lina456
Hallo, vielleicht kann mir eine erfahrene Mama ein paar Antworten geben? Mein Sohn ist 4 Monate alt und wird voll gestillt. Seit 2 Wochen hat er immer wieder Blut und Schleim im Stuhl. Wir waren auch beim Kinderarzt und es wurde eine Stuhlprobe gemacht, die unauffällig war. Der Arzt vermutet eine Kuheiweiß Allergie. Ich lasse alle Milchprodukte seit 5 Tagen weg. Noch bemerke ich keinen Unterschied. Nun meine Fragen: 1. Wann sollte ich mit ihm wieder zum Arzt? Wie lange darf ich das weiter beobachten? 2. Sollte man auch Produkte meiden auf denen steht, dass Spuren von Milch enthalten sein können? 3. In Zymafluor ist auch Laktose drin. Gibt es dazu eine Alternative? Ich gebe ihm momentan nichts, aber ist bestimmt auf Dauer auch nicht so gut... 4. Kann man diese Allergie denn nicht testen? Der Arzt machte nur eine Stuhlprobe aber sonst wurden keine Tests gemacht. Danke im Voraus!!! Liebe Grüße Lina
Hi, ich beantworte Deine Fragen mal indirekt, was mir einfällt: - Man muss zwischen Allergie und Unverträglichkeit unterscheiden. Eine Allergie macht sehr heftige Reaktionen, meist sind sogenannte Unverträglichkeiten gemeint. Da sind die Reaktionen diffuser und der Zusammenhang zum Auslöser schwerer zu erkennen. - Geht es um Milcheiweiß (meistens) oder Laktose? Beim Kuhmilcheiweiß werden Eiweiße aus Kuhmilchprodukten nicht vertragen - wobei es für mich immer noch ein Rätsel ist, wie die in die Muttermilch kommen sollen, denn Eiweiße werden im Darm in Aminosäuren zerlegt und landen darum nicht als Ganzes in der Mumi. Laktose ist Milchzucker, ein Kohlenhydrat, der in der Muttermilch natürlicherweise haufenweise vorhanden und für das Kind äußerst wichtig ist. Außerdem sehr lecker. ;-) Nur weil ich den Mechanismus nicht verstehe, wie Kuhmilcheiweiße in die Mumi kommen, heißt das ja nicht, dass es nicht einen Versuch wert ist, sie wegzulassen. Nach 5 Tagen merkt man sicher noch keine Wirkung. Man rechnet mit 4-6 Wochen notwendiger Abstinenz, bevor beim Kind eine Wirkung erkennbar ist. - Unser Kind vertrug reine Kuhmilch nicht gut und bekam davon Hautausschläge. Milchprodukte, also Sahne, Käse oder Joghurt waren nie ein Problem. Ihr müsst konsequent Milchprodukte weglassen, und da wäre ich dann für die Karenzzeit SEHR konsequent. Sonst könnt Ihr ja nie genau wissen, ob es nicht doch die Milch war. Alles Gute und viel Erfolg! VG Sileick
Hallo Sileik, danke für deine Antwort. Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob der Arzt von einer Unverträglichkeit oder einer Allergie sprach. Ich habe mit ihm nachdem das Ergebnis der Stuhlprobe da war auch nur telefoniert, sodass gefühlt das Gespräch über das weitere Vorgehen etwas kurz ausfiel und mir kamen erst im Nachhinein die ganzen Fragen. Ich wusste jedenfalls nicht, dass es so lange dauern kann, bis sich eine Besserung zeigt. Ich werde konsequent alle Milchprodukte meiden. Danke für deinen Rat LG
Meine Tochter hatte das auch, nach 2-4 Wochen sollte es besser sein.
So lange braucht der Darm um sich zu erholen und die Darmschleimhaut zu regenerieren.
Achte auf versteckte Zugabe von Milch in Produkten: Milchsäure, Süßmolkenpulver usw.
Produkte wo drauf steht "kann Spuren enthalten" oder "vegan" gehen.
Auch in manchen Medikamenten oder in Nahrungsergänzungsmitteln ist manchmal Milch enthalten, da immer in der Apotheke fragen.
Beim Bäcker habe ich oft die Erfahrung gemacht, wenn man nach kuhmilchfreien Dingen gefragt hat, dass das mit "lactosefrei" verwechselt wurde.
Für meine Tochter bedeutete das dann blutigen Durchfall als Folge.
Für dich als stillende Mama ist es wichtig, dass du Calcium substitionierst, auch hier in der Apotheke fragen (ich habe Calcium Verla).
Gute Milchersatzprodukte findest du in der veganen Ecke im Kühlregal ^^.
Soja würde ich meiden da es auch ein Allergen sein kann und durch das Stillen dann suboptimal ist.
Mandelmilch finde ich da am geschmackneutralsten und leckersten ebenso wie Hafermilch, so meine Erfahrung .
Sollte das Blut und der Schleim bleiben trotz Ausschlussdiät so sollte man eine Muttermilch induzierte Colitis im Hinterkopf behalten.
Die verschwindet in der Regel mit der Gabe von Beikost, bei uns reichten die paar anfänglichen Löffel schon (meine Tochter hatte beides Unverträglichkeit + Colitis).
Stillen ist unproblematisch sofern das Kind weiter gut gedeiht, die Blutmenge sich nicht auf den Allgemeinzustand auswirkt und viel ist so dass ein Eisenmangel zu befürchten ist und das Kind nicht darunter leidet.
Als Beikost habe ich z.B. mit Pastinake angefangen um harten Stuhl zu vermeiden und dazu immer etwas Birnenmus, Pflaume.
Danke Jolina für deine ganzen Tipps. Sie sind wirklich super!!! An vieles habe ich gar nicht gedacht (Medikamente, Brot, Calcium...). Ich dachte, ich fange mit der Beikosteinführung noch nicht an, da ich dachte, seinen Magen nur noch mehr zu überfordern, aber mach deiner Nachricht sollte ich mir das vielleicht doch überlegen. Wäre ja klasse, wenn es damit aufhört. Ist schon bedrückend immer wieder Blut in der Windel zu sehen. Ich hoffe es wird bei uns auch bald besser. Danke dir uns liebe Grüße
Hallo, bei meiner Tochter gab es auch den Verdacht, da ich selbst als Kind verschiedene Nahrungsmittelallergien hatte. Sie hatte allerdings „nur“ Bauchschmerzen und Neurodermitis, kein Blut im Stuhl. Ich habe zweimal ca. 5 Wochen komplett auf Kuhmilchprodukte verzichtet, aber es hatte keinen erkennbaren Effekt. Zu deinen Fragen: 1. Hat der Arzt etwas gesagt, wie lange du die Kuhmilchprodukte weglassen sollst? Ich würde nach ca. 4 Wochen nochmal einen Termin machen. 2. Laut unserer Kinderärztin muss man diese Produkte nicht meiden, da da wirklich nur selten Spuren drin sind. Es kommt aber eben darauf an, ob es eine richtige Allergie ist und wie stark das Kind darauf reagiert. Im Zweifel frag doch nochmal beim Arzt nach. 3. Du musst nur Kuhmilcheiweiss meiden, Laktose ist Zucker. Milchsäure ist ebenfalls okay. 4. Laut unserer Kinderärztin kann man erst ab ca. 1 Jahr mit verlässlichen Ergebnissen bei einem Allergietest rechnen. Wir werden auch demnächst einen Test machen. Alles Gute!
Witzig, mir sagte man GAR NICHTS an Milchbestandteilen zu konsumieren ergo auch keine Milchsäure weil es triggern könnte.
Das kommt wahrscheinlich auch wieder darauf an… Da gibt es so viele widersprüchliche Aussagen. Hier ist eine Antwort aus dem Expertenforum: https://m.rund-ums-baby.de/experten/allergien-und-unvertraeglichkeiten/Milchallergie-Milchzucker-Milchsaeure_2294.htm
Ich wäre nicht böse drum es essen zu können da es das Spektrum an Produkten öffnen würde ^^
Danke Fleurdelys für deine Antwort. Leider hat der Kinderarzt nicht gesagt wie lange ich beobachten soll und auch sonst kamen wenig Ratschläge oder Hinweise, außer dass ich einfach alle Milchprodukte weg lassen soll. Ich war in dem Moment mit weinendem Kind im Hintergrund zu gestresst, um die "richtigen " Fragen zu stellen. Aber ich habe hier zum Glück gute Antworten erhalten. Danke! Liebe Grüße
Alles genannte ist richtig und wichtig. Bei uns gab es auch diese Verdachtsdiagnose mit vier Wochen.
Was ich in der Ernährungsberatung gelernt habe: neben der Supplementierung von Calcium ist es auch wichtig, auf genügend Eiweiß zu achten, da die Milchprodukte einen Großteil hiervon im Alltag liefern. Also vermehrt Hülsenfrüchte oder Fleisch und Fisch essen.
Weiterhin gehen diverse Eiweiße in die Muttermilch über, dadurch können hierüber tatsächlich Allergien vermittelt werden.
Da die Kuhmilch sehr viele Eiweiße enthält und man nicht sagen kann, welche genau die Allergie auslösen, sind auch andere Tiermilchen zu meiden, da die Eiweiße zum Teil identisch oder sehr ähnlich sind.
Tipp: im Zutatenverzeichnis müssen Allergene besonders gekennzeichnet sein, also fett gedruckt oder in Großbuchstaben. Das gilt auch für Milch. Dieses Wissen hat es mir erleichtert, die Zutaten schneller und effizienter auf Milchbestandteile zu scannen.
Laktose ist wie gesagt ein Kohlenhydrat und ist daher erlaubt.
Bei uns wurde es übrigens auch nach drei Monaten nicht besser. Es können auch andere Allergene diese Symptomatik verursachen, Kuhmilch ist einfach am häufigsten. Kommt dein kiA nicht weiter, würde ich auf eine Überweisung zum Kindergastroenterologen oder in eine entsprechende Klinik bestehen (Achtung: lange Wartezeiten). Diese kennen sich meist viel besser aus.
Übrigens: einen Auslöser haben wir nie gefunden. Das Blut ging irgendwann - vor Beikost - weg und Kuhmilchprodukte verträgt unsere Maus (nun 10 Monate) problemlos. Die Prognose ist daher sehr gut In über 80 Prozent verwächst sich eine solche Allergie im ersten Jahr.
ich habe vom Arzt zum Abstillen (später, ab ca. 8 Monate) und Milchbrei ein Rezept für eine spezielle Premilch bekommen (Neocate). Die ist sonst super teuer. Noch als Tipp.
Später mit ca. 2,5 Jahren waren wir dann beim Allergologen zum Provokationstest. Danach wussten wir welche Menge an Milch vertragen wird und haben uns langsam hochgearbeitet. Jetzt verträgt er wieder Milch
Hallo, meine Tochter hatte das. Kuheiweißunverträglichkeit nicht mit Laktoseintoleranz verwechseln! Bei Laktose geht es um Milchzucker und nicht um das Eiweiß. Nach 1-2 Wochen nach dem Umstellen der eigenen Nahrung sollte eine deutliche Verbesserung zu bemerken sein. Bei meiner Tochter lagen jedoch mehrere Eiweißunvertäglichkeiten vor z.B. auch Eieiweiß und Sojaeiweiß. Deshalb hat das weglassen von Milch viel gebracht aber ganz weg waren die Beschwerden noch nicht. Produkte auf denen stehen das Spuren enthalten sein können kannst du weiterhin zu dir nehmen aber bei vielen anderen Speisen können Milchprodukte enthalten bei denen man gar nicht damit gerechnet hat (z.B. Butter in Nudeln mit Tomatensoße). Wenns blöd läuft stellt man das dann erst fest, wenn man ein schreiendes Baby hat. Eine Unverträglichkeit lässt sich leicht überprüfen mit einem Hauttest.