Krisenkreisel
Ich bin Mama einer 3 Monate alten Tochter. Sie ist ein Sonnenschein. Lächelt immer, schreit selten, schläft durch, schläft allein ein, kann sich allein beschäftigen etc. Ich fühle mich überhaupt nicht überfordert damit ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Trotzdem bin ich sehr undankbar. Sie war nicht geplant und manchmal zerbreche ich mir den Kopf darüber, ob es richtig war jetzt Mutter zu werden. Ich male mir aus, wie ich richtig Karriere im Büro machen könnte und beneide andere Frauen ohne Kinder. Dabei nervt mich meine Tochter überhaupt nicht! Mit ihrem Vater bin ich nicht zusammen, er kümmert sich auch nicht, zeigt aber Interesse (kommt 1x pro Monat zu Besuch, will Fotos sehen etc.) Wir haben oft Meinungsverschiedenheiten und ich schnauze ihn häufig dafür an, dass er sich nicht kümmert. Ich denke im Streit oft daran, dass ich mit ihm kein Kind haben will. Und sehe keinen Sinn darin jetzt ein Kind zu haben. Ich habe das Gefühl im Leben nichts erreicht zu haben (ich bin 20 Jahre alt). Ich fühle mich minderwertig, eingeschränkt. Ich bin überhaupt nicht stolz darauf jetzt Mutter zu sein und das unter den Umständen. Auf meine Tochter bin ich aber schon stolz. Ich fühle mich nicht gut genug und will mir deshalb auch an meinem Aussehen was machen lassen. Ich fühle mich nicht schön, obwohl ich eigentlich nicht schlecht aussehe. Ich habe aber den Anspruch an mich noch besser auszusehen. Ihr Vater zahlt uns viel Unterhalt, aber trotzdem habe ich das Gefühl meiner Tochter finanziell nicht genug bieten zu können. Ich will immer mehr. Perfektion erreichen. Es gibt immer etwas was mir noch nicht gefällt. Ich vergleiche mich nur mit Menschen die es besser als ich haben. Dankbarkeit empfinde ich keine. Ich hab viel Schlechtes erlebt und bin sehr beschwert. Mir fehlt die Leichtigkeit, weswegen es mir schwer fällt einfach mal nett mit meiner Tochter zu spielen etc. Ich bin immer nur am Nachdenken. Ich bin auch eine Person die lieber den ganzen Tag im Büro sitzen würde als auch nur 1h auf dem Spielplatz zu verbringen. Ich war schon immer sehr perfektionistisch. Wie kann ich dankbarer werden? Ich vergesse manchmal komplett was ich alles habe und sehe nur noch was ich nicht habe. Zum Beispiel keinen Partner, keinen Job usw. darüber dass ich eine tolle Tochter habe freie ich mich nicht, obwohl sie wirklich süß ist und ich großes Glück mit ihr habe.
Naja, das hättest Du dir vorher überlegen sollen. ( ist nicht böse gemeint)
Ich wünsche euch trotzdem alles Gute
Ja das stimmt. Aber ich hatte in der Schwangerschaft Depressionen und hab es psychisch nicht geschafft zum Arzt zu gehen. Dann war es zu spät für eine Abtreibung und ich will mich ja über sie freuen usw. aber irgendwie geht es nicht
Kann es sein, dass es ziemlich viele dieser Beiträge gegeben hat in letzter Zeit? So langsam werde ich misstrauisch. Es kann natürlich auch sein, dass es viele Mütter mit demselben Problem gibt, aber irgendwie...
Genau das habe ich auch gerade gedacht........ein Troll wer Böses dabei denkt.....
Das hab ich mir ehrlicherweise auch gedacht... Finde es schon auffällig häufig und es geht immer um exakt das selbe..
Solche Beiträge kommen immer nur am Wochenende und immer nur von neu Angemeldeten. Also in die Tonne damit!
Hallo! Warum zerbrichst Du Dir den Kopf über irgendwas, was Du nicht mehr ändern kannst? Du kannst Dir das kinderlose Leben in rosaroten Farben ausmalen, Dich in Tagträume flüchten, aber die Realität ist: Du hast ein Kind, das Dich braucht. Und zwar jetzt. Wie sind Deine Eltern mit Dir umgegangen? Das prägt Deinen Umgang mit Deinem Kind, und wenn Du bemerkst, dass Du jetzt als Mutter Dinge wiederholst, die Dir damals bei Deiner Mutter /Eltern nicht gefallen haben, kannst Du daran arbeiten. Diese Negativspirale aus hätte - könnte - wenn-doch-nur - das Gras ist drüben eh grüner - --- musst Du bearbeiten. Mit professioneller Hilfe! Suche Dir schnell Hilfe, denn irgendwann kommt Deine Tochter in das Alter, wo sie selbständig werden will, Dich von Deinem "Thron" stößt, Deine Entscheidungen infrage stellt. Dann ist sie nicht mehr der Dauer-Sonnenschein, sondern wird Dich fordern und an Deine Grenzen bringen. Kinder sind NIE rational, sie sind emotional und impulsgesteuert.
Wenn ich mit ihr nicht klar komme nimmt meine Mutter sie.
Was machst Du, sollte Deine Mutter krank werden und nicht verfügbar sein, vielleicht für längere Zeit?
Hallo,
das Wichtigste ist jetzt zunächst, dass Du verstehst, dass alle Deine Gefühle normal sind. Und vor allem, dass sie einen guten Grund haben. Du bist definitiv sehr jung, hast Dir ein Kind eingehandelt, das eigentlich nicht geplant und gewünscht war, und musstest Deine Lebensplanung schon über den Haufen werfen, noch ehe Du Dir überhaupt überlegt hattest, wie Dein Leben aussehen soll.
Du kannst diese berechtigten Gefühle nicht „wegmachen“, auch nicht durch erzwungene Dankbarkeit. Für Dankbarkeit ist Zeit, wenn Du 50 bist und zurückschaust auf Dein Leben. Jetzt ist etwas anderes viel wichtiger als Dankbarkeit: nämlich ein guter Plan. Wenn Du perfektionistisch veranlagt bist, ist das sehr, sehr gut. Denn Du kannst Dich jetzt mit einem Kaffee, einem Blatt Papier und einem Stift hinsetzen und Dir überlegen, wo Du in fünf Jahren sein willst. Und wo Du in zehn Jahren sein willst.
Du kannst zum Beispiel darauf schreiben: Ich will mit Kind eine Ausbildung machen, mit Kind studieren, mit Kind Hobbys pflegen, Bekanntschaften machen, neue Freundinnen finden, den Mann fürs Leben finden. ALLES geht. Natürlich ist das anstrengender als ohne Kind, aber das ist dann eben so. Du musst früher erwachsen werden als andere Frauen, aber vielleicht hast Du Dir das ja auch unbewusst so gewählt. Du kannst Deine Maus schon in einem dreiviertel Jahr in einer Krippe betreuen lassen, während Du z. B. studierst oder auf ein Berufskolleg (Ausbildung in schulischer Form) gehst.
Schreibe Dir also als erstes auf, was in fünf Jahren passiert sein soll: z. B., Abi nachgemacht, Ausbildung abgeschlossen oder den Bachelor geschafft. Schreibe danach ruhig auch schon auf, wie Du Dich und Dein Leben in zehn Jahren sehen willst: Teilzeit- oder Ganztags-Job in schönem Beruf, gutes Einkommen, kleine Eigentumswohnung, netter Partner und ein Kind, das eine zufriedene, erfüllte Mama hat. So in der Art. Dann schreibst Du darunter die Punkte, die nötig sind, um das Ziel zu erreichen: Anmeldung (jetzt schon) in einer Krippe. Beratungstermin im Jobcenter über Ausbildung/Beruf/finanzielle Förderung für Mütter während der Ausbildung. Eines nach dem anderen.
Manchmal muss man sich schlecht fühlen oder schon fast etwas verzweifelt sein, um den Schub zu bekommen, wirklich etwas zu verbessern, kurz: um vom Klagen ins Handeln zu kommen. Du hast diese Chance - jetzt und auch in jedem anderen Abschnitt Deines Lebens. Gemütlich war gestern. Deine Kindheit war gestern. Mache Dir einen Plan, der zu einer erwachsenen Frau passt. Arbeite ihn dann in kleinen Schritten ab, bis das erste Ziel erreicht ist. Dasselbe machst Du später mit dem Plan für den nächsten Fünfjahres-Abschnitt.
Lass das mit der Dankbarkeit, die führt im Moment zu rein gar nichts. Und sie kommt später ganz von selbst, wenn Du Dich schrittweise Deinen Zielen näherst und immer zufriedener wirst. Wenn Du erlebst, dass Du es kannst. Dass Du Hindernisse überwindest und immer stärker wirst. Ich kenne gleich mehrere Frauen, die alleinerziehend und mit Kind Karriere gemacht haben und sauzufrieden sind.
LG
Kariere machen kannst du auch mit Kind. Deine Mutter hilft dir , gehe zum Arzt, schildere deine Probleme, es gibt für alles eine Lösung, man muss aber bereit dazu sein.
Eine sehr schöne und konstruktive Antwort. Genau so sehe ich es aus. Ja, du hast nicht das selbe Leben wie andere 20 jährige. Ich hätte mir weiß Gott nicht so ein Leben vor 10 Jahren vorstellen können (bin 30). Aber Hey, mit Corona hat auch keiner gerechnet... also hör auf dich auf das negative zu konzentrieren. Es gibt auch Leute die mit 20 einen Unfall haben und im Rollstuhl sitzen, oder eine schwere Krankheit durchstehen. Es gibt für nichts eine Garantie und wahrscheinlich wärst du nicht zufriedener hättest du jetzt kein Kind.
Du solltest dir einen Therapieplatz suchen Ggf mit dem Hausarzt darüber sprechen und dir eine Überweisung geben lassen Beruf erlernen, studieren oder Karriere machen kannst du auch mit Kind
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