Elternforum Rund ums Baby

Erster Besuch von einem Mitschüler

Erster Besuch von einem Mitschüler

BB0208

Meine Jungs gehen in die erste Klasse und heute hatten sie sich einen Klassenkameraden eingeladen. Der Junge ist uns völlig fremd, wir kennen nur den Namen, keine Adresse, keine Info über Eltern und so- ist auch egal. Nun war er heute da, sie haben zu dritt gespielt, alles gut. Aber dann erzählte er sichtlich traurig, dass sein Hase von seinem Vater in den Herbstferien geschlachtet wurde. Er sollte dem Vater helfen und festhalten, aber er hat nur geschrien und geweint. Der Vater schnitt den Kopf ab und hat die Pfoten rausgerissen, so erzählte er. Das war das Mittagessen. Echt, es klang überhaupt nicht nach: ich denke mir jetzt eine Geschichte aus. So kann kein normaler kleiner Erstklässler "spinnen". Wenn die Geschichte wahr ist, wovon ich ausgehe, macht man da was? Ich kann schlecht so tun, als ob ich das nicht gehört habe. Andererseits, änderbar ist das nicht.... Ich bin weder Vegetarier, noch totaler Tierfreund, aber das geht einfach zu weit. Mal bei der Lehrerin ansprechen? Der arme Junge..... Ich träume heute Nacht schlecht!


ak

Antwort auf Beitrag von BB0208

Du kannst doch nicht damit zur Lehrerin gehen. Was hat die damit zu tun ? Ich würde gar nichts sagen....das ist eine private Sache..... Du kannst nur dem Jungen ( just in dem Moment ) Dein Mitgefühl aussprechen. Vielleicht... wenn Du irgendwann mal die Eltern besser kennen solltest... kannst Du das Ganze noch mal thematisieren.


Lewanna

Antwort auf Beitrag von ak

Ich sehe das wie ak. Meine Eltern hatten/haben auch Kaninchen, die dann irgendwann im Topf landeten. Allerdings durften wir Kinder beim Schlachten nicht zugucken und das wollten wir auch gar nicht. Mein Papa kommt auch vom Bauernhof da musste er auch früh helfen, ich weiß aber nicht ab welchem Alter. LG


mirage

Antwort auf Beitrag von Lewanna

Wir hatten früher auch Stallhasen und haben die dann geschlachtet und gegessen. Meine Oma hatte sogar Angorahasen und von dem Fell bzw. Der Wolle Socken und Handschuhe gestrickt. Die Lehrerin geht das wohl kaum etwas an. Und das Schlachten von Hasen ist nicht generell verboten.


excellence2

Antwort auf Beitrag von BB0208

Die Lehrerin würde ich damit keinesfalls behelligen, die hat bestimmt genug um die Ohren. Mal davon ab, dass sie daran nichts ändern könnte. Einmischen würde ich mich da generell nicht weiter.


Anny

Antwort auf Beitrag von BB0208

Ich seh das doch etwas anders, klar werden Tiere geschlachtet um sie zu essen! Aber muss das auf diese Weise sein? Das Kind ist offenbar völlig geschockt gewesen, wenn er schrie und weinte! Der Vater hat die Situation wohl völlig falsch eingeschetzt, nicht geahnt, dass es seinen Sohn so mitnimmt. Wenn der Junge sagt, es war sein Hase, dann wurde vielleicht auch nicht genug thematisiert, dass das Tier kein Haustier ist, sondern gegessen werden soll. Ändern kann man es jetzt natürlich nicht mehr! Die Situation wird das Kind sicher ein lebenlang nicht mehr vergessen. Ich wäre durchgedreht, wäre einem meiner Kaninchen vor meinen Augen der Kopf abgeschlagen worden!!! Ich denke, wenn der Junge es dir erzählt hat, hat er es sicher selbst schon der Lehrerin erzählt. Da es unter seelische Grausamkeit für mich fällt, würde ich wohl doch die Lehrerin drauf hinweisen. Für den Fall, dass der Junge dadurch vielleicht verändertes Verhalten zeigt, weiß diese dann, wieso. Sofern sie es noch nicht weiß. Meine Kinder wissen auch, dass unser Fleisch nicht auf Bäumen wächst. Aber zum zugucken zwingen, dann auch noch beim "eigenen" Tier? Das würde ich niemals übers Herz bringen! Armes Kind. Lg. Anny


nilo1988

Antwort auf Beitrag von BB0208

Die Lehrerin würde ich nicht ansprechen. Sie hat mit der ganzen Sache schlussendlich nichts zu tun. In erster Linie würde ich um Kontaktdaten der Eltern bitten, um im Falle eines Falles sie kontaktieren zu können. (Also völlig ab vom Thema Schlachtung.) Dann würde ich sagen, sieh es nüchterner. Dass du hier nachfragst, zeugt davon, dass du nicht hysterisch verurteilst und die Sache hinterfragst. Grundschüler können sich so etwas nicht ausdenken? Mini-Nilo hatte zur KiTa-Zeit einen imaginären Freund. Seine Geschichten waren immer sehr Detaliert. Die brachte ich zur Frühförderung, welche Mini-Nilo im Vorschulalter besuchte, auch an. Die Sozialpädagogen und Heilpädagogen konnten es sich NICHT vorstellen und taten es als ab, es ist nix. (Es war auch nichts schlimmes, es gehört zur Entwicklung dazu und zeugt von Fantasie, Vorstellungsvermögen, Einfühlungsvermöden usw. usf.) Doch einmal erzählte Mini-Nilo auch in der Frühförderung von seinem Freund. Dass sie einen Unfall gesehen haben, an einer Kreuzung, dass Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen dazu kamen... dass es gefährlich war, da die Ampel in Mitleidenschaft gezogen wurde... dass ein Fahrzeug brannte und dadurch auch der Fahrbelag beschädigt wurde... NICHTS davon hatte Mini-Nilo wirklich erlebt! Rein gar nichts. Die Pädagogin lies es sich sogar aufzeichnen... und war buff, soetwas hat sie noch nie gehört, beratschlagte sich auch mit den Kolleginnen... Es war für MICH dann schon sehr amüsant. (Vor allem, weil dies vorher keiner so glaubte, wie intensiv dies geschah.) Und natürlich kann es so gewesen sein, auch wenn ich die Art und Weise, WIE die Schlachtung ablief, so nicht ganz nachvollziehen kann. (Gliedmaßen werden nicht einfach ausgerissen... man zieht das Fell ab und hängt das Tier zum ausbluten auf...) Ich selbst war in GS-Zeiten schon bei Schlachtungen dabei und empfinde es nicht zwingend als verstörend, wenn es anständig erklärt wird. Dass ein Kind eine Bindung zu dem Tier (auch wenn es eben KEIN Haustier ist) aufbaut, ist normal und sicherlich für jeden nachvollziehbar. ICH würde wohl versuchen, mit dem KV Kontakt aufzunehmen. Ohne Vorurteile. Ich würde ihm einfach nur schlicht und ergreifend mitteilen, was bei euch war und wie du die Situation empfandest, was das Kind betrifft. Am Ende war es garnicht so. Dass kann man doch ganz nüchtern mit einander kommunizieren.