Elternforum Rund ums Baby

Rumtragen... Erfahrungen von Eltern von (ehemaligen?) Schreibabys

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Rumtragen... Erfahrungen von Eltern von (ehemaligen?) Schreibabys

Chihiro

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Hallo zusammen! Wir haben 15 Monate alte Zwillinge. ER war schon immer recht “pflegeleicht“; SIE hat vom ersten Tag an exzessiv geschrien und schreit immer noch sofort laut los, wenn ihr etwas nicht passt oder sie müde oder hungrig ist und war und ist seeehr empfindlich (z.B. dürfen andere Kinder sie nicht berühren, dann schreit sie auch sofort los). Wir haben sie die ersten Monate ca. 8h/Tag getragen und danach auch oft noch so 1-2h in den Abendstunden... Dann jetzt einige Monate lang nicht mehr (weil wir sie auch auf andere Arten beruhigen konnten), und nun, seit einigen Wochen, fordert sie es wieder verstärkt ein, aber nur von mir (Mama). Sie quengelt und schreit, bis ich sie hochnehme - und dann muss ich rumlaufen mit ihr, damit sie zufrieden ist. Beim Spielen braucht sie auch wieder (das war mal wesentlich besser!) permanent meine Aufmerksamkeit, selbst den Rücken zukehren oder vom Boden aufstehen (ohne sie) geht gar nicht. Bei Papa hat sie das alles gar nicht, da beschäftigt sie sich ganz fröhlich auch mal alleine. Ich muss dazu sagen, dass sie lange Zeit ganz extrem mamafixiert war, was vermutlich auch daran lag, dass ich immer geduldiger und ruhiger mit ihrem Schreien umgegangen bin. Jetzt ist die Beziehung zwischen Papa und ihr gut, aber wenn ich dabei bin, will sie meistens noch zu mir. Ich würde gerne wissen, ob es hier Eltern gibt, die auch ein sog. Schreibaby hatten oder haben, das auch so gerne rumgetragen wurde, und bis zu welchem Alter das Bedürfnis oder der Wunsch nach dem Getragenwerden so stark war... Ich bin manchmal hin- und hergerissen zwischen “Ok, dann trage ich sie halt rum, sie scheint es ja noch zu brauchen und dann tut es ihr bestimmt auch gut!“ und “Jetzt ist sie doch kein Säugling mehr, so gewöhnt sie sich vielleicht ans ständige Rumgetragenwerden/ihren-Willen-bekommen und der arme Bruder ist auch eifersüchtig...“. Daher würden mich Erfahrungen von anderen, die in einer ähnlichen Situation waren, wirklich sehr interessieren! Sie läuft übrigens noch nicht, ist auch insgesamt eher der passive/ruhigere/langsamere/zaghafte Typ.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Chihiro

Meine Lütte hat wollte bis zum 13. Monat getragen und Dauergestillt werden. Dann hat sie sich abgestillt und der ganze Spuk war sofort beendet. Sie schlief dann sofort durch und schrie nicht mehr.....Vorher war nur Arm pur angesagt. Tragetuch etc. ging gar nicht, ablegen nach dem Einschlafen ging auch nicht. 20 min. Schlafen auf dem Arm, 4 Stunden schreien und Dauerstillen....Nach dem selber abstillen, war der Spuk beendet....


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

ach so, die ersten 5-6 Wochen nach der Geburt, war sie ein ganz stilles Baby, hat zwar nicht geschlafen aber sie hat eben nur ganz still dagelegen...


mama-nika

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Hallo Ich hatte auch ein Schreibaby, das noch sehr lange sehr empfindlich war und eigentlich immer noch ist. Er war das 2. Kind. Der große Bruder noch unter einem Jahr bei seiner Geburt, also fast wie Zwillinge. Das wirklich schlimme Schreien wurde Stück für Stück ab 4-6Mon weniger, aber wie erwähnt, war er noch sehr empfindlich. Linderung hat gebracht(zumindest ein bisschen) dass er sooft es ging Exklusivzeit bekam und bekommt. In eurem Fall muss man schauen, dass man den Spaghat schafft zwischen "da muss sich das Kind dran gewöhnen" und "hier braucht mein Kind meinen Schutz/Liebe/Wärme". Wie dein Kind reagiert, bzw wie es ihr geht, wenn andere Kinder sie berühren, siehst du besser als wir hier. Ist es Angst, Unsicherheit oder einfach Wut über die Berührung bzw die anderen Kinder in ihrer Nähe/Eifersucht? Du musst ebenfalls den Spagat schaffen beiden Kindern gerecht zu werden und dich nicht nur um eins zu kümmern, weil das eben schreit und das andere ruhig ist. Wird es dem 2.nämlich zu dumm, dass er keine Aufmerksamkeit bekommt, wird er sich das Schreien womöglich abgucken. Praktisch fand ich immer Dinge, die beide Kinder einbezogen haben wie Bücher vorlesen und ein Kind saß auf meinem linken Bein, eins rechts. Ich habe auch immer versucht, dass beide das gleiche Maß an Liebe bekommen. Wollte eins also mal Mama für sich allein und das andere musste warten, war es hinterher andersrum. Ob das nun alles damit zusammenhängt und schlichte Eifersucht und das Aufmerksamkeit suchen ist oder das Tanken von Nestwärme, musst du rausfinden. Prinzipiell bin ich immer dafür den Kindern alles zu geben, ws sie brauchen um sich wohl und sicher zu fühlen. Spätestens bei 2 Kindern, was du ja gleich auf einen Schlag hattest, muss man halt genau schauen.


Menixe

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Ich denke, jedes Kind ist anders (merkst du ja intensiv an deinen beiden) und das mit dem Gewöhnen kannst du vergessen. In dem Alter ist anhänglich sein und getragen werden wollen völlig normal. Das hört ja nicht nach 12 Monaten plötzlich auf nur weil das Kind 1 Jahr alt ist. Sie lernt in dem Alter unheimlich viel und versteht immer mehr, was aber auch bedeutet, dass sie mehr zu verarbeiten hat. Dafür braucht sie dich im Moment einfach, vor allem um ihr Sicherheit zu geben. Meine Große wollte auch lange getragen werden und dass ich beim spielen bei ihr bleibe, in dem Alter ist das völlig normal. Jetzt ist sie drei und seit ein paar Monaten spielt sie so oft alleine dass ich schon richtig traurig war, dass sie mich nicht mehr will. Wir haben ihr nie „angewöhnt“ alleine zu spielen sondern waren immer mit ihr zusammen wenn sie wollte, aber plötzlich geht sie ganz oft hoch in ihr Zimmer und sagt „ich geh spielen“. Selbst wenn ich nachfrage, ob ich mitspielen soll oder zu ihr kommen soll sagt sie „nööö, ich will alleine spielen.“ Du siehst, auch die anhänglichen Kinder werden irgendwann selbstständig. Und ich denke, je bedingungsloser du ihr jetzt gibst, was sie braucht, desto entspannter wird sie später.


3wildehühner

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Meine Jüngste war auch so ein Baby. Sie war ein absoluter Tragling. Nicht nur drinnen. Sie mochte auch draußen den Kinderwagen nie. Als sie mit 12 Monaten anfing zu laufen, wurde es zwar etwas besser, aber ich habe sie dennoch viel getragen. Das Tragetuch hatte ich draußen immer dabei. Und auch drinnen war die viel darin. So genau weiß ich gar nicht mehr, wie lange, aber ich habe es nie verweigert und irgendwann wurde es weniger und weniger. Heute ist sie schon 14 und wird schon lange nicht mehr getragen. Ich sehe das so, wie beim Thema Elternbett, Stillen, Flasche, Schnuller, Windeln- irgendwann hört das alles auf, einfach weil die Kinder reifer werden. Mach dich nicht verrückt und stille weiterhin die Befürfnisse deiner Tochter.


Kleine Fee

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Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

Vergiss über die Bedürfnisse Deiner Tochter aber nicht Deine eigenen. Rumtragen, wenn die Kinder immer schwerer werden, kann arg über den Rücken gehen. Eine befreundete Physiotherapeutin hatte mich mehrfach gewarnt, was ich nicht ernst nahm, bis es dann leider zu spät war und ich sehr lang mit Rückenschmerzen leben musste. Also besser präventiv sein: ausgleichenden Sport, ergonomisch richtig tragen, Seitenwechsel usw. Vielleicht auch nochmal in die Ursachenforschung eintreten. Bei meinem Kind stellte sich zum Beispiel trotz Hörtests bei den Us erst später heraus, dass es Ohrenprobleme gab. Nach der Ohren-OP entwickelte sich das Kind rasant und legte Unsicherheiten und ständiges Mama-Wollen ab - klar, es konnte mich ja nun viel besser hören, wo ich war, wenn es mich nicht sah usw. Ein Schreikind aus der Kita hatte das sog. KISS-Syndrom. Nach dem Einrenken war es wie ausgewechselt. Klar, die schiefe Symmetrie hatte dem Kind auch Schmerzen bereitet und es war daher ständig unleidlich.


emilie.d.

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Ich habe meinen Sohn sehr lang getragen (bestimmt 2 Jahre), ab 9 Monaten auf dem Rücken in einer Manduka. Mein Mann meist so auf dem Arm. Ab ca. 8, 9 Monaten hat er mehr oder weniger in einer Schaukel (hing in der Tür) gelebt. Das hat uns wahnsinnig entlastet. Ich glaube schon, dass er sich so toll entwickelt hat, weil wir im Kleinkindalter so viel in Beruhigung investiert haben. Er ist manchmal mit 4 Jahren noch zitternd und heulend zu mir gekommen mit 'Mama, ich kann mich nicht beruhigen' und brauchte dann Körperkontakt, schuckeln, um runter zu kommen. Er kann krass gut Emotionen lesen, malt, baut, bastelt Pferde in 3 D stundenlang. Aber sich selbst beruhigen, viel Input von außen verarbeiten. Das konnte er früher einfach nicht.


Chihiro

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Vielen Dank schon mal für die bisherigen Antworten. Im Prinzip bin ich auch immer für einen möglichst bedürfnisorientierten Erziehungsstil. Allerdings frage ich mich manchmal schon, inwieweit es sich hier noch um ein Bedürfnis handelt - ein reines Nähebedürfnis ist es jedenfalls nicht, denn nur Nähe, auf dem Schoß oder Arm sein, reicht ihr nicht. Es MUSS dazu das permanente Herumlaufen sein (ich weiß, das Geschaukele kennen sie aus dem Mutterleib) und möglichst auch mit Unterhaltungs-/Bespaßungsprogramm (“Guck mal, da...!“). Und das Komische ist ja auch, dass sie das bei meinem Mann GAR nicht hat und bei ihm eigentlich immer zufrieden vor sich hin spielt. Kennt das vielleicht auch jemand aus eigener Erfahrung? Bisher hab ich es noch nie übers Herz gebracht, aber ich frage mich, ob sie bei mir auch zufriedener wäre, wenn ich sie ein paar Mal beaufsichtigt “schreien lassen“ würde, so dass sie lernt, dass sie nicht jedes Mal das Deluxe-Rumtragen-Programm bekommt und sich dann eben selbst mit was auf dem Boden beschäftigt...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Chihiro

Meine Kleine war ein Schreibaby und exzessiver Tragling. Ich habe sie noch bis kurz vor dem 3. Geburtstag in der "Rückentüte" (wie wir die Manduca liebevoll genannt haben... haha...) getragen. Hauptsächlich dann bei Ausflügen, beim Wandern,...