BlueJasmine
Hallo alle zusammen, mein Sohn (wird in anderthalb Wochen 2 Jahre alt) braucht immer etwas länger, um mit anderen (Kinder und Erwachsene gleichermaßen) warm zu werden. Wenn er ein Kind jedoch ins Herz geschlossen hat, ist er sehr herzlich und "überfällt" gerne mit Umarmungen. In unserer Tagespflege sind zwei Kinder, an denen mein Sohn einen Narren gefressen hat. Das Mädchen scheint mit den Umarmungen kein Problem zu haben (ich habe schon beobachtet, wie sie die Umarmung erwiedert hat). Der Junge hingegen mag es offensichtlich nicht und versucht sich dann auch zu befreien, indem er schubst. Nun mein "Problem": Die Tagesmutter geht immer dazwischen und forciert bei dem Jungen Toleranz gegenüber der Umarmung meines Sohns. Sie sagt dann immer so etwas wie "xy hat dich gern". Ich habe zu ihr schon gesagt, dass sie das nicht machen muss, weil mein Sohn auch lernen sollte, dass er akzeptieren muss, wenn ein Kind nicht umarmt werden will. Sie sagt allerdings, dass sie nicht will, dass er geschubst wird und dann hinfällt (mein Sohn ist das jüngste Kind in der Gruppe). Auch auf meinen Einwand, dass mein Sohn es so aber vielleicht lernt, geht sie nicht ein. Sie möchte nicht, dass mein Sohn geschubst wird, wenn er ein anderen Kind umarmt. So... nun Frage ich mich, ob ich es einfach so belassen soll, obwohl ich finde, dass der andere Junge ein Recht darauf haben sollte, sich zu wehren. Oder ob ich weiter immer wieder etwas sagen soll. Wobei ich die Betreuerin ja schlecht dazu zwingen kann, nicht einzugreifen, wenn das ihre Einstellung ist. Die Eltern der beiden Kinder scheinen das locker und undramatisch zu sehen. Auch die Mutter des Jungen hat ihn schon einmal "geschimpft" als er meinen Sohn gehauen hat, als dieser ihn umarmt hat. Ich habe auch ihr gegenüber gesagt, dass ihr Sohn sich doch ruhig wehren darf, aber nein, "gehauen wird nicht". Das kann ich natürlich auch nachvollziehen. Joa, ich bin etwas überfragt. Wie seht ihr die von mir beschriebene Situation?
Ich bin grundsätzlich deiner Meinung.
Wie wäre denn der Mittelweg: die Erzieherin geht dazwischen, sagt aber nicht zu dem anderen Kind, dass es das quasi tolerieren soll, weil dein Sohn es lieb meint, sondern sagt zu deinem Sohn, dass das andere Kind das nicht mag und er es akzeptieren muss.
Mein Sohn hatte mit ca 2J auch eine Spontanumarmungsphase bei Kindern, die er sehr mochte. Er hat sie dabei teilweise umgerissen und sich draufgelegt
Da bin ich auch konsequent dazwischen gegangen und hab ihm gesagt, dass das nicht geht. Er hat dann manchmal geweint, weil er nicht verstehen konnte, dass andere Kinder das nicht so knorke finden. Ich hab ihn dann natürlich getröstet.
Irgendwann hat er es begriffen. Auch, dass dieses "Nicht mögen" der anderen Kinder nicht bedeutet, dass sie IHN nicht mögen.
Ich befürchte, dass die Tagesmutter das nicht hinbekommen wird. Sie ist eine etwas älter und herzensgute Frau. Ich glaube, dass da auch viel instinktives Handeln dabei ist. Ich werde es ihr dennoch einmal vorschlagen. Mal schauen, was sie davon hält.
Hallo, ich würde das ganz pragmatisch handhaben: Ist Dein Sohn bei der Tagesmutter, soll die das in ihrem Sinne regeln, seit ihr woanders/zu Hause, machst Du es, wie Du beschrieben hast. Alles andere bringt dich nichts, und Dein Sohn lernt das schon noch, keine Sorge. Drastisch: Bei der Tagesmutter ist es nicht Deine Aufgabe, ein anderes Kind "zu beschützen". Ich bin vom Gedanken voll bei Dir: Auch unser Sohn lernt quasi ausschließlich durch eigene Erfahrung, und er braucht auch ab und an eine Reaktion von anderen Kindern, damit er etwas lernt. Viele Grüße
So sehe ich das auch. Wobei ich bei solchen Fällen immer die Qualifikation solcher sogenannten Fachkräfte anzweifle...
Ich denke, mir wird da auch nichts anderes übrigbleiben. Ich muss es wohl sehen wie bei der Oma. Die Regeln bestimmt derjenige, der das Hausrecht hat. Und ja, bei der Betreuerin ist keine große sozialpädagogische Ausbildung vorhanden. Sie hat eben diese Tagesmutterqualifikation der Stadt und ist aktuell bei uns eigentlich Springerin, um Krankheitsfälle abzufangen. Da bisher für die alte Betreuerin kein Ersatz gefunden wurde, betreut sie jetzt eben, bis ein richtiger Ersatz gefunden wurde (wir haben deswegen auch gerade verkürzte Betreuungszeiten). Wobei ich sagen muss, dass sie das ganz toll macht. Sie ist sehr herzlich, bemüht, nimmt sich immer Zeit beim Abholen, zu erzählen, wie der Tag war, und die Kinder mögen sie alle sehr.
Wie alt ist denn das Kind was schubst? Je nachdem muss dieses Kind lernen „Nein“ zu sagen anstatt dein Kind wegzuschubsen.
Der Junge ist 2 Monate älter als mein Sohn. Man kann also von gleichaltrig sprechen.
Ich finde es sind zwei verschiedene Sachen. Zum einen muss das andere Kind lernen sich abzugrenzen ohne zu schubsen (das scheint die Tagesmutter ja zu versuchen) und zum anderen muss dein Kind lernen, auf die Signale anderer zu achten. Sie sollte also auf beide eingehen und nicht nur auf das andere Kind. Vllt kannst du ihr vorschlagen, dass ihr das gemeinsam macht? Das du im Alltag dahingehend erziehst, dass dein Kind nicht einfach alle umarmt und ihre Unterstützung brauchst? Irgendwie so, dass sie sich nicht angegriffen fühlt? Sie scheint anders da ja abzublocken.
Ich finde, da gibt es kein richtig und falsch, beide Kinder meinen es ja nicht böse, sondern wollen einfach nur ihre Gefühle ausdrücken. Würde es auch nicht als deine Aufgabe sehen, das Verhalten der Kinder bei der Tagesmutter zu steuern. Wenn die Tagesmutter etwas Erfahrung hat, wird sie es schon fair regeln. Sie kennt das andere Kind auch besser als du. Vielleicht hat dein Kind bei der Tagesmutter noch „Welpenschutz“, weil er der jüngste ist. Unsere Tagesmutter sagt auch, sie greift bei den Kindern nicht sofort bei jeder Streiterei ein, unterstützt aber vor allem die Kleineren, da sie ja unterlegen sind. Wenn du fragst, wie ich die Situation regeln würde, wenn ich verantwortlich wäre? Ich würde beiden Kinder auseinander nehmen und zu jedem einen Satz sagen. Und nur erklären, nicht schimpfen, außer, es wird richtig doll geschubst.
mein sohn ist auch einer von der sorte. umarmen, küsschen geben, kuscheln... die kita sieht es zum glück wie wir und weist ihn drauf hin, dass das andere kind das nicht möchte und er den persönlichen abstand wahren soll. außerhalb der kita macht er es auch. da haben wir mit den eltern des besten freundes die absprache, dass dieser unser kind "hauen" und schubsen darf, wenn er das sichtlich nicht möchte. auf der sprachebene klappt es leider noch nicht. langsam wird es dadurch auch besser. wenn der freund dann haut/schubst gehen wir auch auf die situation ein und erklären unserem kind, warum der andere gehauen hat. bei anderen kindern ermahne ich ihn, oder nehm ihn weg.
Ich finde es erstmal sehr sehr toll von dir, dass du deinem Kind die Möglichkeit einräumst zu lernen was sein gutgemeintes Verhalten auslösen kann, wenn er distanzlos ist und auch den anderen Kindern zugestehst das nicht tolerieren zu müssen. Allerdings haben auch diese Kinder ein Recht darauf zu lernen, dass hauen und schubsen nicht der richtige Weg ist, um etwas zu umgehen. Da finde ich das Verhalten der anderen Mutter und der Erzieherin soweit ok. Die Erklärung und das Aufzeigen eines anderen Weges,der auch funktioniert, wäre dann nochmal besser. Aber es ist auch in meinen Augen richtig, dass der Junge verboten bekommt andere zu hauen und zu schubsen.
Schubsen geht nicht, aber Arme weit vorstrecken und laut "Stopp, ich will nicht, dass Du mich umarmst." sagen. So wird das Signal des anderen Kindes für Dein Kind lesbarer, ist eh sehr nützlich für Kinder, so ein Verhalten zu trainieren. Und parallel müsste die Tamu das Verhalten Deines Sohnes korrigieren. Immer und immer wieder. Ihr natürlich im häuslichem Umfeld auch. Frage ist, ob sie sich die Mühe machen will, letztlich ihr Zoo, ihre Affen. Schwierig als Eltern da deutlich Einfluss zu nehmen.
Ich fürchte, dazu ist das Kind noch nicht in der Lage. Der Junge ist nur 2 Monate älter als mein Sohn und spricht noch nicht bzw. nur seeeehr wenig.
Hallo, das ist ja keine Grenzüberschreitung, weil es ein völlig normales Verhalten für einen Zweijährigen ist. Ich würde da ehrlich gesagt jetzt kein Ding draus machen, du schaffst ein künstliches Problem, das nicht existiert. Der andere Junge ist ja körperlich überlegen, er wird sich schon zu helfen wissen, wenn es ihm zuviel wird. Dass die Tagesmutter bei dem älteren Kind für Verständnis fürs jüngere wirbt, finde ich richtig. Wenn du das wieder mal mitbekommst, könntest du ja sagen, dass der Junge sich vielleicht nicht durch hauen, sondern durch sich sanft lösen und weggehen wehren könnte. Ansonsten: nicht so überinterpretieren, Kinder lösen so ein Thema in der Regel von selbst. Dein Sohn wird das nicht ewig so machen und andere Kinder werden es nicht ewig akzeptieren. LG
Der andere Junge ist nur 2 Monate älter und meinem Sohn körperlich nicht überlegen. Im Gegenteil sogar. Mein Sohn ist 2 bis 3 Zentimeter größer als er und optisch auch etwas kräftiger. Das verstärkt meine Gedanken diesbezüglich noch. Grundsätzlich finde ich auch nicht bedenklich, dass die Tagesmutter körperliche Gegenwehr unterbindet, sondern dass sie dabei vermittelt, der Junge müsste die Umarmung doch eigentlich gut finden oder zumindest akzeptieren, weil mein Sohn es ja nett meint. Das finde ich schon problematisch.
Vielen Dank für all euren Input! Ich wollte noch einmal verdeutlichen, dass es mir nicht im Vordergrund darum geht, dass körperliche Gegenwehr unterbunden wird, sondern dass dabei dem Jungen von der Tagesmutter suggeriert wird, dass sich wehren falsch ist, weil mein Sohn die Umarmung ja lieb meint. Wenn sie neben "xy meint es lieb" auch noch sagen würde, dass z sich mit Worten wehren soll und nicht mit hauen, und meinem Sohn vermitteln würde, dass z es nicht mag, umarmt zu werden, dann hätte ich damit weniger ein Problem. Aber es heißt in den Situationen immer nur "xy mag dich" während sie das Hauen verhindert und nichts weiter. Ich denke, ich werde sie bitten, meinem Sohn nach solchen Situationen immer zu sagen, dass er langsamer und nicht so stürmisch sein soll, weil der andere Junge das nicht so mag. Ob sie das dann auch macht, steht auf einem anderen Blatt.
Ich würde als Mutter meinem Kind versuchen zu erklären, dass das nicht jeder mag, dass man umarmt wird. Und er vielleicht fragen soll, ob man jmd umarmen darf. Kuscheln okey? Und dann auf ein ja oder nein abwarten. Bei uns in der Krippe, bekommen die Kinder beigebracht, wenn sie etwas nicht wollen, sollen sie stop sagen oder die Hand ausstrecken und dem gegenüber vermitteln, das geht mir zu weit. In wie weit die Kinder das verstehen, schon reden können oder umsetzen, ist natürlich unterschiedlich. Sowas muss immer und immer wieder wiederholt und "geübt"werden...
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