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Erfahrung mit depressivem Kind?

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Erfahrung mit depressivem Kind?

Lennina

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Mein Sohn wird im Dezember 12 und ist gerade in der Abklärung/Diagnostik für Depression. Er liegt fast nur im Bett, hat Ängste, ist verzweifelt. Er weint fast den ganzen Tag, hat jetzt auch Panikattacken. Den ganzen Tag klammert er an mir, vergewissert sich dass ich ihn lieb habe.. An Schule ist zur Zeit überhaupt nicht zu denken. Er geht zwar tageweise, aber ist oft krank. Entweder er ist depressiv oder hat Bauchschmerzen oder hat andere Symptome. Hausaufgaben gehen gar nicht, Konzentration ist nicht vorhanden. Wenn die Diagnose steht (es stehen noch einige Tests aus) ist die Option Tagesklinik oder stationär. Es wird wirklich immer schlimmer. Hat jemand Erfahrungen mit so jungen depressiven Kindern?


SunnyNanni

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Hallo, Ich kann dir keine so tollen Tipps geben, aber ich finde es gut, dass ihr das abklären lasst und dein Sohn behandelt werden kann. Ich selbst war als Kind betroffen. Das find schon mit 6 Jahren an, in dem Alter hatte ich das erste Mal Selbstmordgedanken und auch den ersten Versuch dahingehend. Es war ein längerer Weg, aber ich habe mich zu einem gesunden, glücklichen und zuversichtlichen Erwachsenen entwickelt. Depressionen sind behandelbar und wenn du deinem Sohn das Gefühl gibst, dass du für ihn da bist, ihn liebst und er genauso wertvoll und liebenswert ist, trotz der Erkrankung machst du alles richtig. Die Ärzte und Therapeuten werden euch beraten was die besten nächsten Schritte sind und wie es weiter gehen kann. Achte bitte auch auf dich, suche dir Unterstützung für dich bei einem Therapeuten oder einer Selbsthilfegruppe für Angehörige. Auch als Angehöriger muss wird man mit vielem konfrontiert und da ist es wichtig, dass du dir Hilfe holst und da nicht alleine durch musst. Dann kann es euch allen langfristig besser gehen. Niemandem ist geholfen, wenn du dich aufopferst. Im schlimmsten Fall macht dein Sohn sich dann selbst Vorwürfe und ihr geartet erst recht in einen negativen Teufelskreis. Ich wünsche euch nur das Beste für die Zukunft und dass dein Sohn sich gut erholen und weiter entwickeln kann.


jannas

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Hallo, du hast mein Mitgefühl! Ich weiß, wie hilflos man davor steht und selbst verzweifelt. Meine Tochter war etwas älter. Mit Hilfe einer ganz tollen ambulanten Therapie geht es ihr inzwischen besser. Welcher Arzt begleitet ihn/euch? Was rät man euch in dieser akuten Situation? Hast auch du für dich Unterstützung oder Entlastung? Wenn du ihn in guten Händen weisst, nimm dir immer mal kurz Zeit für dich....zum durchatmen....und durchhalten. Alles Gute , Jannas


YvonneG

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Ja hier meiner war auch 12 als er Depressionen hatte. Da er auch selten zur Schule ging musste er vom Jugendamt aus in die stationäre Aufnahme in der Kinder und Jugendpsychatrie für 3 Monate und es war für ihn und uns die beste Entscheidung dort bekam er endlich Hilfe und Therapien (Es wurde auch ADS bei ihm noch festgestellt) die er hier von den Ärzten und normalen Psychologen nicht bekam. Nach den 3 Monaten ging es dann hier in der Tagesklinik weiter wo er dann nach 6 Wochen entlassen wurde und dann nur 1 mal im Jahr zur Kontrolle hin musste bis er 18 war. Er ist jetzt 19 geworden und ihm geht es gut. Gruß yvonne


Berlin!

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Du Arme, das klingt, als wenn Dein Sohn sehr leidet. Und damit Du auch. Ihr seid auf dem richtigen Weg, ihr habt Euch Hilfe gesucht. Und auch ein stationärer Aufenthalt bzw. eine Tagesklinik ist der richtige Weg. Steht Medikamentation im Raum? Ich bin Natürlichkeit Fan von Psychopharmaka. Aber in so einem doch recht scheren Fall können sie durchaus dazu führen, Deinem Sohn den Weg zu einer Psychotherapie erst möglich zu machen, ihn "therapiefähig" zu machen. Ich hoffe, ihr habt gute Ärztinnen, die Euch beraten. Schule finde ich im Moment zweitrangig, das klingt bei Dir auch so. Und das ist auch richtig so. Vielleicht muß er ein Jahr wiederholen, so what. Richtiger und wichtiger ist, das er gesund wird. Bei einem stationären Aufenthalt besteht auch die Möglichkeit einer Bestuhlung in der Klinik. Viel mehr, als da sein, kannst Du im Moment, wo es ihm so akut schlecht geht, auch nicht tun. Das ist ungemein wichtig für Deinen Sohn und es zeugt von einem sehr guten Verhältnis, dass er bei Dir so offen ist. Alles Weitere gerne per PN.


zita

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Hallo, Den Text hätte ich vor einem Jahr verfassen können.... Unserem Sohn ging es auch sehr schlecht. Wir haben uns dann für die Tagesklinik entschieden, auch weil ihn etwas stationäres überfordert hätte. Er war auch extrem anhänglich. Die Tagesklinik hat ihm extrem gut getan. Er konnte richtig aufatmen. Die Betreuung und Unterstützung dort war einfach ganz toll, auch für uns Eltern! Seit Ende August ist er wieder ganz zu Hause und geht in die alte Schule, er wiederholt aber die Klasse, einfach um weniger Druck zu haben. Es wurde auch ADS diagnostiziert und er bekommt ein Medikament. Es geht ihm jetzt so viel besser!!!! Also, unbedingt Hilfe holen und das wird ganz sicher wieder!!! Bei Fragen gerne auch per PN. Liebe Grüße zita


Spirit

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Unser Sohn hatte heuer im Frühjahr mal eine Phase depressiver Verstimmung, aber bei weitem nicht so wie bei euch. Er hatte ein paar Sitzungen bei einer Kinderpsychotherapie und das hat ihm gut getan. So etwas würde ich derweil schon mal ins Auge fassen. Alles, alles Gute für deinen Sohn. Fühlt euch gedrückt


dasHarlchen

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Wir haben grad in meinem Umfeld ein Mädchen, 14 Jahre, depressiv und soziale Angststörung. Sie war 6 Wochen in der geschlossenen Jugendpsychiatrie und ist jetzt in einer ambulanten Tagesklinik. Ich finde es tatsächlich schwierig damit umzugehen, da du der Person natürlich anders - vorsichtiger - begegnest, mehr darauf achtest, was du zu ihr sagst. Immer im Hinterkopf, dass das was du sagst, es schlimmer machen könnte. Aber man darf eben auch nicht alles durchgehen lassen. Vielleicht hilft dir dieser Link, den habe ich letztens gefunden und der Mutter auch weitergeleitet: https://www.google.com/amp/s/www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/mhfa-kurse-wie-das-umfeld-psychisch-kranke-menschen-unterstuetzen-kann-a-58f2bf57-aa85-40ed-982a-37ee3588bbd1-amp Vielleicht gibt es ja sowas oder was ähnliches in deiner Umgebung und es kann bestimmt hilfreich sein sich dort mit jemandem auszutauschen.


Nyxnyx

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Mein Freund hatte auch schon als Kind Depressionen und da seine Eltern sehr altmodisch waren, wurde da nie richtig gehandelt. Daher kann ich nur sagen, dass ich es toll finde, dass ihr euch Hilfe sucht und eurem Kind die bestmögliche Therapie ermöglicht. Mein Freund hat jetzt im Erwachsenenalter erst die richtige Hilfe erhalten - das ist natürlich eine lange Zeit unnötigen Leidens. Jetzt erst mit Anfang 30 steht er so im Leben wie er es sich vorstellt. Ich leite auch eine Selbsthilfe Gruppe für Angehörige von Menschen mit Depressionen. Ich kann dir nur empfehlen ganz offen und selbstbewußt damit umzugehen. Es ist eine schwere Krankheit, die genauso behandelt werden kann wie andere Erkrankungen auch. Da muss sich keiner für schämen oder Vorwürfe machen. Oft sind auch eher die sensiblen und intelligenten, die sich Gedanken um sich und die Welt machen, betroffen... Das finde ich immer so schade... Ihr seid als Familie auch nicht zwingend schuldig an seiner Krankheit und könnt ihn auch nicht einfach von außen wieder glücklich machen. Sei für ihn da und achte auch auf dich, denn nur dann kannst du auch für ihn da sein. Ich wünsche euch alles Gute und dass ihr schnell die richtige Hilfe bekommt!