Soltom
Offene Frage: Siehe Betreff. Ich frage deshalb weil ich häufig das Gefühl habe, überhaupt keine Anerkennung zu bekommen für das was ich tagtäglich leiste. Ich gehe arbeiten aber „nur“ Teilzeit und meine Kolleginnen und Chefin geben mir schon hin und wieder das Gefühl, dass sie es nicht so toll finden dass ich so wenig arbeite. (30h/Woche) Ich bekomme außerdem absolut keine Möglichkeit mich auf der Arbeit weiter zu entwickeln, sämtliche Weiterbildungen sind zu Zeiten wo ich schon nicht mehr da bin weil ich das Kind abholen muss oder ich werde gar nicht erst dafür ausgewählt. Ich habe auch das Gefühl beruflich überhaupt nicht ernst genommen zu werden. Letztens wurde mir auch von der Chefin gesagt, hätte ich das Kind schon gehabt hätten sie mich gar nicht erst eingestellt. Aber so war ich eben bereits eingestellt und sie müssen jetzt die Teilzeit akzeptieren… Alles was ich im Haushalt mache wird gefühlt überhaupt nicht gesehen, und die Stunden die ich täglich noch mit Kinderbetreuung verbringe werden irgendwie als selbstverständlich erachtet. Mein Partner wird - wenn er mit der Kleinen draussen unterwegs ist - ständig (besonders von etwas älteren Damen) angesprochen, wie toll er das doch macht und wie toll das doch ist wie er sich kümmert. Von seiner Familie bekommt er ständig Lob, wie toll er doch arbeitet und wenn er mal selbständig das Geschirr in die Maschine räumt könnte man meinen, er habe einen Nobelpreis gewonnen, so begeistert ist seine Mama dann. Beruflich bekommt er sowieso super viel Anerkennung und eine Gehaltserhöhung nach der nächsten. Nicht falsch verstehen, ich freu mich sehr für seinen Erfolg und er hat es sich auf jeden Fall verdient. Aber manchmal fühle ich mich so als sei alles was er tut total besonders und lobenswert und alles was ich tue, einfach nicht der Rede wert sondern eher als würde es als Minimum von mir erwartet. Dabei arbeite ich mir gefühlt echt den Arsch ab, dass der Haushalt gemacht ist und das Kind glücklich ist und alles hat was es braucht und ich beruflich nicht komplett auf dem Abstellgleis lande, aber es ist nie genug. Finanziell wird der Großteil dessen was ich tue ja sowieso nicht entlohnt, also gibt es am End noch nichtmal eine finanzielle Anerkennung meiner Leistung. Wie ist das bei euch?
Ich arbeite nur an 2 Tagen in der Woche. Alle Kollegen freuen sich über die Unterstützung für das Team. Es werden halt Krankenschwestern gebraucht. Die meisten Kollegen verstehen, dass ich erst um 8h komme. Ich hab sämtliche Fort- und Weiterbildung besucht und da gibt es leider auch nicht mehr Geld als Fachkrankenschwester. Die Care Arbeit, wird halt nie als Arbeit angesehen, oder? Aber, ich hab Zeit für mich. Ich fühle mich gut auch wenn ich mich nicht mehr über meinen Job oder meibe Familie sondern als Mensch definiere.
Braucht es denn Anerkennung? Ich gehe arbeiten, weil ich meinen Job gerne mache und dafür auch Geld bekomme. Haushalt mache ich, weil ich nicht im Dreck leben will. Teilzeit mache ich, weil ich Zeit für die Kids und mich möchten. Um meine Kinder kümmere ich mich, weil ich sie liebe und gerne Zeit mit ihnen verbringe. Egal was ich tue, Anerkennung ist nie die treibende Kraft dahinter.....
Seh ich ganz genauso.
Zum Beruf: Teilzeit bedeutet mehr Zeit für anderes haben, aber hat natürlich auch Nachteile. Neben weniger Gehalt können es z.b. auch die Weiterbildungen sein, wenn du nicht mehr da bist. Die Firma bzw. die Weiterbildungsstellen können sich ja nicht nach deinem Diensgplan richten. Aber wenn du grundsätzlich unzufrieden im Job bist dann bewirb dich weg und such dir ein familienfreundlicheres Unternehmen. Zum Privatleben: Mein Partner zollt mir Anerkennung für das was ich für Kind und Haushalt leiste. Und auf andere Menschen darfst du nicht schauen. Mein Mann wurde mit dem Kinderwagen auch oft von anderen, vor allem Omis, angesprochen und gelobt wie toll er das macht. Weil es damals eben noch nicht so selbstverständlich war wie heute. Aber du darfst dich nicht von den Wertungen anderer abhängig machen, weder im Job noch privat. Dann wirst du nie nämlich "genug" sein.
Hi, also erst Mal find ich die Aussage vom Arbeitgeber unterirdisch, dass man dich mit Kind in Teilzeit nicht eingestellt hätte. Wertschätzung ist wichtig für die Mitarbeiterzufriedenheit und die ist wichtig für einen niedrigen Krankenstand und eine qualitativ gute Arbeit. Ist eigentlich bekannt, aber wohl nicht in jeder Klitsche. Ehrlich, das wären für mich Gründe mir was neues zu suchen. Und ich find schon, dass man dafür Anerkennung bekommen darf wenn man den ganzen Tag ohne Pause beschäftigt ist. Und zwar von den Menschen die davon profitieren, sprich wenn der Partner abends in eine aufgeräumte und vielleicht sogar geputzte Bude kommt (was ich ehrlich eine Riesenleistung finde, gibt es hier nämlich eher nicht), von sattem Kind in sauberen Klamotten fang ich gar nicht an. Warum das hier im Forum oft so klein geredet wird weiss ich auch nicht (mein Empfinden). Auf der Arbeit bekomme ich definitiv Anerkennung, jeder der Kinder hat weiß eigentlich was wir leisten und viele sagen es auch. Also hier meine Wertschätzung für dich: du machst das super! :)
Hi
An meinem letzten Arbeitsplatz war das ähnlich. Null Wertschätzung. Jetzt bin ich an einem neuen Ort und fühle mich sehr wohl. Wir sind einige Mütter und verstehen uns gegenseitig. Sollte es dir möglich sein, könnte dir ein Jobwechsel auch zu mehr Zufriedenheit verhelfen. Alles Gute!
auch wenn ich mangels reisemöglichkeiten und TZ weniger tolle aufgaben bekomme, werde ich trotzdem wertgeschätzt. während meiner EZ wurde meine abwesenheit durchaus bemerkt. mein chef lobt auch ständig meine flexibilität, die ich trotz meiner begrenzten möglichkeiten an den tag lege. und wenn ich sag: sorry, da kann ich wg. kind nicht, wird das direkt akzeptiert. auch für pflichttermine. beruflich bekomme ich die anerkennung durch meine leistung, so wie vor dem kind auch. dafür werde ich bezahlt und nicht, weil ich mama bin. privat brauche ich keine anerkennung. ich hab mir das so ausgesucht, also muss ich da ja auch durch. wir haben eine gleichberechtigte partnerschaft und mein mann kocht ebenso und macht haushalt. dafür bekommt er von mir auch kein lob, oder sonst was und ich erwarte da auch nix. klar, er wird auch öfters von den omis "bewundert", aber das ist halt n generationending. hab von eben diesen omis aber auch schon komplimente für meine nerven bekommen, wenn der zwerg n wutausbruch hatte und ich ganz ruhig und konsequent geblieben bin. klar, hat mich in dem moment gefreut, aber was "drauf einbilden" tu ich mir nicht.
Ja, leider ist das die Realität. Väter bekommen für alles was selbstverständlich ist einen Orden verliehen. Ich habe jahrelang alles für zwei Kinder alleine gemacht. Er konnte nichts. Echt nichts. Dann aber kam sein ganz großer Auftritt: er war, Stell dir vor, zwei Nächte mit dem achtjährigen im kkh! Ja, wirklich! Sowas geniales hat er geschafft! Und jeder, absolut jeder hat gefragt wie er das denn mit seinem Job gemacht habe? Ob das möglich war? Heilge Scheisse, echt. Ich war bis dahin mit zwei Kindern 10 Jahre lang gefühlt wöchentlich beim Arzt. Und im kkh mehrmals. Nach dem kkh Aufenthalt konnte das Kind 6 Wochen lang nicht zur Schule gehen...du ahnst es schon....Niemand hat mich gefragt wie ich das schaffe. Aber ich hab ja auch keinen Schwanz. Eltern ohne Schwanz können natürlich ohne Probleme kranke Kinder wuppen.
Herrlich (sic!)
Weil mein Mann und ich weitgehend gleichberechtigt agieren, weiß er im Groben, was ich leiste und bedankt sich auch immer wieder Mal (umgekehrt auch). Er weiß auch, dass ich ihm eine Weile den Rücken freigehalten habe. In meinem Job arbeite ich auch Teilzeit - weil ich es für mich und unsere Familie tue. Zum Glück habe ich einen familienfreundlichen Arbeitgeber, der weiß was ich leiste. Ich habe sonst viele Selbstzweifel, aber ich weiß, dass ich in meinem Beruf gut bin und das wird anerkannt. An deiner Stelle würde ich als erstes an der Arbeitsstelle schrauben. Ein Arbeitgeber, der so offen anti Familie eingestellt ist, ist es auf Dauer nicht wert. Schau dich entspannt nach neuen Stellen um und kündige, sobald du eine Zusage hast.
Ich finde die Aussage von deinem AG auch sehr heftig und verletzend.
Haben die Kollegen, die so sind vielleicht keine Kinder? Als ich noch kein Kind hatte hab ich auch gedacht die Teilzeitleute legen sich nachmittags an den See in die Sonne
Bei mir geht jetzt dann die Arbeit nach der Elternzeit wieder los - auch in Teilzeit. Und jetzt verstehe ich die Mütter bei uns in der Firma. Was die schon leisten bevor sie überhaupt in der Arbeit ankommen. Früher war mir das überhaupt nicht klar.
Meine Chefin lobt mich zumindest immer wenn ich meine Arbeit gut gemacht habe, jedoch sind 3 meiner Kolleginnen komplett gegen mich. Sie mögen mich nicht weil ich nur morgens kann und geben dies auch ständig Preis. Sei es bei mir oder der Chefin. Ich bin täglich 5 Stunden da, ab und zu auch Samstags, aber die Damen sind immer noch der Meinung weil ich keine Spätschicht unter der Woche machen kann das es unfair wäre etc. Aufgrund der kurzen Öffnungszeiten ist dies aber nun mal nicht möglich da ich ja nun mal meinen Sohn um 14 Uhr aus der Kita hole und mein Mann vor 15/16 Uhr nicht zuhause ist. Mittlerweile bin ich deswegen am überlegen zu gehen weil mir das Theater der Damen auf den Keks geht. Dabei sind sie selbst Mütter, allerdings sind ihre Kinder bereits aus dem Haus. Mein Mann tut sich gern auch so darstellen das er ein Super Daddy ist um Anerkennung bei seiner Familie und seinen Freundeskreis zu erhalten. Dabei macht er wenig für den kleinen, weder unternimmt er großartig was mit ihm. Sein ältester Bruder und seine Schwester finden es lachhaft das ich mich über ihn beschwere und ihn mit im Haushalt samt Erziehung einbinden würde. Es müsste anders sein da ich laut ihnen NUR Teilzeit arbeite und mein Job ja nicht anstrengend ist. Sein ältester Bruder lebt gefühlt noch im Mittelalter, ist Personalchef, seine Freundin geht trotz gemeinsamen autistischen Sohn Vollzeit arbeiten und macht den ganzen Haushalt. Laut ihm müsse das ja bei mir genauso sein, da ich ja nicht mal einen schweren Job auf vollzeit wie sein Bruder mache.
Ich finde eher übertriebenes Lob an Erwachsene völlig befremdlich, ich brauche keine Sternchentafel weil ich es schaffe das große Geschäft ins Klo zu setzen
Ich käme mir an der Stelle deines Mannes blöd vor
Uns nein ich rechne nichts meiner Tätigkeiten auf,mein Mann und ich haben den gleichen Beruf
Wer wieviel Geld rein schafft ist bei uns komplett nebensächlich weil wir es nicht trennen,am Anfang des Monats wird bezahlt was bezahlt sein muss und danach wird eben ausgegeben was über ist ohne dass für irgendwas gefragt werden muss,dadurch ist es bei uns auch vollkommen egal von wem wieviel kommt,Hauptsache es reicht für alles
Meiner macht allerdings Zuhause mehr , jedenfalls wenn er frei hat (12 Tage frei auf 16 Tage arbeiten)und er erwartet dafür auch kein Lob
Bei mir sind diese Zeiten schon eine Weile vorbei. Aber ich erinnere mich gut daran, wie unzufrieden ich war. Dabei ging es mir nicht um Anerkennung von außen, sondern um meine Eingebundenheit und meine Machtlosigkeit - auch im Vergleich zu meinem Mann. Mir war es sehr wichtig, meinen Handlungsspielraum schnellstmöglich wieder zu erweitern und das bedeutet unter anderem immer auch eigenes Geld zu haben, um jede blöde Situation ohne Bettelei beim Partner jederzeit ändern zu können.
Ja, dieses Aufreiben , und gefühlt an allen Fronten nicht genug zu sein, kenne ich noch zu gut. Damals habe ich mich dafür entschieden , mich zu entscheiden:) Entweder Familie oder Arbeit. Als das Kind größer wurde, war es besser und beides war wieder vereinbar.
nein, ich bin zufrieden. Anerkennung bekomme ich genug. Mein Mann, weiß was ich leiste und wenn nicht, ich bin mit mir zufrieden. LG maxikid
Ich für meinen Teil bin zufrieden... Ich freute mich auch, als ich heute (von meinem Teilzeitjob) heimgekommen bin und der (kranke und deshalb mit den Kindern zuhause gebliebene) Mann unaufgefordert die Küche gemacht hat. Ich könnte auch denken, ist ja selbstverständlich- aber für ihn halt nicht. Er ist schon noch anders sozialisiert worden. Ich hab ihn noch ziemlich gut erzogen Aber alles kann man halt nicht erwarten...
Er weiß aber auch, dass ich nicht täglich um 14 Uhr die Füße hochlege, wenn ich heim komme (noch haben wir Ferien und die Kids sind schon recht groß- da geht das schon auch mal) und sieht durchaus was ich allein an Organisation täglich zu leisten habe. Was andere gut finden, loben oder nicht an mir odr meinem Mann ist mir relativ egal - da ich mit unserer Arbeitsteilung fein bin. Ja, ich hasse Hausarbeit, weil sie einfach unendlich ist. Aber ist halt so... meine Kinder wissen das NICHT zu schätzen, aber das müssen sie auch nicht. Ich wusste auch erst was meine Mutter geleistet hat als ich erwachsen und selbst Mutter war. Mir persönlich fällt das Mama sein aber auch recht leicht - also auch als die Mädels noch klein waren.
Auf Arbeit habe ich keine Probleme und bin sehr geschätzt, da habe ich halt (zumindest in der Hinsicht) eine gute Wahl getroffen und hab ein tolles Team!
Sei nicht neidisch auf deinen Mann - er kann ja nix dafür, dass viele noch so sozialisiert wurden, das Haus und Kinder Frauenarbeit ist und Männer die ZUSÄTZLICH zur schweren Erwerbstätigkeit da was machen gaaaaanz tolle Helden sind. Die Zeiten ändern sich seit kurzem - langsam und es wird noch ein paar Generationen brauchen, bis Gleichberechtigung vielleicht tatsächlich real wird.
Sei stolz auf dich und sage und zeige dir das jeden Tag! Denn du bist eh die Einzige die weiß was sie heute und gestern und vorgestern.... geleistet hat!
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