Elternforum Baby und Job

Job kündigen?-ich traue mich einfach nicht!

Job kündigen?-ich traue mich einfach nicht!

Sara2542

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Hallo, also ich habe zwei Kinder 1,5 und 5 Jahre. Vor kurzem habe ich meinen AG gewechselt, allerdings bin ich bereits öfters ausgefallen aufgrund kranker Kinder zu Hause. Die Option Home Office zu machen habe ich nicht. Verwandtschaft die einspringen könnte auch nicht und mein Mann ist beruflich auch sehr stark eingebunden, dass es meistens gar nicht klappt, dass er zu Hause mit den Kindern bleibt. Den Haushalt mache ich auch fast vollständig alleine. So langsam habe ich den Eindruck mir wächst das alles über den Kopf und ich habe auch ein ziemlich schlechtes Gewissen, da ich öfters gefehlt habe. Man merkt, dass die Kollegen nicht ganz so begeistert sind, weil wir auch ein kleines Team sind, so dass ich überlege selbst zu kündigen…. Elternzeit nochmal zu nehmen, wird der Arbeitgeber wohl kaum zustimmen, da ich auch noch in der Probezeit bin. Ich würde allerdings gerne mir so ein Jahr Auszeit noch nehmen bis der kleine ca. 3 ist. Ich hatte vor längerer Zeit mal eine Fortbildung angefangen, die ich leider noch immer nicht geschafft habe zu beenden, da ich noch ca. 8 Monate tägliche Lernzeit hätte. Ich müsste gut 2-3 Stunden täglich investieren, um das endlich fertig zu bekommen, aber mit meinem jetzigen Alltag schaffe ich das nicht. Von morgens um 6 Uhr ist mein Tag fast durchgehend durchgetaktet und ich bin auch oft sehr erschöpft einfach, weil der kleine auch immernoch nicht durchschläft und die Nächte sehr kurz sind. Aber trotz dem allen, was ich geschrieben habe, muss ich sagen: ich traue mich nicht zu kündigen! Ich denke ich mache mich, dann auch ein Stück von meinem Mann abhängig und was ist, wenn ich später keinen Job mehr finde, weil ich mir jetzt eine Auszeit genommen habe oder ich suche mir etwas auf Minijob Basis vorerst, wo ich nur gelegentlich arbeite, sodass ich nicht raus bin, aber trotzdem noch Zeit für andere Sachen habe. Also kurz gesagt: ich würde gerne kündigen, erstmal 1 Jahr ca. Auszeit nehmen. Meine Fortbildung fertig machen und mich neu orientieren. Finanziell gesehen, würden das in jedem Fall bei uns klappen, dass ich erstmal nicht oder nur sehr wenig arbeite…. Kennt jemand solche Gedanken? Und was würdet ihr tun? Würdet ihr lieber weiterhin den Job machen und hoffen, dass keine Kündigung kommt und weiter rennen jeden Tag ohne dass Gefühl, das man mit dem was man will nicht vorankommt oder würdet ihr kündigen und euch erstmal keine Sorgen darum machen?


Sara2542

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Antwort auf Beitrag von Sara2542

Der Job ist übrigens jetzt nicht mein Traumjob, aber er ist ganz in Ordnung.


Dream2014

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Arbeitest du Vollzeit oder Teilzeit? Wenn Vollzeit würde ich erstmal versuchen auf Teilzeit runter zu gehen und dadurch etwas Zeit frei zu bekommen. Man ist dann immer noch im Arbeitsleben drin und hat mehr Freiraum - aufstocken ist dann leichter. In einer Ehe mit Kindern „abhängig“ vom Partner zu sein sollte in beidseitiger Absprache jawohl kein Problem sein, wenn man finanziell über die Runden kommt. Kinder sind ja Arbeit. Ob es ein Problem ist aus dem aktuellen Job raus zu sein kommt ja auf den Job an. Ich hatte 6 Jahre Elternzeit und habe danach (obwohl die Lage jetzt noch besser ist) einen guten Job gefunden. Kann man also pauschal nicht sagen. Bevor ich kündigen würde, würde ich eher Versuchen einen anderen Job zu finden oder wirklich Elternzeit zu verlängern (Versuch macht klug).


Sara2542

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Antwort auf Beitrag von Dream2014

Ja Dankeschön. Also ich arbeite zwar in Teilzeit, aber trotz der langen Anfahrtswege müssen wir auch schon um 7.45 Uhr das Haus verlassen und sind erst meist um 15.15 Uhr zu Hause. Klar gibt es auch noch längere Betreuungszeiten in der Kita, da könnte ich mir noch 1-1,5 Stunden Zeit freischaufeln, aber ganz ehrlich das will ich auch meinen Kindern nicht zumuten. Finde es ja auch bis 15 Uhr schon relativ lange, oft sind die Kinder dann schon müde und launisch, außerdem will ich ja auch noch bisschen was von ihnen haben. Also mein Mann unterstützt mich ja bei jeder Entscheidung. Er will bloß nicht, dass ich mich zuviel unter Druck setze, da er ja auch oft nicht da ist und er natürlich auch merkt, dass öfters Sachen länger liegen bleiben…. Bin echt so hin und her gerissen. Ich bin schon seit 1 Jahr am hin und her überlegen, aber irgendwie schaffe ich es einfach nicht den Schritt zu wagen.


Lewanna

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Antwort auf Beitrag von Sara2542

Da musst du abwägen wie gut man in der Branche Jobs findet. Da ja im Moment fast überall Personal gebraucht wird würde ich es wohl riskieren. Wenn du dann deine Fortbildung fertig machst erhöht das ja vielleicht deine Chancen. Oder du nimmst doch nochmal Elternzeit. Da weiß ich aber nicht ob der AG zustimmen muss. LG


Jomol

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Antwort auf Beitrag von Sara2542

Bevor Du kündigst, solltest Du unbedingt nach Teilzeit/ Elternzeit fragen. Was hast Du zu verlieren? Dein Chef sieht das Problem sicher auch. Mehr als kündigen kann er Dich nicht. Daß die Lage mit der Zeit entspannter wird, ist zu erwarten. Er hat eine Frau mit zwei kleinen Kindern eingestellt, ein bißchen mitrechnen muß man Ausfälle da, selbst wenn man nicht hurra schreit. Wie wäre es, wenn Dein Mann etwas zurücksteckt? Dich fragt schließlich auch keiner und es sind doch wohl auch seine Kinder? Die Alternative wäre das Heim???? Ich finde es gefährlich, so gar nicht unabhängig zu sein. Nicht dass ich selbst Grund zur Sorge hätte, aber ich fühle mich selbst besser. Das entspannt auch die Familie. Eine weitere Möglichkeit ist eine BabysitterIn, der/ die immer mal abholt. Dazu eine Putzhilfe (hier eine wirklich beziehungsfördernde Maßnahme). Das macht Dich glücklicher und entspannt die Situation, auch für die Weiterbildung. Selbst wenn ein (großer ?) Teil Deines Gehaltes dafür draufgeht. Halt die Ohren steif, Grüße, Jomol


Sara2542

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Antwort auf Beitrag von Jomol

Okay, ja ich weiß. Mir wäre die Option mit der nochmaligen Elternzeit auch lieber, wobei ich jetzt rein aus dem Gefühl sagen würde, dass er das nicht genehmigen würde. Aber andere frage, weiß jemand wie da die Rechtslage ist? Ich muss ja 7 Wochen vorher die Elternzeit einreichen und mein Kind ist ja auch noch keine 3 Jahre. Kann er das ablehnen oder müsste er zustimmen? Ich habe bis jetzt nur 13 Monate Elternzeit gehabt bei meinen alten Arbeitgeber.


Lewanna

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Antwort auf Beitrag von Sara2542

Bin mir da nicht ganz sicher. Du musst dich ja eigentlich für 2 Jahre festlegen und wenn du nur ein Jahr genommen hast... Allerdings hast du doch auch in der Zwischenzeit den Arbeitgeber gewechselt. Weiß nicht wie es dann ist. Hast du noch Elternzeit von 1. Kind? Das müsstest du dann allerdings 13 Wochen vorher beantragen. LG


Sara2542

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Antwort auf Beitrag von Jomol

Wenn mein Mann zurückstecken würde, würde es sich auf jeden Fall finanziell viel deutlicher bei uns bemerkt machen, da mein Mann wirklich wesentlich mehr verdient. Wir hatten das schon mal durchgerechnet und trotzdem wäre es auch schlecht planbar, da er im Schichtsystem arbeitet und das nicht mal Wochenweise, sondern tageweise sich ändert. Wie gesagt, er arbeitet dafür auch sehr viel, aber es in seinem Beruf einfach auch nicht anders.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Sara2542

Mir wäre ein entspannter Alltag für die ganze Familie wichtiger als die vermeintliche Sicherheit durch den Teilzeitjob. Du meinst, bei einer Trennnung würde dieser Job Dich unabhängig machen (´AE - na und?` ) ? Als Eltern ist man immer in gewisser Weise voneinander abhängig. Wenn Du (ohne Job) tatsächlich Reserven hast , würde ich mich die nächsten Jahre derart umorientieren, dass es auf einen Job mit Homeffice-Option und flexibler Stundenzahl hinausliefe. Auch in Kindergarten- und dann Grundschulzeiten ist das Gold wert. Ja - es kann eine Rezession kommen, mit höherer Arbeitslosigkeit. Aber dann bist Du wahrscheinlich auch als gestresste, häufig ausfallende TZ-Mitarbeiterin diejenige, die der AG gerne loswäre. Ist es das wert? Ich wäre froh über den entspannten Alleinverdiener-Ehemann und einen Alltag, der Freiraum lässt für frische Luft, Zeit mit den Kindern, Kontakte zu anderen Menschen und in dem Kochen/Haushalt nicht irgendwo hektisch dazwischengeschoben werden müssen.


Sara2542

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Antwort auf Beitrag von Daffy

@Daffy Danke für deinen Beitrag. Ich denke auch, dass du recht hast. Ich sehe auch für uns als Familie die Vorteile, die sich für uns ergeben würden. Und ja so ein Home-Office Job mit freier Arbeitszeiteinteilung wäre natürlich ein Traum für mich. Denke ich nehme mir tatsächlich erstmal eine Auszeit, muss nur noch schauen wie ich es organisiere und dann konzentriere ich mich erstmal auf meine Familie und Fortbildung und dann schaue ich weiter. Ich habe ja eine Ausbildung und ein Studium bereits abgeschlossen, Berufserfahrung konnte ich auch einiges sammeln und da ich noch ziemlich jung bin, werde ich auch zu einem späteren Zeitpunkt bestimmt noch einen Job finden.


desireekk

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Antwort auf Beitrag von Sara2542

Hallo, Ich sehe das Ganze etwas anders… Dein Mann hat den besser bezahlten Job, eben weil du ihm den Rücken ständig frei hältst. Weil du zurück gesteckt hast damit er mehr verdienen kann. Für mich wäre durchaus der Punkt erreicht wo es sich einfach mal umdreht, er zurück steckt und du beruflich vorwärts kommst. Dass mag kurzfristig eventuell weniger Geld bedeuten, aber auf lange Frist wäre mir mein eigenes Fortkommen bedeutend wichtiger. Hat dein Mann für beide Kinder schon Elternzeit verbraucht? Mein Gedanke wäre, dass er zum Beispiel auf 30 oder 25 Stunden runter geht während Elternzeit und diese Zeit nutzt um den Haushalt zu schmeißen. Und bitte sag mir nicht das geht in seinem Job nicht, er hat ein gesetzliches Recht, also muss der Arbeitgeber mit ihm zusammen eine Lösung finden. Das gibt dir die Stunden frei, die du für deine Fortbildung brauchst. Was bringt dir die Fortbildung? Ist sie mehr für dich, für dein inneres Fortkommen, oder wird sie definitiv sich auch finanziell niederschlagen? Ich sehe eine Ehe/längere Partnerschaft durchaus als Team. Aber das darf nicht immer zu Lasten eines der Teammitglieder gehen. Wenn du jetzt beruflich noch mal zurücksteckst: ist dein Mann bereit dir dafür die Ausfälle zu zahlen? In einen Sparvertrag das einzuzahlen was ansonsten als Rentenpunkte dir gutgeschrieben worden wäre? Du tust das ja nicht für dich ganz alleine, sondern auch dafür, dass seine Kinder betreut sind. Wohl gemerkt: Als meine Kinder klein waren war ich die Hauptverdienerin, bin immer Vollzeit arbeiten gegangen, und der Papa war Teilzeit zu Hause. Jetzt inzwischen sind wir (nach vielen Jahren) getrennt. Und ich bin für meinen neuen Mann einen großen Kompromiss eingegangen, habe meinen Job aufgegeben (Geld und Führungsposition). Und kann nicht gerade sagen dass ich besonders glücklich darüber bin. Mein Mann legt mir die Welt zu Füßen, sein Geld ist absolut mein Geld, ich kann ausgeben soviel ich will (im Rahmen dessen was vorhanden ist), aber darum geht es nicht . Mir wäre der Abhängigkeitsgedanke zu schwer, ich habe damals Vollzeit gearbeitet, danach meistens komplett die Kinder übernommen, und noch 2-3 Abende in der Woche in der IHK zur Fortbildung verbracht (plus zusätzliche Lernzeiten am Wochenende). Aber dafür habe ich mich entschieden ein Au-Pair ins Haus zu nehmen. Denn ich wollte nicht dass der Papa mehr zu Hause bleibt, sondern auch wieder so arbeiten kann, und in dem Beruf arbeiten kann, in dem er möchte. Es hat für uns gut gepasst. Das muss es nicht für dich, aber ein Gedanke wäre es wert… VG D


Sara2542

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Antwort auf Beitrag von desireekk

@desireekk Darf ich fragen, wieso du das alles für deinen jetzigen Mann dann aufgegeben hast, wenn es bei dir so gut geklappt hatte und wenn dir der Abhängigkeitsgedanke schwer fällt? So wie ich das jetzt rauslese, könnte man ja auch sagen du bist abhängig von deinem Mann? Es gibt sicherlich viele Lösungen und ich muss auch sagen, dass ich weiß, wenn ich jetzt mir eine Auszeit nehme wird das sicherlich nichts sein, was ich 10 Jahre tun werde, weil ich mich einfach kenne und weiß, dass ich auch mehr Herausforderung im Leben brauche. Es ist ja auch schön für mich als Mutter, wenn ich mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen kann, wenn ich Vollzeit arbeiten würde, hätte ich sie ja noch weniger. Mir ist das schon viel wert, sie werden ja auch größer und die Zeit kommt nicht mehr wieder. Die Arbeit läuft dafür vermutlich nicht weg und wenn der Kopf freier ist, ist auch sicher mehr Platz für eine neue Herausforderung.


desireekk

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Antwort auf Beitrag von Sara2542

Mein Mann lebt in den USA, ich lebte in Deutschland. Nach einigen Jahren Fernbeziehung mussten wir eine Entscheidung treffen ob wir gemeinsam weiter machen wollen und wie. Ich bin in die USA gezogen, habe einem Jahr auf die Arbeitserlaubnis warten müssen, und einfach nicht mehr auf dem hohen Niveau anknüpfen können auf dem ich vorher gearbeitet hab. Zudem musste ich mich dann hier auch noch vermehrt darum kümmern dass meine Kinder fußfassen, mehr Fahrdienste übernehmen als in Deutschland (hier wo wir wohnen gibt es keinen ÖPNV), etc. Aber wie gesagt: es war einfach ein Bruch in meiner Karriere, der größer war als ich vor dem Umzug angenommen hatte. Unbedingt abhängig bin ich von meinem Mann nicht, ich könnte auch mit meinem Gehalt halbwegs vernünftig überleben, aber ich verdiene einfach bedeutend weniger (!) Als ich vorher verdient habe, und bin auch einige Hierarchiestufen niedriger inzwischen hier. Als die Kinder klein waren habe ich zwar Vollzeit gearbeitet (und das auch noch 100 km von zu Hause weg) aber ich kann nicht zwingend sagen dass ich so super viel verpasst habe. Ich bin ein Mensch der jeden Moment bewusst wahrnimmt, und ich möchte auch sagen, dass ich trotz Vollzeit Arbeit immer diejenige war die alles gemanaged hat. Ich habe Arzttermine koordiniert, habe im Kindergarten mitgeholfen, abends noch mal mit den Kindern über die Hausaufgaben geschaut, war bei Fußballspielen dabei, etc. Ich war mit den Kindern im Krankenhaus über Nacht falls mal was passiert ist, und so weiter. In dem Moment wenn ich zu Hause durch die Tür ging war ich 100 % Mama, und 100 % für die Kinder da und zuständig. Das war mein Ausgleich zu den fordernden Jobs die ich hatte. Versteh mich nicht falsch: ich war auch öfter mal weg, auch öfter auf mehrtägigen Geschäftsreisen, der Vater hat also schon auch seinen Teil geleistet. Aber er war einfach nicht der Vollblut-Papa und hat sich da nicht so rein gehängt wie ich. Muss er aber auch nicht, das macht ja jeder so wie er denkt. Ich kann nur sagen, jeden Moment mit meinen Kindern habe ich bewusst erlebt, bewusst genossen. Trotz/mit VZ Arbeit VG D


Daffy

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Antwort auf Beitrag von desireekk

Die TE ist gestresst von Kindern und Teilzeit (ca. 20 Wochenstunden?) in einem mäßig interessanten Job und Du meinst, es würde helfen, wenn der Vater auf 25-30 Stunden geht und sie Vollzeit arbeitet? Dann sind wahrscheinlich ALLE genervt, einschließlich Arbeitgeber und Kollegen (bei allem, was über ´Burger Patties wenden` hinausgeht, findet man nicht eben qualifizierten Ersatz - aber bitte nur für ein Jahr! - , d.h. mit beiden Eltern ist nur eingeschränkt zu rechnen, den Rest müssen die Kollegen auffangen oder es bleibt liegen. Und nach der Elternzeit? Nur die Harten kommen in den Garten? Vielleicht klappt es auch mit der Scheidung, weil man sich erfolgreich ans Limit getrieben hat - nur dass die frischgewordene AE in dem Fall ihr Leben mit VZ-Job selbstständig bestreiten könnte, würde ich bezweifeln. Mit partnerschaftlicher Kinderbetreuung hat es sich dann ja meist erledigt. Allerdings kann niemand zu Elternzeit verdonnert werden - das beschließen die Eltern idealerweise gemeinsam und frühzeitig; auch die Mutter kann ja nach 6 Wochen wieder arbeiten gehen und dem Vater einen Vogel zeigen, wenn der sie nach 1,5 Jahren auffordert, zackig Elternzeit anzumelden. Außerdem habe ich den Eindruck, dass die Mutter zumindest vorerst lieber entspannt Zeit mit den Kindern verbringen würde, sich mittelfristig ohnehin beruflich umorientieren will und der Vater seinerseits zufrieden mit der Rolle des Mammutjägers ist (wenn sie verheiratet sind, leben sie wahrscheinlich in Zugewinngemeinschaft, die Rentenpunkte würden auch geteilt). Nein - es geht doch mal wieder um ´die Gleichstellung`, nicht um die Bedürfnisse der Menschen, die es betrifft.


Mugi0303

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Antwort auf Beitrag von desireekk

Das unterschreib ich zu 100 Prozent. Nur weil Frauen sich Jobs suchen wo man wenig verdient und ewig zurück stecken wegen der Kinder, stellt sich diese Problematik. Zu allererst würde ich erstmal damit anfangen, dass der Mann die Kind krank Tage nimmt, zumindest immer jeder die Hälfte. Damit fällst du weniger aus. Dann würde ich maximal soviel Teilzeit gehen, dass du einen kompletten Tag frei hast, Montag zum Beispiel. Den komplett zum lernen nutzen und Fortbildung zügig abschließen. Anschließend im laufenden Job nach neuem Job umsehen, mit besserer Bezahlung. Der Mann sollte parallel auch auf Teilzeit gehen, so 35 Stunden vielleicht und mehr Zeit mit den Kindern verbringen. Verstehe ich nicht, warum nicht auch Mal die Väter da in die Pflicht genommen werden. Sie sollten ebenfalls mehr Zeit mit Kindern verbringen. Kündigen würde ich keinesfalls. Man gewöhnt sich denke ich schnell an das daheim sein und es wird schwerer zurück zu finden. Mugi


Sara2542

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Antwort auf Beitrag von Mugi0303

Wow, ich hätte wirklich nicht gedacht, dass die Meinungen hier so weit auseinander gehen. Es ist ja nun mal leider so, dass die meisten Führungspositionen nur in Vollzeit zu besetzen sind, was wirklich im Moment nicht für mich in frage kommt. Wenn sie größer und selbstständiger sind, sicherlich mal. Ich muss ja sagen, es ist ja nie so, dass mein Mann gesagt hätte, ich muss zu Hause bleiben und er geht arbeiten. Allerdings muss ich auch zugeben, dass wir beide aus schwierigen Branchen kommen. Mein Mann aus dem Medizinischen Bereich und ich aus dem Eventbereich ursprünglich. Beide Branchen sind oft mit Personalmangel, Überstunden und Stress verbunden. Ich habe früher oft über 12 Stunden gearbeitet, weil es einfach nicht anders ging und es auch von dir erwartet wird. Abgesehen davon, dass meine Branche die letzte Zeit durch Corona etwas gelitten hatte, weiß ich ich würde einen Job in Führungsposition bekommen (ich hatte schon Angebote), allerdings was würde dann noch vom Familienleben bleiben auch wenn mein Mann tatsächlich kürzer treten würde? Wenn er um 15 Uhr Feierabend hat, ist es oft so, dass es einfach nicht bei 15 Uhr bleiben würde. Ich kenne viele aus dem Medizinbereich und auch da selten kommen die Leute pünktlich nach Hause, da sie auch einfach gebraucht werden. Vieles kann man am nächsten Tag erledigen bei anderen Jobs, aber hier geht es um Menschenleben und klar, sehe ich auch den finanziellen Bereich, wenn er zu Hause bleiben würde, aber wenn ich von der anderen Seite es sehe, denke ich mir gut, die Akten sortieren und so weiter kann ich auch morgen noch, wenn ich heute nicht gehe, bei meinem Mann geht Land unter, ich bin auch stolz auf ihn, dass er so fleißig ist, ist ist er auch gestresst. Aber dafür hält er mir eben auch den Rücken frei und sagt, ich kann mich auch erstmal nur auf Kinder, Haus und Fortbildung konzentrieren und wenn ich dann noch später Lust habe, kann ich auch noch den Master machen und muss nicht stressen, dass ich auch noch arbeiten muss. Ich denke die Meinungen gehen weit auseinander und klar, ich weiß, wenn man will geht vieles, aber ich mag mich nicht endlos stressen und nur hin und herrennen und mir mit meinem Mann nur die Kinder übergeben, Ich denke ganz ohne Job werde ich nicht bleiben, aber es auf ein Minimum reduzieren und auch sicher zu einem späteren Zeitpunkt nochmal voll durchstarten.


Sara2542

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Antwort auf Beitrag von Daffy

@Daffy, danke du sprichst mir aus der Seele.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Sara2542

> ich hätte wirklich nicht gedacht, dass die Meinungen hier so weit auseinander gehen. Meist geht es bei Baby&Job um ´Wie bringe ich alles unter einen Hut` - da erübrigen sich m. E. Ratschläge in Richtung ´Schmeiß den Job` Die Diskussionen, in denen es um eingeschränkte oder *Triggerwarnung!* gar keine Berufstätigkeit der Mutter geht, laufen eigentlich vorhersehbar so ab: - ´Der Mann ist gerne bereit, die finanzielle Verantwortung zu übernehmen` heißt: Er hält sich ein devotes Hausputtel, das für jeden neuen Kittel erst mal in die Knie gehen muss. Ein patriarchaler Dinosaurier, dürfte es eigentlich gar nicht mehr geben. - Die Frau möchte gern Zeit mit den Kindern verbringen: Sie ist ein schlechtes Vorbild für die Kinder und alle Frauen, wird der Allgemeinheit spätestens in der Rente zur Last fallen und gönnt dem 100% arbeitenden Vater keine innige Beziehung zu den Kindern. - Beide arbeiten 100%: voll cool, alles eine Frage der Organisation; für die Beziehung zu den Kindern zählt Qualität, nicht Quantität. - Beide arbeiten 60-80%: Ist irgendwie für eine gewisse Zeit okay, weil ´partnerschaftlich` und gleichgestellt (sofern der Haushalt exakt geteilt wird!). Dass die Jobs entsprechend dünn gesät, eher uninteressant und schlecht bezahlt sind, der Arbeitgeber und die Kollegen einen liebend gern bei der ersten Gelegenheit gegen einen 100%igen tauschen würden, man Arbeitszeiten, Kindkrank und Betreuung jonglieren muss (´Rushhour des Lebens`) - geschenkt. - Kinder werden in Einrichtungen nicht nur aufbewahrt, sondern besser gefördert als man es zu Hause je könnte; sie hüpfen (krabbeln, robben, rollen) morgens fröhlich in die Gruppe und wollen gar nicht mehr heim. Andernfalls behält man das besser für sich - ein solches Kind ist durch die Klammeraffenliebe der Mutter vorgeschädigt, verunsichert und einfach zu spät dran in der professionellen(!) Betreuung (´Fremdbetreuung` sagt man nicht, die liebevoll zugewandte Betreuungsperson ist ja keine Fremde, schließlich kennt man sie als Eltern irgendwann mindestens so gut wie die Bäckersfrau)


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Die TE ist davon gestresst, dass der Gönnergatte im Haushalt und bdk der Kinderbetreuung keinen Finger krumm macht! Darum gehts. Ich habe nicht das Gefühl dass sie zurück stecken will - sie sieht nur keinen anderen Weg. Der Gönnergatte kann ja statt seiner selbst auch eine Haushaltshilfe engagieren - dann muss sie den Käse nicht auch noch machen und hat viel mehr Zeit für die Kinder.


Lewanna

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Antwort auf Beitrag von Daffy

" - Kinder werden in Einrichtungen nicht nur aufbewahrt, sondern besser gefördert als man es zu Hause je könnte; sie hüpfen (krabbeln, robben, rollen) morgens fröhlich in die Gruppe und wollen gar nicht mehr heim." Das funktioniert aber auch nur zu Kita Zeiten. Spätestens ab Schule sieht es da anders aus. Dafür müsste das deutsche Schulsystem aber mal reformiert werden. LG


Daffy

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Antwort auf Beitrag von kirshinka

Witzig, wie unterschiedlich man Texte lesen kann. Nach meinem Verständnis: Der Stress kommt daher, dass die TE sich zerrissen fühlt zwischen Kindern und Job, weil Kinderbedürfnisse sich keinem Plan anpassen. Selbst wenn beide Elternteile gleichermaßen zuständig sind, ist jede Abweichung (Krankheit, Stau, kurzfristige Termine,...) ein Problem. Aus dem interessanten, anspruchsvollen Job wird schnell ein Abstellgleis, wenn der Arbeitnehmer mit 7 Wochen Ankündigung mal eben ein Jahr weg ist und bei jeder kritischen Situation außer der Reihe kommt: "Tut mir leid, die Kinder..." Das trifft hauptsächlich Männer; bei Frauen ´muss der Arbeitgeber ja wissen, worauf er sich eingelassen hat`. Dass es kein Zurückstecken wäre, weil die meisten Frauen gerne den Hauptteil der Kinderbetreuung übernehmen (während ihnen in finanzieller Hinsicht der Rücken freigehalten wird), umgekehrt die meisten Männer froh sind, wenn die Kinder sicher und zuverlässig von der Mutter behütet werden, kann nicht sein?


Mugi0303

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Antwort auf Beitrag von Sara2542

Die Frage ist ja auch wie alt du bist. Bist du erst Ende 20, dann OK, da kann man sich paar Jahre noch Zeit geben. Bis du schon Ende 30 sieht es vielleicht anders aus. Ich meine wegen späterer Führungsposition. Du kannst dir denke ich schon ein Jahr Zeit nehmen, vielleicht in der Zeit fertig studieren und dann etwas später voll durchstarten. Du solltest aber bedenken, dass es später nicht gehen wird ohne dass dein Mann etwas zurück steckt. Denn auch in der Schulzeit braucht man Zeit für die Kinder, Hobbies etc. Viele Frauen stecken dann in der Falle, dass man dann evtl. Weniger Geld zur Verfügung hat, weil die Karriere ja erst aufgebaut werden muss. Dann stecken die Frauen oft doch wieder zurück. Ich war Gott sei Dank nie in der Position. Bei uns ist es anders rum, ich verdiene um einiges mehr als mein Mann. Da wäre es nie in Frage gekommen, länger als 1 Jahr daheim zu bleiben oder sehr viel Teilzeit zu gehen. Aber wir gehen beide Teilzeit und verbringen viel Zeit mit den Kindern. Einen wehrmutstropfen gibt es aber auch bei uns: der Haushalt hängt trotzdem zu einem großen Teil an mir, obwohl ich auf dem Papier zumindest mehr arbeite. Das versuchen wir ständig zu ändern. Bleibt schwierig. Viel Glück mit allem Mugi


Sara2542

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Antwort auf Beitrag von Mugi0303

Hallo Mugi, ich bin tatsächlich Ende 20 und ich weiß, dass ich allzu lange es nicht schaffen würde nur zu Hause zu bleiben, aber das eine Jahr wäre schon schön. Bin aber tatsächlich immernoch nicht so ganz entschlossen, ob ich das durchziehe. Klar, irgendwann werden wir uns die Arbeit besser aufteilen müssen. Aber vielleicht ist es auch leichter, wenn die Kinder etwas größer sind und nicht mehr ganz so häufig krank….


Sara2542

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Antwort auf Beitrag von Sara2542

Und dann habe ich auch Aussichten auf einen besser bezahlten Job, wenn ich wieder bereit bin Vollzeit durchzustarten. Aber mindestens einen Minijob werde ich so oder so noch nebenbei machen, um nicht ganz aus dem Rhythmus zu kommen.


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Ich weiß nicht, in welcher Welt du lebst, aber Haushalt ist so ziemlich der blödeste Mist. Ich kenne keine Frau, die das gerne macht! Keine! Wenn es nur um die Kinder ginge, ist der Stress weniger - natürlich lässt sich das nicht planen, aber wenn man die Kinderbetreuung teilt, ist es machbar! Der Haushalt Ist das was die meisten stresst (wenn’s nicht aussieht wie bei Schöner Wohnen).


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Mugi0303

Ganz genau das ist das Problem! Wenn Frau erstmal in der „ach der Mann verdient eh mehr“ Falle stecken, ist ein entkommen schwer.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von kirshinka

Es musste hier nie aussehen wie bei ´Schöner Wohnen`. Ich bin auch nicht die Superhausfrau, finde es aber tatsächlich ziemlich befriedigend - Schmutzige Wäsche -> sauber, und es riecht gut, wenn man die Kleidung aufhängt. Krümeliger Teppich - sauberer Teppich; staubiges Fenster -> sauberes Glas (naja, mit Streifen...). Ich mach immer kleine Häppchen (hat gut gepasst, im Wechsel mit ´Kinderkram`), über den Tag verteilt. Ca. 2 Stunden pro Tag, mit Kindern vielleicht 3 (Kochen und Rituale wie Tee zum Frühstück, Obstteller - was sie selber könnten, ich weiß - aber nicht gemacht hätten; dann eben kein Apfel, auch egal, aus Teenie-Sicht). Was ich definitiv nicht vermisst habe, war eine bezahlte ´Hilfe`, die man erst mal finden und einweisen muss, und die mir dann vor die Füße läuft, in meinem Bad steht, mich mit dem Staubsauger nervt, wenn ich gerade frühstücke...; und dann verliert sie den Schlüssel oder war grad auf Klo, wenn ich Zähne putzen will...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Daffy


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Sara2542

Äh - nein - dein mann unterstützt dich eben nicht. Er sagt halt was du hören willst, damit du weiter brav den dreck weg machst und er weiter schön seine Karriere fördern kann. Denn würde er dich wirklich unterstützen, würde er den Haushalt und die Kinderbetreuung hälftig übernehmen!!!!! Hat er vielleicht Skrupel, die Kinder im Kindergarten zu lassen bis 16:30? Oder holt er sie dann um 15:00 ab? Merkst was? Ich würde den Mann in die Pflicht nehmen als allererstes, denn warum soll er voll und ganz dem Beruf fröhnen und Du bist die einzige, die sich Gedanken macht?


Sara2542

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Antwort auf Beitrag von Sara2542

Also danke an alle, die ihre Meinung hierzu geäußert haben. Habe viel nachgedacht und tue es immernoch, aber ich denke ich habe für mich tatsächlich nun erstmal eine gute Lösung gefunden.