ist einfach etwas ganz anderes (und muss deswegen nicht weniger segensreich sein).


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ich ziehe vor jeder frau, die ihr kind wohlüberlegt(!!!) zur adoption frei gibt, den hut. für einige kinder ist es viell. das beste, was ihnen passieren kann. ich glaube, dass man zu einer adoption mehr mut braucht, als zu einer abtreibung, wenn denn tatsächlich nur die beiden optionen zur wahl stehen. im fall unten, ist klar rauszulesen, dass es für die werdene mama keine wirklich option ist. ihr mann und ihre schwiegermutter haben das thema auf den tisch gebracht. ich verwette meinen hintern dafür, dass ihr mann eben nicht alles bedacht hat, was mit der adoptionsfreigabe eines geschwister(!)kindes alles auf die familie zukommt. das leben wird nicht mehr so sein wie es war. es kann nicht einfach fröhlich weiter gehen. lg suki


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hat jemand von euch ein adoptivikind? wir schon ich weiss von einigen dass sie adoptiert sind. die werden hier sicher nicht schreiben... und die die ihre kinder zur adoption gegeben haben aus egal welchen gruenden wahrscheinlich auch nicht egal ob wir uns was vorststellen koennen oder nicht.... egal ob uns das passt oder nicht... es gibt situationen da geht es nicht anders es gibt ja auch mittlerweile die offene adoption, also wo man weiterhin zum kind kontakt haben kann... ich koennte mir fuer mich und meine familie kein kind mit einer offenen adoption vorstellen. das ist aber ein anderes problem, eine andere baustelle die hier nicht zur diskussion steht. ich gehe offen damit um.. ja, ich habe 2 kinder und eines adoptiert.. ja das kind hat probleme mit der nicht "rassen"zugehoerigkeit.. aber das haben wir leider damals nicht bedacht weil es bei uns doch eine hops drops entscheidung war.. zum wohle des kindes, auch wenn es bloed klingt. es gibt immer entscheidungen die man trifft. ob sie gut oder schlecht waren.. das weiss man zu dem zeitpunkt nicht aber ich denke.. fuer das kind ist eine adoptions oder pflegefreigabe oft sicher besser als ungeliebt in einer familie aufzuwachsen. so, das war nun mein senf zu der geschichte... Cristina die oft manche meinungen nur kopfschuettelnd liest


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... zumindest für mich. Womit ich ein absolutes Problem habe ist, wenn Frauen damit erpresst werden. Ganz klar, würde mein Mann bei einer Schwangerschaft sagen: "Gib es zur Adoption frei." ... ich würde sehr ernsthaft überlegen seine Klamotten zu packen. Ich finde es gut, wenn Frauen, die ungewollt schwanger werden es schaffen das Kind auszutragen. Geben sie es zur Adoption frei ist es ok. Aber diese Entscheidung muss, finde ich, zum größten Teil von der Mutter getragen werden. Kinder KÖNNEN bei Adoptiveltern ein sehr schönes Leben haben. Ich weiss aber auch aus dem direkten Umfeld, dass es für die Kinder die Hölle sein kann. Genauso wie bei leiblichen Kindern eben auch.


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Wenn es die Frau will - ok. Aber hier ging es ja darum, dass es 3. wollen und da hört es auf ! Außerdem ist es eben nicht alles easy und schön, besonders nicht für die Kinder. Viele von ihnen leiden darunter nicht gewollt zu sein bzw. haben oft Identitätsprobleme. Es sind auch nicht alle Adoptiveltern liebevoll , sondern halt auch überfordert. Klar passiert das auch leiblichen Eltern, aber oft haben die Kinder schon vorher viel durchgemacht. Wir haben es hier, vom Adoptionsantrag bis zur Inpflegnahme waren es noch nicht mal 3 Monate. Sie bekamen einen 3 Jahre alten Bub. Dann die Überforderung (klar, mit 3 sind sie halt auch keine Babys, der Bub war wirklich lieb, ich hatte ihn sehr oft bei mir, weil er mir sooo leid tat, war aber zu jung um ihn ganz zu nehmen.). Heut ist er 18 und sagt selbst, er wär lieber im Heim groß geworden :( Ich glaube es ist eben so, Adoption heißt sein Kind weg geben und das ist eben nicht normal. Alles was nicht normal ist wird irgendwie begafft, verpönt o.ä. Für manche Kinder ist es aber ganz sicher eine große Chance und auch das große Glück, denn es gibt auch ganz ganz liebe (Adoptiv)-Eltern


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Ich glaube die Adoption ist für das Kind nicht unbedingt ein Problem, v.a nicht, wenn es liebende Adoptionseltern findet. Für die Mutter aber ist es immer ein Problem. Stellt euch mal vor, ein Kind hergeben... Sicher ist es vielleicht manchmal die richtige Lösung, und ich ziehe vor jeder Frau den Hut, die Adoption dem leichteren Weg der Abtreibung vorzieht. Aber es wird sie ihr Leben nicht mehr loslassen, was mit ihrem Kind ist.