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umfrage...an die, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen sind

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umfrage...an die, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen sind

kaathii

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Wie würdet ihr die kindheit beschreiben? Gab es viel was ihr damals vermisst habt, oder würdet ihr sagen das ihr eine tolle kindheit hattet? Gab es für euch Einschränkungen?


mf4

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Ich habe NICHTS vermisst und das nicht nur als Kind. Ich war dann erwachsen, Ausbildung beendet, festen Job, gutes Einkommen, keine Angst vor Arbeitslosigkeit, eine schöne Wohnung, günstige Miete usw. Ich habe mich in nichts eingeschränkt gefühlt, denn bis auf einiges materielles was man vielleicht im Westen hatte hatten wir im Osten auch alles.


katzer

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Antwort auf Beitrag von mf4

Ich habe auch nichts vermisst.Was auch,ich kannte es ja nicht anders.Was soll man vermissen was man nicht hat?.Wir konnten unbeschwert draussen spielen und toben.Auch Fernsehen war kein Thema es gab halt nur 2 Programme.Ich wäre nie auf die Idee gekommen das es auch anders sein könnte.Erst als ich älter wurde und meine Freundin im Intershop einkaufen war da war ich schon manchmal ein bisschen neidisch.Aber ansonsten,nein ich würde sogar behaupten wir haben ruhiger gelebt als die heutige Jugend die nur mit Handy unterwegs ist oder Spiele am PC spielt.Wer spielt denn heutzutage noch die guten alten Brettspiele?


Pelle

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Antwort auf Beitrag von kaathii

ich habe nichts vermisst,meine Kindheit war toll..zumindest was DDR-Zeit und Elternhaus angeht


tingel

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Antwort auf Beitrag von kaathii

Ich hatte ne tolle Kindheit, mir hat es an nichts gefehlt. Das meine Mama 3 Stunden im Konsum angestanden hat für 5 Bananen tut mir heute sehr leid, aber damals wars für uns Kinder so normal, wir kannten das ja nicht anders. Jetzt, mit Abstand betrachtet ist das natürlich katastrophal, wobei das ja auch weit hergeholt ist, wenn man bedenkt, wieviele Länder auch heute noch Hunger leiden. Und hungern mußten wir ja nicht, hatten nur nicht so die optimale Auswahl.


77shy

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Antwort auf Beitrag von tingel

waren, hab ich die Bananen mit den dunklen Flecken gesehen und gesagt, dass ich SOLCHE Bananen nicht möchte. Sämtliche Leute haben große Augen gemacht und wir haben den Laden ohne Bananen verlassen :-)) MfG


tingel

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Antwort auf Beitrag von 77shy

Aber mal im Ernst, das was der Westen übrig hatte oder nicht brauchte, bekamen wir, und das konnten schonmal überreife Bananen sein. Ich weiß noch, wie ungläubig ich nach der Wende die noch grünen Bananen angeschaut habe, die kannte ich so gar nicht!


mf4

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Antwort auf Beitrag von tingel

Ich habe als Kind schon (die Paten-Brigade war in einem Werk für Unterwäsche) und später eine Druckerei für super tolle Glückwunschkarten und Comics... kapiert, dass vieles Gute, was in den Westen kam... hier produziert worden ist. Von wegen... wir hatten nix... wir haben es nur dem Westen gegeben, dass sie auch was schönes haben... und was bekommen wir... olle Bananen


RoteRose

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Antwort auf Beitrag von kaathii

Ich habe auch NICHTS vermisst. Meine Eltern hatten beide eine sichere Arbeitsstelle, Krippen - und Kindergartenplatz für mich KOSTENLOS und sicher, es gab genug zu essen, sind auch in den Urlaub gefahren etc. Es war mir ehrlich gesagt egal, dass es kaum Südfrüchte gab, wie Bananen zum Beispiel. Wir hatten auch viel Obst und Gemüse im Garten. Ich hatte eine schöne Kindheit (die Schule mal ausgenommen). Lg RR


kaathii

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Antwort auf Beitrag von RoteRose

Warum die schule ausgenommen?


PaulaJo

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Antwort auf Beitrag von kaathii

Das gleiche Problem wie hier, denke ich mal.


mf4

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Antwort auf Beitrag von PaulaJo

das hat ja nun eher nix mit der DDR zu tun Alles an meiner Kindheit fand ich auch nicht toll aber die Probleme und Sorgen hatten mit der DDR auch nichts zu tun. Das Kindsein war sicher nicht anders, egal auf welcher Seite von Deutschland.


Kater Keks

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Antwort auf Beitrag von kaathii

Ich hatte eine schöne Kindheit. Als Kind hat man ja von den ganzen schlechten Dingen nicht wirklich was mitbekommen. Vermisst habe ich auch nicht wirklich was. Wir kannten es ja nicht anders. Klar war es blöd wenn es mal Pfirsische, Melonen und Bananen gab und man stundenlang an der Kaufhalle angestanden hat, um davon was abzubekommen. Aber damals waren die Dinge für uns was besonderes....da hat man sich gerne angestellt. Und was das Verreisen betrifft....da man kein Auto hatte und nur auf die Bahn angewiesen war, war es mit weiten Verreisen sowieso eher schwierig...und wir haben im eigenen Land Urlaub gemacht. Ich habe als Kind nichts vermißt und hatte eine schöne Kindheit. Erst später hat man erfahren was alles schief und nicht so gelaufen ist, wie es sein sollte.


mf4

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Antwort auf Beitrag von Kater Keks

Ich habe nicht gewusst, was Mangelware war und was der Westen hat und wir nicht. Ich habe auch nicht vermisst jeden Tag Südfrüchte zu haben. Reisen... großes Thema aber ich denke mit 3 Kindern fette Auslandsurlaube und Flugreisen wären auch für meine Eltern nicht drin gewesen... ob nun in Ost oder West wohnend. Ich hatte in der Schwangerschaft mein VOLLES Einkommen, obwohl ich bald nicht mehr arbeiten konnte. Ich hatte im Babyjahr mein VOLLES Einkommen, danach selbstverständlich und gratis einen Krippenplatz und meinen Job sicher.


Zwurzenmami

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Antwort auf Beitrag von Kater Keks

ich habe nichts vermisst und hatte eine schöne Kindheit. Es wurde nichts so aufgebauscht wie heutzutage. Wir waren von morgens bis abends draußen und niemand wusste wirklich wo wir waren, wenn die Eltern mal Glück hatten sind wir mittags kurz reingeschneit, weil wir Hunger hatten, aber je nach Jahreszeit konnten wir uns auch draußen ernähren, Obstbäume standen überall und die Gärten waren eh jederzeit offen. Wir hatten auch mehr Freizeit, wenn ich sehe, dass die Kinder erst gegen 16:30 Uhr aus der Schule kommen, haben die doch keine Lust mehr sich zu verabreden oder noch rauszugehen zum spielen, zumal hier eh keiner in ihrem Alter ist. Heute mach ich mir Gedanken, wenn die Kinder mal ne halbe Stunde später kommen. Nach der Lehre hatte ich einen festen Job, eine Wohnung und alle Sozialleistungen, die ich brauchte, was wollte ich mehr? Und was hab ich jetzt? Zwar einen Job, aber immer die Angst, irgendwann gekündigt zu werden. Reisen kann ich nicht mehr als zu DDR-Zeiten, damals konnten wir wegen den Grenzen nicht hin, wo wir wollten, heute geht's nicht, weil das Geld fehlt. Ständig wird man durch die Medien drauf aufmerksam gemacht, wie brutal das Leben ist und wie ungesund die Lebensmittel sind. Bio macht´s auch nicht besser.


dee1972

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Antwort auf Beitrag von mf4

sorry die scheiss-kkh-tastatur hat kein (at). bei dir gabs damals schon ein richtiges babyjahr? ich kenn das ja von meiner mutter eher so, dass die meisten babies mit 8 wochen in die krippe kamen. spätestens aber dann mit 6 monaten (so war das bei mir, weil wir durch einen umzug, erst so "spät" nen platz hatten) aber ich hab als kind auch nix vermisst. auch im westen gabs es damals noch kein privatfernsehen. wir waren schlüsselkinder, viel draußen, im sportverein, pioniernachmittag, das wohngebiet war sicher, da saßen keine eltern als aufsicht rum. schwieriger wurde es dann ab der 9. klasse. meine eltern waren keine parteimitglieder, viel westverwandschaft, 2 geschwister meiner mutter hatten ausreiseanträge gestellt, dass hat man uns alle spüren lassen und somit war es schwer, meine wunschausbildung zu bekommen (ba mit abi). aber ich bin dann als quoten-arbeiterkind und über den notendurchschnitt reingerutscht, die meisten waren diplomaten- oder bonzenkinder.


mf4

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Antwort auf Beitrag von dee1972

also bitteeeeeeeeeeeee... ich bin ja keine 80 Ja gab es. Ich weiß gar nicht wie es bei meiner Mama war. da müsste ich sie fragen, Da sie quasi 3 Kinder nacheinander hatte war sie 5 Jahre zu hause bis der jüngste im Krippenalter war. Was das ganze Theater im die SED anging habe ich nur am Rande mitbekommen als Kind. Mein Vater war immer in der CDU. Da schaute man schon mal komisch aber er erreichte viel bis in den Landtag. Ich bekam meine Wunschausbildung. Gym, was ja früher EOS war... kennst du ja... da kam mein 1-er-Bruder und Klassenprimus nicht hin.


mf4

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Antwort auf Beitrag von mf4

Meine Cousine, Klassenschlaukopf und Wunderkind einer braven SED-Familie kam natüüüüüürlich in die EOS und auch für 5 Wochen als Auszeichnung nach Cuba. Ihr Vater war an der Druschba-Trasse


dee1972

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Antwort auf Beitrag von mf4

Yep kenn ich. In meinem Halbjahreszeugnis der 9. steht: "bedingt" für die EOS /BA mit Abitur geeignet. Bei einem Notendurchschnitt von 1,2 !!! Bonzenkinder kamen auch noch mit 1,6-1,7 in diese Klasse.... und kannten sich bereits durch ein spezielles Sommer-Vorbereitungs-Lager.... Nein 80 nicht, schon klar. Meine Mutter ist auch erst 60 ;)


mf4

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Antwort auf Beitrag von dee1972

Ich hab eben gegoogelt offizielles Babyjahr gab es ab 1976 und hier stehen noch mehr interessante Dinge http://www.humana.de/de/ratgeber/elternzeit/geschichte-der-elternzeit/


tingel

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Antwort auf Beitrag von dee1972

Ich wollt gerade sagen, als Kind ist alles noch sorglos und da waren wir auch in der DDR glücklich, aber als ich älter wurde, habe ich auch die Probleme und Sorgen meiner Eltern mibekommen. Sie wurden bespitzelt von einem nahen Verwandten, haben es scheinbar auch gemerkt. In der Schule wurden mir immer mehr Steine in den Weg gelegt, ich durfte an Pioniernachmittagen nicht mehr teilnehmen. Aber als Kind empfand ich das nie so extrem und meine Eltern hatten immer eine plausible Erklärung für mich übrig. Ja, auch das war DDR! Mein Vati war Grenzer und wollte mit meiner Mutti abhauen und das wurde wohl entdeckt. Die haben es allerdings nie wirklich versucht, denn mit mir als Säugling hatten sie zuviel Angst.


kaathii

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Antwort auf Beitrag von dee1972

Was genau, sind für dich bonzen kinder?


mf4

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Antwort auf Beitrag von kaathii

die Kinder der Intelligenz, keine popeligen Arbeiterkinder und natürlich die Kinder deren Eltern in der richtigen Partei waren im Grunde war ich ein Bonzen-Kind, Vater Ingeniör, Betriebsleiter, dann Rat der Stadt, dann Landtag aber... falsche Partei


mf4

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Antwort auf Beitrag von tingel

Diesbezüglich standen wir nie unter Beobachtung. Keine West-Verwandtschaft, keine West-Pakete... nix.


kaathii

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Antwort auf Beitrag von mf4

Ah ok danke :)


murkel-mama

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Antwort auf Beitrag von kaathii

bei der wende war ich 14. im grunde war´s okay. es war blöd, sich mit der ganzen familie anzustellen, wenn es diese kleinen tütchen cornflakes gab, weil jede person im geschäft immer nur ein tütchen bekam. aber es war eben so, man hat nicht wahnsinnig was vermißt, weil man es nicht anders kannte. in der schule hatten wir auch glück, obwohl wir christen sind und nicht bei den pionieren waren. andere an anderen schulen hatten es richtig schwer, so richtig mit mobbing und ausgrenzungen (von den lehrern ausgehend!), wir hatten da grooßes glück. alles in allem war´s okay.


Osterhase246

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Antwort auf Beitrag von kaathii

ich hatte eine schöne Kindheit. trotz DDR..... zur wende war ich 6/7 jahre alt. also kann ich nicht die GANZE Kindheit beschreiben, wenns um DDR geht. man vermisst nichts, was man nicht kennt. so einfach ist das. vom "anstellen" hab ich in dem alter auch noch nichts mitbekommen. auch sonstige sorgen und Probleme sind völlig an mir vorbeigezogen.


Osterhase246

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Antwort auf Beitrag von Osterhase246

ein ganz großer punkt in meinen augen ....wir waren viele kinder. ich hatte immer jemanden zum spielen. das würde ich mir für meine kinder auch wünschen


mf4

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Antwort auf Beitrag von Osterhase246

... es wurde noch richtig gespielt... die Kinder wunden nicht nach der Schule in x Aktivitäten, Musikschule, Sportvereine usw. gehetzt


wolke76

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Antwort auf Beitrag von mf4

Ich kann mich noch erinnern: Montag: AG Junge Rezitatoren Dienst. KIF (Klub der internat. Freundschaft) Mittw. Christenlehre (upps) Donn. Sport-AG Freitag: frei, juchhu! ABER: 15 Uhr macht der Fleischer auf, da musste kind sich schonmal anstellen, weil die Eltern bis halb 5 gearbeitet haben und ab 5 gab es nix mehr außer vielleicht Sülze...


lastunicorn

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Antwort auf Beitrag von mf4

genau das haben dann eben nicht die Eltern angestrengt, sondern das wurde dann vom Staat gefordert. Meine Schwiegereltern bspw. haben sich wahnsinnig in die Nesseln gesetzt, weil sie nicht unterschreiben wollten, dass ihr Sohn (also mein Mann) Gewichtheben mit aller erforderlichen medizinischen Unterstützung machen sollte. Ihnen war klar, dass sie den Freibrief zum Dopen eines Teenagers unterzeichnen sollten. Heute glaubt mein Mann, dass ihm in der dieser Aktion voraus gegangenen Jugendfreizeit schon erste Anabolika verabreicht wurden, weil er "Aufbaupräparate" nehmen musste. Die haben ihn ausgetestet und geschaut, wie die Mittelchen bei ihm anschlagen, bevor sie zu den Eltern gegangen sind. Schwiegervater hat seine Berörderung dann an den Nagel hängen können und seine Frau wurde versetzt, sodass sie insgesamt eine Stunde Fahrtzeit täglich mehr hatte. Nichtsdestotrotz meint Schwiegermutter, die DDR hatte auch gute Seiten. Ich schätze, die haben nur nicht noch mehr Ärger bekommen, weil Schwiegermutter ein gepflegtes rotes Parteibuch hatte... Schöne alte DDR! ;-)


Patti1977

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Antwort auf Beitrag von kaathii

Nichts vermisst.


pflaumenbaum

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Antwort auf Beitrag von Patti1977

Habt ihr das etwa auch nicht vermisst? Zumindest dann in der Jugend und als junge Erwachsene?


Patti1977

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Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Vieles wird meiner Meinung nach übertrieben dargestellt. Ich habe auch kein reisen vermisst. Kein Handy, kein pc. Es war ein anderer Umgang unter den Leuten sozialer. Das vermiss ich heute sehr.


mf4

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Antwort auf Beitrag von pflaumenbaum

Hm... och hatte nichts auf dem Herzen, was ich hätte sagen wollen gegen den Staat, die Partei oder what ever... mir fehlte es ja an nichts. Wogegen sollte ich mich auflehnen? Klar war gegen gewisse Dinge reden verboten, die SED z.B. aber es wurde auch keiner gezwungen eine rote Socke zu sein und dem Verein beizutreten... das lehnte ich ab wie es auch mein Vater tat.


mf4

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Antwort auf Beitrag von Patti1977

Das gabs auf beiden Seiten... hier hörte man vom Kapitalisten, der zwar alles hat aber nicht so lieb ist wie wir und im Westen waren wir die unterdrückten und eingesperrten Ossis. Ich hatte in Sta-Bü immer eine 4 oder 5 an mir ging sowas vorbei. Für mich gabs früher schon nur Menschen und keine Ossis oder Wessis. Als ich mit 18 die ersten Wessis so in echt kennen lernte, Ein Paar im Alter meiner Eltern merkte ich... ja die sind auch nicht anders, alles Käse was man so erzählt.


Zwurzenmami

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Antwort auf Beitrag von mf4

zu DDR Zeiten kannte irgendwie jeder jeden. Ich bin auf dem Land großgeworden und kannte jeden im Dorf und kannte auch die Häuser und Wohnungen von innen. Meine Mutter lebt noch da und sie sagt immer, man kennt kaum noch jemanden, weil viele weg sind, dafür sind neue gekommen, die sieht man nicht mal mehr, weil die morgens zur Arbeit fahren und abends erst wiederkommen. Das Sozialverhalten untereinander war auch ganz anders, da hat jeder jedem geholfen, das hat man auch nicht mehr und man hat miteinander geredet


mf4

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Antwort auf Beitrag von Zwurzenmami

Ich weiß nicht, ob das typisch Ost war aber ja früher kannte man die Nachbarn nicht nur vom kurzen Gruß im Hausflur.


Zwurzenmami

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Antwort auf Beitrag von mf4

eben, zwei Grundstücke weiter, sind welche vor 3 Jahren eingezogen, die hat meine Mutter noch nie gesehen, meine Nichte kennt nur den Sohn, weil die beiden zusammen mit dem Bus fahren


dee1972

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Antwort auf Beitrag von mf4

Ja es gab viele gute Sachen in der DDR (dazu zähle ich auch das Schulsystem), aber auch ganz viel schlimmes. Wer ein kleines und bescheidenes Leben führte kam sehr gut zurecht, wer Beziehungen hatte, der kam noch besser zurecht. Es gab viele lustige Begebenheiten, nie werde ich vergessen, als in dem VEB, wo ich den praktischen Teil meiner BA absolvierte, mittags eine Durchsage kam: im Betriebskonsum gibt es heute Tomatenketchup, aber jeder Mitarbeiter bekommt nur eine Flasche... die Leute standen auf und stellten sich an....Aber die DDR war keine Spassgesellschaft. Ich kenne persönlich 2 Leute, die im DDR-Knast gebrochen wurden. Ich kenn auch persönlich jemanden, der zwangsadopiert wurde, ich kenne persönlich Leute, die fast 2 Jahre auf ihren gepackten Koffern saßen... wer dass nicht glaubt... da empfehle ich für Anfänger immer das Buch "das Bernsteinamulett", (Achtung aber nicht den gleichnamigen Schmonzeten-2Teiler, da sind die Themen Enteignung, Zwangadoption etc kaum dargestellt). Für mich war meine Kindheit perfekt, aber die Wende kam grad rechtzeitig für mich, ich war 17.


wolke76

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Antwort auf Beitrag von Patti1977

Mann, zu der Zeit waren Mobiltelefone selbst im Westen noch nicht verbreitet. Nein, es wird nicht übertrieben dargestellt sondern oftmals verklärt. ICH vermisse die DDR nicht. Es war ein Unrechtsstaat.


Suschi

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Antwort auf Beitrag von kaathii

Ich hatte eine tolle Kindheit und hab nix vermisst. Aber bin auch erst 1981 geboren.


Clivi8

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Antwort auf Beitrag von kaathii

ich bin in der DDR aufgewachsen und hatte eine ganz normale Kindheit, ich hatte alles, was ich brauchte, genug zu essen, auch Obst (auch wenn es keiner glauben mag), ich hatte Spielzeug, Klamotten, wir hatten und haben ein Haus, ich ging in den Kindergarten, Schule... ich sehe keinen Unterschied zu heute, uns ging es gut


wolke76

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Antwort auf Beitrag von kaathii

Ja, es war schön. Aber ich habe auch was vermisst: Turnschuhe mit Klettverschluss Barbie HubbaBubba und Maoam den Duft von Lux-Seife Westschokolade ... alles Sachen, die man aus der Werbung oder aber aus dem West-Weihnachtspaket kannte. Vom Materiellen mal abgesehen - ja, alle hatten Arbeit, die Lebensmittel waren günstig und wir Kinder konnten draußen spielen ohne Angst zu haben (wenig Autos, Kriminalität im Rahmen usw.) Trotzdem möchte ich die Zeit nicht zurück. Ich versteh nicht, warum viele die Zeit so verklären und nur noch das Gute sehen. Wenn alles so toll gewesen wäre, wären die Leute doch nicht auf die Straße gegangen oder? Sachen, die ich schrecklich fand: Zwang, in Organisationen eintreten zu MÜSSEN meine Meinung nicht sagen zu dürfen bzw. immer überlegen zu müssen, wem man was sagen kann in der Schule nicht sagen dürfen, dass man nachmittags zur Christenlehre geht mich im Konsum anstellen zu müssen, wenn das Brotauto kommt im Obst-/Gemüseladen außer Weißkohl, Sauerkraut und Äpfeln nichts kaufen zu können, mit viel Glück ein paar Kuba-Orangen Strafarbeiten zu verrichten, nur weil man montags das Halstuch vergessen hatte 2 Stunden im Fress-Ex anstehen, weil es Ananas gab und wenn man dran war, gab es nix mehr zum Schulleiter zitiert werden (samt Eltern), weil man Briefkontakt ins Ausland (Finnland) hat kein Telefon zu haben beim Sportunterricht in kurzen grünen Hosen und Turnhemd antreten zu müssen mit der Bahn durch Berlin zu fahren, direkt an der Mauer entlang eine Freundin leiden zu sehen, weil sie auf Grund ihrer Religionszugehörigkeit nicht die weiterführende Schule besuchen zu dürfen die Zeitung aufzuschlagen und nur geschönte Nachrichten zu lesen, Plan übererfüllt usw. die Jungs zu sehen, die im Jugendwerkhof "untergebracht" waren... Ich könnte noch viel mehr aufzählen. Und das sind nur die Dinge, die mir persönlich begegnet sind. Leute denkt mal nach. Ja, die Kindheit ansich war relativ sorgenfrei und man hat sich ganz sicher viel mehr über bestimmte Dinge freuen können als heute (weil es sie nicht so einfach gab, sie teuer waren, man ewig danach laufen musste usw.). Aber man darf es nicht schönreden. Es war eine Diktatur und ich bin froh, dass sie zusammengebrochen ist!


Osterhase246

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Antwort auf Beitrag von wolke76

du kannst doch anderen ihr gutes empfinden bzw ihre schöne Kindheit absprechen? um nichts anderes ging es.... keiner hat behauptet, die DDR war wunderschön und völlig korrekt. heutzutage gibt's auch viele Sachen, die ich furchtbar finde und trotzdem lebe ich gern hier.


wolke76

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Antwort auf Beitrag von Osterhase246

Ich spreche doch niemandem etwas ab. Im Gegenteil, weiter oben habe ich auch geschrieben, dass meine Kindheit schön war. Haben es ja auch nicht anders gekannt und als (kleines) Kind hinterfragt man (noch) nicht so viel. Trotzdem hat man auch die negativen Seiten kennengelernt - damals empfand man es vielleicht nicht so schlimm, es "war eben so". Aber mit Lebenserfahrung und ein paar Geschichtskenntnissen sieht man heute vieles anders, zum Glück. Ich wollte nichts anderes als in Erinnerung rufen, dass es eben nicht nur schöne Seiten gab. Der Mensch neigt ja leider dazu, sich hauptsächlich ans Gute zu erinnern und zu verklären...