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6 Kinder, jetzt alleinerziehend und ich bekomme die normalsten Regeln nicht rein

6 Kinder, jetzt alleinerziehend und ich bekomme die normalsten Regeln nicht rein

minifilou

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Hallo, ich weiß leider einfach nicht mehr, wohin mit meinen Fragen, und als Schwangere war ich hier immer gut aufgehoben, ich hoffe mal, das klappt jetzt auch. Ich bin seit Anfang April von meinem Mann getrennt, er ist in Hamburg und ich mit den 6 Kindern ( 8, 7, 5, 3, 2, 4 Monate) bei Leipzig geblieben. Die Beziehung von mir und meinem Mann war sehr schwierig, ich habe mich sehr unterwürfig verhalten und ihm die Entscheidungen überlassen. Leider hat er kaum welche getroffen und Regeln für die Kinder gab es kaum. Das war mit ein Grund warum er jetzt weg ist, ich wollte das so nicht mehr. Die Kinder sind jetzt seit ein paar Wochen mit mir hier zusammen und sie hören null. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll, damit wir hier Regeln reinbekommen. So ganz einfache, wie, ich bin still beim Essen und bleibe Sitzen bis ich selbst fertig bin. Ich schlage niemanden, ..... Alles ganz normale Dinge, ich verlange nichts komisches. Ich habe keine Ahnung wie ich die Kinder bestrafen soll, wenn sie sich nicht an die Regeln halten. (momentan muss das entsprechende Kind nach einer Verwarnung für 2 Minuten auf einem Stuhl sitzen). Nichts davon greift wirklich. Ich habe oft das Gefühl ich reagiere zu langsam, weil es so viele Kinder sind und das schlimmste: ich reagiere einfach immer. Auch wenn sie jammern und solche Dinge tun. (ja ich weiß, leider ganz falsch, aber mir tun die immer so leid, sie sind ja noch klein). Eine Familienhilfe werden wir bekommen, aber eben erst in 3 oder 4 Monaten und bei den Leihomas stehen wir auf der Warteliste. Habt ihr Tips, wie ich da wieder ein normales miteinander schaffen kann?? Und wie lange wird das dauern bis einzelne Regeln ankommen und umgesetzt werden? Ich finde die acht Wochen bisher schon lange, aber es kommt nix an. Leider. Wo liegt mein Fehler? Ich bin dankbar für jede Antwort. Grüßle Diana


User-1741002961

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Antwort auf Beitrag von minifilou

Hallo und erst mal Hut ab! Vielleicht fängst du erstmal klein an und versuchst, nicht gleich alles zu ändern? Deine 3 Großen sind doch auch schon zugänglich, wenn du mit ihnen die Sache besprichst. Mach einmal pro Woche einen Familien-Rat, wo solche Dinge wie Regeln etc. besprochen werden. Da fühlen sie sich groß und mitverantwortlich. Erkläre ihnen, dass es ohne Regeln nicht funktioniert. Wenn deine Großen mitmachen, machen die Kleinen das dann auch nach, früher oder später :-) Ich halte von Bestrafungen und Auszeiten überhaupt nichts. Ich versuche es mit meinen dreien nach dem Motto: Wir sind eine Familie und halten zusammen und helfen uns gegenseitig. Das klappt ganz gut. Ich verstehe nicht, warum das solange dauert mit einer Hilfe?


cosma

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Antwort auf Beitrag von User-1741002961

Huhu, uff, das ist hart, aber es ist auch eine Chance ! Immerhin hast Du jetzt die möglichkeit Schritt für Schritt zu ändern, was Du wolltest. Daß das jetzt erstmal ein Berg ist, ist klar, aber auch einen Berg erklimmt man nicht in einem Hops sondern Schritt für Schritt. Ich würde versuchen eine äussere Struktur reinzubekommen ... so ganz grob. Ganz wichtig wäre mir ein geregelter Tagesablauf, also feste Zeiten für Mahlzeiten und eine Mittagsruhe und eine Zeit, wo Du Abends Ruhe hast. Allerdings wäre jetzt die Gefahr groß auf der Suche nach Regeln und Ordnung das Ganze mit dem Hammer im Schnellverfahren durchsetezen zu wollen ... es muß mehr von Innen heraus passieren und dazu mal ein paar Tips: - Regeln immer besprechen, am besten mit den ältesten 3 Kindern dann, wenn Du Zeit für sie hast und es ruhig ist. Vielleicht in einer "Kinderrunde für die Großen " am Abend ? Wann auch immer, es ist wichtig, daß Du Regeln als DEINE Bedürfnisse schilderst. Dann können sie Deine Regeln als DEINES sehen und sich daran orientieren (in dem Alter und bei der Anzahl an Kindern würde ich das mal so handhaben, später käme dazu auch ihre Vorstellungen miteinfliessen zu lassen ...) Also: WIR sitzen nicht auf dem Tisch heisst in echt : ICH möchte nicht, daß Du auf dem Tisch sitzt !! Das ist ein Unterschied ! - Nun geht es um die Bedüfnisse Deiner Kinder. Da gibt es auch ein gutes Mittel jenseits von Konsequenzen, Strafen und Auszeiten, nämlich aktives Zuhören ! Es geht darum Deinem Kind seine Not und Gefühle die hinter einer Tat stehen zu spiegeln, indem man sie AUSSPRICHT. Beispiel: Dein Kind brüllt rum weil es etwas nicht haben kann, was sein Geschwisterchen gerade hat. Anstatt das Ganze "von Aussen" zu regeln könnest Du die Situation dazu nutzen diese Not einfach mal zu SEHEN und AUSZUSPRECHEN. "Oh, Du weinst ja, bist Du so SAUER ???" Kind: "Ja, die sowieso lässt mich nicht mit dem Dingsda spielen" " Und das ÄRGERT Dich so, daß Du schreien musst ?" " Jaaaaaaaaaa" " Du bist wirklich WÜTEND , das sehe ich !" So in etwa. Das Entscheidende, was Du damit erreichst ist, daß Deine Kinder - jedes einzelne mit seinen Problemen - sich von DIR gesehen fühlen. Sie merken: Mama hat viel um die Ohren, aber wenn ICH mich schlecht fühle sieht das das trotzdem und ist für mich da ! Das gibt ganz viel Selbstvertrauen ! Und: sie merken, daß sie "schlechte" Gefühle wie Wut, Aggression usw. haben dürfen, man sie nicht durch eine pauschale Regel weg machen muß. Sie werden sich angenommen fühlen, so wie sie sind. Den anderen mit all seinen schlechten Seiten anzunehmen ... das ist Liebe. Und das spüren sie dann auch. Inhaltlich lösen sich solche Dinge meist von alleine. Ich behaupte sogar mal, daß solche Dinge oft nur passieren um zu Revalisieren, um das Ding an sich geht es oft gar nicht. Es geht ganz oft darum auf den anderen neidisch zu sein ... und oft auch darum sich zurückgesetzt zu fühlen usw. Und genau DEM beugst Du vor, indem Du eben auf Dein Kind zugehst und seine eigentlichen Gefühle hinter dem Streit rausbekommst und aussprichst. !! Das andere Kind merkt auch die Not, ist vielleicht bereit an Angebot zu machen das Spielzeug später abzugeben. Vielleicht hilft auch ein anderes Angebot von Dir dann eben mit Dir das Baby wickeln zu gehen... Oder - was ganz oft passiert - es ging einfach auch mal nur darum Trost zu bekommen und die Sache ansich ist mit Mamas Verständnis schon halb so schlimm. Fazit: Wenn man es schafft die GEFÜHLE seiner Kinder zu deuten, sie wahrzunehmen und auszusprechen ohne gleich für alles die passenden Regeln, den passenden Ratschlag zu haben, werden die Kinder sich ändern. Kinder, die sich wahrgenommen fühlen sind ruhiger, zuversichtlicher und milder mit sich und anderen. Das klingt jetzt sehr zeitintensiv und nach viel Gelaber, ist es aber nicht, denn Du sparst Dir die Zeit für Streß und Auszeiten und Strafen und Ermahnungen....:-) Das Ganze ist prima in Thomas Gordon "Familienkonferenz" beschrieben - falls Du ein bisschen Zeit zu lesen hast wäre das ein ganz heisser Tip ;-) Also: eine äussere Struktur reinbringen, Auszeiten für Dich einplanen, Deine Bedürfnisse als Deine Bedürfnisse schildern und Ihre Bedürfnisse und Gefühle hinter Streit und Wut erkennen und aussprechen ... das wäre eine Vorgehensweise wo Du sicher eine Veränderung reinbringst. Wenn Du konkrete Fragen hast : immer her damit, im Alltag kann man das viel besser erklären :-) Viel Kraft und geniesse Deine Kinder so gut es geht ... sicher sind sie zuckersüss und Du kannst wirklich stolz auf sie sein ! LG Cosma


veralynn

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Antwort auf Beitrag von cosma

hi habe die anderen antworten nicht gelesen. einen richtigen tipp habe ich nicht. was mir beim lesen deines posting spontan aufgefallen ist, dass du schreibst, du weisst nicht, wie du deine kinder bestrafen sollst. meiner erfahrung nach bringen strafen meistens nicht. versuch keine strafen andzudrohen wenn sie etwas nicht so machen, wie du dir es wünschst. besser ist es, eine belohnung in aussicht zu stellen, wenn sie sich so verhalten, wie du verlangst. mit belohnung meine ich nicht unbedingt etwas materiellese. eine belohnung kann auch eine gute nacht geschichte von dir vor gelesen o. ähnliches sein. lg v. und gute nerven.


fabianmama25

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Antwort auf Beitrag von cosma

Hallo! Ich würde auf alle Fälle zuerst mal einen Wochenplan aufstellen wo genau dargestellt was wann gemacht wird z.B. Montag :feste Essenzeiten,Vormittag: Putzzeit,feste Hausaufgabenzeiten(in diesem Zeitraum auch Schlafenszeiten für die Kleinen damit die Großen ruhe haben zum Lernen),von 15-17Uhr gemeinsame Spielzeit mit den Kids,18Uhr Abendessenszeit,20Uhr Bettruhe für die Kids,ab 20.30Uhr deine Zeit! Dienstag: siehe Montag,Vormittag:Einkaufen, 19Uhr Badezeit Mittwoch: siehe Montag,Vormittag:Wäschezeit,15-17Uhr Kleinkinderturnen Donnerstag:siehe Montag,Vormittag:Putzzeit,15-17Uhr Kinderreiten für die Großen Freitag:Vormittag Einkaufen, 15-17Uhr gemeinsames Basteln,Rest siehe Montag! Samstag:Kinderzimmer wird von allen Kindern aufgeräumt,19Uhr Badezeit,Rest wie Montag Sonntag:kl.Familienausflug in den Indoorspielplatz,Wandertag,oder einfach nur mal zuhause einen schönen Kinderfilm sich gemeinsam anschauen,Blumen pflanzen-gefällt auch den Kids ;)etc...Rest wie Montag Bestrafung: Regeln aufstellen und wer nach mehrmaligen Auffordern das er sich jetzt an die Regeln halten soll,immer noch nicht hört der kommt so lange alleine (!) ins Kinderzimmer bis er brav ist. (Meine kommen dann schon nach 5min.wieder und sagen das sie jetzt wieder brav sind ;) Ich wünsch dir auf alle Fälle sehr viel Kraft und durchhalte Vermögen! Ciao und Liebe Grüße Steffi


jojoja-zauberzwerge

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Antwort auf Beitrag von minifilou

beim essen müssen kinder nicht still sein, essen ist ein gesselliges miteinander und sollte spaß machen und raum sein, miteinander ins gespräch zu kommen. natürlich sollen sie nicht randalieren und rumschreien, aber still sein ist gift für die harmonie. strafen kannst du auch weglassen, sie bringen nichts. naja, leider bringen sie doch manchmal was, kurzfristig, deshalb werden sie ja so gerne eingesetzt. aber sie sind nichts anderes als eine demütigung, niemals lösung eines problems. versuche, so gelassen wie möglich zu sein im umgang mit deinen kindern, habt so oft wie möglich spaß miteinander, lacht zusammen, spielt und schmust. wenn die kinder merken, dass sie dir wichtig sind und nicht nur stress für dich bedeuten, verhalten sie sich ganz von alleine kooperativ. lass sie mitbestimmen, sodass sie sich ernstgenommen und nicht ausschließlich abhängig fühlen. ihr seid 7 personen, so könnte zum beispiel der wochenessensplan gemeinsam gestaltet werden, indem es an jedem tag von einem kind das wunschessen gibt (sonntags zusammensetzen und zusammentragen, welches lieblingsessen jedes kind sich in der kommenden woche wünscht...). vlg nadja