Mitglied inaktiv
Hallo, ich hätte Interesse ein Pflegekind aufzunehmen. Habe selbst einen 4jährigen Sohn, bin allerdings alleinerziehend. ´Gibt es hier jemanden, der ein Pflegekind bei sich aufgenommen hat? Ich habe Soziale Arbeit studiert und war nebenbei als Tagesmutter tätig. Im Moment habe ich noch einen Minijob. Ich habe ein eigenes 2-Familienhaus, 1 Wohnung ist vermietet. Weiß jemand, was es da für Kriterien zu erfüllen gibt? Dass ich alleinerziehend bin, sei kein Hindernis.
Kein Hindernis daß du AE bist? Freunde von meiner Schwägerin haben vor vier Jahren ein Pflegekind aufgenommen und das war ein langer Weg. Sie wurden auf Herz und Nieren geprüft, genau wie bei einer Adoption. Es wurde geschaut, wie sie wohnen, ob ein geregeltes Einkommen da ist, wie sie mit den zwei leiblichen Kindern zurechtkommen, usw. Als Alleinerziehende hätte die Mutter in dem Fall nie und nimmer eine Chance gehabt und ehrlich gesagt, finde ich es auch gut so. Pflegekinder kommen ja meistens aus Problemfamilien, zeigen Verhaltensauffälligkeiten und brauchen einfach eine gefestigte Familie mit geregeltem Tagesablauf und gaaanz viel Liebe. LG Heike (seit acht Jahren alleinerziehend)
hallo, wir haben letztes jahr überlegt, ob wir ein pflegekind aufnehmen - ich bin zwar verheiratet, aber uns wurde gesagt, es ist kein problem, wenn man alleinerziehend ist. als größeres problem hat die dame angesehen, dass wir beide vollzeit arbeiten - mein mann als informatiker und ich als tagesmutter (ich wär also zu hause gewesen!!! war aber egal). wir haben auch ein haus und ein eigenes kind ... am anfang war die dame begeistert und alles kein problem ... aber wie gesagt, der job. ich bin aber ehrlich gesagt nicht bereit meinen job aufzugeben, weil ich den gern mach und der sich bestens mit kindern verträgt - wir haben nie ein problem mit unserem oder besuchskindern gehabt deshalb. du musst allerdings als pflegemutter noch ein haufen an schulungen mitmachen und bereit sein, von einem arzt zum anderen zu fahren - ich weiss nicht, ob ich das dann hätte noch mit unserem unter einen hut hätte bringen können. und ich weiss nicht, ob ich es dann übers herz bring das kind wieder in die familie zurückzugeben - wenn es gravierende probleme gibt. generell musst du dich entscheiden zwischen kurz- und langzeitpflege. lg doreen
geh doch mal bei Deinem Stadtjugendamt auf die Seite, da gibts sicherlich Informationen. Dass Alleinerziehende (oder Eltern, die beide vollzeit arbeiten) nicht so gern genommen werden leuchtet irgendwie ein. Das ist jetzt kein böser Wille oder sowas, ich bin ja selbst AE. Aber man sollte halt auch eine gewisse Stärke, einen gewissen finanziellen background und vor allem die Zeit und Nerven mitbringen, sich ausgiebig um ein Kind (und es SIND wirklich fast nur "Problemkinder") zu beschäftigen. Ich weiß nicht, ob diese Möglichkeiten bei Dir wirklich gegeben sind. Ich weiß aber, dass unser (ländliches) Jugendamt damals so gut wie keine Prüfungen durchführte. FAll war damals, dass meine Nachbarin als Tagesmutter (für mich) gearbeitet hat und das Jugendamt bei ihr vorbei kam um sie zu prüfen und danach halt als "beim Jugendamt registriert" festzuhalten. Sie hat exakt 5 (!) Minuten geschaut, obs mein Sohn bei ihr gut hat - dann fragte sie gerade heraus, ob sie nicht noch ein Pflegekind nehmen möchte, dafür gibts auch Geld. Das war ne stinknormale Drei-Zimmer-Wohnung... Das wäre in dem Fall wohl egal gewesen, und wenn das Kind im Wohnzimmer schläft, Hauptsache, es hat irgendwo Platz. WAs hauptsächlich benötigt wird ist Liebe. Das fand ich schon arg frech. Freunde von mir, kinderlos (haben es aber oft genug versucht, leider dreimal FG) hatten sich für eine Adoption angemeldet und wurde angesprochen, ob sie sich eine Pflegschaft vorstellen könnten. Der Junge war damals 3 Monate alt, die Mutter war Säuferin, der Vater Schwarzer und über alle Berge. Sie oder Vater, weiß ich nimmer, hatte mehrmals versucht das Kind umzubringen, da kam er dann ins Heim, also auch von der Mutter weg. Die erste Zeit war wohl schlimm, weil der Junge auch irgendwie sowas wie Entziehung durchmachte (Frau hat auch in Schwangerschaft gesoffen), hat sich aber inzwischen sehr eingelebt. Nun ist sowas ja größtenteils nur temporär. Der Junge war dann schon ein Jahr alt, als die Mutter einen Antrag gestellt hat, sie möchte das Kind zurück. Der Junge hatte sich a ber inzwischen bei meinen Freunden sehr eingelebt, sich wohl gefühlt und sie Papa und Mama genannt. Meine Freundin hat ihren Job aufgegeben, ihr Freund hat weiter gearbeitet. Der Antrag wurde abgeschmettert. Es war ein langer Kampf über 2 Jahre, bis das Gericht bestimmt hat, dass der Kleine dauerhaft bei meinen Freunden bleibt. Die sind inzwischen eine richtige Familie. Bitte überlege Dir das sehr gut, ob Du wirklich eine Pflegschaft übernehmen möchtest, denn es kostet viel Kraft, Nerven, Tränen, Liebe und vor allem - Geld. Mich würde mal interessieren, WARUM Du das überhaupt machen möchtest, also worum geht es Dir, was erhoffst Du Dir davon? LG Sue
also unsere frühere TaMu bekommt ein Pflegekind bzw. ist beim JA in die Kartei nach § 42/43 SGB VIII? aufgenommen. Sie ist fast so etwas wie eine Rund-um-die-Uhr-TaMu, ihr Mann ist Vollzeit berufstätig und sie hat 2 Teenietöchter. Ist bei ihr kein Problem. Sie arbeitet seit knapp 14J. als TaMu, hat jetzt noch die Qualifikation gemacht und macht einmal im Jahr einen LM-Hygiene- u. Erste Hilfe am Säugling und Kleinkind-Kurs . Und auch sie sagte, dass es AE gibt, die Pflegekinder aufnehmen können. Eine gefestigte AE kann für Kinder genauso gut sorgen wie eine "komplette" Familie. Ausserdem gibt es ja auch Kinder, die aufgrund von Krankheit der Eltern in eine Pflegefamilie kommen, da Verwandte entweder weit weg wohnen oder selbst keine Zeit haben oder sogar kein Interesse. Kurzzeitpflege ist ein sensibler Bereich, der selten von Familien getragen wird. LG Nadine, die übrigens auch Soziale Arbeit studiert
hallo, ich selbst arbeite auch als tamu und zwischen tamu und pflegemutter gibts riesenunterschiede, die bei der frage keine rolle spielen. als tamu kannst du auch ohne abprüfung vom jugendamt bis zu 3 kinder aufnehmen, da wird nicht geprüft - die eltern bezahlen aber alles. wenn es abgeprüft ist, ist es preiswerter für die eltern und sicherer, weil bestimmte voraussetzungen gegeben sein müssen. ich selbst arbeite auch von 6 bis 20 uhr, gelegentlich länger, unser sohn ist 3, das 2. unterwegs. die ganzen qualifikationen, wie kurse oder 1. hilfe und so helfen nicht nur im job, sondern bieten auch sicherheiten an die eltern. lg doreen (die hier 5 kinder hat - nur heut nicht, weil sie krank sind - und ein eigenes und einen fussballer im bauch)
Sicher gibt es da gewaltige Unterschiede. Aber ihr wurde nach dem SGB die Erlaubnis erteilt, obwohl sie Vollzeit-TaMu ist und ihr Mann berufstätig. Ich finde es nur sehr interssant, das von JA zu JA die Priortäten so verschieden sind, da sie genommen wird und du jedoch eben nicht oder nicht so problemlos. Oder liegt das am Alter der potentiellen Pflegekinder? Den Altersrahmen kann man ja angeben. In Rheinland-Pfalz müssen alle, die TaMu werden möchten eine Qualifikation machen. Die, die es schon sind werden nach und nach ebenfalls durch die Qualifikation geschleust. LG Nadine
das mit den qualifikationen ist hier auch so, aber nur bei den tamu, die beim jugendamt registriert sind, wenn ich s rein privat mach, dann muss ich die nicht machen. ich hab aber auch alle qualifikationen - teilweise hab ich meinen sohn mithinnehmen müssen, aber er hat sich gefreut. wir haben das verfahren nicht bis zum ende durchgezogen, weil die dame dann halt gleich meinte, sei ein problem und wir noch so jung, wegen einem eigenen 2. kind ... dabei haben wir genug platz in unserem haus, aber das hat sie nie gesehen. aber es liegt sicher auch am alter der pflegekinder und der vorgeschichte der kinder. ich find es nur traurig, dass menschen, die eigentlich nur helfen wollen teilweise solche steine in den weg geworfen werden ... manchmal sicher mit recht, aber halt nicht immer und manchmal find ich die bestimmungen zu streng. lg doreen
Stimmt, manchmal werden die Bestimmungen sehr ausgereizt. Im Gegenzug werden Kinder oftmals viel zu spät aus den Familien geholt bzw. zu früh wieder in die Familie gegeben. Aber wird dann mit dem Art.6 argumentiert. Bringt nur nichts, wenn die Eltern ihre Rechte und Pflichten nicht wahrnehmen. Wünsche Dir aber viel Glück, dass Du doch noch Pflegemama werden kannst. Denn eigentlich möchte der Staat ja Pflegefamilien den Heimen vorziehen. LG Nadine
das ist interessant. Meine erste Tagesmutter, also die Nachbarin, hatte keinerlei Qualifikationen außer natürlich der einer Mutter. Wegen der Kostenübernahme (in meinem Fall) mußte sie aber beim JA gemeldet sein. Die haben, wie gesagt, einmal geschaut und sofort die Gebühren übernommen, ich weiß nichtmal, ob sie jemals aufgefordert wurde, Lehrgänge zu machen. Das war Landkreis. Meine zweite Tagesmutter war schon seit Jahren als solche beim JA gemeldet, auch hier wurden die Gebühren übernommen. Sie nahm regelmäßig an mehrwöchigen Lehrgängen teil, mußte auch immer sowas wie Protokoll abgeben. Hier wurde aktribisch geprüft. Und das war Stadt... Anscheinend werden doch Unterschiede gemacht, aus welchem Grund auch immer. LG Sue
Also zu der Frage warum ich das machen möchte - eigentlich ganz einfach, weil ich liebend gern mit Kindern zusammen bin. Deswegen auch das Studium. Würde gerne auch in dem Bereich arbeiten, aber ist so ziemlich aussichtslos und zum anderen eben auch schwierig, meinen Sohn dann wo unterzukriegen. Kindergarten geht bei uns bis 14 Uhr und eine Vormittagsstelle suche ich schon seit langem. Ich könnte mir nämlich nicht vostellen, meinen Sohn dann nur noch zum ins Bett bringen zu sehen... So und deswegen kam ich darauf ein Pflegekind aufzunehmen. Der Gedanke hält sich schon beinahe 2 Jahre und ich denke, ich werd mich einfach mal auf machen und mich im Jugendamt umhören.
aber wie möchtest Du das Ganze finanzieren? LG Sue
Naja, wie schon gesagt. Vormittags gehe ich arbeiten und zusätzlich habe ich noch Mieteinnahmen. Glaube vom finanziellen her, würde es sicher gehen!
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