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Freiberufliche Tätigkeit?

Freiberufliche Tätigkeit?

Mitglied inaktiv

Hallo, ich würde mich gerne im Bereich Übersetzungen selbstständig machen. Nur leider hab ich garkeine Ahnung, wie das alles von statten gehen soll. Was brauch ich denn dazu und was muss ich beachten? Vor allem würde ich gerne wissen, welche Risiken es dabei gibt? Vieviel Geld muss ich denn investieren? Theoretisch bräuchte ich ja nur einen PC, oder? Wo kann ich mich denn da mal informieren? Kann mir jemand von euch helfen? Habt ihr Erfahrungen mit sowas? Habt ihr noch ne andere Idee für mich? Von zuhause aus arbeiten wäre wirklich praktisch. LG Melone


Mitglied inaktiv

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hallo, ich auch selbständig und brauchte auch nicht viel mehr an anfänglicher ausstattung. mittlerweile weiß ich, welche branchenspezifischen programme und hardwareteile es mir erleichtern, schneller aufträge zu bekommen. ich habe ohne gründungszuschuss etc. tatsächlich aus dem nichts mit einigen vorhandenen dingen (pc etc.) angefangen. druck war nicht zu groß, da in elternzeit. verdienst ist allerdings noch (lange?!) nicht existenzabsichernd. gerade übersetzer werden ja mächtig in der bezahlung gedrückt, soweit ich weiß. muss gerade schnell weg, alles gute shortie


Mitglied inaktiv

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Hi Melone, ich bin freiberufliche Übersetzerin seit 12 Jahren. Welche Ausbildung hast du, dass du in diesen Bereich möchtest, wenn ich fragen darf? Der Übersetzermarkt ist ein harter, weil die Preisdrückerei ziemlich ausgeprägt ist. Ich würde dir zunächst, wenn du das vorhast und noch keinen "offiziellen" Übersetzerabschluss hast, eine staatliche Prüfung empfehlen, damit du in BDÜ, ADÜ oder andere Verbände eintreten kannst. Dort bekommst du viele wertvolle Tipps für Existenzgründer, und es werden regelmäßig Fortbildungen veranstaltet. Ich selbst bin im BDÜ organisiert. Als Büroausstattung brauchst du zunächst einmal natürlich nur einen PC mit der Möglichkeit zum Empfangen und Versenden von E-Mails, ggfs. auch Faxen. Grundsätzlich wichtig sind natürlich auch gute Wörterbücher, die Online-Dictionnaries geben da nicht immer das her, was man braucht. Was die Kalkulation der Preise angeht: Übersetzer berechnen Preise pro Zeile à 55 Anschläge pro Minute, bei einigen Agenturen im Ausland ist auch die Berechnung nach Wörtern üblich (damit kenne ich mich aber nicht wirklich aus, den Fall hatte ich bisher zu selten). Du solltest man ausprobieren, wie lange du für die Übersetzung im Ernstfall brauchen würdest und danach so kalkulieren, dass du auf einen Stundensatz von 40-80 Euro kommst. Immer einrechnen musst du ja, dass du nie vollbeschäftigt sein wirst, Urlaubs- und Fehlzeiten einkalkulieren musst und von dem eingenommenen Umsatz nach Abzug von Steuern und Kosten sowieso nur ca. die Hälfte übrig bleibt. Für Einsteiger eine gute Option ist oft das Arbeiten für Übersetzungsagenturen, da man sich da zunächst nicht um die Akquise von eigenen Aufträgen zu kümmern braucht. Dort solltest du aber auch auf jeden Fall darauf achten, dass du nicht zu sehr im Preis gedrückt wirst. Je nach Schwierigkeitsgrad der Übersetzung und jeweiligem Standort sind 0,90 bis 1,10/Zeile Minimum, bei Eilaufträgen, exotischeren Fremdsprachen oder Übersetzung aus dem Deutschen in die Fremdsprache eher mehr. Auch komplizierte Fachtexte sollten natürlich mehr kosten. Überlegen musst du dir auch, wie du dich renten- und krankenversicherungstechnisch absicherst. Private KV lohnt sich für Frauen oft nur, wenn kein Kind mitversichert werden muss. Gesetzliche KV ist allerdings als freiberuflicher Einsteiger ziemlich teuer, das geht so ab 250 Euro/Monat los. Im Idealfall wird der Laden nach ca. zwei Jahren so laufen, dass du davon leben kannst. Für diese Durststrecke solltest du zumindest so viel Geld zur Verfügung haben (oder einen Mann an deiner Seite, der das auffangen kann), dass du deine privaten Kosten problemlos decken kannst. Sonst kommst du schnell in einen Liquiditätsengpass. Wenn du noch weitere Fragen hast, kannst du mich gern anmailen (Addy ist oben) LG Nicole