juliakrub
Hallo zusammen, zuerst möchte ich anmerken, dass ich hier normalerweise mit einem anderen Nick unterwegs bin, also nicht „neu“ :-) Aber aktuell möchte ich keine Rückschlüsse auf mich zulassen, mich „kennen“ inzwischen zuviele… Zur Situation: Ich habe 2 Kinder (beide Schulalter), habe immer im Vertrieb (immer mehr leitend) gearbeitet und habe so etwas wie eine „Karriere“ gemacht. Leider habe ich nach 15 Jahren (Branche A) in einem Unternehmen damals den Job durch Firmenverkauf verloren und seither ist es etwas „unstet“ bei mir… Fast 3 Jahre im Ableger eines Weltkonzerns (Branche B), dann gut 1 Jahr kleinere Firma (Insolvenz) (Branche C), nun seit Herbst in einer neuen Firma, auch recht klein (ca. 20 MA verteilt auf 3 Firmen) (Branche C). Die aktuelle Position ist nicht schlecht, nicht gerade prickelnd bezahlt, aber ich habe viel (zeitliche) Freiheit mir meine Arbeit einzuteilen, muß nicht jeden Tag 80 km entfernt im Büro anwesend sein (bin ca. 3x die Woche dort), mein Chef mag mich sehr, etc. Aber: die Firma ist klein, ich muss/sollte mich von Anfang an (quasi ab 1. Monat) selbst tragen. Da man erst Mal die Verbindungen aufbauen muss, lässt sich das nicht ganz darstellen….Und die kommenden Monate sind in der Branche immer „saure Gurken Monate“, meine Zahlen werden also erst Mal rot bleiben. Wie lange mein Chef sich das anschauen will… oder anschauen kann… das ist die Frage, er äußert sich nicht konkret dazu :-( Tja,.. und nun habe ich aus uralten Bekanntschaften heraus recht zufällig kurz vor Weihnachten ein Bewerbungsgespräch gehabt (Branche D). Das Gespräch war (unerwartet) sehr positiv, dauerte fast 2,5 Std, man verstand meine „Art zu Arbeiten und zu Sein“, sucht ziemlich genau so jemanden, AFAIK gibt es keine Mitbewerber. Das Geld wäre weit mehr als jetzt, die Firma recht groß (weltweit über 1.000 MA), dazu noch ein Auto. Klingt wunderbar, gell? Nur: künftig müsste ich nicht mehr 80 km fahren, sondern 120 km! … einfach Strecke und die letzten 40 km wären um eine der süddt. Metropolen herum. Einfache Strecke rechne ich mit bis zu 1,5 Std. Umziehen ist (sofort) nicht wirklich eine Option, denn die Kinder gehen hier zur Schule (Kinderbetreuung ist zudem organisiert), gerade die Schule des Großen ist IDEAL für ihn (wo finde ich eine Gymnasiumsklasse mit 23 Kindern und einem besonderen pädagogischen Konzept?), Papa der Kinder arbeitet hier vor Ort… Da die Partnerschaft aber nicht die beste ist, wäre im übernächsten Schritt (irgendwann) auch ein Umzug denkbar, aber jetzt nicht Teil meiner Gedanken, zumal das neue organisatorische Fragen aufwerfen würde…. Will ich also eine freie Zeiteinteilung, die Möglichkeit fast jederzeit Veranstaltungen der Kinder organisieren und besuchen zu können, relativ wenig Geld, kein Firmenauto (bin aber beruflich viel unterwegs und muss halt km abrechnen: trotzdem das Auto-Risiko trage ich), gepaart mit dem Gefühl ständig kurz vor der Kündigung zu stehen (mein AG mag mich sehr, aber versteht nicht, dass ein Vertrieb erst mal aufgebaut werden muss und deshalb in den ersten Monaten/Jahren zuvorderst ein Invest ist, er erwartet, dass ich ab sofort schwarze Zahlen schreibe und das sehe ich die kommenden Monate noch nicht so wirklich….s.o.) Oder das (stützende) Korsett und die Sicherheit einer Großfirma? Wo man erwartet, dass ich quasi 5 Tage die Woche ständig anwesend bin (zumindest zu Anfang, mit der Zeit wird sich das sicher lockern), aber dort wird der Vertrieb eben als Invest gesehen, der nicht sofort mit schwarzen Zahlen läuft sondern eben erst einmal aufgebaut werden muss. Trotzdem: sooo weit weg? Das Fahren als solches macht mir nichts, ist sitze oft 500 km tgl. im Auto, DAS ist es nicht, mir ist es eher um die Zeit… Viele werden sagen: „Vergiss‘ das Geld, die Kinder sind wichtiger!“ Und natürlich sind meine Kinder mir wichtig. Nur: ich habe noch nie so viel Existenzangst wie in den letzten Jahren haben müssen, als Haupt-)Verdiener der Familie nicht einfach! Nie hätte ich gedacht, dass es soooo schwer sein würde, (immer) einen neuen Job zu finden(trotz sehr guten Lebenslaufs und eyzellenter Zeugnisse/Referenzen). An mir zehrt es im Moment sehr, mich so unsicher fühlen zu müssen (und trotzdem nach Außen immer happy lächelnd verkaufen zu sollen….) Was will ich von Euch? Hm… Denkanstöße? Diskussion und Aspekte die etwas mehr (Orientierungs-)Licht in mein Gedankendunkel bringen? Ein paar Gedanken, die NICHT die meinen sind, ein paar neue Aspekte bitte :-) Herzlichen Dank und das Beste für 2011! Eure Julia
Hallo Julia. Wenn du dir deinen Beitrag selber nochmal durchliest, dann merkst du vielleicht, in welche Richtung "Dein Herz schlägt". Ich finde, dass du die Zeilen, die sich um den neuen Job drehen viel positiver klingen. Das einzige Manko scheint zu sein, dass "erwartet wird 5 Tage pro Woche anwesend zu sein". Nimm`es mir nicht übel, aber: DAS IST NORMAL! :-) 5-Tage-Wochen sind in Deutschland nunmal die Regel. Alles, was drunter fällt ist Luxus. (Meine Wochen haben 7 Tage...und die Kinder packen es trotzdem gut. Und wir haben trotzdem viel Freizeit zusammen :-)). Wenn dir die Fahrerei nichts ausmacht...was spricht denn dagegen? Das schlechte Gewissen, weil du später nach Hause kommst? Wie alt sind denn deine Kinder? Ich merke gerade bei meiner "Großen" (7 Jahre), wie "flügge" sie wird, und eigentlich den ganzen Tag mit Freundinnen auf Achse. Sie würde es kaum merken, wenn ich etwas später kommen würde. Solange du die vorhandene Zeit qualitativ gut nutzt, finde ich es völlig ok...ohne schlechtes Gewissen! Was einen Umzug angeht: Es gibt viele Kinder, die Umzüge und Schulwechsel durchmachen, weil Mama oder Papa versetzt werden (ich war damals auch ein "Wechsel-Kind"). Am Anfang ist es schmerzhaft für die Kinder, aber es finden sich soooo schnell neue Kontakte, dass die Wunden schnell heilen. Und man kann die alten Freunde besuchen. Der Weg ist ja nun nicht soooo weit. Von daher würde ich es evtl. auch als Option sehen, wenn der neue Job so viel besser und sicherer wäre. Gerade WEIL du Hauptverdiener bist, und zusehen MUSST, dass deine Familie etwas zu beißen bekommt. ;-) Klar ist es dann sehr hart für die Kinder am Anfang, aber eine Veränderung muss nicht immer schlecht sein... Alles Gute!
Ich bin ein Jahr täglich 130km gefahren und über kurz oder lang gibst du das auf.du hast keine freizeit mehr, von den kindern ganz abgesehen.auch wenn sie schon groß sond, wirst du nie da sein. ich bin früh morgens 5 uhr los und war abends gegen 18 oder 19 uhr daheim. vor allem im sommer war ich frustriert.
Zunächst mal wäre noch die Branche interessant. Ich habe immer etwas Bedenken, wenn ein Bewerbungsgespräch zu positiv verläuft und man quasi genau auf den Bewerber gewartet hat, der da sitzt. Vor allem die Finanzbrache ist da sehr gewitzt und es gibt viele schwarze Schafe. Wenn Du dir diesbezüglich aber sicher bist, dass das alles seriös ist und tatsächlich sicherer und mit Grundgehalt etc. verbunden dann musst Du halt abwägen: Ist das Geld wirklich aufzuwiegen mit der Zeit, die du täglich auf der Strasse verbringst ? 3 h jeden Tag und dann wird noch ständige Anwesenheit verlangt...schon heftig. Weiss jetzt nicht wie alt deine Kinder sind, aber wenn sie noch Grundschüler sind oder unter ca. 12 Jahre dann wäre mir der Preis zu hoch (wenn es finanziell auch so geht). Dann würde ich lieber versuchen noch ein paar Jahre in der jetzigen Firma was aufzubauen (Branche wäre auch hier nicht schlecht zu wissen um mehr Rat geben zu können).
Danke schon mal :-) Zu den zeiten ausser Haus: Wenn man bedenkt, dass in etwas Anwesenheitszeit von 8.30 bis 17.00 Uhr ist... ... dann muss ich um 7.00 Uhr aus dem Haus (die Kinder gehen 7.10 bzw. 7.35 Uhr) und werde wohl nicht vor 19.00 Uhr Zuhause sein...von den Abendterminen / Dienstreisen mal ganz abgehsehen... Zu den Branchen: ich war 15 Jahre in der Finanzbranche, mich kann da nix mehr schrecken :-))) Die jetzige und evtl. zukünftige sind beide technisch. Die jetzige mehr Endkundenorientiert, die künftige ,mehr B2B. Wie heisst es so schön: "technische Investitionsgüter" aber zwei versch. Richtungen. Dass das Bewerbunsggespräch so gut lief war vorauszusehen :-) Die Anbahnung zog sich auch schon ca. 5 Monate hin, war aber trotzdem JETZT unerwartet. Es ist eine Stelle vakant geworden und JETZT war ich gerade zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit meinen Unterlagen :-) Und ja, mein Herz schlägt durchaus zur neuen Stelle, eben WEIL ich mich derzeit so unsicher fühle... Ich habe noch ein Kind in der Grundschule, aber auch das Große braucht grad echt Zuwendung als Neugymnasiast... Ich würde mir ja gerne selbst noch 3 Jahre geben, aber was mach ich, wenn ich in 6 Monaten OHNE Job dastehe? Und mal schnell was Neues zu finden... ich habe gelernt, dass das eben NICHT so easy geht. Trotz bester Unterlagen... aber als Frau in Führungsposition...*haha* Nur weiter, ich freue mich auf alles was kommt von Euch! Julia
Dann wäre die Frage: wie gut sind die Kinder in deiner 12 (!!!!) stündigen Abwesenheit betreut ? Vom Vater (von dem du offensichtlich getrennt lebst) oder von wem ? Wie gut ist das Verhälntis Vater /Kinder. Du schreibst selber, die Kinder bedürfen schon noch der Zuwendung, also wäre das schon ein grosser Prioritätspunkt. Und wenn ihr nach einem Jahr umzieht, wie sähe es dann aus ? Was sagen denn die Kinder/ der Vater dazu ? Wie bekommst Du deinen Haushalt/sonstige Termine geregelt(jetzt und im Falle eines Umzuges). Wer kauft euch ein ? Was ist bei Krankheit der Kinder ? Vermutlich hast beim neuen AG Probezeit ? Denke dran: auch dann kannst Du jederzeit gekündigt werden....
Von deiner Beschreibung her würde bei mir das Bauchgefühl wie bei dir selbst ebenfalls eher zur neuen Stelle tendieren. Allerdings tust du vielleicht der gegenwärtigen Stelle Unrecht weil du eigentlich mit der Situation (und den roten Zahlen, die der Chef nicht versteht) unzufrieden bist? Zudem würde mich die Fahrzeit abschrecken. 3 Stunden Regelfahrzeit können, täglich gefahren, sehr nervig werden, und wenn du das letzte Stück in Stadtnähe fahren musst ist Stau vorprogrammiert. Geh davon aus, dass du Abends noch lange nicht Feierabend hast, sondern jede freie Minute (zu Recht) von deinen "Grossen" eingefordert werden wird. LG Katia
Huhu, meine Arbeitszeiten sind aehnlich, ich komme taeglich nicht frueher als 19.30 nachhause (doch so ca 4mal im Monat eine Stunde frueher). Meine Kinder sind noch recht klein, aber beide im selben Kindergarten, werden nachmittags von einer Kinderfrau abgeholt und dann kommt mein Mann recht schnell nachhause (der auch vollzeit arbeitet, aber frueher anfaengt als ich). ich habe auch eine ungefaehre fahrzeit von 1.5h pro weg, aber es geht alles. ich fahre jetzt sehr gerne mit zug/bus, da kann man wenigstens lesen oder schlafen. alles geht irgendwie, man gewoehnt sich sowieso an die neuen umstaende. bei den kindern konnte ich auhc keine auffaelligkeiten feststellen ;) lgm
Auf der Basis Deiner Information würde ich den neuen Job nehmen und ein halbes Jahr pendeln, dann evtl. umziehen. Die Fahrzeit ist zwar sehr lang, aber die Arbeitszeit nicht. Kannst Du im Auto auch Dienstgespräche führen? Ich nutze längere Strecken immer zum Telefonieren, gerne auch mal privat. Oder ich höre Hörbücher, das finde ich ideal zum Abschalten. Danach kann ich dann auch wieder für die Kinder da sein (sofern sie noch wach sind). Bei mir sind allerdings die Fahrtzeiten kürzer und die Arbeitszeiten länger. Wir haben eine sehr gute Kinderbetreuung, und die Kinder gehen in Ganztagseinrichtungen. LG, carla72
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