Elternforum Rund ums Baby

Verletzt, obwohl der Gegenpart gar nichts dafür kann

Verletzt, obwohl der Gegenpart gar nichts dafür kann

wir6

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meine Herkunftsfamilie ist ein bisschen schwierig. Es ist völlig normal offen ein Lieblingskind zu haben, was gefördert wird und überschüttet wird. und vieles vieles mehr. Meine Mutter ist in meiner Jugend (mit 15) verschwunden und wir hatten lange keinen Kontakt bis ich sie zu meiner Hochzeit eingeladen habe. Was hat sie sich gefreut, nicht, weil ich heirate und mein Glück gefunden habe (in 3 Tagen 17. Hochzeitstag) nein, sondern weil mein Vater empört darüber war, dass ich die "Familie" zerstöre. Und mein bisher verdientes Geld nun selber behalten wollte als 80 % ihm zu geben Von meiner Schwester gab es zur Hochzeit eine Beileidskarte Jetzt hat meine Mutter Demenz, ich mache die Wohnungsauflösung, ich kümmere mich um Arzttermine, aber nun zieht sie doch in eine Pflege-WG zu ihrer Tochter und dessen Sohn (meine Schwester) aber was glaubt ihr, was vergisst sie als Erstes? mich und meine kleine Familie. (obwohl wir viel Kontakt nachher hatten) Sie ist sogar damals in unsere Nähe gezogen, ich dachte, vielleicht will sie etwas gut machen. Da fing es aber schon an, dass immer nur ein Thema war, ihre Tochter (nein, nicht ich) und wie es ihr geht. Ich dachte , ich bin schon lange darüber hinweg und mir geht es wirklich gut, ich habe einen tollen Mann, 5 wunderbare Kinder, einen super Job und doch tut es gerade extrem weh, obwohl ich weiß, dass es diese Krankheit ist und sie gar nichts dafür kann. Ich hätte gerne eine Mutter gehabt, die wenigstens etwas mütterlich ist. Die mich einfach mal in den Arm nimmt und Interesse zeigt. Nun ja, keine Ahnung, warum ich das überhaupt schreibe Wahrscheinlich, weil ich das Gefühl habe, mit keinem darüber reden zu können. Also danke fürs zu"hören" Viele Grüße


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von wir6

Du bist so eine taffe und gleichzeitig liebevolle Frau - irgendwo musst du diese innere Kraft doch herhaben... Es ist ok, in dieser Situation traurig und verletzt zu sein, aber du solltest aufhören, dir selbst mit deinem Wunschdenken zu schaden. Deine Mutter ist wie sie ist. Du wirst sie nicht ändern können - jetzt erst recht nicht. Du solltest akzeptieren, dass der Zug abgefahren ist, und dich nach Menschen umsehen, die dir GUT tun! Ich wünsche dir viel Kraft, und dass du wieder zu deinem inneren Gleichgewicht findest.


Mutti69

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Sie liebt dich, da bin ich sicher. Aber manche Menschen (deine Mutter) sind nicht für "plakative" Bindungen gemacht und manche Menschen (vielleicht auch du) signalisiere durch ihre Stärke (ICH empfinde dich hier im RUB als stark), dass sie Zuwendung nicht (so) brauchen. Vielleicht hatte deine Schwester eher die Ausstrahlung der hilflosen Frau, die Unterstützung und Zuwendung brauchte. Ich wünsche dir innere Ruhe und Zuversicht...mit dem wissen, DEINE Kinder bekommen das, wonach du dich so sehr gesehnt hast!


mama-nika

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Hallo Es tut mir sehr leid, wie alles für dich lief. Bei mir war es ähnlich. Ganz abschließen wird man dmit wohl nicht, denn es ist ja die Kindheit. Der wichtigste Teil im Leben. Aber du hast eine tolle eigene Familie. Schau nach vorn und versuch es nicht zu nah an dich ranzukassen, was war. Leicht gesagt, ich weiss. Aber das hilft wirklich sehr. Alles Liebe


Zero

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Es gibt Situationen im Leben, da bin ich erleichtert drüber meine Mutter nicht zu kennen. Ich hatte kurzzeitig mit ihr Kontakt, da war ich 17. Mein damaliger Verlobter und ich hatten sie und meinen kleinen Halbbruder, nachdem sie uns vollkommen panisch anrief, wir sollten sie und ihren kleinen Sohn abholen, vor ihrem gewalttätigen Ehemann gerettet. 2 Monate später brach sie aus unerfindlichen Gründen den Kontakt ab - wir hatten bis dahin vielleicht 6 Monate unregelmäßigen "Kontakt". zu ihrem Mann ist sie nicht zurück - er wurde damals Ausgewiesen. Kontaktversuche meinerseits blieben erfolglos, auch Weiterleitung und Kontaktversuche für mich über ihre Mutter und meinen größeren Halbbruder wurden nicht erwidert - ebenso meine Mitteilungen an sie, das sie Oma geworden ist wurden ignoriert, wenn ich angerufen habe, ging man entweder nicht ans Telefon oder es wurde sofort aufgelegt. Mit meinem Vater habe ich nach 18 Jahren des Schweigens und der Streitigkeiten wieder guten Kontakt. wir haben uns vor 8 Jahren ausgesprochen, nachdem er mit mal vor meiner Tür stand - ich hätte ihn wohl nicht wiedererkannt. Er hat schwere Diabetes und Demenz im Anfangsstadium - man versucht mit B12 das ganze zu verlangsamen. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass jemand der mit mir Kontakt haben will, diesen auch sucht. Wenn nicht dann halt nicht. Ich laufe niemanden mehr hinterher. Natürlich tut ein solches Verhalten unglaublich weh - ich bin auch durch die eine oder andere Hölle gegangen. Im Nachhinein könnte ich mich dafür Ohrfeigen. Wenn du dene Mutter nicht drauf ansprichst, wirst du wohl keine Antwort auf deine Fragen bekommen - vielleicht bekommst du sie auch nicht, wenn du Fragst.


wir6

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Antwort auf Beitrag von wir6

Im Prinzip weiß ich das ja alles selber und bete es auch vor mich hin. Aber das Kind im inneren würde halt gerne. Nein, ich spreche sie nicht darauf an, was soll das, was will ich hören? Was würde das bringen? Eigentlich ist es ein vergleichbares kleines Päckchen was ich da trage. Es ist ja jetzt nur ein kurzer Schmerz, wie so ein kleiner Stich, der mich an die Tränen von damals erinnert. Ich nehme es ihr noch nicht mal übel, sie kann nichts dafür, dass sie ist, wie sie ist. Ich kann nur an mir arbeiten, wie weit ich das an mich ranlasse. Jetzt hatte und ehrlich gesagt habe ich noch immer einen kleinen schwachen Moment. Ja, da haben hier ein paar Recht, deswegen kann ich mit niemanden darüber reden, ich zeige so etwas nicht gerne, Momente der Schwäche (wahrscheinlich auch geprägt durch meine Vergangenheit) . Aber ich denke, die hat jeder mal. Also aufrichten, Knie abputzen, Krönchen richten. Danke , dass ihr geantwortet habt (wie macht ihr den Umarmsmiley?) Viele Grüße


Zero

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Antwort auf Beitrag von wir6

raute65 Es ist schwer das Richtige für sich zu finden und ja, manchmal bin ich versucht nochmals zum Hörer zu greifen und die Nummer zu wählen. Ich verstehe dich, mir geht es oft genauso und ich weiß, das es wehtut. nimm das kleine Kind in die in den Arm - das Leben ist manchmal ein Arschloch ...


ak

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Antwort auf Beitrag von Zero

Ohh...je , ich kann so ungefähr erahnen wie Du fühlst. In unserer Familie ist auch jemand an Demenz erkrankt. Die Kinder erkennt sie zwar noch, aber bei den Enkelkinder hapert es schon manchmal. Und es gibt Zeiten, da erkennt sie ihren Mann nicht mehr, und meint es wäre ihr Vater. Sei gedrückt. Sie macht es nicht bewusst, um Dir weh zu tun. Es ist einfach die ätzende, wirklich ätzende Krankheit. Wieso man so gestraft wird, weiß ich nicht.