Mucki-87
Liebe RUB-Community, Ich habe einen dritten Kinderwunsch. Es wird (wenn überhaupt) nur per Kiwu-Behandlung klappen. Hinter uns liegen viele Behandlungen, woraus zwei großartige Kinder und drei Sternchen hervorgegangen sind. Die drei Sternchen sind vor der 12. SSW jeweils nicht weiter gewachsen (keine Abtreibungen). Ich bin 38 Jahre alt. Mich interessieren eure Meinungen/Impulse zu folgenden Fragen: Ist es moralisch/ethisch vertretbar die Kinderwunschbehandlung zu beginnen, wenn wir bereits wissen, dass wir im Falle einer diagnostizierten Behinderung die Schwangerschaft abbrechen? Niemand weiß ob oder wann es klappt. Habt ihr Erfahrung mit selbstgesetzten Zeitlimits? Im Sinne von "Wir werden höchstens x Versuche unternehmen/ höchstens bis zum Alter x/ höchstens bis zu x Fehlgeburten"... Ich habe mich noch gar zu nichts entschieden. Mich interessieren wie oben geschrieben eure Impulse. Auch die, die schreiben "auf gar keinen Fall" oä. Danke fürs Lesen und eure Antworten!!
Huhu,
ich selbst habe auch eine Kiwu-Geschichte hinter mir (zwei Kinder, eine FG), aber ohne künstliche Befruchtung. Ich habe Endometriose und bin immer erst nach OPs schwanger geworden, wo die Endo mal wieder für einige Zeit entfernt wurde. Weitere OPs waren nötig wegen Myomen oder Zysten. Beim dritten Mal musste ich zusätzlich zur erneuten OP eine Hormonbehandlung machen, da war ich 38 und hatte wieder mal jahrelang vergeblich gewartet aufs Schwangerwerden. Mein Sohn kam dann, als ich 39 war.
Meine Geschichte ist also zwar etwas anders als deine, trotzdem gern ein paar Gedanken von mir, vielleicht ist ja was Hilfreiches dabei.
Also, ich finde es im Leben immer wichtig, mir keine vorbeugenden Sorgen um Dinge zu machen, die wahrscheinlich niemals eintreten. Deshalb halte ich nichts davon, dass du jetzt schon vorauseilend klären möchtest, ob du ein "behindertes" Ungeborenes abtreiben würdest. Oder wenn du über Moral und Ethik theoretisierst. Ich finde, das Sprichwort: "Kommt Zeit, kommt Rat" stimmt. Wenn du wirklich entscheiden musst, kannst du immer noch Pro und Contra mit deinem Partner zusammen abwägen. Momentan musst du dieses Problem nicht lösen, weil es nämlich in deinem Leben nicht existiert.
Was das Alter angeht, war für mich persönlich die 39 die Grenze. Ich wollte keine 4 vor dem Alter haben. Aber das ist einfach ein Bauchgefühl. Ich habe eine Bekannte, die mit 42 ihr Kind bekommen hat, und eine Freundin, die beim dritten Kind 41 war. Meine eigene Mutter hat meine Schwester (geplant) ebenfalls mit 41 bekommen. Ich selbst aber wollte die Familienplanung eigentlich mit 35 abgeschlossen haben, Ende 30 war für mich der letzte Kompromiss.
Was deine Bedenken generell angeht: Weißt du, man muss im Leben auch mutig sein und Vertrauen haben. Totale Sicherheit gibt es nicht, und das Leben stellt keine Garantien aus. Auch bei deinen bisherigen Kindern hätte ja theoretisch etwas nicht in Ordnung sein können, ihr habt es aber trotzdem gewagt, und das war goldrichtig.
Wenn man zu viel abwägt und einem zu viele Wenns und Abers einfallen – dann ist der weitere Kinderwunsch vielleicht tatsächlich nicht stark genug. Die Psyche fährt nämlich gern immer dann eine besonders hartnäckige Liste von Bedenken auf, wenn sie etwas eigentlich nicht so arg will.
Ich würde daher ehrlich schauen, wer von euch beiden momentan (nicht früher!) den stärkeren Impuls zu einem weiteren Kind hat – du oder vielleicht eher dein Partner. Wenn du starken dritten Kinderwunsch hast, dann nix wie los! Wenn du aber merkst, dass deine Ängste doch etwas zu groß sind, dann würde ich noch etwas warten. Und deine Ängste auch deinem Partner deutlich kommunizieren, falls er diesmal die treibende Kraft ist.
Falls ihr euch für ein weiteres Kind entscheidet, drücke ich die Daumen, dass es diesmal schnell klappt und die Schwangerschaft prima verläuft!
Also ich begebe mich jetzt auf sehr dünnes Eis aber du hast ja nach Meinungen gefragt. a) finde ich persönlich 38 zu alt für noch ein Kind b) Wenn du schon so viele Behandlungen und auch Fehlschläge, sowie Fehlgeburten hinter dir hast verstehe ich nicht warum du nicht einfach dankbar bist für die 2 gesunden Kinder die du hast und es gut sein lässt mit fast 40.
Bei der Vorgeschichte und dem Anspruch, nur ein nicht behindertes Kind auszutragen, sehe ich b) ehrlich gesagt genauso.
Ich wollte nie eine "alte" Mutter sein und mein Limit war bei 35. Aber ich habe auch keine Behandlungen machen müssen und es lief alles glatt. Wenn du das Gefühl hast, die Familie ist noch nicht komplett und dein Partner das auch so sieht, warum nicht. Wär nur nichts für mich. Abtreibungen sehe ich seeeeehr eng. Nicht nur, weil ich dir Meinung vertrate, dass es bereits vollwertiges Leben ist. Auch, weil es viel mit der Psyche der Frau macht. Ich denke, das unterschätzen viele.
Hmmm Also 38 ist sicher nicht zu alt, wenn man sich nicht zu alt fühlt um noch ein Baby zu bekommen und vor allem groß zu sehen. Zum Thema Moral und ethisch vertretbar, ihr müsst das für euch klar haben und ihr müsst mit den Konsequenzen leben können, was andere denken darf euch da nicht interessieren. Wir haben eine Großfamilie wie oft darüber getuschelt wird.......
Es ist völlig egal, was andere denken. Wichtig ist, was sich für euch und eure Kinder richtig anfühlt. Wenn man schon Kinder hat, hat man denen gegenüber nunmal auch eine große Verantwortung. Wir haben nicht nachhelfen lassen, einfach weil wir nicht definieren konnten, "wann dann Schluss ist". Nach jahrelangen Misserfolgen durften wir trotzdem zwei Kinder kriegen. Was dir klar sein sollte: auch die moderne Medizin kann keine Behinderung ausschließen. Du kannst auf einige Trisomien per Bluttest testen lassen. Die allesamt aber sehr, sehr selten sind. Manche davon sind tödlich, mit andere leben die betroffenen Kinder fast normal. Aber das kann dir vor der Geburt niemand sagen. Auf manchen andere Erkrankungen KANN es Hinweise im späten! Ultraschall geben. Ein Herzfehler wäre aber für mich zB kein Grund für eine Abtreibung. Am gefährlichsten für ein Kind ist und bleibt am Schluss aber die Geburt. Stichwort (extremes) Frühchen. Und andere Komplikationen. Und dann kann natürlich auch später immer was passieren. Ein Unfall, Sturz, psychische Erkrankungen, Krebs... Eine Gewähr auf ein gesundes Kind und Leben gibt es leider nicht. Wenn ihr den Anspruch habt, solltet ihr es sein lassen
Ich würde es in dem Alter und mit der Vorgeschichte bei 2 Kindern belassen und glücklich mit ihnen sein. Das Schicksal sollte man nicht unendlich herausfordern. Und zu deiner anderen Frage: ja ich finde es moralisch verwerflich ein behindertes Kind abzutreiben.
Da der gesamte Vorgsng ja mit total vielen Unsicherheiten behaftet ist und ihr bereits zwei Kinder habt, würde ich sagen: nein, das alles würde ich nicht mehr wollen. Das Zittern, bangen, hoffen, das Nichtwissen, die Zeit, die Geduld, das auf und ab der Gefühle. Ich hab zwei Beine und zwei Arme. Deshalb hab ich zwei Kinder. Zwei mal Schulstress, zwei mal Pubertät, zwei mal diverse Hobbys, zwei mal Führerscheine ..,,, Zum Thema ob ich das verwerflich fände was Abtreibungen angeht: nein, finde ich nicht.
Ein drittes Kind ist ne Hausnummer. Wir brauchen auch Hilfe und haben uns bewusst dagegen entschieden, sind auch 38. Die Gefahr von Komplikationen oder Erkrankung/Behinderung beim Kind steigt an. Wir meinen, wir hatten 2x riesiges Glück und schaffen es einigermaßen gut. Das Glück ein drittes Malherauszufordern fühlt sich für uns nicht gut an. Wir wären völlig fertig, hätten wir dann kein gesundes Kind. Das liegt für uns auf der Hand. Es müsste gar nicht von vornherein erkennbar sein, kann ja auch ganz spät passieren oder unter der Geburt. Für mich war der 40.Geburtstag die magische Grenze, um die Babysachen auf dem Flohmarkt zu verkaufen. Nun wird es schon etwas früher sein, aber wenn ich mir die beiden anschaue, ist es super so und dass der Große bald wieder mehr Zeit bekommt, weil der Kleine aus dem Gröbsten raus ist und wir bald mit beiden tolle Sachen unternehmen können ohne einen halben Umzug für ein Baby mitzuhaben ist eine schöne Vorstellung für uns. Und ich selbst sehne mich danach endlich mal wieder ein ganzes Buch zu lesen oder Sport zu machen. Wir haben leider keine Unterstützung durch die Familie, was uns natürlich beeinflusst.
Danke für alle Antworten! Da sind viele Gedanken bei, die ich genau so schon in mir trage aber auch spannende neue. Es bleibt eine sehr individuelle Entscheidung. Es ist schön, dass man hier auch emotionale/polarisierende Fragen stellen kann ohne aggressive Antworten zu erhalten. Die Atmosphäre im Forum finde ich aktuell fair und auch toll, dass man mittlerweile wieder mehr liest als vor ungefähr einem Dreiviertel Jahr. Sonne und Kekse für die neue Woche!
Ich finde 38 nicht zu alt für ein Baby. Manche bekommen ihr erstes Kind erst mit Anfang 40 und die letzten mit Mitte 40. Da ich eine Erfahrung mit Kiwu-Behandlungen habe, kann ich dazu nichts sagen, ob man sich da ein Zeitlimit setzt. Ich bin auch nicht per se geben Abtreibung. Das sollte jeder für sich selbst entscheiden. Und ein Behindertes Kind ist nochmal ne andere Herausforderung vor allem, wenn da noch 2 Geschwisterkinder sind. Daher kann ich die Entscheidung durchaus verstehen. Ob ich es selbst könnte, weiß ich allerdings nicht. LG
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