Mitglied inaktiv
Mein Oma ist letzte Woche mit 89 Jahren gestorben, sie war kurz und schwer krank und wir sind eigentlich alle ein wenig froh, das ihr Schlimmeres ersparkt geblieben ist. Unser Sohn, der gerade 5 wurde und sehr viel weiß und versteht, wollte gerne dabei sein, wenn die Oma "vergraben" wird. Wir haben ihm gesagt, dass es stattfindet, während er im Kiga ist und dass wir nächste Woche mit ihm ans Grab gehen und Blümchen hinbringen. Er war traurig über den Tod der Uroma, hat ber nicht geweint, obwohl ich das getan hab und er es mitbekommen hat (er tröstete mich "Ach Mama, du hast doch noch mich, sei nicht so traurig."). Damit war für ihn die Sache erledigt und er fing auch nicht nochmal damit an. Meine Angst ist, dass er während der Feierlichkeit ganz viele Fragen hat, die wie üblich, nicht warten können. Außerdem ist nicht sicher, ob mein Freund nachher mitkommen kann, da er nicht weiß, ob er schon so zeitig von Arbeit weg kommt. Und dann nehme ich noch unser Baby (6 Wochen) mit, das kann ich nicht anderweitig unterbringen, zumal ich ja stille. Meine Schwiegerelten können auch nicht mitkommen, so dass die Betreuung der Kids nicht so einfach ist. Vorhin habe ich mit SchwieMu telefoniert. Sie meinte man hätte den Großen ruhig mitnehmen können... Was meint ihr? Wie würdet ihr das handhaben? Wir bleiben allerdings jetzt bei unserer Entscheidung. Übrigens, meine Oma hat vor ca. einem halben Jahr gesagt, dass sie nicht wünscht, dass ich bei ihrer Beerdigung dabei bin, zumindest, solange ich noch schwanger bin bzw. ein kleines Baby hätte. Das würde sich nicht gehören und wäre gar nicht gut für Mutter und Kind. Ich setze mich jetzt also über ihren Wunsch hinweg.
Ich weiß nicht, wie gut Dein Sohn so etwas verkraftet. Meine Jungs (knapp 7 und knapp 5,5) kommen morgen NICHT mit zum Begräbnis ihres Onkels. Ich weiß das sie diesen Anblick, wie der Sarg ins Grab gelassen wird, nicht verkraften. Insbesondere bei meinem Älteren bin ich mir ganz sicher! Wir gehen noch morgen, aber später, wenn das Grab geschlossen ist, mit ihnen hin. LG Bettina
Also, meine 3 Kids (10,7 und 3) waren bei der Urnenbeisetzung meines Vatis mit. Beim Opa hatte ich nur die Großen mit. Der Kleine versteht es kaum, ist ja auch schwer zu erklären... Also einen wirklichen rat habe ich da auch nicht.
Ich finde ja auch, DIESE Art von Realität (also Sarg und in die Erde hinablassen) müssen sie noch nicht erleben in dem Alter. Wenn es die eigenen Großeltern wären, würde meine Entscheidung vielleicht doch anders aussehen, da unser Sohn und seine Großeltern sich sehr nahe stehen. Aber soweit ist es zum Glück (noch lange, lange) nicht.
Ich glaube, eine Urnenbeisetzung ist wieder etwas anderes! Da realisieren Kinder nicht so leicht, dass da ein zu Asche verbrannter Körper drinnen ist. Bei einem Sarg kann man erkennen, dass da ein Körper reinpasst. Kinder versetzen sich manchmal in die Lage (stellen sich vor, sie liegen im Sarg) und bekommen große Ängste, wenn sie sehen, wie der Sarg in die Erde gelassen und mit Erde zugeschüttet wird. LG Bettina
Kinder gehen mit dem Thema Tod anders um, als Erwachsene. Das, was man erklären müßte, wäre vielleicht, warum jemand, der gestorben ist, in einem Sarg/einer Urne begraben wird und warum so viele in der Verwandtschaft traurig sind und weinen. Der Tod gehört zum Leben dazu - das ist nunmal so. Und auch Kinder sollten evrstehen dürfen und auch sehen, dass Erwachsene traurig sind und weinen.
Meine Meinung: Gerade bei jemandem, zu dem Kinder engeren Kontakt hatten, sollten sie nicht dabei sein. Auch für Erwachsene ist der Anblick des Sarges, der nun endgültig in der Erde verschwindet, ein sehr schwerer Moment. Für Kinder ist das oft zu viel! Es gibt andere Möglichkeiten der Verabschiedung! Dieses später zum Grab gehen und Blumen bringen, ist sehr gut. LG Bettina
Kinder sollen auch mit dem Thema Tod und Beerdigung konfrontiert werden. Es ist aber ein wichtiger Unterschied, es zu erklären und es zu sehen. Natürlich wird es auch einige Kinder geben, die das ohne Probleme verkraften, aber ich bin mir bei meinen Söhnen sehr sicher, dass sie Probleme und Ängste entwickeln würden, wenn sie sehen, wie der Sarg in die Erde gelassen wird. Auch sehen meine Söhne meinen Mann und mich weinen. Wir haben gemeinsam an den letzten beiden Abenden Kerzen angezündet und mein Älterer hat von sich aus für seinen Onkel gebetet. LG Bettina
Es kommt letzendlich immer drauf an, wie die Kinder auf eine solche Situation reagieren - wobei, wenn man sie mitnehmen möchte, sie auch auf das Vorbereiten sollte, was sie sehen und hören. Wie gesagt - Kinder sehen den Tod mit anderen Augen. Ich bin als Kind/Jugendliche auf der Beerdigung meines Onkels gewesen - gut ich war 14 und meine Ansichten bezüglich dem Thema Tod sahen anders aus, als die eines Kindes das wesendlich jünger war, aber dennoch habe ich eine komplett andere Ansicht gehabt als ein Erwachsener. Mir wurde damals vorgeworfen, dass ich nicht richtig trauern würde, weil ich nicht weine und keinen traurigen Eindruck machen würde. Diese Aussage habe ich damals nicht verstanden - der Tod war und ist weiterhin, für mich nichts entgültiges. Man ist zwar nicht mehr sichtbar, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es das war - *knips* und alles ist zuende. Kinder denken ähnlich. Was sie verstören könnte, wäre der Anblick der trauernden Erwachsenen, aber da kann man Kinder drauf vorbereiten, wenn man sie mitnehmen möchte, bzw. die Kinder den Wunsch äußern gerne dabei sein zu dürfen.
Es kommt letzendlich immer drauf an, wie die Kinder auf eine solche Situation reagieren - wobei, wenn man sie mitnehmen möchte, sie auch auf das Vorbereiten sollte, was sie sehen und hören. Wie gesagt - Kinder sehen den Tod mit anderen Augen. Ich bin als Kind/Jugendliche auf der Beerdigung meines Onkels gewesen - gut ich war 14 und meine Ansichten bezüglich dem Thema Tod sahen anders aus, als die eines Kindes das wesendlich jünger war, aber dennoch habe ich eine komplett andere Ansicht gehabt als ein Erwachsener. Mir wurde damals vorgeworfen, dass ich nicht richtig trauern würde, weil ich nicht weine und keinen traurigen Eindruck machen würde. Diese Aussage habe ich damals nicht verstanden - der Tod war und ist weiterhin, für mich nichts entgültiges. Man ist zwar nicht mehr sichtbar, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es das war - *knips* und alles ist zuende. Kinder denken ähnlich. Was sie verstören könnte, wäre der Anblick der trauernden Erwachsenen, aber da kann man Kinder drauf vorbereiten, wenn man sie mitnehmen möchte, bzw. die Kinder den Wunsch äußern gerne dabei sein zu dürfen.
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und wie möchtest du den kinder dann erklären, wo oma hin ist? sie sehen zwar das grab, aber ich glaube nicht, dass sie verstehen, dass dort ein mensch in der erde liegt.
Der Akt des Runterlassens ist das Verstörende! LG Bettina
Ich war mit 15 auf dem Begräbnis meiner Oma, zu der ich sehr engen Kontakt hatte. Ich konnte noch keine direkte Trauer empfinden. Ich war im Schock. Diese ganzen Leute, die dann zum Kondolieren kamen, haben mich eher belustigt. Die richtige Trauer kam erst später. Ich habe damals mit 15 noch "extrem" reagiert. Meine Oma war eine recht moderne Frau mit recht moderner Mode. Ich habe ein paar Kleidungsstücke von ihr geerbt. Diese konnte ich nicht anziehen, da ich dann immer das Gefühl hatte im Sarg zu liegen! Ich weiß nicht, warum ich dieses Gefühl hatte. LG Bettina
Also ich würde den 5jährigen mitnehmen, vorallem, da er dabei sein will, wenn die Uroma vergraben wird. Wobei das für dich natürlich etwas schwierig ist, wenn du noch ein Neugeborenes hast. Aber da der Tod zum Leben gehört, finde ich, dass Kinder ruhig mit zu einer Beerdigung können. Mein Vater ist Ende März mit 85 gestorben. Für uns war immer klar, dass unsere Kinder da mitkommen. Sie waren da 8, 5 und 3. Es war eine Trauerfeier mit Urnenbestattung. Und ich hab auch gesagt, dass der Opa (ist im KH gestorben) verbrannt wird und dann nur noch Asche übrig ist. Und bei der Beerdingung hab ich auch gesagt, da vorne in de Urne ist die Asche vom Opa. Ich hab versucht da ganz offen mit umzugehen und ihre Fragen zu beantworten. Und für alle 3 ist klar, dass Opa jetzt ein Engel ist. Claudia
Meine Tochter war bei der Beerdigung der Uroma dabei, sie war 3, meine Tochter. Sie hat es verstanden. Die Uroma starb nach einem Treppensturz.... lag noch gute zwei Wochen in der Klinik, hat sich aber dann entschieden, zu gehen. melli
Auch wenn Dein Sohn sehr gefasst, wenn sogar "reif" reagiert hat.Ist es in der Realität was anderes. Zumal der Sarg wohl eingelassen wird, da wird in "kindlichen" Augen vielleicht mit erschrecken festgestellt das der Mensch im Sarg steckt und in die Erde eingelassen wird. Das könnte für verwirrung sorgen. Außerdem wird es wohl auch rundherum Trauergäste geben, die ihn vielleicht irritieren (weinen, schwarz gekleidet....). An erster Linie denke ich aber an Dich, das wird ganz schön stressig, zu viel Stress. Wenn Dein Sohn unheimliche Fragen nachher hat und das Baby womöglich quengelig ist/wird kannst Du womöglich gar nicht auf seine Fragen eingehen. Ganz ehrlich, ich finde Kindern sollte man den Tod schon nahe bringen, gerade wenn Du es womöglich für richtig und wichtig hälst. Aber mit dem Baby würde ich es nciht machen. Da Du Dich gar nicht mit Deinem Sohn "beschäftigen kannst".
Ich hätte meine Kinder auch mitgenommen, wenn mein Vater eine Erdbestattung gehabt hätte. Sie waren auch schon bei einer Trauerfeier mit Sarg dabei. Mir fällt da gerade auch was ein, was eine Nachbarin meiner Eltern, die auch bei der Beerdingung war, gesagt hat: Sie würde ihren Eltern (auch schon verstorben) eigentlich nichts vorwerfen, außer eines: dass sie damals, als sie 6 war und ihre Oma gestorben sei, ihre tote Oma nicht mehr im Sarg anschauen durfte, weil ihre Eltern es ihr nicht zumuten wollten. Meine Kinder haben ihren toten Opa nicht gesehen, ich aber auch nicht, weil ich ca. 2 Std vor seinem Tod noch bei ihm im KH war. Hätten sie den Wunsch geäußert, wäre ich dem aber wahrscheinlich nachgekommen.
hallo, also ich würde meine kinder (4 und 1 jahr) mit zu beerdigung nehmen. unsere oma ist (fast) 98. das sie in absehbarer zeit stirbt ist klar. für mich ist es überhaupt keine frage meine beiden mädchen mit zur beerdigung zu nehmen. der tod bei so alten leuten... gehört einfach dazu.
Wie hier schon erwähnt, ist der Tod für Kinder etwas ganz anderes als für uns Erwachsene. 1. ist es in deren Augen nichts Entgültiges 2. passiert es nur anderen, nicht ihnen selbst 3. Stirbt ein Mensch nach einem langen Leben, weil er einfach alt geworden ist Das sind sozusagen die drei Gesichtspunkte, wie ein Vorschulkind bis zum 8/10 Lj. den Tod sieht und versteht. Gerade in diesem Alter kann man Kinder besonders gut an das Thema heranführen, so, dass sie eine gesunde Beziehung dazu aufbauen können. Natürlich gehört auch die Trauer dazu! Kinder dürfen auch weinen, wenn ein Sarg zur Erde gelassen wird, sie dürfen verwirrt sein- wichtig ist dabei, dass sie mit ihrer Trauer nicht allein gelassen werden, Fragen beantwortet werden etc., jemand da ist, der sie auffängt. Der Tod ist was normales und Beerdigungen sind keine traumatischen, wohl aber einprägsame Erlebnisse. ich würde mein Kind zur Beerdigung mitnehmen, wenn ich weiß, dass ich oder jemand anderes Nahstehendes mein Kind auffangen kann, Trost spenden, Geborgenheit geben kann. In deinem Fall find ich es schon ein wenig schwierig- da das Baby auch noch dabei ist... dies ist halt eine "tickende Zeitbombe". Es kann also sein, dass es schläft und du dich voll und ganz auf den Großen konzentrieren kannst, kann aber auch sein, dass du dich um das Kleine kümmern musst. Wäre ich in dieser Situation, würde ich mich gegen die Mitnahme des Großen entscheiden, da mir das Risiko, für den großen nicht da sein zu können, zu groß wäre. Wenn es aber noch jemand anderes gibt, der bei der Beerdigung ist, der gut mit meinem Großen umgehen kann- ihm nah steht und sich bereit erklärt ihm mit zur Seite zu stehen- würd ich den Großen mitnehmen.
Meine Tochter war auch bei der Beerdigung meines Opas dabei. Ist ihr gut gegangen damit. sie hat ihn aber bis dorthin auch nicht oft gesehen.