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Meine Jungs gehen in die erste Klasse und heute hatten sie sich einen Klassenkameraden eingeladen. Der Junge ist uns völlig fremd, wir kennen nur den Namen, keine Adresse, keine Info über Eltern und so- ist auch egal. Nun war er heute da, sie haben zu dritt gespielt, alles gut. Aber dann erzählte er sichtlich traurig, dass sein Hase von seinem Vater in den Herbstferien geschlachtet wurde. Er sollte dem Vater helfen und festhalten, aber er hat nur geschrien und geweint. Der Vater schnitt den Kopf ab und hat die Pfoten rausgerissen, so erzählte er. Das war das Mittagessen. Echt, es klang überhaupt nicht nach: ich denke mir jetzt eine Geschichte aus. So kann kein normaler kleiner Erstklässler "spinnen". Wenn die Geschichte wahr ist, wovon ich ausgehe, macht man da was? Ich kann schlecht so tun, als ob ich das nicht gehört habe. Andererseits, änderbar ist das nicht.... Ich bin weder Vegetarier, noch totaler Tierfreund, aber das geht einfach zu weit. Mal bei der Lehrerin ansprechen? Der arme Junge..... Ich träume heute Nacht schlecht!
Oje, der arme kleine Kerl. Was hast du denn zu ihm in diesem Moment gesagt? Ich wäre sicher sprachlos. Einen Rat habe ich leider nicht...
Ich konnte gar nicht reagieren. Hab die Augen meiner Jungs gesehen und den traurigen Mitschüler. Fassungslos! Ich wollte nur wissen, ob Mama ihn getröstet hat, aber sie war nicht da. Er war alleine beim Vater in den Ferien, scheinbar leben sie getrennt.
Ich finde das zwar auch gruselig und für Kinder nicht passend, aber lebt der Vater vielleicht auf einem Bauernhof oder züchtet gar Kaninchen zum Schlachten ? Auf vielen Bauernhöfen werden ja Kinder mit dem Schlachten von Tieren groß bzw. helfen wohl auch irgendwann mit. Ob man das nun einem Erstklässler zumuten sollte, steht auf einem anderen Blatt ... Es wäre selbst für mich als Erwachsene etwas, dem ich nicht beiwohnen möchte, obwohl ich gerne Fleisch esse .... Liebe Grüße, Gold-Locke
Es gibt viele Leute , welche Hasen zum spaeteren "Schlachten" halten, das ist nicht ungewoehnlich. Kinder in deren Haushalt bauen meist eine Bindung zu den Tieren auf und leiden dann natürlich auch darunter, wenn besagtes Tier geschlachtet wird. Etwas unsensibel vom Vater finde ich es aber schon. Wobei ich immer vorsichtig bin, wenn kids etwas von daheim erzählen. Mir wäre wichtiger zu wissen wo und an wenn ich mich wenden kann, wenn mit dem Besucherkind etwas sein sollte, während es bei uns ist.
Meine Eltern hatten, als ich Kind war, auch Kaninchen zum Schlachten gezüchtet. Wir durften streicheln, füttern und auch Namen geben, aber er machte uns von Anfang an immer wieder klar, dass die Tiere geschlachtet werden. Geschlachtet hat er allerdings nicht selbst. Ich finde das jetzt nicht so unnormal.
Mein Schwager tickt ähnlich. Mit den Kindern haben sie 1,5 Jahre in Tansania gelebt, dass hat ihn nun noch härter gemacht in diesen Dingen. Die Kuschelkaninchen schlachtet er auch gemeinsam mit dem Sohn, damit er einordnen kann wozu Tiere seiner Meinung gehalten werden. Sie haben hungernde Menschen in Tansania erlebt und seidem ist er noch mehr der Meinung Tiere sind nur zum menschlichen Nutzen dann. Hund als Wache, Kleintiere zum Essen. Lediglich Vögel und Meerschweinchen halten sie zum Geldmachen. Aber alles ordentlich und mit intensiven kümmern, nur ohne Beziehung zu den Tieren. Seine Kinder sollen realistisch sein und Tiere nicht überbewerten und im Notfall in der Lage sein sich selbst zu versorgen. Und er findet es grässlich, wenn Leute ohne Nachzudenken Tiere aus Massentierhaltung essen und sich keine Gedanken machen, dass Tiere sterben müssen und vorallem wie. Willst du ein Tier essen, dann muss dir klar, dass ein Tier dafür sterben muss. So ungefähr erklärt er das.
Ich finde das dem Kind gegenüber unfassbar grausam und gefühllos. Selbstverständlich werden Tiere getötet, damit Menschen sie essen können, und deren Fell nutzen, etc. aber ein kleines Kind deshalb emotional so zu vergewaltigen muss doch wirklich nicht sein. Ich würde nur mit dem Kind reden, es trösten und erklären versuchen, warum, wieso, weshalb. Mir würde es schwer fallen, neutral zu bleiben, aber ich finde, das Kind darf sich in SEINEM Gefühl, dass es nicht richtig war, wie es gelaufen ist, auch bestätigt sehen...
ich finde es in diesem Zusammenhang wichtig, zum einen für das kind da zu sein und sich weniger mit dem eigenen erschrecken zu beschäftigen. wenn der Zusammenhang im laufe der zeit klarer wird , hilft es auch einen besseren Eindruck zu gewinnen. natürlich ist das wohl unbestritten sehr roh, einem kind das zu zumuten. aber der Kontext ist völlig unbekannt. und war das das erste mal? kommt das häufig vor? in die Sitten anderer Familien einzuschreiten und sie zu bewerten, ist tückisch. einem nicht zur familie gehörenden kind eine Anlaufstelle zu bieten, wo es andere werte erlebt und sich hinwendet kann - wertvoll. mit mehr Kenntnis der Lebensumstände kann man das auch ansprechen. aber die legerein ist sichr die falsche...
Ich sehe das ähnlich. Auf der einen Seite finde ich es auch nicht ok, wenn es sich denn so zugetragen hat, wie beschrieben. Ich bin selbst auf dem Bauernhof aufgewachsen und Schlachten gehört nun mal dazu. Allerdings musste ich da nie direkt dabei sein. Trotzdem bekommt man das mit, man ist ja auch neugierig. Auf der anderen Seite erzeugt man nicht selten erst dadurch ein "Trauma" (ich setze es bewusst in Anführungsstriche), wenn man dem Kind noch zuredet, wie fruchtbar grausam das ist. Ich finde, als Außenstehende kann auch die AP nicht wirklich gut einbringen. Wenn allerdings das Gefühl besteht, der Junge war sehr verstört, lohnt es sich vielleicht doch mal die Mutter zu kontaktieren.
Das Trauma wird sicher nicht durch das Zureden erzeugt, sondern kann dadurch eventuell gelindert werden. Oder wozu sonst dienen Gesprächstherapien mit Psychologen, wenn nicht zur Aufarbeitung?
Das ist doch normal Schlachtung in Haus. Machen in meine Heimat fast alle Leut.
Das mag in deiner Heimat so sein, aber nicht hier bei uns. Es gibt HIER sogar Vorschriften, wie ein Tier geschlachtet werden sollte.
Nicht alle, aber einige gibt es. In der Klasse meiner Tochter war so ein Mädchen in der Grundschule. Sie hatte ständig irgendwelche Geschichten. Von Augen Ops, zu Urlauben die nicht stattfanden war alles dabei. Vielleicht wurde der Hase geschlachtet, aber er war nicht dabei und hat sich das selber zusammen gebastelt. Ich würde mir dabei erstmal gar nix denken. Unsere Grundschlullehrerin sagte mir beim ersten Elternsprechtag: Wir machen einen Deal. Sie glauben nur die hälfte von dem was ihr Kind zu Hause erzählt und wir glauben dafür auch nicht alles was ihr Kind in der Schule erzählt. ;-) lg
War das Tier denn noch lebendig, als er festhalten sollte? Ansonsten sehe ich keinen Grund zum Festhalten. Und wenn er das so erzählt hat, dann ist es entweder ausgedacht oder der Vater verstößt gegen die Vorschriften. IdR wird zuerst betäubt (Pflicht), dann ausbluten, Fell abziehen und erst später kommt der Kopf. Vermutlich vermischt er einige Sachen in seiner Story und Realität und Fiktion verschmelzen. Wenn er dabei war, als der Kopf entfernt wurde, dann war das Tier schon einige Zeit tot. Trotzdem kein schöner Anblick, wenn man es noch nicht kennt. Ich bin als Grundschülerin ganz selbstverständlich an den toten aufgehangenen Hasen vorbei. Das war bei uns ganz normal, irgendwo muss das Fleisch her kommen.
Natürlich kann es stimmen was der Junge sagt. Aber auch ich wäre da erstmal vorsichtig. Hier hat ein Junge erzählt das er keine Eltern mehr hat, nur noch seinen großen Bruder. Auf die weitere Nachfrage von meinem Sohn erzählte er dann das seine Eltern ins Wasser gefallen sind als sie her gekommen sind. Auch seine kleinen Geschwister wären alle ins Wasser gefallen, nur er und sein großer Bruder nicht. Wir gingen davon aus das er ein Flüchtlingskind ist dessen Eltern bei der Überfahrt wohl ertrunken sein müssen. Wir waren hier total geschockt und es hat uns alle Tagelang sehr beschäftigt. 1 Woche später haben wir dann seine Eltern sehr lebendig beim Elternabend getroffen.....
Daß sie eine Zwillingsschwester hat, die genauso aussieht wie sie. Glaubt man ja, wieso sollte sie lügen. Nennen wir sie mal Hanni und Nanni. Hanni hat uns das erzählt. Komisch war dann nur, daß am nächsten Tag Nanni bei uns war und am nächsten Tag wieder Hanni usw. DAS machte mich skeptisch. Und tatsächlich gab es gar keine Zwillingsschwester. Das Mädel war auch 6.
Ein Kaninchen wird in keinster Weise so geschlachtet, wie der Junge das beschrieben hat, noch braucht ein Erwachsener dazu die Hilfe eines Kindes zum "Festhalten" Sprich: der Junge hat Bullshit erzählt. Oder der Vater ist entweder ein Psychopath, der das Tier zum Spaß zerfleddert hat - oder er ist ein Stümper, der keine Ahnung vom richtigen Schlachten hat.
mir hat mal eine kindergärtnerin mit einem augenzwinkern gesagt"ihr wollt gar nicht wissen, was und wie eure kinder über euch und euer leben erzählen"
Meine Kollegin (Leiterin der Kita) hat auf dem ersten Elternabend gerne gesagt:Glauben Sie nicht alles,was Ihre Kinder über uns erzählen ,wir werden auch nicht alles glauben,was Ihre Kinder über Sie erzählen. Da ist wohl was Wahres dran,denn manche Kinder haben tatsächlich eine lebhafte Phantasie;) Meine Tochter hatte tatsächlich dort einmal glaubhaft versichert,dass ihre Mama ein Baby bekommt .Und ich hatte mich schon gewundert,dass gleich 2 Kolleginnen diskret nachfragten,wie es mir gehe Und die Geschichte mit dem Kaninchen ( oder war es ein Hase?)glaube ich so auch nicht.
ein früher Arbeitskollege von mir, hat das mit seinen Kindern auch gemahct, die mussten dabei sein, ob Junge oder Mädchen, weil er sagte wort wörtlich die müssen wissen was sie da essen, wie man tötet und das Fell abzieht. ich habe es Ihm nicht geglaubt, er sagte mir ich sei Verwichelt , das gehört zum Leben Essen . also wenn der Vater diesen Jungen genau so Tickt wie mein Arbeistkollege stimmt das wohl. es gibt so Menschen. meine dann aber auch, das ist alles richtig.
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