Elternforum Rund ums Baby

Heißkleber im Kindergarten

Heißkleber im Kindergarten

User-1736850004

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Hallo,    in unserer Einrichtung hat sich ein Kind mit der Heißklebepistole verbrannt. Ich sorge mich nun etwas um mein Kind und bin nicht sicher, ob ich übertreibe, wenn ich fordere, dass die Kinder dieses Instrument nicht selbst bedienen dürfen. Man kann sich selbst verbrennen, aber ja auch andere Kinder, die drumherum unterwegs sind.   Wie ist das in Euren Kindergärten geregelt? Arbeiten die Kinder (ab welchem Alter?) selbst damit? Mit Handschuhen/Schutzbrille? Seht Ihr das insgesamt entspannt oder ist Euch auch eher unwohl dabei?    Danke!


annarick

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Ich weiß gar nicht, ob die Kinder die Heißklebepistole selber bedienen dürfen. Fänd ich auch nicht so gut...


misssilence

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Keine Ahnung, wie das bei uns ist. Aber ich vertraue dem Personal. Schutzbrille? Handschuhe? Ich bin raus.


Nikac

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In unserem Kindergarten sind Erzieherinnen mit am Tisch.  Habe da vollstes Vertrauen.  Auch ich habe mit meiner Tochter neulich einen Matchsack gestaltet und haben auch Heißkleber verwendet.  Sie ist im September 4 geworden.  Passieren kann immer was aber ich denke nicht dass die Erzieherinnen die Kinder da alleine hantieren lassen, ohne Aufsicht.  Für was eine Schutzbrille und Handschuhe?


User-1736850004

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Antwort auf Beitrag von Nikac

Danke für die Antwort.  Das mit Schutzbrille und Handschuhen hatte ich im Internet in einer Sicherheitsanweisung für eine Grundschule gelesen. Daher dachte ich, das könnte üblich sein. Und manche Sets für Erwachsene scheinen das auch zu empfehlen oder zu beinhalten. Haba Kids liefert die Handschuhe wohl auch mit. 


sunshine59

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In unseren Kindergarten durften die Kinder ab 5 Jahre die Heißkleberpistole unter Aufsicht im Kreativraum selbst benutzen. Und ja mein Sohn hat sich sowohl an der Heißkleberpistole selbst als auch am heißen Kleber je 1x mal verbrannt. Kleine Brandblase bis zu 1cm groß. Er meinte selbst danach, upps ich hab nicht richtig aufgepasst bzw. war abgelenkt vom Kumpel. Danach ist nichts mehr bei ihm passiert. Ist mir übrigends auch passiert (beides innerhalb von 1h) beim Zuckertüten basteln. So what. Ich war ebenfalls mit Quatschen abgelenkt und schon ist es passiert, obwohl die Aufsicht (unsere Erzieherin) dabei war. Ich gehe mal davon aus, dass die Verletzung beim Kind nicht sehr groß ist und einen Lerneffekt hat. Schutzbrille und Schutzhandschuhe (damit kannst du als Erwachsene bereits definitiv schlechter mit dem heißkleber umgehen) sind dafür nicht notwendig. Die Kinder sollen doch Selbstständigkeit lernen, aber du willst ihnen die Möglichkeit nehmen.


User-1736850004

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Antwort auf Beitrag von sunshine59

Eine Verletzung 2. Grades ist schon groß finde ich.     


misssilence

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Da muss dann aber die Aufsichtsperson geschlafen haben und das Kind völlig hilflos, denn es ist mit den gängigen Heißklebepistolen schwer eine Verbrennung 2. Grades zu kriegen.


Trini

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Der Grad der Verbrennunb sagt ja nichts über die Größe aus. 2. Grades ist alles, was Blasen macht. Die können auch klein sein. Und da muss man nur mal kurz die heiße Oberfläche berühren (bei Sohn 1 war es übrigens der Rand der Fritteuse). Und oft ist es auch nur die Kante vom Backofen. 1. Grades ist übrigens z.B. ein kräftiger Sonnenbrand. Trini


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Trini

Oh, dann hab ich das mit 3. Grad verwechselt...danke! Brandblasen sehe ich da weiterhin als normale alltägliche Blessur...


Jorinde17

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Hallo, kleine Unfälle können im Kiga passieren. Wenn man alles komplett vermeiden will, darf man mit den Kindern kaum noch etwas Kreatives machen. Vor allem aber wachsen Kinder, die man vor absolut allem beschützen will, paradoxerweise riskanter auf als andere. Denn sie lernen nicht den Umgang mit Gefahren und sind daher statistisch gesehen sogar häufiger von Unfällen betroffen. Ich wäre also tatsächlich gelassen, auch wenn die Verbrennung natürlich nicht toll war. In unserem Kiga durften die Kinder: mit echtem Werkzeug an einer Werkbank handwerken, und zwar mit richtigem, recht schwerem Hammer, Zange, kleinen Nägeln fürs Holz und allem drum und dran; beim Obst-Schneiden helfen mit kleinen Küchenmessern; sich selbst Scheren nehmen und damit basteln; im Garten mit richtigen Gartengeräten im gemeinsamen Gemüsebeet arbeiten (auch mit spitzen Hacken etc.).  Es gibt ein großartiges, wirklich spannendes Buch über die Entwicklung kleiner Kinder: "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" von der Anthropologin Jean Liedloff. Liedloff hat mehrere Jahre bei den Indios am Amazonas gelebt und beobachtet, wie eigentlich ein Naturvolk mit kleinen Kindern umgeht. Die Kinder durften unter anderem schon mit unter drei Jahren eine kleine, scharfe Machete benutzen, sich dem Feuer nähern oder an einem Graben spielen, dessen Rand steil abfiel. Liedloffs erstaunliche Beobachtung: Es gab auch in Jahren nie nennenswerte Unfälle, und die Kinder gingen früh kompetent und sicher mit Gefahren um. Sie stürzten nirgendwo hinein, hackten sich mit der Machete nicht ins Bein, verbrannten sich nicht am Kochfeuer. Kleine Kinder, die man zu sehr von allem fernhalten will, werden dagegen eher ungeschickt. Natürlich muss man das Ganze nicht genauso nachmachen. Es ist einfach eine interessante Beobachtung, von der man ein wenig auch für unsere Verhältnisse ableiten kann. Ich persönlich würde jedenfalls überhaupt nichts ändern in eurem Kiga und meinem Kind da auch nichts verbieten. Kleine Alltagsunfälle sind nicht schön, dürfen aber passieren. Das betroffene Kind selbst, aber auch alle anderen Kinder haben gesehen, was geschieht, wenn man mit der Heißklebepistole nicht vorsichtig ist. Es wird sich nicht wiederholen. LG


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von User-1736850004

wir sollten uns von der vorstellung verabschieden dass großwerden ohne blessuren funktioniert. zum lernen gehören auch unfälle und fehler. wir können unser möglichstest tun dass die sich in grenzen halten aber ganz vermeiden lassen sie sich nicht und sollen sie auch nicht denn sowas gehört zu jedem lernprozess dazu. solange es nur eine kleine verbrennung ist würde ich da jetzt kein prophylaktisches fass aufmachen. es ist heißkleber, kein bunsenbrenner.


Jenpatoka

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Antwort auf Beitrag von User-1736850004

Hallo, ich bin auch Erzieherin. In den Kindergärten, in denen ich gearbeitet habe, durften NUR die Erwachsenen mit der Heißklebepistole arbeiten und wir mußten dafür sorgen, dass die Kinder möglichst nicht an das Gerät herankamen. Entweder haben wir den Schreibtisch erhöht und dann daran geklebt oder einer von den Erwachsenen hat die Basteleien gesammelt und in einem Extraraum, z.b. im Personalzimmer, zusammengeklebt.   Viele Grüße Jenpatoka