SchweresHerz
Hallo liebes Forum, ich lese seit ein paar Wochen mit und traue mich euch anonym zu schreiben. Es geht um meine Tochter Mara. Sie ist 11 Monate alt. Die ersten 3 Monate waren traumhaft schön. Sie hat seltenst geweint, war sofort durch stillen zu beruhigen. Keine Bauchschmerzen, hat super geschlafen. Uns hat jeder beneidet um unser "Anfängerbaby". Doch seit dem vierten Monat ist sie fast permanent unzufrieden. Am Anfang haben wir es noch auf Schub, Zähne, Bauchweh, kann noch nicht was sie schon möchte, geschoben. Aber inzwischen sind mein Lebensgefährte und ich ratlos. Sie hat immer nur kurze Phasen am Tag an denen sie zufrieden ist und lacht, sonst ist sie ganz oft am quengeln. Wir versuchen sie Bedürfnisorientiert zu erziehen. Ich stille, wir schlafen im Familienbett, sie wird noch getragen, wir lassen sie nicht weinen, usw. Ich versuche auch mir Sachen einfallen zu lassen, die ihr gefallen könnten. Ich möchte euch ein wenig aus unserem Alltag beschreiben: Sie schläft nachts 11 bis 12 Stunden mit etwa dreimal stillen. Kaum stehen wir auf und wir gehen gemeinsam ins Wohnzimmer fängt sie an zu quengeln. Ich ziehe ihren Schlafsack und Schlafanzug aus und möchte ihre Windel wechseln. Da beginnt schon das Drama. Seitdem sie 4 Monate alt ist bleibt sie unter keinen Umständen auf dem Rücken liegen. Extra Spielzeug, Massage, Singen, jemand anderes lenkt sie ab, usw. alles missglückt. Wir Wickeln im Stehen, beim Laufen, beim krabbeln. Aber auch da ist sie so unzufrieden und beginnt zu weinen. Ich erkläre vorher was ich mache usw. Es ist so frustrierend inzwischen. Dann frühstücken wir zusammen. Das klappt meistens ganz gut. Sie isst sehr gerne und sehr gut, das freut mich auch sehr. Danach spielen wir zusammen. Aber egal was wir machen, sie meckert nach kürzester Zeit. Schmeißt die Sachen wütend um sich, krallt sich an mir fest bis ich blaue Flecken habe und schreit. Auch in der Wohnung umher krabbeln oder an den Möbeln entlang laufen macht ihr nur kurz Spaß. Dann möchte sie immer zu den Steckdosen, diese sind zwar gesichert, trotzdem ein strenges Nein von mir und ich nehme sie konsequent weg. Wieder am meckern und weinen. Wenn Mara etwas nicht kriegt was sie möchte, dann stampft sie mit den Füßen auf und wirft Sachen um sich. Ich bleibe dabei ruhig und tröste sie. Dann schläft sie für etwa eine Stunde. Das einschlagen klappt nur in der Trage tagsüber, da aber ganz gut. Danach gehen wir raus im Buggy. Sie schaut draußen immer so Anteilnahmslos, nie lächelt sie...nach etwa 45 Minuten gehen wir nach Hause und sie kriegt Mittagessen (Finger Food). Da ist sie oft ganz gut drauf. Dann kommt der Papa von der Schicht nach Hause. Erst freut sie sich, aber wehe mein Freund will sie auf den Arm nehmen. Dann wird wieder gemeckert und geweint. Bis letzte Woche hat sie es geliebt zu baden. Auch das wird seit ein paar Tagen bestreikt. Wenn ich in andere Familien schaue, dann sind die Babys irgendwie zufriedener, glücklicher. Mara wirkt so unzufrieden, das macht mich so traurig. Ich frage mich, was können wir besser machen. Anders machen? Meckern lassen führt bei ihr innerhalb von Sekunden zu einem Schreianfall. Außerdem fühlt es sich für mich falsch an. Mein Freund und ich haben inzwischen gesagt, wahrscheinlich gibt es kein Geschwisterchen. Wir können einfach nicht mehr. Wir sind permanent gefordert und trotzdem wirkt sie unzufrieden. Wir kommen zu nichts mehr. Ich nehme sie zwar in die Trage zum Haushalt machen, aber sie möchte zum Beispiel immer das Messer nehmen. Also höre ich auf zu kochen. Sie ist so energiegeladen, dass sie mir auch bald aus der Trage rausspringt. Wenn ich ihr Möglichkeiten biete sich auszupowern, in Form von Krabbelparcours oder auf der Wiese krabbeln, dann quengelt sie aber auch. Bitte versteht mich nicht falsch. Ich liebe sie mehr als alles andere auf dieser Welt und ich würde sie für nichts auf der Welt hergeben. Aber ich frage mich, wie ich sie unterstützen kann sich wohler zu fühlen. Das sie weniger meckern muss und weniger kneifen und hauen. Ärztlich alles in Ordnung. Beim Osteopathen waren wir auch. Dank Corona haben wir auch keine Krabbelgruppe. Manchmal kommen die Großeltern oder Freunde vorbei. Aber leider keine anderen kleinen Kinder. Grüße von einer Mama mit schwerem Herzen
Liebe Mama,
ich hätte auch nicht gedacht, dass ein Baby so fordernd sein kann. Aber unser kleiner Mann, fast 8 Monate, möchte auch bei allem mittendrin sein. Am liebsten würde er mir von meinem Arm aus beim Essen kochen zugucken. Er möchte alles untersuchen, Kabel, Steckdosen, Router, Schranktüren, Wäscheständer... Ich sichere mich immer bei meinem Mann ab. Er sagt es geht keine Gefahr davon aus, also lasse ich ihn.
Ich versuche grundsätzlich die Umgebung so zu gestalten, dass ein Nein garnicht notwendig ist. Finde es sehr schade wenn Kinder viel "reglementiert" werden. Vielleicht wäre das was für euch.
Du hast nur von einem Schlaf geschrieben. Vielleicht braucht sie mehrere Nickerchen. Bei uns geht auch das Gemecker los wenn die Wachphase zu lang sind. So haben wir mittlerweile 2-3 Nickerchen pro Tag. Selten noch 4
Wickeln kann auch ein Krampf sein. Habt ihr die Möglichkeit zuhause auch mal Windelfrei zu sein? Wir haben leider nen Holzboden der alles aufsaugen würde :(
Und dann habe ich das dynamische Anziehen (neue Definition von mir selbst :D) für mich entdeckt, immer mit der Bewegung gehen aber das scheint ihr ja auch schon so zu machen.
Wir sind viel unterwegs. Das scheint ihm immer zu gefallen. Zu lange zu Hause ist langweilig, uns beiden
Da dann aber auch auf dem Arm oder in der Trage, Kinderwagen geht vielleicht für ne viertel Stunde und dann auch ohne Mimik. So als würde er es ausharren.
Wir haben einen Hüftsitz, sehr praktisch :)
11 Monate ist ein blödes Alter. Sie versteht viel, kann aber noch nix. Kluge Kinder kann das unzufrieden machen. Vielleicht wächst sich das schnell aus.
Ich kenne das auch von meiner Tochter. Unser Sohn war immer recht gut drauf, auch draußen war alles immer "wow" und "boah". Wir haben Stunden am Stück draußen mit ihm im Buggy verbracht, weil er alles toll fand. Auch Spielen fand er immer toll mit uns Eltern. Unser Töchterchen war das Gegenteil. Draußen im Buggy war ihr alles egal. Spielen so richtig ging auch nicht. Immer irgendwie alles doof. Da haben wir uns auch gefragt, ob mit ihr denn etwas nicht stimmt? Aber dann haben wir gemerkt, dass sie eine "Macherin" ist. Sie brauchte keinen von uns um zu Spielen, sie war selbstständig, wollte alles alleine machen. Wir haben sie machen lassen, so lange es natürlich nicht gefährlich wurde und siehe da, alles war viel besser. Ich habe bei euch ja keinen Einblick, aber vielleicht bemüht ihr euch schon "zu viel"? Übrigens ist es jetzt genau anders herum. Der Große ist ein Stubenhocker, der lieber drin Lego spielt, als raus zu gehen. Die Kleine ist nicht zu bremsen und hat draußen einen riesen Spaß. Beide spielen gerne sowohl alleine, als auch mit anderen. Das wird schon!!
Unser erstes Kind haben wir auch bedürfnisorientiert im ersten Lebensjahr ausgezogen. Das hat sich sehr schnell geändert als 7ch am Ende war mit meiner Kraft und das Kind abends fast 2h im Bett geschrien hat,weil ich dabei bleiben sollte und sie mindestens 90min einschlafzeit benötigte. Bei kind No 2 und No3 lieg das deutlich anders. Setzt dem Kind klare Grenzen und zieh dir keinen Tyrannen groß. Du bist der erwachsene. Hab eine klare immer die selbe tagesstruktur. Und gib deinen kind die Möglichkeit, dass es lernt sich selbst zu regulieren indem du dem kind etwas Zeit gibst bist du es tröstest und nicht immer direkt hin gehst. Ich bin keine Rabenmutter, ich bin Realist. Das Kind bekommt von dir keine Orientierungshilfe und muss alles selbst regeln und bestimmen. Das kann es nicht. Gib dem Kind klare Grenzen, die nicht enf sein müssen.
Du beschreibst einen häufigen und fatalen Irrtum. Bedürfnisorientierte Erziehung bedeutet ja nicht keine klar Grenzen!! Es geht darum, dem Kind diese liebevoll und nicht abwertend beizubringen. Aber dennoch klar und bestimmt. Denn du schreibst richtig: wir als Erwachsene müssen dem Kind Orientierung geben, und Hilfe zur Selbstregulation. Wenn du aber mit klare Grenzen "Ferbern" meinst, ja herzlichen Glückwunsch, da kann man echt nix mehr zu sagen....
Da möchte ich mich auch nochmal einklinken. Wir erziehen auch Bedürfnisorientiert. Für uns bedeutet das aber, dass die Bedürfnisse aller zählen, nicht nur die des Kindes und auch nicht nur die der Eltern. Es bedeutet nicht, sich zu verbiegen, und zu quälen, damit das Kind bloß bekommt was es möchte.
Genau, richtig. Man muss auf die Bedürfnisse aller achten, sonst gibt es irgendwo ein Defizit und das zieht im Ergebnis alle runter. Man muss ein Kind nicht im Familienbett schlafen lassen, wenn es das nicht braucht. Aber wenn man merkt, dass es für alle mehr Schlaf bedeutet, ist es wohl die richtige Lösung. Und wenn das Kind immer bekommen würde was es will, wäre das nicht mal im Interesse des Kindes, denn woher weiß es z.B. welche Dinge gefährlich sind? Ist doch glasklar, dass man da als Eltern regulierend eingreifen muss.
Ich kenne "ferbern" als Begriff nicht. Ich glaube, es gibt Kinder, die haben schlechtere Eltern
Was soll ein einjähriges Kind denn machen? Ausser schreien, damit man es nicht zurück lässt?
@StiflersMom: Sorry, ich habe dich doch gar nicht angegriffen. Nur den Irrtum korrigiert. Ich habe nicht behauptet, du wärst eine schlechte Mutter. Aber dein Verteidigungsmodus, den du auch noch mit einem inhaltlosen Totschlagargument einnimmst, spricht dagegen Bände. Ferbern bedeutet Schreien lassen. ZB durch Annette Kast-Zahns "jedes Kind kann schlafen lernen" bekannt geworden. In die gleiche Kategorie gehören Ammenmärchen wie "logische Konsequenz". Die schädliche Wirkung ist in der modernen Psychologie gut untersucht und belegt.
Es gibt sie, die alles fordernden Kinder. Aber sie geben viel zurück. Wenn mir zum hundertsten Mal jemand Fremdes sagt wie ungewöhnlich aufmerksam und intelligent mein Kind wirkt, lass ich schon Mal kurz fallen, dass das aber auch seinen Preis hat. In dem von dir beschriebenen Alter war es hier auch mit am anstrengendsten (wobei wir das volle Paket hatten, also auch die sogenannten Dreimonatskoliken, die noch dazu deutlich länger gingen, schlechte Nächte, usw). Aber: Es wird besser. Wirklich! Je mobiler sie sind, desto einfacher wird es. Dann können sie nämlich mehr selbstständig, zeigen klarer was sie wollen und erste gewisse Grenzen werden akzeptiert (meine wollte auch immer an die Steckdosen inkl. Riesendrama - konsequent sein lohnt sich) usw. Meine ehemalige Dauermeckerlise ist längst ein absoluter Sonnenschein, lacht viel und kommt sehr gerne zum Kuscheln. Hatte auch lange den Gedanken, niemals ein zweites Kind bekommen zu wollen, was sich jetzt aber langsam aber sicher aufweicht ;) Halte durch, auch wenn es wirklich super anstrengend klingt. Es werden andere Zeiten kommen und deine Mühen werden nicht umsonst sein. Alles Gute!
Hallo, Ich glaube auch, es ist einfach eine Zeit, in der wieviel mehr will als sie kann. Das beim spazieren gehen nur geguckt wird, und nicht gelächelt, würde ich gar nicht als so schlimm werten. Es werden halt eindrücke aufgesaugt. Vielleicht könnt ihr aber auch 2 oder 3 Stunden nach dem ersten Schlaf spazieren gehen, dann besteht vielleicht die Möglichkeit dass sie dabei wieder einschläft? Grundsätzlich finde ich ein mittagsschläfchen in dem Alter etwas wenig. Unsere Tochter ist jetzt 12 Monate alt und hat seit Wochen ziemlich zuverlässig entspannte wach Phasen von 3 Stunden. Dann muss geschlafen werden, sonst kippt die Stimmung! Zum Windeln wechseln, nach meiner Erfahrung gibt es da immer Phasen, in denen es besser klappt, und Phasen in denen man das Gefühl hat dem Kind etwas wirklich schlimmes damit anzutun. Bei uns hilft da auch nichts, nur durchstehen.... Immerhin hindert man sein Baby damit ja auch an allem, was es gerade vor hat. Baden hat bei uns, als das Laufen anfing, auch absolut nicht mehr in der baby wanne funktioniert. Von der ersten bis zur letzten Sekunde war es furchtbar, und sie hat es vorher auch geliebt. Jetzt baden wir zusammen und mit badespielzeug in der großen wanne. Mal mit Papa, mal mit Mama, oder alle 3 zusammen. Das ist wieder schön. Ansonsten, wie ist es denn wenn du nur da bist und nicht mit ihr spielst? Also Beispielsweise auf dem Sofa sitzt? Wir haben das Erdgeschoss komplett gesichert. Mit mir spielen möchte sie auch nicht viel, lieber rum laufen und erkunden. Wenn alles gesichert ist, kann sie ihrer Neugierde auch nachgehen ohne das ich sie überall weg nehmen muss (denn sie von etwas weg geholt wird was sie erkunden möchte, wird sie auch sehr sauer, was klar ist, sie versteht ja auch nicht warum sie das nicht darf, was zum beispiel gefährlich an den steckdosen sein kann....) Was bei uns hilft, ist die Gefahrenquellen aus dem Sichtfeld zu schaffen. Also vielleicht könnt ihr eine Kiste vor die steckdosen stellen als Beispiel? Liebe Grüße
Hallo, bei uns war es sehr ähnlich. Die anstrengende Phase begann so ab 7 Wochen, mit 3 Monaten ging es richtig los. Am Tag gab es Dauergequengel, keine 10 Minuten Ruhe, Auto fahren war lange Zeit die Hölle und Kinderwagen ging auch nicht. Sie war viel im Tragetuch und ich habe sie auch sonst viel getragen. Sie hat übrigens auch immer einen sehr skeptischen Blick drauf. Seit sie etwa 15-16 Monate alt ist (mittlerweile 17), habe ich ein richtig “glückliches“ Kind. Ich glaube, es hat viel damit zu tun, dass sie jetzt richtig laufen und rennen kann und sich besser mitteilen kann. Was bei ihr noch dazu kommt, ist dass ihr die Verdauung viele Schwierigkeiten bereitet hat. Auch jetzt ist sie noch immer sehr quengelig und nähebedürftig, wenn sie mal groß muss. Man merkt richtig, wie sie plötzlich gut drauf ist, wenn was in der Windel gelandet ist… Wie schon gesagt wurde, manche Kinder sind so fordernd, aber das heißt nicht, dass es immer so bleibt. Ich denke, bei euch wird es auch bald einfacher werden! Noch zum Thema Schlaf: Meine hat in dem Alter auch nur noch einen Mittagsschlaf gebraucht, da schlief sie 2-3 Stunden und nachts 12.
Was mir noch einfällt: Habt ihr die Möglichkeit, andere Kinder zu treffen? Uns hat das extrem gut getan, nicht nur meiner Tochter, sondern auch mir.
Hey, du hast ein charakterstarkes Macher Baby denk ich. Versuch Mal locker zu bleiben mit ihr und lass sie alles ausprobieren was nicht gefährlich ist. Wickeln im Bad, Höschenwindeln nehmen, beim großen Geschäft unter die Dusche, abduschen. Die Kinder liegen einfach nicht gern still beim Wickeln. Ich hab den Eindruck du magst es wenn alles seine Ordnung hat, kann das sein? Löse dich, lass ein wenig Chaos zu. Will sie beim Kochen helfen, Spielzeug Messer geben, die Plastikschüsseln ein und aussortieren lassen. Wenn sie dann stehen kann einen lerntun in die Küche stellen. Manche Kinder kuscheln halt nicht so gern, das ist nicht persönlich dass sie nicht mit Papa kuscheln will. Sie lacht nicht soviel, dann beobachtet sie wahrscheinlich eher skeptisch..ist doch nicht schlimm. Überleg nochmal genau was du dir von deinem Kind erwartest und willst und löse dich davon. Die Kinder lassen sich in keine Schublade stecken. Alles liebe
Mir ist aufgefallen, dass du nur von euch drei schreibst. Es liest sich so, als ob sich euer Leben sehr auf die Kernfamilie konzentriert und auch nur in einem begrenzten Umfeld bewegt. Unser Kleiner ist etwas älter und war auch lange so ein Quengelkind. Das hat mich verzweifeln lassen. Nur umso genervter oder unglücklicher ich wurde, umso unruhiger wurde er. Was bei uns geholfen hat, waren Kinderkurse und dann die Krippe. Er hatte Kontakt zu Gleichaltrigen, hat in den ein oder zwei Stunden unendlich viel Input bekommen. Die Tage darauf oft versucht vieles nachzumachen. Und ich habe andere Mütter kennengelernt. Mit der ein oder anderen treffen wir uns auch regelmäßig noch so zum Spielen und Spazieren gehen. Dazwischen machen wir jetzt viel mehr für uns Erwachsene. Fahren in einen schönen Nachbarort oder an andere schöne Orte. Das tut uns gut. Der Kleine weiß inzwischen schon was kommt, wenn der Buggy mit dem großen Fußsack ins Auto kommt :) Er beobachtet dann viel, darf aber auch viel anfassen und anschauen. Zwischendrin machen wir immer ein oder zwei Stopps auf einem Spielplatz. Und schauen, dass es oft genug was zu essen gibt ;) Natürlich ist es nicht wie früher ohne Kind, aber es ist immer für jeden was dabei und einfach was anderes als immer unser Wohnzimmer, Spielplatz und die Spazierwege, die man schon tausend mal gegangen ist. Dadurch sind wir alle ausgeglichener
Ich schreibe jetzt einfach mal meine Gedanken auf: -Warum gehst du mit ihr zum Anziehen / Wickeln ins Wohnzimmer? Mach es doch im Schlafzimmer/Bad. Vielleicht sieht sie im WZ Spielsachen oder irgendwas anderes was sie in dem Moment dann gerne hätte und dann wird halt gequengelt, wenn du sie festhälst -Du schreibst nur von dir, der Kleinen und dem Papa. Hast du Verwandte / Freunde oder eine Spielgruppe wo sie auch mit anderen Kindern spielen kann? -Deine Beschreibung klingt –nicht falsch verstehen- nach „und täglich grüßt das Murmeltier“. Vielleicht schaut sie so desinteressiert weil sie sich denkt „boah eh, nicht schon wieder diesen Weg, seit 11 Monaten jeden Tag der gleiche Weg“. Gehe mit ihr auf Spielplätze, tobe dort mit ihr und idealerweise mit sie mit anderen Kindern, geht (wenn erreichbar) in den Zoo, wo sie Tiere anstaunen kann etc. -Mache zumindest einen Teil der Wohnung kindersicher und lasse sie einfach mal machen, auch wenn sie mal meckert, oder etwas nicht auf Anhieb klappt – lasse sie mal machen, auch so kleine Kinder brauchen Erfolgserlebnisse. Schaue einfach, dass ihr nicht zu Curling-Eltern werdet, sondern gebt ihr vielleicht etwas mehr Freiraum. Alles Gute euch.
Willkommen in der Realität. Verabschiede dich unbedingt von diesem romantischen Familienbild! Ich weiss genau was du meinst und kenne es auch. Ihr macht nichts falsch, ihr nehmt es Euch vermutlich einfach zu sehr zu Herzen. Gibt so einen Spruch: Egal wie schön der Tag war, am Ende heult immer mindestens ein Kind! Da ist was wahres dran. Trotzdem würde ich mal schauen, daß Ihr Spielgruppen etc findet. Meine Kinder fanden Kontakt zu anderen immer super, auch wenn es nur beobachten war!
Willkommen in der Realität. Verabschiede dich unbedingt von diesem romantischen Familienbild! Ich weiss genau was du meinst und kenne es auch. Ihr macht nichts falsch, ihr nehmt es Euch vermutlich einfach zu sehr zu Herzen. Gibt so einen Spruch: Egal wie schön der Tag war, am Ende heult immer mindestens ein Kind! Da ist was wahres dran. Trotzdem würde ich mal schauen, daß Ihr Spielgruppen etc findet. Meine Kinder fanden Kontakt zu anderen immer super, auch wenn es nur beobachten war!
Ich finde aus Deinen Zeilen lässt sich herauslesen wie viel Mühe Du Dir gibst und wie viele Gedanken Du Dir machst, aber Kinder brauchen keine Eltern die sich für sie verbiegen damit möglichst alles nach den Wünschen des Kindes läuft sondern sie brauchen Klarheit, Struktur und auch Grenzen. Das gibt Orientierung und vermittelt Sicherheit. Nicht alles was das Kind in einer bestimmten Situation möchte ist automatisch das was das Kind in dem Moment braucht oder das was die Situation erfordert. Die Tragweite mancher Entscheidungen können kleine Kinder noch gar nicht absehen. Mit 11 Monaten kann man schon viel und will vielleicht noch viel mehr als man wirklich schon kann. Das kann ganzschön frustran für alle Beteiligten sein. Wickeln im Gehen oder beim Krabbeln, das würde ich erst gar nicht anfangen. Das ist doch nun wirklich keine dermaßen belastende Situation dass man darum so ein großes Theater machen muss als ginge es um eine OP. Kindern tut es manchmal auch ganz gut wenn sie nicht immer die Hauptperson sind die im Mittelpunkt steht und um die sich alles dreht. Ich würde mich an Deiner Stelle mehr um den Alltag drumherum fokussieren (Haushalt, Einkaufen, Treffen mit anderen, was auch immer) und das Kind darf dann einfach "mitlaufen". Sachen die geworfen werden und kaputt gehen können oder anderen Schaden anrichten werden weggeräumt. Das versteht auch ein 11 Monate altes Kind. Wer nicht baden will kann auch Duschen. Wer nicht duschen will, der muss damit leben dass es halt hin und wieder trotzdem sein muss. Frustration erleben und überleben ist in der Entwicklung auch eine wichtige Erfahrung. Ich habe den Eindruck dass Deine Tochter gelernt hat dass Du "springst" sobald sie "mäh" macht. Das überfordert ein Kind.
Wenn ich die ein oder andere Antwort hier lese…
Nehm dir diese nicht so zu Herzen. Du kommst mir nicht so rüber als würdest du alles mit dir machen lassen und würdest deinen Kind keine Grenzen setzen - du lässt es doch nicht mit einen Messer spielen oder an der Steckdose. Nur weil du nicht „durchgreifst“ beim Windel wechseln hat dass doch noch lange nichts damit zu tun dass du dein Kind nicht gut erzogen hast
Ich glaube du hast schon ein sehr gutes Gefühl und manche Eltern haben halt ein mehr fordernde Kinder als andere.
Uns zähle ich da auch dazu. Unser Sohn hat die ersten Monate auch nicht so viel geweint, das kam erst als er mobiler wurde und jetzt mit 1 Jahr und wo er laufen kann ist es auch nicht besser geworden sondern teilweise schlimmer
Gestern hat er den ganzen Nachmittag durch geschrien, keine Ahnung was los war, man konnte ihn nichts recht machen
Ich glaube vieles wird einfacher wenn sie dann irgendwann reden und sich mitteilen können, bis dahin müssen wir da leider durch..
Du hast ja schon den ein oder anderen Tipp bekommen. Was uns sehr gut geholfen hat ist tatsächlich eine komplett JA Umgebung. Er kann tatsächlich alles machen. Wir räumen sogar frühs den Fernseher weg und schieben Möbel vor Steckdosen frühs damit er nicht dort rangeht, wir schließen das Bad zu damit er dort nicht reingeht…etc..einige mögen es nicht verstehen und sehen das als keine Erziehung und durchgreifen an aber ganz ehrlich, so ein kleines Kind versteht es teilweise noch nicht und seitdem wir es so machen ist es wirklich sooooooo viel besser geworden.
Und was es auch entspannter mach sind tatsächlich andere Kinder, wenn Kinder da sind ist er gefühlt wie ausgewechselt. Also auch dir unbedingt eine Möglichkeit Freundinnen mit Kinder, Krabbelgruppen, Mama Sport mit Kind, Tagesmutter, Kita…
Also, Zweifel nicht an dir selbst. Such dir Möglichkeiten es dir so einfach wie möglich zu machen. Schaue was deinem Kind gut tut und mach dies öfter…
Ich bin mir sicher du machst das super und dein Kind wird es dir in 2-3 Jahren danken dass du so auf sie eingegangen bist
Klingt für mich nach einem ganz normalen Kind. Mein sohn war auch so. Aber wenn er meckert weil er was will bekommt er das nicht automatisch. Wenn er dann schreit lasse ich ihn auch schreien, ich erkläre, warum das nicht geht. Aber dann lasse ich ihn auch wenn er nicht getröstet werden will. Ich würde einfach das Haus kindersicher machen und sie mal machen lassen, ich denke, das ständige Entertainment macht das Problem auf lange Sicht eher schlimmer.
Hey :) Ich glaube wirklich, dass vielleicht noch ein paar Nickerchen zusätzlich nicht schlecht wären. Manchmal reiht sich auch ein Wachstumsschub an den nächsten und es kommt einem so vor, als ob das nie aufhören wird. Meine Tochter war ganz genauso, so eine Knatschkönigin und immer auf Achse. Ich hatte sie auch zu wenig schlafen gelegt, bei meinem Sohn achte ich darauf und er lacht viel mehr und beschäftigt sich auch schön lange selbst. Aber auch er hat Phasen, wie jetzt gerade, wo er keine 5 Minuten irgendwo sitzen kann, gerade prustet er in der Trage vor sich hin :D Und da komme ich auch zu nichts, ich will mal meine Küchenfronten und den Herd putzen, kann ich sowas von vergessen. ;) Ich finde es gut, dass du dir Gedanken machst, aber mach dich nicht verrückt. So wie manche eine schwierige Pubertät haben oder eine schwierige Trotzphase, oder die ersten 3 Monate anstrengend sind, so ist es bei eurer Tochter jetzt. Ich habe mal gelesen Eltern müssen nur gut genug sein, also nicht perfekt, auch nicht fast perfekt. Und ihr versucht perfekt zu sein, das geht nicht. Wir wären schon längst ausgestorben, wenn wir nur perfekte Eltern hätten, die am Besten noch zaubern könnten, in Form, dass sie uns jeden Kummer nehmen. Das Einzige, was ihr mal noch versuchen könnt, ist eure Tochter öfter hinzulegen, bzw. auf ihre Müdigkeitssignale zu achten. Bloß nicht Überreizung mit mehr Reizen beantworten, das geht nach hinten los. Ihr seid nicht ihr Hofnarr, ihr müsst sie nicht pausenlos bespaßen. Macht was mega Langweiliges, wenn sie knatschig ist. Das hilft auch gut, das mache ich bei meinen Sohn, entweder wandere ich mit ihm durch die Wohnung oder ich liege mit ihm im Bett und wir gucken uns einfach nur an. Solche Auszeiten braucht es. Das Kinder lernen müssen sich selbst zu regulieren stimmt, aber nicht mit Druck. Meine Tochter konnte sich lange Zeit schlecht selber regulieren, dafür konnte sie anderes recht früh, z.B sprechen. Ich habe auch immer auf ihre Bedürfnisse Rücksicht genommen. Gerade bei Babys ist das so wichtig, weil die von der emotionalen Reife her, gar nicht kollektiviert denken können. Heute ist sie ein ganz ruhiges Kind, eine der Besten in der Klasse und wird von ihren Freunden sehr geschätzt. Also alles andere als ein Tyrann. Vielleicht ist der Buggy auch kontraproduktiv, ich würde eure Tochter nur im Buggy herumlaufen, wenn sie ausgeschlafen ist. Denn im Buggy ist sie auch vielen Reizen ausgesetzt, denen sie sich nicht entziehen kann. Wie gesagt, manchmal steckt man da nicht drin, aber wenn eure Tochter körperlich gesund ist und ihr einigermaßen kompetent seid, wovon ich stark ausgehe, dann ist es nunmehr so, wie es ist und ihr müsst da mit ganz viel positiven Gedanken durch. Wichtig ist auch, dass ihr auf euch achtet und versucht, so weit es geht auch mal eure Ressourcen in Form von Unterstützung durch andere anzunehmen. Wechselt euch ab, fragt Großeltern usw. Ich hatte damals leider niemanden, aber mit 2 Jahren ist meine Tochter dann zur Tagesmutter gegangen, dann wurde es auch etwas besser! Bleibt stark und alles Gute euch!
Achso und weil ich das hier sehr oft gelesen habe: Erziehung ist bei unter 1 - Jährigen Kindern nicht möglich. Das Baby sendet Signale und wir Erwachsenen beantworten diese, zumindest sollten wir diese prompt, richtig und verlässlich beantworten, sofern dies uns möglich ist. Alles andere überfordert die Babys. Ab 6 Monaten kann man seine Kinder auch mal kurz quengeln, aber nicht schreien, lassen. Aber Erziehung in dem Alter funktioniert nicht. Und wenn sich euer Kind nur so wickeln lässt, wie es sich eben wickeln lässt, dann ist es so. Versucht aber nicht in so einer Negativspirale zu kommen, ihr seid angespannt, weil ihr wickeln müsst, euer Kind merkt das und ist auch angespannt usw....
"Wenn ich in andere Familien schaue, dann sind die Babys irgendwie zufriedener, glücklicher."
Das ist ein Gedanke, den ich versuchen würde abzuschalten. Ja, sicherlich gibt es "immer zufriedene" Babys, aber häufig erwischt man "die anderen Familien mit den anderen Babys" auch nur in guten Phasen. Manchmal, weil für die Kleinen Besuch spannend ist oder der Spaziergang, auf dem man sie gerade trifft. Manchmal, weil Eltern in Anwesenheit anderer doch anders mit ihren Kindern umgehen. Manchmal, weil man gerade einfach einen guten Zeitpunkt erwischt hat (oder die andere Familie eben Treffen nur für Zeitpunkte ausmacht, in denen ihr Kind vermutlich zufrieden ist). Manchmal, weil die Phasen, in denen genau dieses Kind unzufrieden ist, eben eine andere ist (Aufstehen, Schlafengehen, Essen etc.).
Ich erziehe, ohne große Philosophie dahinter, auch bedürfnisorientiert. Das ist einfach mein Erziehungsstil, den ich mir über 15 Jahre Babysitting, Praktika, mehrere Aupair Aufenthalte etcpp angeeignet habe. Ich sehe mein Kind, ich höre mein Kind, ich nehme mein Kind wahr. Ich zeige ihm, dass er nicht alleine ist und dass er mir vertrauen kann. Dafür biete ich ihm Stabilität, Nähe, Rückmeldung. Wir haben auch viel und gerne getragen, das Familienbett auch mit 2 noch nicht aufgelöst und er schläft noch immer am liebsten im Arm ein. Aber das heißt auf gar keinen Fall, dass ich keine Grenzen setze. Wickeln im Stehen/Krabbeln/Laufen? Hell no! Da ist eine meiner Grenzen. Gewickelt wird auf dem Wickeltisch und es wird liegen geblieben. Es wird auch nicht mit der Hand in den Schritt gegriffen bis ich da drüber gewischt habe, danach kann er von mir aus fünf Minuten mit Penis spielen, aber ich will keine Kacke an der Wand. Dafür macht es mir eben nichts aus, abends vier Bücher vorzulesen, dann drei Schlaflieder zu hören und mir dann noch zehn Minuten am Ohrläppchen spielen zu lassen, bis der gnädige Herr eingeschlafen ist. Das ist aber auch der Erziehungsstil, der bei meinem Kind gut funktioniert, da habe ich vermutlich einfach auch Glück gehabt.
Meckern, weinen und schreien sind für kleine Kinder eben auch ein Lernprozess. Man kann nicht immer alles so machen, wie man das will. Nicht mit 1, nicht mit 6, nicht mit 18 und nicht mit 53. Die eigene Freiheit endet da, wo die Freiheit des Gegenübers beginnt. Meine Grenze muss da sein, wo Mamas Grenze überschritten wird. Auch das darf einen schonmal traurig oder wütend machen. Mama darf aber bei kneifen oder kratzen auch aufstehen und sich selbst aus der Situation rausziehen. Das macht sie nicht zu einer schlechten Mama und das wird auch die Bindung zum Kind nicht kaputt machen. Kinder dürfen sich auch mal langweilen, auch mit 11 Monaten schon. Eltern müssen kein 24/7 Beschäftigungsprogramm leisten. Das kann auch niemand 365 Tage im Jahr rund um die Uhr schaffen. Sie nimmt dir in der Trage das Messer aus der Hand beim Kochen? Dann muss sie auf den Rücken. Da heult sie rum und zieht dir in den Haaren? Dann muss sie runter. Das geht dann so halt nicht. Dann muss sie meckern oder sich mit Papa beschäftigen (falls der da ist). Denn genau, da kommst du zu nichts UND sie gefährdet sich (und dich). Sie kann mit 11 Monaten nicht mit dem Kartoffelmesser spielen. Das muss ihr nicht gefallen, aber es kann ihr eben im Leben nicht alles gefallen. Das ist auch nicht der Sinn bedürfnisorientierter Erziehung. Das Grundbedürfnis ist Sicherheit. Aber eben nicht nur sichere Bindung sondern auch physische Sicherheit - nicht mit dem scharfen Messer spielen (aber was ist z.B. mit dem Holzmesser aus der Kinderküche? könnte sie damit "mithelfen"? steht sie schon? könntet ihr von der Trage in einen Lernturm umziehen?), nicht in die Steckdosen fassen, nicht vorwärts aus dem Bett krabbeln, nicht auf die heiße Herdplatte fassen und nicht am offenen Fenster spielen. Dass das nicht sicher ist, das weiß sie aber mit 11 Monaten noch nicht. Das kannst du ihr erklären, aber sie ist eben auch erst 11 Monate alt. Da muss man manchmal Dinge verboten bekommen und das ist dann doof, auch wenn man es mit Engelsgeduld immer und immer wieder erklärt bekommt.
Ich kann mir vorstellen, dass ein Teilproblem bei euch tatsächlich Corona und die dadurch wenigen Kontakte sind. Das strukturiert zum einen den Tag nochmal anders (und löst das Problem des dauerhaften Unterhaltungsprogramms), zum anderen kommt man unter Menschen. Und je mehr Kinder man in unterschiedlichen Kursen erlebt, desto häufiger sieht/hört man auch, was bei anderen eben alles auch nicht rosarot ist.
Das eine Kind schläft schlecht, das andere isst schlecht, das nächste muss ständig beschäftigt werden, das vierte will gerade nur bei Mama auf den Arm. Eins schläft nur auf Mamas oder Papas Bauch ein (meins z.B., bis weit nach dem 1. Geburtstag), ein anderes schreit beim Autofahren die ganze Zeit durch, die Kleine süße mit den putzigen Locken hat nur alle zehn Tage Stuhlgang und auch das nur mit Unterstützung, der Blonde mit den Kulleraugen schreit jeden Abend drei Stunden, kommt nachts 5x, Mama ist am Ende und Papa schläft im Arbeitszimmer. Man bekommt dadurch aber auch mehr Tipps an die Hand. Seien es Pupsglobuli oder einfach nur die innere Gewissheit, dass andere ihr Kind zum Schlafen auch zwei Stunden in der Trage durch die Gegend schleppen. Oder der Haushalt liegen bleibt, weil das Kind mittags zwar drei Stunden schläft, aber nur bei Mama im Arm (und nein, nach einem Jahr ist da nichts mehr zu retten, da bleibt nur noch umziehen oder anstecken ).
Pick your battles!
Was ist dir im Moment jetzt gerade am wichtigsten? Und damit meine ich nicht, die dauerhafte Zufriedenheit deines Kindes. Die kannst du nicht erreichen, solange du selbst mit der Situation unzufrieden bist (und selbst dann nicht "für immer"). Nimm dir das eine Thema vor. Das kann das Wickeln sein. Es wird jetzt aben nicht mehr im Krabbeln gewickelt. Die Windel muss neu und das macht ihr ab jetzt immer und konsequent auf dem Wickeltisch. Das kann auch ein Ritual sein. Und wenn du drei Tage lang hundertmal "Leg dich hin. Wir müssen dir den Popo saubermachen. Du kannst auf dem Wickeltisch nicht rumturnen. Wenn du fällst, tust du dir weh. Leg dich hin." sagst, wie eine gesprungene Schallplatte und das wickeln zwanzig Minuten dauert. Du kannst dir auch das Kochen vornehmen. Oder das Hauen und Kneifen. Oder irgendwas anderes, was dir gerade am meisten am Herzen liegt. Aber... EINS! Wenn ihr da einen neuen Weg gefunden habt, der die Bedürfnisse von euch beiden (!) soweit erfüllt, dass es für euch gut ist, dann könnt ihr euch an die nächste Baustelle machen. Vielleicht erledigen sich einige Baustellen auch von selbst, weil sie wächst, verständiger und selbständiger wird. Oder weil du zufriendener bist oder weniger angespannt.
Machst du was für dich? Das ist im ersten Jahr super schwer, aber gerade mit Corona gibt es so viele Angebote online. Abends ne Stunde Yoga oder Pilates, wenn Papa Zuhause oder sie im Bett ist? Oder dich jeden Donnerstag von 20 bis 22 Uhr mit einem Buch auf der Couch zusammenrollen und Papa hat "Maradienst"? Oder kann Oma (Tante/Neffe/beste Freundin/Babysitter) jeden Samstag zwei Stunden mit ihr Spazierengehen, damit du Zeit für dich hast (nicht für den Haushalt, für DICH, und wenn du dich in den zwei Stunden nur vor den Fernseher setzt oder zum Friseur gehst oder dir die Nägel machen lässt, ganz egal)? Du sagst ja selbst, ihr könnt nicht mehr. Ihr seid ständig unter Strom, ständig gefordert, ständig auf dem Sprung, all ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Ihr dürft dabei nur nicht vergessen, dass ihr auch Bedürfnisse habt. Und wenn eure Bedürfnisse nicht erfüllt sind, könnt ihr auch ihre nicht erfüllen.
Alles Gute euch Dreien!
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