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Mororeflex sieht aus wie ein Krampf

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Mororeflex sieht aus wie ein Krampf

Lilly5555

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Hallo zusammen, Wir haben mit unserer Tochter (11 Wochen) gestern Abend echt was unschönes erlebt.. Sie lag auf dem Rücken, war wach und ich schaute zu ihr. Aufeinmal riss sie die Arme hoch, Beine rhythmisch wippend von ihr weg, ganz steif und ganz weit aufgerissene Augen mit hochrotem Kopf. Es sah aus wie ein ganz stark ausgeprägter Mororeflex, für mich schon fast wie ein Krampf. Ich nahm sie sofort hoch und sie schrie direkt los. Sie war sehr schwer zu beruhigen. Ich legte sie aufs Sofa um mich anzuziehen und dort hatte sie den „kleinen Mororeflex“, also hat sich durchs losweinen immer wieder selbst erschrocken und das zwei mal in kürzen Abständen. Wir sind direkt ins KH, hier war auch eine Neurologin vor Ort. Sie untersuchte sie und sagte alles bestens, alle Reflexe und sie macht einen guten Eindruck, deshalb kein EEG. Sie meinte das könnte Reflux sein und sie hätte sich verschluckt. Das Bild bekomme ich wahrscheinlich nicht mehr aus dem Kopf..  tatsächlich hatte sie es danach zuhause nochmal und somit bin ich in eine andere Kinderklinik. Dort hat der Arzt diesen versteiften Mororeflex nochmal auslösen können durch ein paar Handgriffe. Sie schrie wieder wie am Spieß. Wieder dieser furchtbare Anblick aber er meinte sie hätte sich vor etwas erschrocken oder verschluckt - eventuell am Reflux. Kennt das jemand von euch? Ich fand es so beängstigend. Erstmal diesen krampfhaften Moro und dann diesen leichten Moro hintereinander, bei erschrecken vor sich selbst 😩 hatten eure Babys das auch mal? Bei Reglux eventuell?


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von Lilly5555

Hallo, wenn zwei Neurologen das Ganze unbedenklich finden und sogar zu ähnlichen Deutungen kommen, darfst du dich sicher entspannen. Ich würde das Ganze trotzdem ruhig auch noch dem normalen Kinderarzt erzählen. Kinderärzte haben manchmal mehr Erfahrung als Klinikärzte (weil sie zuerst in der Klinik UND danach oft schon jahrelang als niedergelassene Ärzte gearbeitet haben). Sie kennen das Meiste an Müttersorgen und an Auffälligem, was es so gibt. Generell weiß ich von meinen eigenen Kindern und auch aus dem Freundeskreis, dass Babys zu komischen neurologischen Dingen neigen. Das Kind einer Freundin verdrehte manchmal einfach die Augen. Das sah sehr alarmierend aus, trotzdem steckte nichts dahinter (Kind ist inzwischen erwachsen, alles ist bestens). Meine eigene Tochter hat als Baby im Hochstuhl eine Zeitlang den Kopf so komisch zur Seite kippen lassen (nicht spielerisch, man merkte, sie konnte es nicht beeinflussen). Das war auch beunruhigend, trotzdem gab es keinen Befund, das Ganze hörte nach einigen Malen einfach irgendwann auf. Ein weiteres Kind einer Bekannten hatte als Baby plötzlich zwei unterschiedlich große Pupillen. Auch sie rannte ängstlich von Hinz nach Kunz, aber es steckte auch hier nichts Krankhaftes dahinter. Es ist immer absolut richtig und wichtig, auffällige Dinge abklären zu lassen, ruhig gründlich. Aber man muss manchmal als Eltern dann auch den Punkt finden, wo man die Angst loslässt und darauf vertraut, dass wirklich alles okay ist. Zum Beispiel ist ein EEG bei einem Baby sehr belastend, weil dafür in der Regel eine leichte Narkose nötig ist. Das Kind muss nämlich absolut stillhalten und zwischendurch sollte es sogar für einige Tests die Augen schließen. Deshalb war es richtig, dass die Ärzte in der Klinik damit gezögert haben, weil die Belastung meist höher ist als der Nutzen. Denn die meisten komischen Sachen, die bei Babys (deren Nervensystem sich ja gerade erst entwickelt) auftreten, sind harmlos. Trotzdem würde ich das Ganze wie gesagt auch nochmal dem Kinderarzt erzählen, da du beunruhigt bist. Sie oder er kann dich sicher beruhigen. LG