misssilence
Unsere erste Tochter wurde vor etwa 8 Wochen "große" Schwester. Sie wird im August 3 Jahre alt. Sie war schon immer anspruchsvoll. Schreibaby bis zum 8. Monat, danach immer noch unglaublich sensibel, extrem schlecht geschlafen und bei einem unglaublich großen Drang zur Selbständigkeit hat sie gleichzeitig ein sehr hohes Nähebedürfnis und benötigte lange intensive Co-Regulation. Seit der Geburt ihrer Schwester ist es einfach nur noch katastrophal. Jeder Tag ist zäh wie Kaugummi. Unsere zweite ist, nach Startschwierigkeiten wegen Blockaden und Bauchweh, mittlerweile ziemlich pfegeleicht - sie benötigt zum Einschlafen ab mittags eben Unterstützung und muss ab 17 Uhr (bis 22.30 Uhr) dauerhaft getragen werden, aber das ist für uns nach den Erfahrungen mit der "Großen" geradezu Entspannung pur. Wir müssen uns also tagsüber - abgesehen von Wickeln und Stillen - nicht mit dem Baby beschäftigen. Aber da geht es schon los: Mama muss stillen - K1 brüllt, schreit "K2 hat keinen Hunger! Hat sie nicht! NEIN! NEIN!", haut um sich. Da ist das Stillen lange vorbei, der Wutanfall dauert locker 3-4x so lange (K2 trinkt maximal 5 Minuten). Selbst wenn der Papa direkt kommt, um mit ihr weiter zu spielen. Oder ich ihr anbiete, weiter zu spielen, ein Buch zu lesen, zu kuscheln...NICHTS hilft. Ich muss auf Toilette: K1 hält den Toilettendeckel zu und geht nicht. Brüllt "Mama muss nicht Pippi! NEIN NEIN NEIN!". K1 schreit den ganzen Tag: "Mama, spiel mit mir!" - ich sage: "Ja, lass uns spielen! Hast du einen Wunsch?" - K1: "Nein." Ich schlage etwas vor - "nein" - ich schlage noch was vor "nein" - so geht das ewig. Ich: "Mir fällt nichts mehr ein. Ich muss überlegen". K1 - brüllt: "NEIN NEIN NEIN, du sollst JETZT eine Idee haben!", schubst mich weg. Ich sage: "Du bist wütend, aber hier wird nicht geschubst. Schubsen tut weh." K1: "nein, das tut nicht weh" - und brüllt weiter. Essen - auch so ein Drama. Sobald ich aufstehe, um das Baby zu stillen, isst K1 nicht mehr weiter. Brüllt von früh bis spät, sie will ein Eis (Regel bei uns: eine Süßigkeit am Tag und das als Nachmittagssnack). Sie will Bolognese - es gibt Bolognese. Steht der Teller vor ihr, will sie nichts mehr und brüllt, brüllt, brüllt. Dafür kommt jeden Abend beim zubettgehen: ICH HABE HUNGER. Sie darf dann Brot haben (es ist für uns keine Option, ein Verlangen - selbst wenn es unterbewusst vorgeschoben ist - nach einem Grundbeürfnis zu ignorieren.). Will sie dann oft nicht. Wir lassen sie mithelfen, wo es geht (wenn sie möchte). Aber da geht es weiter: sie will weit mehr, als geht (heiße Pfannen lass ich sicher keine dreijährige wenden), alson führt das "helfen lassen" auch oft zu Wutanfällen. Es gibt eigentlich kaum noch etwas, was sie gerade isst. Gemüse im Moment gar nicht mehr. Auch Gerichte, die sie bisher mochte - keine Chance. Ich habe keine Ahnung, was wir noch abgesehen von zwei Gerichten (die zudem super aufwendig und teuer sind, sodass es sie nicht täglich geben kann) kochen können. Alternative wie Müsli oder Brot will sie meistens auch nicht. Wir kommen zu nichts im Haushalt, wenn sie da ist. Sie war nun vier Wochen vormittags in der Krippe, dadurch ging es halbwegs, und wir waren zu zweit zuhause. Ab Montag haben wie sechs Wochen Pause bis zur KiGa-Eingewöhnung und mein Mann ist wieder arbeiten. Krippe jeden Tag Theater - sie mag keine Krippe. Sie wird wieder zum Baby, will getragen, gewiegt werden (erstaunlicherweise wurde sie dennoch gerade JETZT trocken), etc. wir nehmen das alles auf und gehen darauf ein. Uns ist klar, wie schwierig die Situation für sie ist: Hochphase der Autonomiephase plus Geschwisterkrise - miese Kombination. Das Baby war auch nicht geplant, die Geburt traumatisch, die Schwangerschaft schwierig, die erste Zeit auch - wir waren als Eltern beide etwas depressiv. Was wir alles versuchen, um es ihr leichter zu machen: viel Exklusivzeit mit Mama und auch mal Papa. Ich beschäftige mich quasi jede freie Minute mit ihr. Jeden Tag (!) auch locker 1 Stunde oder mehr komplett ungestört - maximal Toilette als Unterbrechung, wenn überhaupt. Wir versuchen, ihr kooperatives Verhalten so oft es geht positiv zurückzumelden (ohne explizit zu loben). Wir geben ihr Aufgaben zur Mithilfe, wenn sie möchte (sie muss nicht), um ihr Streben nach Selbstwirksamkeit zu untersützen. Sie darf viel mit ihrer kleinen Schwester kuscheln (was sie auch gerne macht). Das Baby ist tagsüber zu 80% beim Papa, nicht bei mir, um ihr zu zeigen, dass sie NICHT ersetzt wurde. Sie darf mitbestimen, was wir essen (in gewissen Rahmen - "Spiegelei oder Rührei?"). Oma, die sie über alles liebt, kommt auch ab und an zu Besuch, und spielt dann 1-2 Stunden nur mit ihr. Wir richten unseren Tagesablauf viel nach ihr, versuchen, auch mit IHR zu koopieren. Vielleicht zu viel? Es gibt weniges, worauf wir bestehen, aber das ist uns dann auch wichtig. Ganz ehrlich - im Moment macht sie es uns echt schwer, immer noch geduldig und liebevoll zu bleiben. Ich weiß ehrlich nicht, was wir noch tun können, um die Situation zu entschärfen. Es bringt alles gar nichts. Wann wird es endlich besser?! Es ist zum Haareraufen. Wir bleiben in Wutanfällen zu 80% geduldig und ruhig, nehmen sie in Arm, trösten sie, wenn sie soweit ist natürlich erst, etc. Wir wissen langsam echt nicht weiter und es ist mega frustrierend, dass all unsere Bemühungen irgendwie nicht ausreichen, um unseren Alltag wenigstens ETWAS weniger anstrengend zu gestalten. Oder erwarten wir zu viel? Ich weiß es nicht. (PS: im Abschlussgespräch mit den Erzieherinnen sagten sie uns, sie stellen sich den Alltag mit K1 sehr anspruchsvoll und anstrengend vor, da sie eben einen derart starken Willen, einen so starken Drang nach Unabhängigkeit hat und sich ihrer selbst so sehr bewusst ist. Es ist also nicht nur unsere Sicht, dass sie anspruchsvoll ist...)
Kann sie wenigstens einen halben Tag in die Kita? Das gibt ihr andere Ansprechpartner, mehr Aktion und dir einen halben Tag Ruhe. Alles Gute.
Nein. Krippe hat nun Ferien, KiGa hat sie erst ab 1.9. Eingewöhnung,müssen Einrichtung wechseln. Früher geht nicht von KiGa Seite aus.
Es hört sich an, als ob ihr bereits alles menschenmögliche tut, und tatsächlich nur durchhalten könnt, bis sie mehr Impulskontrolle hat und Perspektivwechsel vollziehen kann. Ich würde mich aber wirklich an eine Beratungsstelle wenden, denn mir fällt nichts anderes ein. Respekt, wie ihr das bisher geschafft habt. Aber du brauchst dringend Entlastung. Ich kann dir nur empfehlen, eine Betreuung zu ermöglichen. Wenn Krippe nicht möglich ist und Familie nicht, dann eine Privatperson (Babysitter). Auch dann mal zusätzlich zur Krippe nachmittags. Du kannst auf Dauer nicht jeden Tag den ganzen Tag feinfühlig reagieren, so hast du ein bisschen Pause. Und sie kann was schönes mit einer "erwachsenen Freundin " machen. Vermutlich klappt das erstaunlich gut. Einen Versuch ist es wert!
Danke für deine Antwort. Oma will nun 2-3x die Woche kommen, mein Mann macht 2x pro Woche HomeOffice. Babysitter wollen wir aber wirklich auch noch suchen, auch für die Kleine. Oma ist nicht wirklich verlässlich, allerdings bei jeder "fremden" Betreuung eingeschnappt und lässt es an mir aus... Das will ich ab KiGa Start organisieren. Vorher schaff ich das nicht.
Sie hat natürlich auch tolle Eigenschaften und ist in vielen Momenten super süß - hat erst ihrer Schwester die Ärmel umgekrempelt "Mama, K2 Ärmel waren zu lange, ich habe sie umgekrempelt, damit sie besser greifen kann!"; ich dusche, K2 steht in der Wippe davor - K1 kommt (eigentlich wütend auf Papa) dazu, setzt sich zu K2 und sagt "pssst, K2, ist nicht schlimm, Mama ist gleich fertig!" und sagt zu mir: "K2 hat sich gefürchtet vor der Dusche!".
Oder wenn sie wütend ist, kommt meistens: "Mama weg!! Geh in Flur! Muss mich erst beruhigen!". Mache ich, irgendwann kommt sie zu mir und sagt: "Mama, habe mich beruhigt. Jetzt Arm."
Hi, spontan würde ich auch sagen, dass ihr im Moment nicht mehr tun könnt, als ihr schon probiert. Da wird wohl echt nur helfen, dass K1 einfach mal nicht da ist, sodass ihr ein bisschen Ruhe für K2 und andere Dinge wie den Haushalt habt. Kann sie vielleicht mal eine(n) „Freund(in)“ besuchen? Und auch wenn das vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt ist, aber wäre es möglich, dass euch aktuell euer Ansatz ohne Konsequenzen und Strafen zu arbeiten etwas auf die Füße fällt? Dass eure Tochter - die ja zurecht traurig/eifersüchtig/ … ist aufgrund der neuen Situation (auch wenn ihr ihr sehr viel Zeit widmet- weiß, dass sie sich dieses Verhalten erlauben kann, weil nichts daraus für sie resultiert? Letztendlich kann jeder das machen wie er will, aber für mich ist zb ein No Go, dass meine Große - auf bei berechtigtem Frust - rumbrüllt, wenn ihre Schwestern (6 Monate) im Raum sind, wohl gemerkt in „Gemeinschaftsräumen“, in ihrem Zimmer hat sie das „Hausrecht“.
Na ja, sie kann das Brüllen ja nicht steuern. Ich halte nichts davon, das Kind zu bestrafen für Dinge, das es nicht steuern KANN, weil ihr Entwicklungsstand das noch nicht zulässt (Stichwort Impulskontrolle). Das kann ich vielleicht von einer 5-jährigen erwarten, aber nicht von einer 2-jährigen. Vermutlich macht es uns das schwerer, ja. Aber das ist doch so, als wenn man mich bestrafen würde, weil ich nicht fliegen kann wie ein Vogel oder meinen Kopf um 360 Grad drehen... Wir melden ihr aber natürlich zurück, dass wir das Verhalten gerade nicht gut finden, es uns wütend macht, etc. Das darf sie ruhig merken. Letztlich trägt K2 da keinen Schaden von. Gefährliche Dinge unterbinden wir natürlich auch gegen Protest unter Zuhilfenahme unserer körperlichen Überlegenheit. Sie hat keine Freunde. In der Krippe spielt sie fast ausschließlich alleine oder mit den Erzieherinnen. War uns bis zum Abschlussgespräch letzte Woche nicht so bewusst (wurde uns bis dato nie zurückgemeldet). Anschluss an andere Eltern haben wir hier nicht (drei Versuche meinerseits sind von der anderen Seite leider immer im Sande verlaufen). Auch wenn uns Kinder, z.B. ihre Cousins/Cousine, besuchen, hält sie sich zurück und benötigt mehrere Stunden, ehe sie mit ihnen interagiert (wohnen leider 3 Stunden entfernt). Jetzt ist uns abe rz.B. auch klar, warum sie sich nachmittags nie selbst beschäftigen wollte - wenn sie das bereits den ganzen Vormittag (vor der Geburt sogar bis 15 Uhr, als wir noch arbeiten gingen) macht, ist es ihr nicht mehr möglich, sich NOCH länger alleine zu beschäftigen. Sie hat selbst mal gesagt, auf die Frage, warum sie nicht in die Krippe will, dass ihr da "zu viele Kinder sind".
Für meinen Geschmack traust du deiner Tochter, die ja nun fast 3 ist, zu wenig zu. Natürlich verfügt sie über keine perfekte Impulskontrolle - die auch viele erwachsene nie erreichen - aber in dem Alter ist sie sehr wohl in der Lage, nicht immer so zu platzen. Das Thema mit dem immer alleine spielen würde ich vielleicht auch mal einen Kinderpsychologen schildern. Dass Kinder lange nebeneinander spielen kenne ich auch, aber für mich klingt es, als sei sie völlig alleine, das finde ich ungewöhnlich. Möglicherweise wollen die anderen Kinder ja auch nicht, weil sie immer ihre Vorstellungen durchsetzen will. Dann wird das leider auch ins Hohe Alter so weitergehen, das wäre wirklich schade.
Aus Sicht der Erzieherinnen und auch aus unserer Sicht ist das Problem eher, dass sie nie 100% angekommen ist. Sie ist ohnehin eher introvertiert. Aber sie hatte immer extrem lange Pausen von der Lita, da sie so oft krank war. 4 Tage Krippe, 2 Wochen krank war unser Rhythmus. Sie hat Infektasthma. Das wird nun behandelt. Jetzt, wo sie fünf Wochen am Stück da war, hat sie angefangen, auf andere Kinder zuzugehen und Spielangebote anzunehmen.
Mal ein paar ehrliche Gedanken… Ihr hattet einen anstrengenden Start ins Elternleben. Habt alle Bedürfnisse und Wünsche immer und sofort erfüllt, damit es nicht noch schlimmer wird. Euer Kind hat gelernt, dass es komplett nach ihrer Nase läuft und das fordert sie auch weiterhin ein. Bzw finde ich, dass man anhand deiner Beschreibungen schon merkt, dass sie nach Grenzen und Struktur schreit. Dieses permanente etwas wollen, dann doch nicht, dann anders… Ich finds schon anstrengend deinen Beitrag zu lesen, geschweige denn so einen Familienalltag zu haben. So wie es bisher gelaufen ist, kann es nicht weitergehen. Euer Kind wird so spätestens in der Schule große Probleme bekommen. Heute ist es so, dass man seine Kinder sich entfalten lassen möchte, sie sollen sich ausleben. Allerdings passiert es dabei sehr häufig, dass die Grenze zwischen entfalten und das Kind braucht jetzt Regeln verschwindet. Aus Angst sein Kind zu bremsen, lässt man viel zu viel zu. Mal als Beispiel: wenn du stillst, dann stillst du. Nicht dabei lesen oder spielen. Diese 5 Minuten muss deine große aushalten. Und dass dein Partner sich zu 80% ums Baby kümmert, damit eure große nicht ausrastet… du hast jetzt noch ein Kind, dass mehr Zuwendung verdient hat und das muss eure große lernen. Ich würde an eurer Stelle mal eine Erziehungsberatung aufsuchen.
Das kam natürlich etwas verkürzt rüber. Hier läuft sicher nicht alles nach der Nase unserer Tochter. Dass mein Mann so viel das Baby nimmt hat auch andere Gründe - z.B., dass er ab dem 6. Monat 9 Monate zuhause bleibt und er JETZT auch eine Bindung aufbauen soll. Das machen wir nicht, damit die Große nicht ausrastet. Da ich sie nachts habe, und durch das Stillen auch viel Zeit mit ihr verbringe, baue ich bereits ausreichend Bindung auf. Das war von Anfang an so geplant, dass ER tagsüber viel K2 haben soll. Und ja, natürlich stille ich dann. Aber stell dir mal vor, dein Mann bringt eine zweite Ehefrau plötzlich mit nachhause und unterbricht euren Sex, um mit IHR zu knutschen - wärst du dann nicht auch wütend und traurig? Genau so ist es ja bei der Geburt eines Geschwisterchens. Aber ja, Klarheit fällt mir schwer, damit hast du recht. Da arbeite ich bereits schon lange dran (und werde besser darin ;)). Meinem Mann fällt das leichter.
Achso, dem Baby ist es ja auch egal, auf wessen Arm es ist - dem schadet die Papazeit nicht. Und unserer Großen tut es gut.
Doch, ihr lasst euch auf der Nase rumtanzen. Das solltest du dir nicht schön reden. Und dein Beispiel passt überhaupt nicht. Man kann doch nicht ernsthaft eine Eltern- Kindbeziehung mit einer Liebesbeziehung vergleichen! Geht zu einer Erziehungsberatung, sonst fliegt euch das um die Ohren.
Ich kenne das Beispiel von einer Erziehungsberaterin. Es passt sehr gut zu dem, was große Geschwister bei der Geburt des kleineren Geschwisterchens erleben.
Ich habe den Vergleich auch schon öfters gehört. Für mich passt er allerdings auch überhaupt nicht. Ich habe selbst auch zwei Kinder, 7 und 2. Als ich mit der kleinen hochschwanger war, habe ich regelmäßig heulanfälle bekommen, aus Angst der großen nicht mehr gerecht werden zu können und das trotz 5 Jahren Abstand. Ich verstehe sehr gut, dass man Angst hat. Aber irgendwie hört es sich bei euch so an, als bestimmt die Angst der großen etwas zu nehmen euer Leben. Weiter oben schreibst du, dass das Brüllen deiner Tochter bzw das NICHT brüllen etwas vollkommen unmögliches ist. Dass die Reife dafür erst später kommt. Das ist ein Fehler den wirklich sehr viele Eltern machen. Sie glauben die Zeit wird’s richten und man hätte keinen Einfluss. Das ist ein Irrtum. Du hast sehr wohl einen großen Einfluss und wenn du da nicht eingreifst, wird sie auch mit 5 noch rumschreien. Und irgendwann wird dann ADHS diagnostiziert (ich will damit nicht sagen, dass adhs immer hausgemacht ist, aber meiner Meinung nach doch schon sehr oft).
Doch, kann man - genau DAS ist der Vergleich, den jeder gute Entwicklungs- und Kinderpsychologe anbringt ;) Erziehungs-/Familienberatung ist dennoch eine gute Idee. Ich hatte das zu Beginn mal verfolgt, aber dann, als es mit der Kleinen besser lief, wieder aus den Augen verloren. Tatsächlich sind die Tage schlimmer, an denen die Kleine viel weint, doch viel Zuwendung braucht, etc. Oder jetzt - wie sind alle erkältet, das belastet zusätzlich. Ich werde das noch einmal in Angriff nehmen.
". Aber irgendwie hört es sich bei euch so an, als bestimmt die Angst der großen etwas zu nehmen euer Leben." DAMIT hast du zT recht. Ich habe sehr viel angst, was falsch zu machen, und das bestimmt mein Handeln übermäßig. Da arbeite ich dran.
Gott sei Dank habe ich mich nie mit Erziehungsberatern beschäftigen müssen und Habenichts nie Erziehungsratgeber gelesen.
"Und irgendwann wird dann ADHS diagnostiziert (ich will damit nicht sagen, dass adhs immer hausgemacht ist, aber meiner Meinung nach doch schon sehr oft)." Jetzt wird es abenteuerlich. ADHS hat IMMER eine genetische/biologische Komponente, und dass das gerade bei den Ehemals schwierigeren Kindern diagnostiziert wird, liegt daran, dass das eben seit Geburt/Zeugung in die Wiege gelegt wurde und sich Auffälligkeiten schon früh zeigen können. Leider gibt es diese Vorurteile immer noch, die suggerieren, ADHS sei "verursacht" oder sogar erfunden. Ich rate dazu, Bücher dazu zu lesen oder zumindest Fachartikel im Internet. Ist ja irgendwie auch peinlich, Unwissen im Internet zu verbreiten, oder? Dann lieber mit "der Meinung", die keine ist, zurückhalten. Aber: Grundsätzlich sehe ich hier auch eine Beratungsstelle als am sinnvollsten. Allein schon, weil dann jemand Professionelles (nicht jemand aus dem Forum, der auch noch zugibt, sich noch nie mit Erziehung beschäftigt zu haben, war glaub ich aber jemand anders als du) drauf schaut, und sich Situation zu Situation genau ansehen kann, Lösungsvorschläge bringt, die anschließend auch überprüft und ggf korrigiert werden. Gerade, wenn Kinder anspruchsvoll sind, helfen die Tipps vom Kaffeekränzchen, die bei leichter handelbaren Kindern wirken, nicht und man muss da fachlicher ran. Denn: Das Risiko für diverse psychische Probleme, Beziehungsstörungen und Co ist bei Kindern mit ehemals frühkindlichen Regulationsstörungen naturgemäß erhöht, was ja kein Wunder ist, wenn man bedenkt, was diese Kinder von Geburt an von ihren Eltern fordern.
Hallo,
So ein Verhalten kenne ich von meinem Sohn in diesem Alter. Teilweise bis heute (er ist jetzt 10)
Er hatte schon immer ein starkes Autonomiebedürfnis (kennst du Jesper Juul zu dem Thema?). Außerdem schwankt er schon immer zwischen starker Wut/Agressionen und extremem Kuschelbedürfnis. Ist gefühlsmäßig sehr sensibel, gleichzeitig aber auch teilweise grob im Körperkontakt.
Unser Sohn hat ziemlich starkes ADHS, vielleicht schaust du mal in diese Richtung. Außerdem könntest du auch
eine Sensorische Integrationsstörung prüfen (Ergotherapie).
Ansonsten verstehe ich dich voll, wir machen auch eine bedürfnisorientierte Erziehung, was einerseits gerade für diese autonomen Kinder besonders wichtig ist, andererseits aber auch besonders schwer ist.
Ich empfehle dir, möglichst wenige Regeln aufzustellen, diese dann aber konsequent durchzusetzen (mit möglichst „natürlichen“ Konsequenzen).
Liebe Grüße
Dezemberbaby
Danke! Ja, genau das versuchen wir bereits. Vermutlich müssen wir da einfach durch... Übrigens hat der Vater auch ADS.
Deine Tochter ist noch zu jung aber behaltet das mal im Hinterkopf Ansonsten bei der Sache mit dem Klo hätte ich sie stumpf in ein anderes Zimmer getragen und wäre auf diese Toilette gegangen. Hungern lassen würde ich sie aber auch nicht lassen, ich koche aber keine extra Wurst, wenn unsere Kinder das essen nicht mögen ( wir haben noch 5 zu Hause im Alter von 2 bis 14) dürfen sie Brot, Obst, müsli
Vielleicht könnt ihr versuchen, etwas mehr Klarheit zu schaffen für die Große. Sie befindet sich ja jetzt durch die Geburt in der ersten krassen Lebenskrise. Vielleicht überfordert sie es, wenn ihr da zu viel Spielraum gelassen wird. Ihr liebevoll aufzeigen, wo in der jeweiligen Situation ihr Platz ist, könnte vielleicht helfen? Meiner Tochter reichen zB zum Ausleben ihres Autonomiebestrebens oft zwei Alternativen (Spieleideen, Kleidung etc.). Mehr überfordert sie oft… Ansonsten: 8 Wochen ist noch nicht lang. Wir hatten bestimmt ein halbes Jahr mit den Folgen der „Entthronung“ zu tun. Mittlerweile hat sich alles eingependelt… Es wird also sicher bei euch auch mit der Zeit besser…
Es ist nicht so, als wenn sie ALLES entscheiden darf. WIR bestimmen im Wesentlichen, oder versuchen es zumindest. Dass das zu Wut führt ist zu einem gewissen Grad auch normal in dem Alter, denke ich. Alternativen gehen bei unserer Tochter gar nicht. Auch nicht in der Kita. Die Erzieherinnen haben uns auch hier zurückgemeldet, dass sich K1 weder überreden lässt (oder nur sehr, sehr schwer), noch sich mit Handlungsalternativen zufrieden gibt. Es scheint daher ja nicht nur unser erzieherisches Versagen zu sein. Aber was soll ich z.B. in dieser Situation tun: Es gibt die Regel, wer von draußen rein kommt, muss sich die Hände waschen. Die Regel exisitert zwar noch nicht ewig, aber schon eingie Monate. K1 weigert sich. Wenn ich keine körperliche Gewalt einsetzen will, und das ist für uns bei nicht akut lebengefährlichen Situationen ein ziemliches No-Go, was soll ich dann tun? Folgendes habe ich versucht: 1. Im Gäste-WC oder an ihrem eigenen Waschtisch anbieten - sie darf also den ORT entscheiden. 2. Die rosa oder die grüne Seife - sie darf also mit WAS entscheiden. 3. Alleine oder zusammen. 4. Mit Mama oder mit Papa. (natürlich nicht alles gleichzeitig...das überfordert das Kind sicher). Oder - auch ein Klassiker - sie will keine Sonnencreme morgens vor der Krippe. Wir bieten dann an: 1. Mama oder Papa. 2. Vor dem Spiegel. 3. In der Kita. Will sie alles nicht. Geht es um einfach rausgehen, sagen wir halt, dann geht es nicht raus - für in die Kita bringen keine Option. Was mache ich dann? Es gibt natürlich auch Situationen, wo es uns nicht gelingt, die Verantwortung bei uns zu lassen. Klassisches Thema Essen. Da rutschen wir immer wieder in einen Machtkampf, das fällt uns aber zum Glück mittlerweile nach wenigen Tagen auf und wir entzerren die Situation dann wieder (gerade erst wieder passiert - nach etwa vier Tagen gemerkt - jetzt wird entgegen gelenkt).
Sonnencreme ist nichts, was Eltern dem Kind „anbieten“. Das MUSS sein und wird dann gemacht, wenn IHR ELTERN das entscheidet! Dieses ständige selber entscheiden Lassen eines Kleinkindes ist zwar gut gemeint, aber nicht gut für das Kind. Das Kind braucht einen Leitfaden. Zu viel Entscheidungsfreiheit überfordert ein Kleinkind!
Ja, das sehe ich auch so. Wir sagen: du wirst jetzt eingecremt. Wenn sie um sich schlägt und brüllt - DANN bieten wir ihr Alternativen an. Wie würdest du denn auf den Protest reagieren?
Einfach eincremen. Wenn sie, nachdem sie brüllt und schreit, plötzlich doch entscheiden „darf“, lernt sie nur, dass, wenn sie nur laut und lange genug schreit, ihren Willen bekommt. Da ist kein Wunder, dass sie immer mehr bockt! Ihr braucht eine gute Erziehungsberatung!
Tut mir leid, aber wegen Sonnencreme wende ich keine körperliche Gewalt an (und das muss sein - zu zweit, denn einer muss festhalten, einer muss cremen). Oder wie willst du "einfach eincremen" sonst durchsetzen? Hält dein Kind etwa einfach still? Für die Kita kriegen wir es oft genug mit "abwarten" hin, gerade muss ja niemand pünktlich zur Arbeit und wir haben Puffer. Und für privat geht es dann eben nicht raus.
Andere Alternative: nicht eincremen, aber dann darf sie nicht nach draußen. Dann muss sie halt drinnen bleiben. Aber auf keinen Fall, wenn sie rumschreit, plötzlich die Möglichkeit geben, dass sie doch entscheiden darf! Das ist doch dann klar, dass sie immer mehr brüllt! Sie hat gelernt: Wenn ich genug schreie, bekomme ich nicht nur volle Aufmerksamkeit, sondern darf danach auch entscheiden. Wichtig ist auch, dass trotzende Kind möglichst wenig zu beachten. Wenn sie tobt, lass sie dich abreagieren und gehe du weiter deinen Beschäftigungen nach!!!!
Ich würde versuchen ob es spielerisch geht....
Denk dir ein lustiges eincremen Lied aus, was du dann immer zum eincremen singst oder summst
Fang sie vielleicht ein, mach erstmal ein Sonnencreme punkt... kitzeln eincremen...
Ist aufjedenfall ein Versuch Wert.
Wenn sie nciht Hände waschen will nach dem reinkommen dann muss sie eben an der Tür bleiben, bis sie die Hände gewaschen hat. So ist die Regel. Wird es Geschrei geben. Ja. Aber eure Aufgabe st es genau in der Situation konsequent zu sein und keine Ausnahem zu dulden, wenn euch diese Regel wichtig ist. Sie will mit dir Spielen, aber alles was du vorschlägst ist falsch, sie kann aber auch nichts aussuchen? Schlag nicht so viele Sachen vor. Wenn sie nicht mit einer konkreten Sache zu dir kommt, gib ihr zwei oder drei Alternativen, wenn sie nicht will ist ok. Aber du musst sie auch nicht dauerentertainen. Sie darf sich auch langweilen. Das Zusammenleben geht nun mal leider nciht ohen Geschrei und Gezeter einher. Kinder in dem Alter (auch wenn eure noch so weit in ihrer Entwicklung sein mag) können nicht auf der kognitiven Ebene überzeugt werden. Sie sind noch völlige Gefühlsmenschen. Das ist manchmal toll, manchmal aber eben nicht. Aber genau deshalb muss sie eben manchmal "spüren", dass ihre Weigerung oder ihre Entscheidungen Konsequenzen haben. Ist das macnhmal schwierig auszuhalten als Eltern? Ja, ist es. Aber ihr müsst der Fels in der Brandung sein. Ihr müsst den Sturm und die Einschläge aushalten. Nicht immer Blitzableiter sein. Reibung ist wichtig. Und genau bei Kindern mit einem sehr starken eigenen Willen ist es besonders schwieirg denen bei zu bringen, dass die Bedürfnisse der anderen genauso ihre Berechtigung haben wie ihre eigenen. Aber auch das ist eure Aufgabe. Mama muss zur Toilette und will diese benutzen? Dann darf sie das. Auch wenn sich das Kind auf den Boden schmeißt, aber Mamas Bedürfnis zählt in diesem Moment und eine fast 3jährige ist in der Lage einen Toilettengang zu verstehen. Weich nicht ständig aus, bleib da, sei konsequent und fordere auch Rücksicht ein. Das kann deine Tochter schon in einem kleinen Maß. Du schreibst an anderer Stelle, dass sie zurzeit nichts wirklich essen mag. Das ist nicht schlimm. Ich hatte Phasen, da hat mein Sohn 1/2 Toastbrotscheibe zu Abend gegessen. So ist das manchmal. Gerade beim Essen: je weniger ihr es thematisiert, je normaler das Essen abläuft, aber auch je weniger über ihr Essverhalten geredet wird um so besser. Es ändert sich wieder. Und um das Ganze vielleicht mal ein wenig zu relativieren (und ja, ich schreibe das jetzt überspitzt in der Hoffnunf, dass es deutlich wird): würden alle erstgeborenen Menschen, die kleine Geschwister haben, zu Soziopathen, nur weil die Eltern nicht alles tun, damit sie sich geliebt fühlen und würden alle Kinder immer bei allem um ihre Meinung gefragt, damit sie sich ernst genommen fühlen, wären Psychiater um noch einiges reicher und die Gefängnisse noch um einiges voller. Ich würde noch mehr schreiben, aber es ist eh schon länger geworden alsich wollte und ich muss los. Egal wie, ihr schafft das schon. Haltet durch!
Genau, das machen wir ja auxh. Aber für die Kita MUSS sie vorher eingecremt werden. Da kann ich sie nicht einfach drin lassen. Das ist die Situation, die uns regelmäßig ins Dilemma bringt. Und da lese ich auch bei dir keine Lösung heraus.
Ich kann natürlich nicht sagen, wie es bei euch funktioniert. Das müsst ihr leider selbst für euch herausfinden - eventuell mit Hilfe eines Profis…
Beim Händewaschen böte das was ihr macht hier viel zu viel Entscheidungsspielraum. Das würde meine Tochter (auch) überfordern. Hier wäre es so: Wir gehen rein, weil wir zB ein Buch anschauen wollen/kneten wollen oder sonst was. Ich sage, wir waschen erstmal die Hände. Tochter sagt nein. Ich sage, dass wir uns erstmal die Hände waschen müssen, bevor wir das Buch anschauen/kneten oä., weil dieses oder jenes sonst dreckig wird/kaputt geht oä. Ich wasche mir meine Hände. Ich sage, Du musst Dir nun auch noch die Hände waschen. Du kannst ja entweder in der Küche oder auf der Toilette Hände waschen. Ich warte auf Dich. Und dann warte ich (meistens nur kurz). Die zusätzliche Auswahl, wer wäscht, womit usw. wären viel zu viele Handlungsvarianten (eine „Alternative“ zeichnet aus, dass es nur zwei gibt).
Beim Eincremen: Ich sage, wir müssen Dich jetzt eincremen, damit Du keinen Sonnenbrand kriegst. Sonnenbrand tut nämlich weh. Wollen wir zuerst den linken oder den rechten Arm eincremen? (Da sind wir dann also gar nicht mehr beim
„Ob“, sondern beim „Wie“). Klappt hier eigentlich immer…
Wenn es sehr schnell gehen muss, funktioniert hier momentan: „Wer als erstes Hände gewaschen/sich eingecremt hat“ Aber ich weiß, dass das jetzt nur phasenweise funktioniert und man muss aufpassen, dass es dann nicht zu oberflächlich ist…
Ansonsten habe ich jetzt gerade dank Elternzeit den großen Vorteil, dass ich Zeit habe. Manchmal dauert es dann halt, bis die Hände gewaschen sind, bis also der Übergang geschafft ist. Wichtig ist hier, dass ich vorausschauend denke. So kann ich meiner Tochter da Spielraum geben, wo es möglich ist, um ihrem Autonomiebestreben gerecht zu werden. Aber wie gesagt. Es darf nicht zu viel Spielraum sein. Das überfordert sie.
Beim Essen gibt es hier seit jeher nur die Alternativen entweder das zu essen, was auf dem Tisch steht, oder ein Brot mit Belag und Rohkost
Es gibt bei allem leider kein Patentrezept und jede Familie muss für sich selbst den richtigen Weg finden. Aber es geht auch ohne Unterdrückung und Kampf. Das A und O bei uns ist genug Zeit einzuplanen für Übergänge und vor allem vorausschauend zu denken.
Und Erziehung ohne Strafen und Gewalt heißt nicht, dass es keine Grenzen gibt… Die Verantwortung für wirklich alles liegt letztlich bei uns Eltern…
Danke für deinen reflektierten Beitrag. Dass sie nicht reinkommen darf ist keine Alternative, denn sie will ja schon nicht rein gehen. Sie will draußen bleiben, wir Eltern wollen ins Haus. Schon das bringt den ersten Wutanfall, denn das geht nicht. Haben wir diese Hürde gemeistert, kommt die nächste: Schuhe ausziehen. Auxh da: Wutanfall, wir bleiben standhaft, es ist geschafft. Und dann kommt Händewaschen. Ich möchte ihr jetzt so Übersichten über diese Routinen machen. Das mag sie sicher. Aber wann? Puuuhhh.... Toilette, siehe meine Antwort oben dazu. Habe ich gemerkt und gespeichert. Mit den Spielen auch. Ich mache etwa drei, manchmal zwei, manchmal vier, Vorschläge - dann sage ich ihr entweder das wie oben. Wenn ich weniger Geduld habe, sage ich ihr "gut, dann gehe ich nun erst einmal einen Kaffee machen (oder was auch immer)". Dann wird weiter getobt. Wir sind sicher nicht konsequent genug bei einigen Regeln. Das bauen wir aus.
Ach so, was mir noch immens geholfen hat war der Satz einer sehr bekannten „Erziehungsexpertin“: Kinder sind kooperative Wesen. Heißt, Kinder wollen kooperieren (sie sind ja auf unser Wohlwollen angewiesen). Ein Kind, das „bockt“ ist entweder überfordert oder gekränkt. Dann ist also im Vorfeld schon was suboptimal gelaufen… Hier traf der Punkt „Überforderung“ im Nachhinein betrachtet oft zu, weil ich einfach viel zu schnell mit allem war. Seit ich darauf acht, die Übergänge ausgedehnter zu gestalten, ist es hier viel harmonischer geworden. Aber klar, was hier funktioniert, muss nicht zwangsläufig bei anderen funktionieren…
Warum lässt du sie dann nicht einfach draußen stehen und machst die Tür zu? Muss ja nur kurz sein. Oder schnappst sie dir einfach unter den Arm? Weniger Diskussion, mehr und schnelle Reaktion wäre vielleicht gut.
Genau dieses Verhalten unsererseits führt derzeit zu Wutanfällen. Vor dem Baby hat das prima funktioniert. Und dann haben wir angefangen mit Alternativen gearbeitet - das wird ja gerne, auxh hier teilweise, als Lösung empfohlen. Nimmt unsere Tochter halt auch nicht an.
Auch versucht, klappt nicht. Das ist die Strategie meines Mannes.
Das geht ja gar nicht. Das ist psychische Misshandlung - können andere Eltern gerne machen. Für uns ist das keine Option, das Kind, wenn auch nur kurz, auszusperren.
Nur eine Idee zum Eincremen: ich mach es mit einem weichen Borstenpinsel. Frag mich nicht, das ist ja an sich ja Jacke wie Hose, aber bei uns hat es funktioniert. Fetten Cremeblops auf die Hand und dann wird angemalt. Ich würde die Strategie fahren: ERST Entscheidungsmatrix anbieten (soll Mama oder Papa dich mit dir Hände waschen/ eincremen/ wasweißich?) Wenn Sie entscheidet, dann wird es gemacht, wie sie möchte. Entscheidet sie nicht oder fährt hoch, dann sagst du ihr ruhig: "Du kannst dich gerade nicht ordentlich entscheiden, also entscheide ich." Und dann fährst du deinen Stiefel. Entweder setzt du dein Szenario "mit Gewalt um" oder wärst dann eben: " du hast doch noch nicht gewaschen, also bleibst du draußen, bis du bereit dazu bist." Ich denke, die Entscheidung in der Autonomiephase so weit wie möglich abzugeben, ist eine geniale Sache, damit die Kinder Selbstwirksamkeit lernen. Es liest sich bei euch aber wirklich etwas so, als ob das Kind erst durch Ausrasten in diese Situation kommt, dass es selbst entscheiden kann. Das also eher umdrehen: ERST den Kind Freiheit lassen. Und wenn das Kind keine guten Entscheidungen trifft, dann werden die Optionen eingeschränkt und die Autonomie aberkannt. Nicht anders herum.
Wie wäre es ohne irgendwelche Fragen, Entscheidungen, Spielräume...?! Einfach, "So, wir sind drin, Schuhe aus. Jetzt nehm ich dich auf den Arm. Wir gehen Hände waschen. Erst noch ein Kuss. Und jetzt die Hände unter das Wasser halten" Also was ich damit meine. Klare Ansagen, KEIN Platz für Überforderung. Entscheiden wie oder womit ich mit die Hände Wäsche wenn ich eigentlich gar nicht will ist aus meine Sicht weder förderlich für die Autonomie noch Selbstwirksamkeit. Da ist es bloß vorgegaukelt, weil es in Wirklichkeit nichts zu entscheiden gibt. Du hast schon entschieden, dass die Hände gewaschen werden und der Schuh ausgezogen werden muss. So gehst du dem Streit aus dem Weg. Immer wieder diese Diskussionen können auch Misshandlung sein, ob jetzt psyschisch physisch oder was weiss ich. Es ist egal, ob du sie verbal dazu aufforderst etwas zu tun und damit quasi zwingst oder eben kurz festhälst. Meine Meinung... Zweiteres ist schneller vorbei und ihr verweilt nicht im "Kampf". Oder du gibst alles für ne Zeit lang auf. Laissez faire aber vielleicht für euch eine Lösung. Hände eben schnell mit nem nassen Tuch abwischen. Schuhe auch mal erst später ausziehen. Einfach um den Druck raus zu nehmen. Diese Gewohnheit des dauernden "Kampfes" auflösen und dann nach und nach die Sachen wieder einführen.
Was sie braucht sind Grenzen, ist schwierig, weiß ich gerade mit Depressionen und dünnen Fädchen. Aber anders geht's nicht. Mein Sohn ist auch schwierig, brüllt schnell, bockt schnell. Ja auch ich gebe schon mal nach, aber überwiegend versuche ich ihm klar zu machen bis hierher und nicht weiter. Thema Toilette : Entweder sie kommt mit dir mit oder sie muss warten mit der Alternative die Tür etwas auf zulassen. Funktioniert hier gut, natürlich gab's die 1 bis 3 mal Geschrei von ihm aber es funktioniert mittlerweile. Thema Sonnencreme: Eingecremt wird hier ohne wenn und aber. Ich versuche ihm zu erklären das es wichtig ist denn ein Sonnenbrand tut weh und ist gefährlich. Immer ohne Tränen klappt es nicht nur es gibt Dinge im Leben die sind ein Muss. Davon wird kein Kind ein Trauma erleiden weil es Eingecremt wurde obwohl es mit 3 Jahren jetzt nicht wollte. Thema Händewaschen: Unser Kompromiss ist das er 1-2 Autos mitnimmt und diese dann wäscht. Wenn nicht nehme ich den Druck raus und nehme eben ein Waschlappen. Erste Idee funktioniert aber zu 95% vielleicht klappt das ja indem sie eine Barbie oder Figur wäscht, aus Händewaschen halt ein kleines Spiel macht. Thema Essen: Da hab ich leider keine Idee, denn unser Sohn isst eigentlich immer alles. Denn in der Kita gibt's auch Mittagessen und da kann er sich ja auch kein Lieblingsessen aussuchen. Thema spielen: Unser Sohn ist auch oft unentschlossen, ich schlage mittlerweile kaum was vor, sondern fange einfach etwas an zu spielen. Meist macht er dann mit oder schlägt dann plötzlich was vor. Thema stillen: Einfach durchziehen. Sie soll merken das sie nicht immer über andere bestimmen kann. Somit auch nicht über die Bedürfnisse anderer. So kommt es mir nämlich rüber als wenn dein Kind dies versucht. Sprich ihren Kopf durchsetzt. Ich habe früher bevor er zur Frühförderung ging, immer Rücksicht auf seine Laune genommen. Immer nur darauf geachtet das er ja nicht bockt und brüllt. Was der falsche Weg ist. Denn seitdem ich nicht jedesmal auf sein Gebrülle, bocken etc. eingehe beruhigt er sich schneller. Meist findet sich dann auch ein Kompromis. Grenzen setzen hat nichts mit verbieten oder bestrafen zu tun. Sondern auf zu zeigen das man nicht alles nach seinen Willen richtet. Ihr als Eltern müsst nun mal eure persönlichen Grenzen ihr auf zeigen und auch das vom Geschwister Kind. Zum Beispiel, es muss gestillt werden beim Mittagessen, dein Kind weigert aber das essen zu essen solange du stillst. Dann stillst du trotzdem. Entweder ist das große Kind das essen warm oder es ist dann kalt und die muss ggf. warten bis du es nochmal erwärmt hast. Sie scheint ja schon sehr weit zu sein und einiges zu verstehen. Dann trau ihr auch zu, zu verstehen das Mama und Papa nicht nur Spielkameraden sind sondern auch Menschen mit Bedürfnissen. Heißt du gehst trotzdem zur Toilette, egal wie sehr sie brüllt. Irgendwann hört das auf, weil sie merkt das sie mit dem Geschrei in der Sache nix erreicht. Natürlich können Kinder indem Alter ihre Gefühle nicht steuern, können wir Erwachsene auch nicht alle. Nur jetzt ist es wichtig es ihr auf zu zeigen das nicht alles nach ihrer Nase gehen kann. Denn so kommt es leider rüber.
Hey, tut mir leid das ihr es gerade so schwer habt!
Im Maiforum würde mal ein link geteilt, den fand ich sehr schön, hab ihn auf die schnelle nicht wieder gefunden (bin mir aber auch gar nicht sicher ob er vielleicht von dir geteilt wurde?! Von gewünschtestes Wunschkind)...
Unsere Kinder sind ja im ähnlichen Alter, bei uns sind auch beide den ganzen Tag zuhause und mein Mann arbeiten.
Beim Lesen dacht ich gerade du versuchst zu viel, hast du überhaupt Zeit mal abzuschalten und runter zu kommen? Ich bin voll für bedürfnisorientierte Erziehung, aber nicht nur die Bedürfnisse der Kinder sind wichtig.
Ich kenne es selbst von stressigen Tagen (wobei wir wirklich Glück haben, dass beide eigentlich total entspannt sind, aber schlechtere Tage haben wir natürlich auch) man ist schon morgens auf Strom und jede Kleinigkeit die nicht läuft stresst einen umso mehr.
Du versuchst der großen volle aufmerksamkeit zu schenken, bist vielleicht dabei etwas gestresst und sie merkt es vielleicht. Gestresst Türmchen bauen oder malen, oder was auch immer ist doch auch kein Spaß!
Die Realität ist doch, sie KANN nicht mehr deine volle Aufmerksamkeit haben, und das hat nichts damit zutun, dass du eine schlechte Mutter bist, sondern das ist eben der Lauf der dinge wenn ein Geschwisterchen da ist.
Bei uns war das anfangs auch schwierig, meine große spielt eigentlich super gut alleine. Aber sobald ich mich mit dem Baby beschäftigen musste, war das vorbei. Sie wollte auf den Arm, mit mir spielen, am liebsten wieder stillen,..... Sie wollte immer dann meine Aufmerksamkeit, wenn ich sie gerade dem Baby widmen musste.
Ein paar Wochen (vielleicht 4?)habe ich ihr immer ruhig erklärt, warum das jetzt gerade nicht geht, aber wenn k2 satt / gewickelt / was auch immer ist können wir x oder y zusammen machen. Das ich sie sehr lieb habe, aber so kleine Babys eben auch viel Aufmerksamkeit BRAUCHEN.
Mittlerweile hat sie es verstanden. Sie wird soweit es geht mit eingebunden beim wickeln etc, wenn sie das möchte und spielt jetzt auch wieder mehr alleine.
Und wenn unser Baby gerade versorgt ist und ich Zeit habe, dann nehme ich mir auch Zeit für mich! Mache mir einen Kaffee oder irgendwas, nehm mir mein Handy mit und gehe aus dem Raum. Haus ist kindersicher, Baby liegt da wo die große nicht ran kommt, ich kann beiden den Rücken kehren und mal 10 Minuten einfach nur für mich sein. Ohne Lärm ohne rum getobe um mich rum, einfach Ruhe.
Nach den 10 Minuten bin ich wieder viel entspannter und kann spielen dann das Spielen mit der großen auch viel mehr genießen.
Langer text, kurzer sinn: ihr als eltern habt auch gerade eine schwierige zeit, vergesst nicht euch Auszeiten zu nehmen um nicht völlig durch zu drehen. Ihr könnt es der großen erklären, wie beim abstillen:es wird vielleicht erstmal protest geben, aber das ist okay. Und am Ende wird alles gut
Das ist wichtig für eure ganze Familie.
Alles Gute!
Das gewünschteste Wunschkind - ja, da habe ich beide Bücher zu gehört und kenne sie bald auswendig :D Zeit für uns versuchen wir uns zu nehmen, klappt mal mehr, mal weniger. Das ruhige Erklären machen wir auch. Alleine spielen tut sie sogar - aber sobald sie mich hört, will sie zu mir. Und nein, darauf gehe ich nicht immer ein. Ich bin leider eher ein Mensch, der das negative sieht. Auch da versuche ich dran zu arbeiten, denn mein Stresslevel beeinflusst ihres wirklich ganz enorm. Danke für deinen Input!
Eine Sache war mir eben noch eingefallen. Ich weiß nicht ob ich damit richtig liege, es war nur bei mir selbst irgendwie plötzlich zum Thema geworden i.S. das ich 'angst' davor bekommen habe... Die 1.woche nach Entbindung habe ich oft geweint, weil ich traurig war, immer unser Baby auf dem Arm zu haben, wenn die große mich gerade brauchte / wollte. Da war mein Mann noch zuhause, also hat er mir exklusivzeit mit der großen verschafft, so viel es ging (das Baby war im Prinzip nur zum stillen bei mir). Dann plötzlich dachte ich 1. Er wird wieder arbeiten gehen, also verschiebe ich das 'problem', dass k1 sich mit geteilter Aufmerksamkeit zurecht finden muss, nur um ein paar Wochen. 2. Mein Baby und ich haben auch gemeinsame exklusivzeit verdient und brauchen die (nicht nur stillen, was tagsüber auch bloß nebenher lief und nachts im Halbschlaf passierte, sondern diese süßen innigen Momente die man mit seinem Baby hat!) Und 3. Noch war k2 es egal auf wessen Arm sie lag. Aber ich hatte Angst, dass sie irgendwann (vielleicht in 2 Jahren oder so), dass Gefühl hat, k1 ist Mamas lieblingskind, denn immerhin hatte ich den Großteil meiner Zeit und Energie auf k1 verwendet. Da hatte ich Angst, dass ich einen jahrelangen Konkurrenzkampf damit begünstigte, statt jetzt einen wochenlangen. Deswegen denke ich auch, ist es jetzt wichtig, dass k1 lernt, auch mal zurück stecken zu müssen, und dass es nicht heißt, dass sie weniger geliebt wird, aber k2 und auch Mama und Papa einfach auch mal ihre exklusiv Zeit brauchen, wie sie eben auch. Ich bin sicher sie wird da rein wachsen, früher oder später muss sie es ja sowieso.... Das könnt ihr nicht verhindern. Und weil ich die sonnen Creme diskussion unten halb mit verfolgt habe... Bei uns ist es meistens so, dass sie solche Dinge wie eincremen, umziehen,.... Nicht machen möchte, weil sie anderes im Kopf hat. Also biete ich ihr an x oder y danach zu machen und bring das so positiv ich kann rüber. Also nicht so genervt 'wir müssen das jetzt aber machen, weil sonst kannst du ja nicht raus, aber danach kannst du j malen' Sondern 'okay wir cremen dich jetzt schnell ein und danach malen wir zusammen was schönes' mit eher euphorischer Stimmlage. Das wirkt bei uns wunder.
Ja, sie muss zurück stecken. Es hat sich auch wirklich viel geändert, auch an Routinen (z.B. bringt Papa jetzt ins Bett). Und zu 3. nur kurz: ich will gar nicht erste Bezugsperson sein. Das SOLL ja möglichst Papa werden. Er wird auxh mehr Babyzeit haben, da ich ab dem 6. Monat wieder arbeite und er zuhause bleibt. Da ist es doch wunderbar, wenn K2 nun auch viel bei Papa ist.
Ich denke du hast mich missverstanden. Ich meinte nicht einen jahrelangen Konkurrenzkampf zwischen euch Eltern als 1. Bezugsperson, sondern zwischen den Kindern zu begünstigen. Im Sinne von: Mamas lieblingskind nutzt ihre Position gerne aus - und das andere Kind empfindet, dass sie immer die ist, die zurück stecken muss und wird eifersüchtig... Aber du hast auch schon so viele gute Tipps bekommen, ich drück euch die Daumen das ihr 4 euch bald neu als Familie eingespielt habt!
Ich kenne dieses Gebrüll von allen Kindern und auch von aktuellem Baby, so alt wie dein Baby. Ja, es nervt. Aber mittlerweile packe ich sie ins Tuch und gehe spazieren. Das ist das einzige was klappt. Beim "grossen" Kind hab ich eher das Gefühl dass ihr zu viel auf sie eingeht, vielleicht ist sie davon überfordert? Probiert mal engmaschige Regeln aus, mal sehen ob das besser klappt?! Klar wird sie protestieren, aber auf Dauer.
Wie schon jemand geschrieben hat, der Alltag klingt sehr anstrengend und alleine den Post zu lesen ist schon anstrengend Für mich klingt das auch sehr danach, dass der 3jährigen Klarheit und Struktur im Alltag fehlt und ihr nach ihrer Pfeife tanzt Du und dein Mann solltet mal darüber nachdenken, welche Regeln gelten sollen und diese mit der 3jährigen besprechen vllt sogar ein Bild dazu basteln oder malen Findet einen festen strukturierten Tagesablauf zB jeden vormittags raus gehen zusammen mit dem Kind und Baby (da kann sie sich schon mal etwas austoben ) und nachmittags eine feste vorlese oder bastelzeit Hat die 3jährige Spielfreunde? Vllt da sich zusammen mal auf dem Spielplatz verabreden Was den Haushalt betrifft, bindet sie mit ein, sie soll mithelfen wo es geht (Wäsche reichen zum aufhängen, Waschmaschine beladen etc) dann dauert zwar alles etwas länger, aber man beschäftigt sich auch mit dem Kind und sie freut sich bestimmt dass sie helfen kann Kiga wird ihr gut tun
Siehe oben. Spielt nicht mit anderen Kindern, findet Kita furchtbar (jeden morgen hier Geschrei und Tränen). Da hoffe ich auf einen Neuanfang im KiGa. Feste Struktur boykottiert sie, und ganz ehrlich - mit Kleinkind, Baby, zwei Katzen, 10 Hühnern ist es fast unmöglich, einen festen Tagesablauf für jeden Tag zu etablieren. Aber klar, das werde ich nun ohne Kita versuchen. Habe schon so eine grobe Vorstellung, welcher Ablauf gut passen könnte. Mal sehen, ob das klappt.
Noch ein kleiner Gedanke von mir, ich denke auch ihr habt sonst schon alles versucht: Verbringt ihr viel Zeit draußen oder seid ihr momentan meistens zu Hause? Meine Tochter ist ja im selben Alter und ähnlich „gestrickt“, wenn auch nicht mit ganz so viel Autonomiebestreben wie eure. Sie hat keine Geschwister, aber auch sie wird momentan gerne mal zum Baby, stillt wieder mehr (ich dachte eigentlich, das wäre langsam vorbei) und zeigt sehr herausforderndes Verhalten. Ich habe festgestellt, dass das deutlich besser wird, wenn wir viel draußen unternehmen. Neue Spielplätze aufsuchen, Schwimmbad, Wald, Tierpark, einkaufen, etc. Sie ist im Moment ganz heiß auf neue Erfahrungen, und wünscht sich auch Kontakt mit anderen Menschen. Sie sagt oft von sich aus „Ich möchte so gerne mal wieder XY treffen!“ oder „Ich möchte auf einen gaaaanz neuen Spielplatz!“ Da hat sie sich um 180 Grad gedreht, lange Zeit war sie nämlich an fremden Orten mit fremden Menschen sehr schnell überreizt. Neulich waren wir in einem Museum, in dem es ganz viel für Kinder zum Spielen gab. Wir hätten dort ungelogen den ganzen Tag verbringen können. Mit Baby sind Ausflüge natürlich nicht immer so einfach zu koordinieren, aber vielleicht gibt es ja in der Nähe irgendwas mit „novelty factor“, wo sie sich nach Lust und Laune ausprobieren kann? Ich wünsche euch jedenfalls weiterhin alles Gute, auch die Phase geht vorbei!
Ohja, draußen sein macht es besser. Wir hatten aber die letzten zwei Wochen hier beschissenes Wetter: Fast jeden Tag Sturm oder Orkan, Dauerregen oder 33 Grad - da sie morgens in der Kita war, war es nachmittags so gut wie unmöglich, noch zusätzlich rauszugehen. Bei heißem Wetter hatten wir das Planschbecken aufgebaut - wollte sie dann nicht, alles andere war ihr zu heiß. Bei Windstärke 8 geht hier niemand raus (wäre auch gefährlich).
Ihr habt ja jetzt erstmal Pause von der Kita. Kommt erstmal in den neuen Alltag rein, vielleicht wirst du überrascht und es wird einfacher als gedacht.
Hey! Ihr habt es zur Zeit nicht leicht. Ich muss sagen, dass ich 5 Mädchen habe und es hier zum Glück nie so war. Ja klar, hab es auch mal ein kurzes gezicke wenn ich gestillt/Flasche gegeben habe, aber das habe ich schnell unterbunden und das Kind anders beschäftigt. Ich lese aus deinem Text leider auch raus, dass eure große ihren Willen durchsetzen will und ihr es auch ermöglicht. „Sie will Bolognese. Es gibt Bolognese!“. Ganz ehrlich: bei uns wird nicht gefragt wer was essen will. Es wird gekocht und gut. Ja, ich versuche alle Geschmäcker unter einen Deckel zu bekommen, aber es gibt auch mal Tage wo es nur 3 von 5 Kids essen. Aber dann essen sie als Alternative Brot. Zum Geburtstag dürfen sie sich zu essen wünschen was sie wollen. Und zwischendurch frage ich auch mal nach. Aber grundsätzlich mache ich den Plan zum Essen und fertig. Bei uns gibt es auch kein Toilette blockieren damit Mama nicht aufs Klo kann. Sie hat euch fest im Griff! Ja das Geschrei zerrt an den nerven. Und wenn man etwas umstellt, wird es sicher auch noch mal mehr Theater von ihr geben. Aber ihr müsst jetzt anfangen durchzugreifen. Du musst aufs Klo? Dann geh und schließ die Tür zu. Und selbst wenn sie dann an der Tür hämmert, sag ihr klar dass du jetzt aufs Klo musst und das allein tun möchtest und du gleich wieder da bist. Wenn du fertig bist, schließt du wieder auf und sagst einfach „so. Da bin ich wieder!“ und fertig das Thema. Und das wiederholst du immer. Irgendwann lernt sie nicht bestimmen kann wann du mal musst oder nicht.
Die Bolognese gab es einfach an dem Tag - als sie es sah, WOLLTE sie sie, und dann nach der ersten Gabel nicht mehr. Genauso mit der Toilette. Geht sie nicht weg, gehe ich zB ins andere Bad. Trotz Protest.
„Genauso mit der Toilette. Geht sie nicht weg, gehe ich zB ins andere Bad. Trotz Protest.“ Da gibst du dennoch wieder nach. Richtig wäre es, das Kind zu nehmen, wenn es nicht freiwillig geht, und in einen anderen Raum zu bringen! Wenn du ins andere Bad gehst, hat dir ja erreicht, dass du nicht dahin gehst, wohin du möchtest. Konsequenz ist absolut wichtig!
Ich sagte "z.B.". Ich habe sie auch schon weggenommen und einfach vor der Tür platziert. Das ist ein guter Punkt, dass woanders hingehen vielleicht die falsche Lösung ist. Ich versuche, verstärkt das Wegtragen in dieser Situation einzusetzen (wohlgemerkt kommt die nicht täglich oder so vor...nur an den ganz besonders schlimmen Tagen.). Danke.
Genau das hab ich auch gedacht. Was sollen denn Mütter machen, die nur ein Klo haben? In die Hose? Du musst lernen dich durchzusetzen. Nicht deine Tochter macht die Regeln sondern du! Auch dieses ständige Alternativen aufzeigen…
Mein erster Gedanke war: Ihr zieht Euch einen Thyrannen heran. Kein gesundes Kind verhungert am Tisch. Ihr seid erwachsen, Ihr bestimmt, natürlich in Maßen. Sie wll icht essen.,ok, dann irgendwann wird sie kommen. Euer Kind ist mit der vielen Macht völlig überfordert. Weniger reden, etwas mehr Autorität.
Ich empfehle euch, einen Kurs wie z.B. Triple P zu absolvieren und zudem eine Erziehungsberatungsstelle aufzusuchen. Zudem wären einige Termine bei einem Psychologen für dich und deinen Mann sinnvoll. Du erwähnst ja explizit, dass das Baby nicht geplant war und scheinst- wie auch dein Partner- die Schwierigkeiten in der Schwangerschaft und auch die Geburt verarbeiten zu müssen. Ihr erwartet eindeutig zu viel! Sucht eich externe Hilfe. Die „Große“ ist noch keine 3 Jahre! Die „Große“ ist nicht „groß“. Sie ist ein Kleinkind. Sie ist in der Trotzphase. Sie muss auf einmal die Aufmerksamkeit, die sie zuvor scheinbar sehr viel hatte, teilen. Kleine Kinder haben sensible Antennen für Stimmungen. Sie spürt sicher, dass ihr als Eltern psychisch labil seid. Sie spürt dein „schlechtes Gewissen“, dass sie nun ein Geschwisterchen hat. Sie merkt, dass ihr ihr alles Recht machen wollt. Das schlägt aber ins Gegenteil um! Kinder brauchen starke Eltern, die konsequent sind und Halt geben, nicht Eltern, die einen Eiertanz um das Kind machen, damit es ja nicht trotzt. Damit gebt ihr den Kleinkind die Macht über die gesamte Familie! Es wäre auch eine Möglichkeit, sich an das Jugendamt zu wenden, welches euch eine Familienhilfe an die Seite stellen kann.
Ja, zu teilen hast du recht. Ich warte gerade auf die Rückkehr meiner Psychologin aus dem Urlaub, um endlich einen Termin zu kriegen. Ich habe auch zu hohe Ansprüche, daran arbeite ich bereits. Und wie ich oben erwähnte, werde ich versuchen, den Kontakt zu Hilfestellen doch nochmal aufzunehmen. Es lief ja erst wieder besser. Die Schwierigkeiten von K1 sind uns bewusst, siehe oben, habe ich ja bereits im Eingangspost erwähnt. Das Thema Klarheit, weniger schlechtes Gewissen und mehr Zeit für uns selbst sind glaube ich entscheidend - wenn ich mir das immer wieder klar mache, läuft es auch besser. Aber dann werden wir alle erkältet, die Kinder natürlich am fittesten, und schon geht die Stimmung wieder den Bach runter, da uns die Nerven fehlen, feinfühlig und konsequent genug zu sein.
Uff, hört sich anstrengend an.
Aber ihr macht das gut.
Meine Kinder sind ca in den Alter.
Der große ist auch eifersüchtig und bekommt wegen der Autonomie Phase auch mal Wutanfälle. Aber das ist nicht so extrem wie bei dir
---
Was mir so spontan einfällt.
Entweder bestimmt dein Kind ein Spiel.
Oder du nimmst halt einfach was aus den Schrank und malst, knetest oder machst n Würfelspiel ohne ewig zu diskutierten.
Spiel einfach alleine damit, deine Tochter schließt sich dann bestimmt mit an. So würde ich es probieren
Wenn sie nach Süßigkeiten verlangt halt immer sagen wie immer zum Nachmittag.
(Meine Schwester gibt am liebsten Süßes nach dem Mittagessen, so um 14 Uhr. Morgens ist es ihr zu früh und abends zu spät wegen den aufdrehen nach den Zucker
)
Vielleicht könntest du zum stillen der großen dabei ein Buch vorlesen oder angucken?!
Meiner wird manchmal auch zum Baby... Dann will er einmal wie ein Baby gekuschelt werden.. dann ist aber auch wieder gut.
Ich versuche das Baby abzugeben oder hinzulegen und exklusive Zeit für den Großen zu haben.
Meiner kuschelt z.b. nie mit den Baby... Er ignoriert ihn lieber
Euer Tochter ist sehr willensstark und ihr habt es bisher nicht einfach mit ihr gehabt. Jetzt kam noch Familienzuwachs, der ihr Leben und euer Leben wieder durcheinander gebracht hat. Ein Stück weit, werdet ihr da durch müssen, es wird bestimmt auch wieder besser. Einige Sachen könnt ihr aber sicher tun, um euer Leben einfacher zu machen. Vielleicht kann euch da ja jemand professionelles auch helfen? Was mir auffällt, ist, dass ihr sehr stark auf die Bedürfnisse eurer Tochter eingeht und alles „richtig“ machen wollt. Ich denke ein so willensstarkes Kind wie eures, braucht da noch mehr Begrenzung. Also sie vielleicht nicht alles mitentscheiden lassen. Du schriebst die Sonnencreme will sie auch nicht mit deinen 3 Optionen, Hände waschen auch nicht. Da würde ich ihr in Zukunft keine Wahl mehr lassen. Sonnencreme ist im Übrigen für mich absolut notwendig (sonst kann sie ja nicht in die Kita zb oder raus). Ich creme auch unter Protest ein. Wie Zähneputzen etc. Ich weiß, du willst unter keinen Umständen körperlich werden und dein Kind festhalten. Aber alles kann ein Kind doch auch nicht bestimmen. Du tust deinem Kind dadurch ja keine Gewalt an… das wichtigste finde ich, dass es immer gleich gemacht wird. Dann wird es meist zur Routine. Dein Kind kann ja noch so viel selbst entscheiden. Was zieht es an, was spielt man etc. Essen würde ich auch nicht mehr zur Debatte stellen. Du kannst ja kochen, was sie normal mag, wenn sie dann nicht will, dann hat sie Pech gehabt. Auch vor dem schlafen würde ich sie einmal fragen, ob sie noch etwas möchte und wenn sie dann 10 min im Bett noch etwas will, dann sagst du nein! Meine Tochter macht das auch. Sie will nicht schlafen. Heute ist es nochmal etwas essen und morgen muss sie nochmal aufs Klo oder Hände waschen. Klo gehe ich im Moment noch mit, weil sie das gerade lernt, aber essen biete ich einmal an und dann war es das. Ansonsten: gut dass die Großeltern ein paar Tage übernehmen. Ich denke das nimmt ein wenig Druck raus. Das ist einfach viel für deine Tochter. Aber bei aller Liebe, deine Tochter ist ja nicht allein im Haus. Euch gibt es auch und das dürft ihr schon auch einfordern. Ihr könnt euch ja Themen aussuchen, die sie immer bestimmen darf und andere, wo es keine Diskussion gibt (auch nicht lebensgefährliche Situationen).
Du bist besetzt, diese Rolle muss eigentlich Dein Mann ausfüllen. Das bringt sie von der Entwicklung auch weiter, Loslösung von der Mutter. Ich kann mich gut in Dich hineinfühlen, unser Ältester (auch Schreikind) war allerdings schon 4. Das hat es viel leichter gemacht, aber auch da musste mein Mann in die Bresche springen. Er hat mit K1 im Bett geschlafen, hat mit ihm gespielt, ihn bettfertig gemacht, ihn gebadet usw. Das heißt nicht, dass ich mich mit ihm nicht mehr beschäftigt habe, logisch waren wir viel zusammen. Aber diese Rolle geht nicht mehr mit Säugling. Das frustriert Deine Tochter grad extrem. Das macht als Vater nicht grad Spaß, sich als deutliche 2. Wahl plötzlich viel ums Kind zu kümmern. Ich habe das damals viel positiv verstärkt, meinen Mann seinen Frust äußern lassen und eben die Möhre ihm hingehalten, dass sie dadurch eine stärkere Bindung bekommen. Das war auch so und ist bis heute so. Hat Dein Mann Hobbys, wo er sie mitnehmen kann? Einkaufen helfen lassen? Kann sie ihm kochen helfen? Dein Mann ist babyfrei, wenn er es geschickt macht, wird sie bald merken, dass Papa als Vorleser deutliche Vorteile hat, weil er nicht springen muss, wenn Baby kräht. Wenn Dein Mann diese Rolle nicht ausfüllen kann oder will, dann würde ich Ersatz suchen. Oma, Opa, Tante, Onkel. Wir hatten auch immer wieder Diskussionen wegen Arbeiten. So eine Zeit ist keine Zeit, sich über Mehrarbeit zu profilieren. Mein Mann ist im Management eines global agierenden Unternehmen und hat sich da sehr schwer getan mit Nein Sagen, aber da muss man halt eine zeitlang auch mal die Prios verschieben.
Ich antworte dir noch einmal separat. Erstmal danke. Mein Mann ist zum Glück nie eine deutliche Zweite Wahl gewesen. Er übernimmt schon seit Geburt zumindest zeitlich mehr Kinderbetreuung als ich. Er und unsere Tochter haben somit eine sehr gute Bindung. Dennoch richtet sich ihre Wut gegen mich, zumindest hauptsächlich, da ICH regelmäßig fürs Stillen unser Beisammensein unterbrechen muss ubd zB das Zubettgehen ab den Papa abgegeben habe. Das ist schon deutlich schwerer zu verarbeiten. Mein Mann nimmt ab dem 6. Monat 9 Monate Elternzeit und ICH bin hier diejenige mit Führungsposition und Hauptverdienerin.
Hi,
Du hast sehr viele Antworten bekommen, ich hab da nun nicht alles gelesen.
Ich wollte nur schreiben, ihr seit nicht allein. Etwas abgespeckt hatten wir das auch. Zeitlich verzögert.
Die ersten 6 Monate liefen absolut harmonisch und dann von heut auf morgen jagte ein Tobsuchtsanfall den nächsten.
Wir haben die Grenzen rigoros gehalten. Heißt, wenn ich auf Toilette musste bin ich gegangen trotz Anfall der Tochter.
"Du bist wütend weil Mama auf Toilette muss? Ich möchte nicht in die Hose machen. Oder machst Du mich dann sauber?" Bzw "Wieso darf Mama denn nicht? Schau, hier ist doch dein Hocker. Welches Buch wollen wir denn lesen?" Und ansonsten wüten lassen. Meine Tochter darf viel, aber es gibt Grenzen die sind da und nicht verhandelbar.
Und auf die Wutanfällen sind wir eingegangen, aber mit wenig reden. Wut darf sein, aber wer wütend ist ist nicht ansprechbar. Heißt:" es ist okay wütend zu sein. Ich/wir sind da." Und dann bei dem Kind geblieben. Jedoch nichts weiter kommentiert, außer wenn es in Richtung hauen, beißen ging.
Kann da Herzensache ein Podcast von Kathy Weber empfehlen.
Es dauerte ein paar Wochen, aber dann wurde es adhoc besser bei uns.
Und in Bezug auf das alleine Spielen mach Dir da nun keine Sorgen. Meine Große war 3 1/2 als sie jemanden gefunden hat. Bis dahin hat sie auch eher für sich gespielt oder nur nebenher gespielt. Bei mir soll das sogar bis 4 so gewesen sein. Habe wenige, aber dafür sehr feste Freundschaften.
Und als info: um den 4 Geburtstag herum (+/- 6monate) entwickeln Kinder erst die Möglichkeit sich in andere hineinzuversetzten.
Aber als gemein Info.
Es wird besser werden!
Und mach auch was mit deinem zweiten Kind! Red mit K1, wann es um das Baby geht. Stillen. Jedes zweite mal wickeln. Ectpp.
Es wird hart, aber das muss sie lernen.
Jetzt macht nämlich nr2 das noch alles mit, aber das wird auch größer und wird dann fordern. Und wenn dann Rahmen nicht gesetzt sind ich glaube, hier wäre kind 1 explodiert.
Mittlerweile spielen sie viel miteinander
Hattest du nicht vor ein paar Wochen die Frage gestellt ob es deine Kinder ohne dich nicht besser hätten? Falls ja, wiederhole ich meine Antwort. Falls nein, gillt meine Antwort auch für dich: Sucht euch Hilfe! Dringendst! Ihr zerstört gerade vier Leben! Keiner in eurer Familie hat die Chance, psychisch gesund zu werden oder zu bleiben. Keiner. Und ohne Hilfe von Außen werdet ihr es nicht schaffen und es wird immer schlimmer werden. Bis nichts mehr zu retten ist und es ein wirklich böses Ende nimmt.
Nein, das war nicht ich
Du hast mit deiner seltsamen Einstellung bezüglich Konsequenzen den Grundstein für diese extremen Reaktionen deiner Tochter gesorgt. Zur Erinnerung: https://www.rund-ums-baby.de/forum/Logische-Konsequenzen_5639786.htm Wie du darauf kommst, dass Konsequenz „schwarze Pädagogik“ ist, erschließt sich mir nicht. Kinder BRAUCHEN GRENZEN! Sie MÜSSEN lernen, dass ihre Taten Folgen haben.
Das sehe ich leider komplett anders. Sie brauchen echte, persönliche Grenzen und nicht willkürliche Strafen. Aber ich staune, was für eim gutes Gedächtnis du haben musst, dass du gleich andere Forumseinträge parat hast?!
Ja, ich habe leider dieses Gedächtnis…wenn ich etwas lese, vergesse ich es äußerst selten.
Logische Konsequenzen sind aber NICHT „willkürliche Strafen“! Ich habe noch NIE meine drei mittlerweile erwachsenen Töchter (von denen zwei auch extreme Trotzköpfchen waren) bestraft. Es gab einfach nur für falsche Handlungsweisen Folgen- wie auch für richtige Handlungsweisen. Ganz vereinfacht: Wer keine Zähne putzt, kann keine Süßigkeiten essen. Wer Zähne putzt darf das. Wer einem Kind auf dem Spielplatz weh tut, muss sich entschuldigen. Tut er das, kann weiter mit dem Kind spielen. Tut er das nicht, geht es nach Hause. Das verstehen auch kleine Kinder. Willkürlich zu bestrafen wäre z.B. Fernsehverbot, weil die Zähne nicht geputzt werden. So etwas habe ich natürlich niemals angewandt, weil das vollkommen sinnlos u d kontraproduktiv ist. Aber Kinder brauchen Grenzen- u d zwar NICHT nur die PERSÖNLICHEN Grenzen, sondern auch die Grenzen der Mitmenschen! Das ist ein wichtiger Lernprozess, um in der Gesellschaft zu bestehen und akzeptiert zu werden.
Die logische/natürliche Konsequenz des Nicht-Putzens der Zähne ist eigentlich erstmal nur, dass die Zähne dreckig sind und irgendwann kaputt gehen. Die (wahrscheinlich) logische Konsequenz, wenn einem anderen Kind wehgetan wird, ist eigentlich „nur“, dass das andere Kind wahrscheinlich nicht mehr mit dem Kind spielen mag
…in der Folge darauf, dass sich das andere Kind wehgetan hat (was genau genommen die „nächstgelegene“ Konsequenz ist).
Vor kurzem habe ich einen Artikel gelesen. Darin ging es "dem Kind Grenzen aufzeigen". Und dass das erst funktioniert, wenn man als Eltern eindeutig ist und SEINE Grenzen klar macht. Erst dann kann es dem Kind gegenüber funktioniert. Erst dann kann sich das Kind orientieren. Eure Tochter braucht Sicherheit und Orientierung. Auch wenn deine Intention diese ist: das seh ich bei euch nicht. Du musst an deinen Grenzen und Wahrhaftigkeit arbeiten. Eure Tochter explodiert in luftleeren Raum. Dass sie frustriert und immer höher schraubt, kann ich verstehen. Ihr müsst ganz dringend die Reißleine ziehen. Für euch als Familie und zum Seelenheil deiner Tochter! Ich weiß, dass du nur das Beste willst, aber der aktuelle Weg ist falsch und verursacht das Gegenteil!
Ich habe nicht alle Antworten gelesen. Ich habe das Gefühl, ihr tut alles für K1. Deshalb ist sie so ein Tyrann. Gebt ihr mehr Struktur, jeden Tag den gleichen Ablauf und gebt dem kind einen Rahmen. Ich habe dad Gefühl ihr wollt es ihr nur recht machen. ... zeigt klare Regeln auf. Versucht nicht alles zu tun, sondern zeigt immer die selben Reaktionen. Und legt K2 zum schlafen um 17h. Das Kind ist dann wahrscheinlich einfach müde.
Boah. Geiler Tipp: legt das Kind hin Ich sage dazu nix weiter.
Warum fragst du uns denn wenn du uns nicht ernst nimmst? Wenn du diesen Affentanz so gerne weiter leben willst ist das doch ok. Sind ja deine Nerven und deine Depressionen. Aber bitte hör auf Leute auszulachen die ihre Kinder bereits ohne eure Probleme erzogen haben.
Oder geht zur Erziehungsberatung
Wieso lasst ihr euch denn von einer Dreijährigen so tyrannisieren? Warum bauscht du eine völlig normale Situation zu einer 'Geschwisterkrise' und 'Autonomiephase' auf? Ich werde ja vom Lesen schon verrückt und frag mich eher was mit dir los ist als mit dem Kind. Du überforderst sie doch total mit allem was sie entscheiden soll. Ich würde niemals mit einer Dreijährigen diskutieren. Nie! Wenn sie sich so aufführt kann sie in ihr Zimmer gehen. Sie sucht doch verzweifelt Grenzen, warum gibst du ihr keine? Was für ein Zirkus, unglaublich.
Mir ging es genauso beim lesen Geschwisterkrise' und 'Autonomiephase' Ich denke, hier werden Erklärungen gesucht für das Verhalten des Kindes und die sollen bloß nicht bei der fehlenden Erziehung durch die Eltern zu finden sein. Auch die Antworten auf die Ratschläge klingen vor allem nach Ausreden
Da du sagst, dass es keine Autonomiephase gibt , kann ich leider deine Antwort nicht ernst nehmen, da du scheinbar keine Ahnung hast.
Klar! Dann erziehe weiterhin einen autonomen Tyrannen und zelebriere euer extrem kräftezehrendes Familienleben. Und immer schön drauf achten wer die Bezugsperson ist! Meine Kinder sind bereits ohne jegliche Auffälligkeiten groß geworden. Vielleicht kriegt ihr ja auch noch die Kurve. Alles Gute für euch!
So, da es sogar mir nun zu unübersichtlich wird und sich meine Antworten wiederholen würden, hier eine konsolidierte Antwort: Erstmal DANKE an alle, die bisher geantwortet haben für eire Zeit und euren Input. Man muss zu dem Eingangspost wissen, dass er etwas im Affekt war - nach einem hysterischen Anfall unserer Tochter, als es in die Kita sollte. Da war ich einfach nur unglaublich frustriert und wütend. Die Situationen, die ich hier geschildert habe, sind z.T. verkürzt dargestellt und lesen sich, das habe ich nun gemerkt, wirklich so, als würde unsere Tochter hier den Takt angeben (dem nicht wirklich so ist - in einigen Situationen ja, aber wer mir erzählt, dass ihn das als Elternteil NIE passiert ist, kann ich nicht ernst nehmen). Es gibt hier im wesentlichen zwei Lager: die, die autoritär erziehen und die, die befürfnisorientiert agieren. Da wir ersteren Stil mit als "logische Konsequenzen" getarnte Strafen und willkürlichen Grenzen ablehnen, kann ich diese Tipps leider nicht annehmen. Dennoch an alle danke für euren Input. Es gibt Kinder, da funktionieren Grenzen nicht - wirklich nicht. Wer alle meine Antworten gelesen hätte, wäre darüber gestolpert, dass dies auch unsere Erzieherinnen so zurück gemeldet haben. Ansonsten habe ich ein paar sehr hilfreiche praktische Tipps bekommen, vielen Dank (z.B. erst Auswahl anbieten, bevor gebrüllt wird - das klappt in anderen Bereichen zwar auch nicht, aber wir testen es nochmal). Viele Antworten haben aber auch das aufgezeigt, wo unsere Probleme liegen (war mir im Wesentlichen auch vorher bewusst). - kein schlechtes Gewissen (ich werde besser - z.B. beim Stillen habe ich das quasi gar nicht mehr). - mehr Klarheit und Führung (unsere persönlichen Grenzen haben wir bereits sehr lange klar durchgesetzt. Aber wir sind auch noch bom ersten Jahr mit ihr geprägt, wo wir diese für einen ansatzweise aushaltbaren Zustand regelmäßig überschreiten mussten), - mehr Selbstverständlichkeit in der Einbindung des Babys. Das Doofe ist halt, dass uns schon vor der Geburt klar war, dass wir eigentlich psychisch noch nicht bereit sind für ein zweites Kind. Dann war unser Start auch wieder derart beschissen. Darüber sind wir mittlerweile hinweg. Jetzt müssen wir mehr Selbstvertrauen darin aufbauen, dieser Situation gewachsen zu sein. Man muss auch sagen, dass viele Tage auch schon sehr gut liefen. Es ist nicht au, aks wäre JEDER Tag von diesen Konflikten geprägt. Wir Eltern streiten im Moment auch viel. Ab da kippt die Stimmung immer komplett. Das ist vor allem unserer Übermüdung geschuldet , wofür wir nur bedingt eine Lösung haben. Es wird zum Glück bereits besser, da K2 besser schläft als zu Anfang. Dazu kommen meine hohen Ansprüche an uns als Eltern oder die Eigenschaft meines Mannes, keine Verantwortung zu übernehmen (er bringt zB heute K1 ins Bett und hat MICH gefragt, wann der richtige Zeitpunkt ist...ja, das ist heute NICHT mein Bier). Auxh muss ixh uns sicher einlfach mehr Zeit geben, um zusammen zu wachsen. Leider haben wir beide kaum eigene Erfahrungen, auf die wir zurückgreifen können. Meine Kindheit war richtig beschissen und mein Mann ist in den Augen seiner Eltern auch immer das Problemkind gewesen, entsprechend die Behandlung. Na ja, wir werden schon einen Weg finden. Wir wissen, wo unsere Probleme liegen und wissen theoretisch so grob, wie sie angegangen werden können.
Darf ich dazu noch eine Rückfrage stellen? Ich kann ja noch - auch wenn ich zum anderen Lager gehöre - deinen Ansatz im jetzigen Alter verstehen. Aber wie soll das auf lange Sicht weitergehen? Bsp in der kita oder in der Schule? Was erwartest du zb für eine Reaktion der Lehrer, wenn deine Tochter sich faktisch falsch verhält? Wenn sie bsp ein anderes Kind schlägt oder deren Dinge zerreißt, weil sie gerade wütend ist? Erwartest du dann, dass darauf auch keine Strafe folgt und solche Vorfälle einfach ignoriert werden, weil es gerade ihr Bedürfnis war, ihrem Ärger Luft zu machen?
Das was Du da als Beispiel gibst, hat rein gar nichts mit bedürfnis- oder beziehungsorientierter Erziehung zu tun. Schlagen oder Zerstören sind keine Bedürfnisse. Und bedürfnis- bzw. beziehungsorientierte Erziehung bedeutet gerade nicht, dass Grenzüberschreitungen zugelassen werden. Im Gegenteil. Es werden vielmehr auch (!) die Grenzen (der Möglichkeit des Handelns) des Kindes erkannt und in das eigene Handeln einbezogen. Strafen werden in dem Zusammenhang als zwecklos, wenn nicht gar kontraproduktiv und als das was sie sind (Machtmissbrauch) erkannt. Das heißt wiederum nicht, dass das Handeln der Kinder keine Konsequenzen hat.
Danke Regenbogenfarben, besser hätte ich nicht antworten können :D Zumal das Kind bis zum Schulalter noch viele Entwicklungsschritte macht. Z.B. den Perspektivwechsel lernt, Impulskontrolle wird besser etc.
Ok, aber welche Konsequenz würdest du denn dem Kind aufzeigen, die nicht auch als Strafe begriffen wird? Denn hier wurde ja konkret gesagt, dass „logische Konsequenzen“ quasi versteckte Strafen seien. Was wäre aus deiner Sicht eine passende Reaktion auf so etwas, das keinerlei Strafcharakter hat, aber dennoch eine Konsequenz ist, also etwas, das auch eine Folge für das Kind mit sich bringt? Natürlich kann ich ihm sagen, dass man so etwas nicht macht, aber wenn ich das häufig genug getan habe und an dem Verhalten ändert sich nichts, dann brauche ich einen neuen Ansatz.
Ich wünsche euch wirklich sehr, dass das passiert und sich die Thematik somit von alleine legt, aber es gibt auch unter Schulkindern noch solche, denen diese Eigenschaften (teilweise) fehlen.
Erstmal ist jedes Kind unterschiedlich, manche sind schneller, andere langsamer. Zudem hängt das maßgeblich davon ab, wie feinfühlig Eltern in den ersten Jahren auf die Bedürfnisse der Kinder reagiert haben - das weiß man mittlerweile. Also nicht Abhärtung, sondern Stärkung soll das begünstigen. Es ist demnach nicht so, dass wir einfach auf die Zeit hoffen, sondern versuchen, unserer Tochter den Grundstein für diese Kompetenzen zu legen. Ob das klappt, wissen wir natürlich erst in etwa 5-10 Jahren ;) Von den Erzieherinnen wurde ihr zumindest eine erstaunlich gute Impulskontrolle für ihr Alter bescheinigt. Erscheint paradox, was? Andererseits möchte ich auf eines meiner Beispiele oben verweisen, wie meine Tochter in einigen Wutanfällen reagiert ("Mama weg!! Ich bin wütend, muss mich ersr beruhigen!!" Und dann, später "Mama, ich habe mich beruhigt. Jetzt Arm!").
Du Gasthaus dein etwas falsch verstanden! „Bedürfnisorientiert“ bedeutet nicht, nur auf die Bedürfnisse eines Familienmitgliedes einzugehen, sondern auf ALLE! Die Bedürfnisse der Eltern und Geschwister sind genauso wichtig, wie die des Erstgeborenen. Ich bin studierte Pädagogin und Konsequenzen haben NICHTS mit „schwarzer Pädagogik“ zu tun. Du musst deine Kindheitsprobleme aufarbeiten und so lernen, wie Eltern gesund reagieren! Wenn du so weiter machst, schadest du deinem Kind für sein gesamtes Leben! Kinder psychisch kranker Eltern haben ein deutlich höheres Risiko ebenfalls an einer psychischen Erkrankung zu leiden, als Kinder psychisch stabiler Eltern! Leider habe ich das beruflich schon häufig erlebt. Bitte wende dich an eine Erziehungsberatung und mache gemeinsam mit deinem Mann eine Therapie! Deine Kinder werden es dir danken!
Die natürliche Konsequenz in Deinem Beispiel wäre der (teilweise/vorübergehende) Ausschluss aus der Gemeinschaft. Wer schlägt/zerstört merkt selbstverständlich gesellschaftliche Konsequenzen. Diese Konsequenz, dass Schläger gesellschaftlich (normalerweise) nicht akzeptiert sind, kennt ein Kind im Grundschulalter aber üblicherweise schon seit dem frühen Kita-Alter, weshalb ich das Beispiel sehr theoretisch finde. Ein im Grundschulalter schlagendes Kind dürfte noch ganz andere Baustellen und ein solches Verhalten Folgen haben, die nicht mehr im Einflussbereich der Eltern liegen (Schulrecht, JA oä). Daneben ist alters- und situationsgerechte Kommunikation das A und O. Daran scheitern ja leider schon viele Erwachsene…
Naja, ich finde es gar nicht so paradox. Für mich wäre das eher ein Indiz dafür, dass sie sehr wohl weiß, was zu Hause geht und in der Krippe nicht. Aber wie gesagt, ich wünsche euch ehrlich, dass ihr das hinbekommt. Denn ich weiß leider auch durch meinen Beruf, wie schwer es für Kinder ist, die diese Thematik nicht in den Griff bekommen. Und eben auch für alle anderen Beteiligten.
Ich gebe dir recht, was die Konsequenz angeht, das wäre auch meine Reaktion. Aber meinst du nicht, dass ein Kind das als Strafe empfinden würde?
Ja, mit dem Unterschied, dass die Konsequenz (die ja gar nicht in unserem Einflussbereich liegt) nachvollziehbar ist und aufgearbeitet einen Lerneffekt bewirkt. Im Gegensatz zu Fernsehverbot, Hausarrest, Schreien, Schimpfen etc.
Ehm ja, das ist mir klar, was befürfnisorientiert bedeutet. Du scheinst mich aber bereits abgestempelt zu Haben und liest dadurch sehr selektiv. Vielleicht liest du nochmal ganz genau bevor du weiter abstempelst?
Ich sehe es etwas anders als Regenbogenfarben, zumindest was die langfristige lösung angeht. Meine Lösung wäre zu schauen, WARUM das Kind haut. Keins haut aus Boshaftigkeit. In der Regel sind es Hilferufe und wir Erwachsene müssen sie hören und reagieren. Das trifft auch auf unsere Situation zu. Unsere Tochter ist ja nicht schwierig, um es uns schwer zu machen, sondern weil es ihr nicht gut geht ubd sie so ihren Schmerz ausdrückt. Woher er kommt, wissen wir allerdings. Jetzt ist es an uns, unseren Umgang mit der Situation zu optimieren.
Deshalb schrieb ich, dass es im Grundschulalter andere Baustellen bei einem schlagenden Kind gibt…
Du liegst schon da falsch, dass du nur bedürfnisorientiert und autoritär siehst. Weder solo das eine, noch solo das andere ist richtig. Du musst einen Mittelweg finden! Das aktuell ist weder für deine Tochter, noch den Rest der Familie gesund! Ihr macht euch willentlich so kaputt!
Nein, für mich kann es keinen Mittelweg geben. Für mich bedeutet autoritär aber auch, über Angst zu erziehen - indem man willkürliche Grenzen zieht und diese dann mit aks logischen Konsequenzen getarnte Strafen durchzieht. Das lehnen wir einfach ab. Was aber tatsächlich ein Problem darstellt, ist, wie ich bereits ausgeführt habe, dass wir nicht immer klar sind und es uns oft an Führung mangelt (mir mehr als meinen Mann) - da arbeiten wir dran. Z.B. beim Thema Essen geraten wir seit Beikost immer wieder in einen Machtkampf. Wir merken es aber immer schneller. Hats beim ersten Mal Wochen gebraucht, haben wir es nun nach etwa 4 Tagen bemerkt und viel konsqeuenter beendet und siehe da: nach wenigen Tagen war bereits eine Besserung da.
Ja, sorry. Dann mach weiter und beschwer dich nicht. Was willst du überhaupt? Du siehst, dass der momentane Stil alles gegen die Wand fährt. Schlussendlich sogar deine Ehe gefährden kann. Du schaffst es nicht mit dem Säugling anständig Zeit zu haben. Nur zum Stillen bringen?! Bist du noch ganz gut im Kopf?! Die 3jährige macht Terror ohne Ende, weil ihr, weil du, nicht in der Lage seid Eltern/ANSAGE! zu sein? Mann!
Ja, sorry. Das war sehr drastisch formuliert
Eh, was?? Hast du überhaupt gelesen??
Und warum zum Henker finden es einige schlimm, dass K2 so viel beim PAPA ist? WTF?! Warum sollte das K2 schaden?
Ich würde wohl einfach nach meinem Instinkt gehen und handeln und nicht nach Erziehungsgurus,Ratgebern oder irgendwelchen Podcast die gerade hip sind. Jede Familie muss ihren Weg finden mit den kleinen Monstern.
Wieso willkürliche Grenzen? Ihr müsst eurer Tochter schon etwas Struktur und einen Rahmen geben Deshalb schrieb ich schon, macht euch Gedanken, welche Regeln gelten sollen (zumindest in den wichtigsten Bereichen), besprecht diese mit eurer Tochter Und warum sind logische Konsequenzen gleich strafen? Dass Handeln, das Verhalten oder etwas unterlassen Konsequenzen hat ist doch klar und sollten auch schon 3 jährige lernen Ich denke eure Tochter ist extrem überfordert mit den unklaren Strukturen und eurem inkonsequenten Verhalten
Vielen Dank. Ich habe aber keinen Instinkt. Der beruht auf eigenen Erfahrungen, und meine waren durchweg schlecht. Im Sinne von richtig schlecht. Ich lese daher viel, vor allem zur Entwicklung und versuche dann das umzusetzen, was sich gut anfühlt.
Entwicklungspsychologie ein.
Hey, Hut ab, dass ihr so viel Herz in die Erziehung steckt! Das ist viel Arbeit. So wie ich deine Beiträge kenne, schaffst ihr die 80% regulierende Begleitung gut ;). Ich habe einige (aber nicht alle) der Antworten gelesen, also vieles wurde natürlich schon gesagt. Bin gerade mit Baby 2 schwanger und wir hatten jetzt 3 verschiedene Kindermädchen da und bei einem hat es total gefunkt. Da freut sich meine Tochter direkt wenns klingelt. Ich hoffe ihr findet da vllt auch jemanden der gut zu deiner Maus passt. Habe mir vor kurzem "meine Grenzen sind dein Halt" angehört. Ich fand es super, weil es tipps gibt genau für den Fall, dass die Ressource Mama & Papa erschöpft sind. Das hat mir ungemein geholfen! Denn manchmal weiß man bei einem Wutanfall nach langem begleiten u trösten eben auch nicht mehr weiter. Beim eincremen haben wir die Erzieherinnen gefragt ob es auch im notfall geht nur uv-shirt anziehen u alle anderen Flächen einschmieren. Und weil diverse Themen aufkamen: Ich finde es auch total okay, seinen tagesablauf einfach im angenehmen Rahmen anzupassen. Ist mein Kind ausgeglichen, bin ich es auch. Dann das mit dem gewaltsam etwas machen, das bin ich ganz bei dir. Bei uns ist es om Gefahrenfall. Gott sei dank musste ich sie aber zum beispiel noch nie gegen ihren Willen anschnallen oder sowas. Aber bei zwei Kindern kann das ja vorkommen, wenn man Arzttermine oder ähnliches hat. Unsere ist erst 2,5 Jahre, deswegen kann es sein, dass es bei euch nicht mehr klappt, aber bei uns hat das lieblingsstofftier immer vorher probiert und das hat echt n paar mal die Kleine zum Probieren überredet. Ich denk an euch und hoffe, dass es bald anders wird. ;) sie hat ja von euch schon super viel gelernt u kann es bestimmt bald noch mehr anwenden. Liebe Grüße
Das Buch ist auf meiner Merkliste bei audible. Das wird direkt geordert, danke! Ich bin auch großer Fan von Jesper Juul - auch hier immer wieder reinhören hilft mir ganz viel. Mir helfen auch derartig kontroverse Diskussionen wie diese hier - einfach ungeschönt die Meinungen anderer. Alleine, dass ich dann drüber nachdenke, hilft, zu erkennen, wo wir Fehler machen und unser Verhalten anpassen müssen.
Jasper Juul ist klasse. Habe glaube 4 Sachen von ihm gelesen. Ich hatte/habe das Problem mit dem der Klarheit auch. Wenn meine persönliche Grenze des Wutanfallsaushalten erreicht ist und ich die Sache als nicht wichtig genug einstufe, dann erkläre ich ihr auch, dass ich heute nachgebe , weil ich gerade so entschieden habe. Mag etwas schwachsinnig klingen. Die Autorin von dem Grenzen-buch erklärt aber auch, dass auch die Grenze von einem selbst, eine Grenze ist und zwar eine legitime. Halte ich es nicht aus Nachts wieder gefühlt 100mal die Brust zu geben, weil sie ihr falsch geschnittenes toast nicht essen mag, mache ich ihr ein neues. Ja ich habe nachgegeben, aber mir war der Preis der unruhigen nacht zu hoch. Anders is es oft wenn ich körperlich u mental noch Ressourcen habe, dann kann ich deutlich länger Empathisch sein u dass klappt dann auch. Jeden Tag fast fällt mir was auf, dass ich noch mal etwas besser machen kann. Wir wachsen mir unsren Aufgaben. Deine Tochter genauso. Weil ich iwo den wortlaut gelesen hatte "tja schon verloren, ihr hättet nicht alle Wünsche erfüllen dürfen" So ein Nonsens. Bei uns kam mit der (frühen...) Autonomiephase, dass verhandeln und abwägen. Meine Tochter versteht Neins auch und das bei Süßkram, Fernsehen oder sonst was, dass die Leute als lasterhaft ansehen würden. Nur eben nicht immer und das is auch gut so, weil wir keine genauso mal lust auf ein Eis oder eine folge unserer lieblingssendung haben.
Noch ein Nachtrag, weil es mich sehr beschäftigt: Meine Eltern haben mich als Kind oft Stunden lang vor dem Fernseher geparkt (ich habe 2 kleinere Geschwister im engen abstand) und Gemüse gab es damals echt wenig. Ich bin froh, dass mich nichts davon nachhaltig begleitet. Sport habe ich zu meinem Beruf gemacht und gesunde Ernährung setzten wir zuhause um. Seit dem Dilemma mit der Wurst gibt's Fleisch so 2 mal die Woche, sonst alternativen. Das soll kein Plädoyer für Chips und Fernsehmaraton sein! Was mich tatsächlich noch belastet ist, das angeschrien werden, weil ich zu laut gelacht oder geweint habe. Die Schläge wenn ich nicht gespurt habe oder die Beschimpfungen weil ich gerne etwas wollte, dass es jetzt nicht gibt. Das bekomme ich schwer raus und bin (vermutlich auch) Deshalb immer wieder in Therapie.
Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich habe schon oft gemerkt, dass wir da wohl sehr ähnlich ticken :) Wir merken auch immer wieder, dass enge Grenzen, ein enger Zeittakt alles den Bach heruntergehen lässt - unsere Tochter BRAUCHT Freiraum, sich selbst zu finden und treu zu bleiben. Eine Eigenschaft, die sehr gelobt wird, dass sie sich ihrer selbst bereits jetzt so bewusst ist. Mir käme es nie in den Sinn, meiner Tochter gegen ihren Willen die Haare zu waschen, wenn da nicht etwas Gesundheit gefährdendes drin klebt. Andere Sachen sind hier nicht wirklich verhandelbar, aber es gibt auch mal Ausnahmen. Und das klappt sehr, sehr, sehr gut. Im Moment ist bei uns allen der Wurm drin. Mein Mann und ich übermüdet, gestresst und noch nicht so ganz fein mit der neuen Rolle, unsere Tochter in einer sehr intensiven Umbruchphase. Wir müssen uns neu finden und ich merke, wie sehr uns meine hohen Ansprüche wieder im Weg stehen... Im Übrigen war meine Kindheit ähnlich, mit einer sehr großen psychischen Misshandlung (meine Mutter hat uns regelmäßig den Tod gewünscht, mein Vater war dazu Alkoholiker) und meine Schwester und ich haben ubs bis ins Erwachsenenalter gehasst. MIR hat leider auch das viele Fernsehen und die ungesunde Ernährung ges geschadet, ich bin Zeit meines Lebens übergewichtig und kriege nicht die Kurve :(
Das tut mir leid :(. Alkoholismus ging an uns vorbei aber todesdrohungen kenn ich leider auch... Ich glaube mir hat es in dem Fall geholfen, dass ich als Teenie bei einem Autounfall verletzt und eben traumatisiert wurde... Gezwungenermaßen musste ich Sport bzw. Physiotherapie machen und wegen PTBS ganz lange auch psychotherapie. Denke es is unfassbar schwierig, da die Kurve zu bekommen. Ich mein, ich war da noch quasi kind und so haben die 3 oder eher fast 5 jahre schon viel verändert. Nebenbei geht das kaum. Und wer hat schon neben Beruf, familie und einfach dem Alltag Zeit mal eben klinikaufenthalte und stundenlange Therapie auf sich zu nehmen, wenn man auch so zu Recht kommt. So eine besondere Phase, wenn alle ausgebrannt sind, ist unglaublich kacke:/ Ich drüber euch echt die Daumen!
Ich habe es bei meiner Tochter, 2 Jahre 8 Monate, immer so gemacht: Wenn sie etwas absolut nicht wollte und trotz Überredungskunst und erklären warum ich das jetzt von ihr möchte, habe ich überlegt ob es wirklich so wichtig ist und eben jetzt unbedingt sein muss. Wenn nein - hab ich es lassen. Das war zb oft beim Haare waschen recht häufig. Wir haben dann vereinbart wann wir es machen können. War es wirklich wichtig - Zähneputzen, eincremen etc… habe ich einfach gesagt: gut, du möchtest jetzt nicht. Ich warte bis du so weit bist. Wir machen nichts anderes bis dahin. Das nächste was hier gemacht wird ist zb eincremen. Komm wieder wenn du so weit bist. Dann ist sie immer losgezogen und nach vielleicht einer Minute wieder gekommen und wollte spielen. Ich habe nur wiederholt, dass hier jetzt als nächstes eingecremt wird und nichts anderes. Das Spiel ist anfangs so hin und her gegangen, hat aber nie länger als 10 Minuten gedauert und dann kam sie und hat mitgemacht. immer. Mittlerweile muss ich das gar nicht mehr machen und sie macht gut mit. Ist natürlich auch Typsache, hier hat es wunderbar geholfen. Wutanfälle sind hier kurz und schmerzlos. Sie weiß einfach, wenn ich wirklich nein sage ist es nein. Bei Papa, der nicht so konsequent ist geht das spiel länger. Ich habe auch ein 4 Monate altes Baby und auch ich war versucht das Baby hintan zu stellen um der Großen alles so einfach wie möglich zu machen. Ich habe aber schnell bemerkt, dass es nie genug ist was ich ihr anbiete und dass es dem Baby, das genau so mein Kind ist!, sehr unfair ist Beide brauchen ihre Mama. Genauso wie deine Kinder. Ich rede oft mit meiner Großen darüber und sage, dass es ok ist wenn sie das doof findet. Es ist aber so und wir sind eine Familie und stehen die schwierige Babyzeit zusammen durch. Mittlerweile sagt sie das schon selbst und es ist alles leichter geworden. Kinder brauchen Halt und Sicherheit und das geht auch ohne Strafen und Gewalt etc. Ich denke, du musst das in deinem Kopf trennen.
Danke!! Genau so möchten wir es auch machen. Oder machen es z.T. Gerade das mit dem "nichts anderes machen" haben wir lange erfolgreich praktiziert. Das fruchtet seit dem Baby nicht mehr so richtig. Dass es nie genug ist - ja, diese Erkenntnis kam hier auch. Deswegen versuche ich dad nun nicht mehr so krampfhaft zu erzwingen, sondern mich selbstverständlicher um beide zu kümmern. Bisher war es ja auch einfach, dem Baby fehlte es beim Vater an nichts. Aber der ist eben ab Montag nicht mehr ganztags zuhause. Da wird es anders laufen MÜSSEN. Und ich bin nun auch bestärkt darin, dass es gehen wird. Die Wutanfälle sind hier auch erst seit dem Baby derart intensiv und lang, zumindest einige. Die meisten sind kurz. Heute gab es zB in den ersten 45 Minuten nach der Kita ganze acht Wutanfälle: Socke im Schuh schief, neue Stofftiere wurden gewaschen und waren noch nass, Autoteppich lag schief, Autoteppich hatte Falten, Mama hat die Spielbögen falsch hingestellt, dann hat sie Papa falsch hingestellt, die Autos fuhren "falsch" und dann gab es nach dem Eis nicht auch noch einen Kuchen. Und da haben wir wieder gemerkt: bleiben wir ruhig und lassen uns davon nicht stressen, kriegen wir das gut rum. Der Nachmittag ging so weiter, aber es lief dennoch, weil wir klar in unserem Tun waren. Vielleicht sind wir auch einfach nicht so als Eltern geeignet, denn wir finden es beide super anstrengend, derartige Wutanfälle in dieser Häufigkeit feinfühlig zu begleiten...
Hallo, es wurde ja schon viel geschrieben. Aber: schläft euer Kind genug? Mittagsschlaf lang genug? Denn so von einem Trotzanfall in den nächsten, könnte auch an Übermüdung (oder Hunger) liegen.
Sie hat den Mittagsschlaf vor cier Wochen gestrichen und ist mittags eindeutig müde ubd hungrig - mittagstief. Essen und Pause schlägt sie grundsätzlich aus. Das geht dann NACH so einer Wutanfall Odyssee :) Ich glaube persönlich, dass das auch Stressabbau ist...
Sorry, aber du musst dir doch vorher klar sein, was du willst! Wenn Haare waschen, dann Haare waschen. Und nicht: ups es gibt Gegenwehr und dann verhandeln. Wenn die Ansage ist: Haare waschen, dann werden die auch gewaschen. K1 möchte gerne zum Auswaschen einen Waschlappen fürs Gesicht haben. Das ist ja kein Problem.
Wir hatten auch so eine Phase mit vielen Wutausbrüchen ein paar Wochen nachdem der Mittagsschlaf wegfiel. Könnte also wirklich auch zusätzlich eine besonders schwierige Phase sein, zumal du ja auch sagst, dass sie gerade trocken wird. Da kommt einfach viel zusammen.
Das ist auch unsere Vermutung. Es ist gerade soooooo viel bei ihr los, dass da alles durchdreht - und das ist für uns Eltern einfach super anstrengend. Unsere Tochter war die letzten 1,5 Jahre ein wunderbarer Sonnenschein und wir kamen gut mit ihren Eigenheiten klar - die überwiegende Zeit zumindest (es gab immer Baustellen, aber wer hat die nicht???). Und nun ist einfach vieles SO zäh, was bis vor kurzem gut lief.
Hi, deine Vorgeschichte ist nicht einfach und ihr macht das toll, ihr macht euch sehr viele Gedanken, schon deswegen macht ihr es toll. Ich denke auch nicht dass ihr einen Tyrannen herabzieht, das find ich doch schon sehr dramatisch und überzeichnet. Für das Händewaschen, wenn sie da so gar nicht mitmachen will würde ich halt ein Feuchttuch nehmen auch wenn es nicht Umweltfreundlich ist, man darf sich das Leben auch Mal eine Zeit lang leichter machen, eben wenn es gerade so anstrengend ist. Druck raus. Auch würde ich versuchen K1 mehr dem Partner zu überlassen der gerade besser mit ihr klar kommt und das kommt ja dann oft auf die Situation an. Ich wünsche euch viel Kraft und meine Erfahrung ist, wenn es einem wirklich langt mit dem Drama wird man konsequent. Und dann klappt es vielleicht doch mit deinem Bauchgefühl weil du hast ja schon einige Dinge für dich festgelegt, die finde ich gut. Nicht aussperren, nicht schlagen, nicht fertig machen usw. Wegen der Sonnencreme, ich Creme nur die Stellen ein die nicht vom T-Shirt bedeckt sind, Stück für Stück. Nach dem Zähneputzen zB gleich das Gesicht. Und dann mit Klecksen, ich Kleckse die Nase, die Backen usw, das Kind verreibt, ich verreibe wenn nötig, den Rest. Und noch ein lieb gemeinter Rat, Leg das Handy auf die Seite und schau erst heute Abend wieder rein, konzentriere dich Mal voll auf die Kinder, ohne Ablenkung. Alles gute
Ich finde diesen Satz mit den Tyrannen auch völlig daneben. Kinder sind und werden keine „Tyrannen“ durch beziehungsortientierte Erziehung - ganz unabhängig davon, dass zum Glück überhaupt nur sehr wenige Menschen „Tyrannen“ werden. Das Gegenteil dürfte der Fall sein... Die Diktion stammt ja nun (ua) auch von Winterhoff, gegen den vor kurzem Anklage wegen Körperverletzung in mehreren Fällen erhoben wurde. Zum Glück findet da mehr und mehr ein Umdenken statt…
Achso, ich bin eigentlich NIE am HAndy vor den Kindern :) Die meisten der Antworten haben ich abgeschickt, als unser K1 in der Kita war oder als ich K2 getragen und gehalten habe, bis es schläft. Wir nehmen anstelle von Händewaschen zur Not einen feuchten Lappen. Der wird dann meist akzeptiert. Für nach dem Einkaufen oder so finde ich das aber halt nicht so ideal. Aber gut. Auch das wird wieder besser laufen. Vielen Dank für deine Antwort!
Wegen des Händewaschens: überlege dir doch vorher (generell) einfach, welche Situationen auf jeden Fall Händewaschen benötigen und die setzt du dann durch. Mir ist eigentlich das Händewaschen nur wichtig, wenn sie im Dreck gespielt hat. Nach dem einkaufen waschen wir nie die Hände. Das kann ja gegen deine Vorstellung gehen, aber wenn sie Händewaschen hasst, ist es sicher einfacher für sie, nur vielleicht ein oder zweimal am Tag da durch zu müssen. Dann habt ihr nicht so oft einen Kampf und du musst nicht nachgeben. Das gilt eigentlich für alle Situationen. Ich gebe quasi immer (im Kopf) nach bevor eine Situation entstanden ist. Man weiß ja irgendwann die Triggerpunkte. Die vermeide ich so gut es geht, um dann Energie für die wirklich wichtigen Dinge zu haben. Bei uns hilft auch morgens sie früher zu wecken. Wenn nicht alles schnell gehen muss, dann kann man sich mehr Zeit lassen und es artet nicht so aus. Auch ist es manchmal bei uns besser den ersten Wutanfall irgendwie zu vermeiden oder auszubremsen. Wenn der dann stattgefunden hat, kommen oft noch mehr danach. Das ist sicher wie bei uns Erwachsenen, dann ist schon schlechte Stimmung. Ich kann meine Tochter auch immer ganz gut zu ihr eigentlich unangenehmen Dingen bringen, wenn es mit etwas verbunden wird, was sie gerne macht. Sie mag zb nicht Hände waschen, baden liebt sie aber. Wenn sie partout nicht Händewaschen mag, aber ich Zeit habe, dann lasse ich sie abends einfach baden. Morgens das gleiche, sie mag nicht sich anziehen und Zähne putzen. Aber sie liebt mit dem Anhänger zur Kita fahren. Wenn ich sage, dass wir dann schneller (im Sinne von früher) mit dem Anhänger fahren können, dann ist sie meist motiviert. Nicht immer, klar aber oft hilft es. Das ist ja auch keine Belohnung, weil sie das natürlich auch so dürfte, aber sie darf es dann halt schneller oder gleich (oder ich schlage es gar nicht erst vor). Vielleicht hat deine Tochter ja auch so Dinge, die sie liebt und die ihr verknüpfen könnt? Ansonsten: ich kann verstehen, das dir die Erziehung aufgrund deiner eigenen Erfahrungen so wichtig ist und du meinst, du hast keine Intuition. Du darfst dir aber schon etwas mehr zutrauen und etwas entspannter sein. Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Ich bin weder besonders autoritär (es gab eigentlich nie Verbote oder Strafen) noch bedürfnisorientiert aufgewachsen (das gab es da noch nicht oder war nicht en vogue) und ich vertraue tatsächlich auch viel auf mein Bauchgefühl. Alles andere macht einen doch krank oder verrückt. Man kann oft einfach nicht alles so machen, wie es in einem Ratgeber steht. Das Kind ist dann ganz anders und die vielen guten Tipps wirken nicht. Ihr macht das gut so und einen Tyrannen erzieht ihr euch sicher nicht :)
Viele ältere Geschwister regredieren nach der Geburt des Geschwisterchens. Soweit so normal. Dass eure Tochter, die ohnehin Probleme mit der Regulierung hat(te) da besonders "aus dem Ruder läuft" (ums als Metapher auszudrücken), ist alles andere als verwunderlich. Richtig Pech, dass das jetzt noch auf die Schließzeit der Krippe fällt und ihr erst ab September Entlastung durch externe Betreuung bekommt. Da hilft in erster Linie nur Geduld - aber: Holt euch externe Hilfe (wie die Großeltern, die du schon genannt hast - gibt es bei euch auch eine Nachbarschafshilfe, die genau bei sowas in Anspruch genommen werden kann? Wissen die Beratungsstellen aber auch) und lasst euch ggf. gerade jetzt von professioneller Seite begleiten. Denk bitte auch an eine Wochenbettdepression. "Wir richten unseren Tagesablauf viel nach ihr, versuchen, auch mit IHR zu koopieren. Vielleicht zu viel? Es gibt weniges, worauf wir bestehen, aber das ist uns dann auch wichtig." Bestimmt gäbe es noch mehr Punkte, auf die ihr bestehen könntet - aber das müsst ihr auch leisten und aushalten können. Da müsst ihr eure Ressourcen einschätzen und vielleicht erst eins nach dem anderen umsetzen. Ich würde das nicht wie von Leuten hier propagiert, die zugeben noch nicht Mal einen Erziehungsratgeber in der Hand gehalten zu haben, "einfach so" Mal machen, sondern von einer Beratungsstelle begleitet. Die haben nämlich auch EUCH im Blick und haben Erfahrung mit Kindern mit schwierigem Temperament in schwierigen Situationen (wie die Geburt).
Vielen Dank für deine reflektierte und hilfreiche Antwort. Der Post war, wie gesagt, auch in einem Frustmoment abgeschickt. Es ist nicht so, als wäre hier jeder Tag katastrophal. Man merkt aber, wenn unsere Tochter mal besonders viel Rücksicht nehmen und koopieren musste, dann läuft es danach nicht gut. Soweit, so normal. Wir Eltern haben da derzeit nur nicht so die Geduld, die wir haben sollten. Und da können wir defintiv auch noch vor einer Beratungsstelle dran arbeiten. Ich hatte bereits ganz zu Beginn alle möglichen kontaktiert; die Dame, die das hier koordiniert hatte dann aber Urlaub, und dann lief es hier deutlich besser, sodass ich es aus den Augen verloren habe. Ich werde das noch einmal in Angriff nehmen. Externe Hilfe fehlt definitiv. Es gibt hier auch nur eine Oma, die kommen kann. Leider. Und die ist von der Kitapause dann auch selbst eine Zeit lang weg...hmm. für kurzfristig kann ich natürlich keine große Betreuung organisieren. Vermutlich wird es auch alleine besser laufen, als ich nun denke. Die Kleine wird immer pflegeleichter - manchmal fragen wir uns, ob sie gesund ist, weil sie plötzlich so pflegeleicht ist. Ich kann es immer nicht glauben, wenn sie einfach so in ihrem Bettchen liegt und schläft. Aber langfristig brauchen wir noch ein weiteres Netzwerk. Ich war auch etwas zu sehr darauf fokussiert, dass ich Zeit mit der Großen verbringe, dadurch hat sich alles in Stress verwandelt. Ich möchte das nun natürlicher gestalten und mehr auf mein Bauchgefühl hören, wenn mir das sagt: nun möchte ich eigentlich nicht. Meine eigenen Grenzen erkennen ist noch sehr schwierig. Im Gegensatz zu einigen Vorwürfen hier, läuft hier sicher nicht alles nach der Nase unserer Tochter - nehmen wir aber auf sie Rücksicht im Tagenablauf, läuft alles viel entspannter. Tage, wo es i.W. nur nach unserer Nase geht, sind wirklich schlimm (Bsp. letzte Woche waren wir direkt morgens bei IKEA - lange Autofahrt, alle etwas erkältet, der ganze Besuch, ca. 4 Stunden, hat unsere Tochter geweint und war schlecht drauf. Es gab morgens keine Zeit zum Spiele - da wir Eltern los wollten - Autofahrten mussten fürs Baby unterbrochen werden, etc. Am nächsten Tag haben wir morgens erstmal Zeit für die Große eingeplant, etwa eine halbe Stunde, ehe die erste Aufgabe im Haushalt gemacht wurde, und den ganzen Vormittag so gestaltet und siehe da: es lief deutlich angenehmer).
Hallo, Erstmal möchte ich euch viel Kraft schicken! Ich denke auch nicht, dass ihr eure Tochter zur Tyrannin erzieht, weil ihr auf ihre Bedürfnisse Rücksicht nehmt. Im Gegenteil ich bin überzeugt davon, dass das richtig und wichtig ist. Ich hoffe, dass euch eine Beratung da nochmal gute Tipps geben kann! Für mich zählt das Argument, dass jemand ja schon Kinder groß gekriegt hat und es deswegen besser weiß übrigens gar nicht. Zum Einen sind Kinder total unterschiedlich und zum Anderen wird auch nicht jeder Fehler in der Erziehung/Beziehung zu den Kindern als solcher (für den Laien, der nie Erziehungsratgeber liest) sichtbar. Das heißt aber ja noch lange nicht, dass kein Schaden angerichtet wurde (nicht jeder Schaden resultiert in einem auffälligem Kind).
Hallo missilence, ich habe am Schluss nicht mehr alles gelesen, aber ein paar Hinweise sind es vielleicht für Euch wert, aufzuschreiben: Unser Kind war als Baby sehr anspruchsvoll, sehr früh zu mobil für ihre Möglichkeiten, sehr interessiert an allem und sehr schnell völlig überrezt. Sie schrie ab 2 Monaten sehr viel, und es war nicht möglich, mit ihr normal für längere Zeit unter Leute zu gehen. Sie hatte auch ungewöhnlich früh Nachtschreckepisoden, sowohl beim Mittagsschlaf als auch in der ersten Nachthälfte. Im Gegensatz zum normalen Verlauf solcher Episoden wachte sie dabei auf und erinnerte sich an die geträumten Schreckensbilder, weshalb sie sehr lange Einschlafbegleitung brauchte. Sie hatte berechtigte Angst, allein in der Welt zwischen Traum- und Wachwelt hängen zu bleiben. Durch diese Erlebnisse waren auch wir besonders gestresst, wenn das Kind Schreianfälle bekam. Im Nachhinein denke ich , wir waren auch ein bisschen traumatisiert. Ich glaube, das hat auch was mit eigenen Kindheitserfahrungen zu tun: Wenn Kinder aus unserer Generation schrien und trotzten, war es gängig, sie zu bestrafen oder auch herabzuwürdigen. Große "negative" Emotionen waren für uns also mächtig schmerzhaft und mussten unbedingt vermieden werden. Für mich kann ich sagen, dass mich Geschrei des Kindes dahingehend triggerte. Ich hatte immer das Gefühl, unbewusst, ich müsste alles tun, damit "es" aufhörte. Es hat eine Weile gedauert, bis ich begriff, dass unser Kind auch schreien und verzweifelt sein darf und das normal dazugehört. Es ist nicht unser Job, das immer zu besänftigen. Also fing ich an, an mir zu arbeiten. Geschrei aushalten, selbst bei mir bleiben, das Problem, das nicht meins war, beim Kind zu lassen. Ich fand hilfreich, dem Kind zu vermitteln, dass die Situation "leider" nicht anders zu regeln ist. Zähneputzen muss leider gemacht werden, damit die Zähne gesund bleiben. Eincremen muss leider sein, weil die Haut sonst von der Sonne kaputt geht. Meine Erfahrung war auch, dass hier keine Wahlmöglichkeiten halfen. Ich hatte das Gefühl, dass mein Kind sich dann eher nicht ernst genommen fühlte, denn am Ende ging es ja ums Eincremen, und das blieb ja und wurde durch die Wahlmöglichkeiten nicht geändert. Mit anderen Worten: Sowas war dann wie Verarsche, und Kind drehte voll auf. Dann lieber ehrlich die Sache durchziehen, Bedauern äußern, dass es sein muss, und danach ist es wieder gut, anerkennen, dass sie es geschafft hatte. Ich kenne auch das Gefühl, dass Du äußerst, quasi ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man Dinge tun muss, so banale wie den Toilettengang oder duschen, und das Kind besteht aber mit Geschrei auf die Aufmerksamkeit von Mama. Es fällt ja dem Kind wirklich schwer ohne. Ich habe gelernt, dass mein Kind das aushalten darf und muss. Ich bin auch kein Freund so genannter "Konsequenzen" als Quasi-Strafen", was ich aber sehr wohl lernen musste, war, eigene Grenzen zu erkennen und zu leben und an der Stelle eben mal keine Rücksicht zu nehmen. Kind darf schreien und das schlimm finden, ich anerkenne seine Leistung dann, dass es das ausgehalten hat, ich mache aber dennoch Dinge, die für mich wichtig sind. Je älter das Kind, desto länger und auch häufiger darf/muss es Geduld aushalten lernen, desto weniger muss ich selbst als Eltern zurückstecken. Unser Kind fand das viel einfacher, wenn ich einfach gemacht habe, erklärt, was passieren wird und gemacht. Ohne schlechtes Gewissen. Sie durfte schreien, wütend sein, ich habe dennoch für mich gesorgt. Als ich das einigermaßen konnte, hatte ich das Gefühl, dass es dem Kind damit besser ging, es hatte nicht mehr das Gefühl, Mama meint, das müsse sein, fählt sich aber dabei schlecht. Meine Klarheit, unabhängig vom Tumult des Kindes gab ihr auch Sicherheit. Auch mein Mann hatte dieses Problem. Es wurde alles besser, nachdem wir es dingfest gemacht hatten und selbstverständlich für uns und unsere Aufgaben sorgten, auch wenn unser Kind darüber teilweise gar nicht froh war. Ich vermute, das zweite Kind macht noch mal mehr "Schlechtes-Gewissen-Gefühl" bei Euch, was dem ersten Kind einen großen Haufen zusätzlicher Ambivalez beschert. Ich kann das verstehen, Ihr könnt sie dabei aber nicht abholen, wenn sie Euer schlechtes Gewissen spürt, und sie ist ganz sicher in der Lage, diese Entthronung gesund zu schaffen. Also im Sinne von "ja, ich anerkenne Dein Problem damit, ich liebe Dich über alles, wir bekommen auch das hin, das Baby wird stillen, es muss gewickelt werden, es bekommt Zeit und Liebe wie du. Das "es geht leider nicht anders" hat uns geholfen. Das nimmt die Ablehnung raus. Es ist quasi die höhere Macht, die "es" notwendig macht und nicht die Eltern. Falls Du verstehst, was ich meine. Heute ist unser Kind der Grundschule entwachsen, immer noch sehr empfindsam, aber schon viel robuster, und sie ist sehr empathisch, kann sich aber auch immer besser abgrenzen. Kinder lernen durch Vorbilder, Vorleben, weniger durch Erziehung. Für unser Kind war das Vorbild "Ich entscheide und ziehe das freundlich und bestimmt ohne Zweifel durch" sehr wichtig, um das auch selbst für sich zu lernen. Noch ein Hinweis: Uns hat es sehr geholfen, dass mein Mann und ich uns mit eigenen Sachen beschäftigt haben. Z.B. habe ich gemalt. Früher oder später wollte mein Kind dazu kommen und auch malen - oder auch nicht. Vielleicht nützt Euch ja manches aus diesem ganzen Psalm. :-) Habt Verständnis, aber gebt der Verzweifelung und dem Toben des Kindes nicht zu viel Raum, was Eure eigenen Gefühle angeht! Die Probleme bei dem lassen der sie hat. Freundlich begleiten, aber stetig und klar die Richtung halten. Alles Gute für Euch! VG Sileick
Du meine Güte. Ich habe jetzt den Beitrag und auch einige Antworten gelesen. Meine Meinung dazu: es gibt Dinge die können Kinder nicht entscheiden. Punkt. Da gibt es keine Diskussion. Wenn sie schon brüllt ist sie eh "out of order" und sämtliches zureden/Getue wird nicht durchdringen. Also heißt es Ruhe bewahren und bocken lassen. Darauf achten, dass sie sich nicht verletzt. Mehr nicht, da reibt ihr euch doch nur auf und das ist es nicht wert. Gefühle gerne für sie verbalisieren, aber aushalten muss die jeder. Du genauso wie sie. Ich bin mir unschlüssig ob das Verhalten so extrem mit der Geburt des Geschwister zusammen hängt oder einfach entwicklungsbedingt ist, bzw beides mit reinspielt. Hier hatten nämlich beide Kinder solche Avancen und beim letzten Kind gab es auch kein Geschwister. Von daher. Mein Tipp: einfach konsequent sein, Regeln einhalten und im Hinterkopf behalten, dass Kinder gewisse Dinge nicht entscheiden können. Spätestens beim 3. abgelehnten Spielvorschlag wäre ich raus. Dann muss Kind eben alleine spielen, bin doch nicht der Kasper. Ebenso beim Wunschessen. Das wird gegessen oder es gibt trockenes Brot. Meine Kinder wissen bis heute, dass beim Satz "Ende der Durchsage" wirklich Schluss ist mit meiner Geduld. Versteht mich nicht falsch. Ich liebe meine Kinder, wir haben auch ein sehr gutes Verhältnis, aber ich bin dennoch die Mutter.