Karenrenn
Ihr Lieben, Aktuell beschäftigt mich das Thema der Bindung gar sehr. Ich versuche es soweit kurz zu machen. Mein Sohn ist knapp 11 Monate alt, ein glückliches und gut entwickeltes Wunschkind. Den ersten Monat hatten wir beide Elternzeit, seitdem geht mein Partner arbeiten. Was ihn angeht, habe ich ein riesen Glück. Er kümmert sich sehr liebevoll um den Kleinen, nimmt ihn stets, wenn er von der Arbeit kommt, nimmt ihn auch nachts mal zu sich, wickelt, füttert etc. Ich habe den kleinen Mann nie schreien lassen. Nicht mal, um auf Toilette zu gehen - meist kommt wr halt mit auf ToiletteBedürfnisse stets erfüllt, kümmere mich so gut es geht um ihn. Ich habe sogar ein schlechtes Gewissen, wenn er wach ist, die Hausarbeit zu erledigen und setze mich meist mit ihm in seine Spielecke oder gehe spazieren. Zudem gehen wir in eine Krabbelgruppe und zum Babyschwimmen (okay, aktuell nicht). Gestillt habe ich bis zum 5. Monat. War etwas problematisch, langer Stillstreik und darauf folgend das Abstillen. Ich hatte schon immer Angst, dass die anfängliche Probleme unserer Bindung schaden könnten. Deshalb bin ich vermutlich auch extrem engagiert und bemüht- zur Kompensation. Nun zum Problem: bereits beim letzten Schub und jetzt wieder passiert Folgendes: der Kleine ist sehr weinerlich, quengelig und anhänglich. Soweit normal. Aber es geht soweit, dass er dann nur Papa will. Das geht nun seit 1,5 Monaten. Unter der Woche ist es weniger schlimm. Da ich mich tagsüber kümmere, fremdelt er nicht arg so schlimm mit mir, ein Papa da ist. Aktuell ist Papa seit 4 Tagen zu Hause und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Er entwöhnt sixh von mir und bindet sich immer mehr an den Papa. Ich darf ihn nicht mal mehr trösten. Sieht er Papa, strahlt er und will sofort auf seinen Arm. Sieht er mich, verzieht er keine Miene. Eben kamen sie vom Spazieren wieder. Er lächelte nicht mal, wenn er mich sieht. Als er 6 Monate alt war, war es mal andersrum, aber nur für etwa 3-4 Wochen. Da hat er Papa nicht mal angeschaut und wollte nur zu mir. Desto älter er wird, desto mehr fällt mir aber auf, dass nur Papa angesagt ist. Sind wir alleine, kommt er natürlich auch zu mir, interagiert mit mir, kuschelt, krabbelt mir weinend nach, fremdelt, knallt sich in ungewohnten Situationen / an neuen Orten an mir fest . Aber an den Wocgenenden oder abends bin ich absolut abgeschrieben. Dass Papa, der nicht immer verfügbar ist, interessant ist, verstehe ich. Aber dass bei der Mama geweint und panisch nach Papa geschaut wird?! Das scheint mir nicht normal. Ich müsste doch sein sicherer Hafen sein. Ich kenne das Verhalten auch von keinem meiner Freunde Nun sitze ich hier und weine. Was muss ich dem Kind Schlimmes angetan haben, dass er mich nicht als seine Bezugsperson Nr. 1 sieht und sogar bei mir weint? Ich weiß es nicht und werde es wohl nie erfahren. Nur frage ich mich jetzt, wie ich das wieder gut machen kann. Ich liebe den kleinen Racker so sehr und wünsche ihm nur das Beste. Auch bin ich froh, einen so liebevollen Papa als Partner zu haben. Aber wenn das Baby nur zu Papa krabbelt und auf seinen Arm will, tut das meinem Mamaherz schon sehr weh. Kann mir jemand Trost spenden oder mir Tips geben, unsere Bindung zu stärken?? Liebst!
Oje, so viele Rechtschreibfehler. Tut mir leid, habe von meinem Handy aus geschrieben.
Oje, so viele Rechtschreibfehler. Tut mir leid, habe von meinem Handy aus geschrieben.
Deine Beschreibung könnte auch auf unseren Sohn zutreffen - nur umgekehrt. Er war und ist das totale Mamakind, obwohl sein Vater sich immer genauso um ihn gekümmert hat wie ich und eigentlich sogar der "liebere" Part von uns beiden ist, ich bin deutlich ungeduldiger als mein Mann. Mein Mann nimmt das gottseidank nicht persönlich, er sagt, er habe selbst seine Mutter immer am liebsten gehabt als Kind, und darüber bin ich auch froh, denn ich hätte nicht gewusst, wie ich etwas an der Situation hätte ändern können. Ich denke mal, manche Kinder hängen einfach extrem an einem Elternteil, ohne dass das irgendeinen nachvollziehbaren/rationalen Grund hätte. Du hast das "Pech", ein absolutes Papakind zu haben. Das muss und wird, so wie Du Euch beschreibst, nicht an Dir liegen. Es ist einfach der Charakter Deines Sohnes.
Den unteren Absatz unterschreibe ich. Denn deine Situation , AP , kenne ich nicht bei mir persönlich aber insgesamt zweimal. Aus einem Fall im Bekanntenkreis beim dritten (zweiten gemeinsamen Mädchen der Familie, heute 5 Jahre) Die Mama hat nichts anders gemacht als beim vorherigen, sie war mega „enttäuscht“, wie du, denn sie wollte egtl ihr „letztes“ Baby sehr genießen. Aber es war einfach der Charakter des Kindes und begann sehr früh. Die Mama war die ersten drei Jahre zuhause und der Papa arbeitete viel, und es war trotzdem so. Es hat sich mit 3 Jahren etwas relativiert aber sie blieb Papakind. Inzwischen ist die Fanilie getrennt erziehend, alle drei Kinder leben bei der Mama und sehen den Papa oft, für die Kleine aber ist Papa der Held, sie strahlt nie mehr als wenn sie ihn sieht. Zweiter Fall, ebenso Charakter des Kindes. Die beiden , Papa und Kind waren seelenverwandt, von Beginn an, da war für die Mama nichts zu machen. Sie ist ein Einzelkind und soll es bleiben, aber oft wenn wir die drei sehen sind es Papa und Kind und die Mama schaut daneben zu. Aber auch wenn sie älter wird wird sie bestimmt gemeinsame Themen mit der Mama haben. Ich kann dich so verstehen, aber du darfst das nicht auf dich beziehen. Man kann das nicht erzwingen und je mehr du klammerst desto mehr will das Kind “frei” sein, je mehr du an dir zweifelst desto weniger merkt das Kind deinen sicheren Hafen, denn es überträgt sich. Nimm es an und entwickle keine Eifersucht/ Enttäuschung , denn so klingt es zwischen den Zeilen. Verliere dadurch nicht dein Bauchgefühl und werde “verkopft”. Du bist eine tolle Mama und du bist trotzdem wichtig für dein Kind. Wenn er älter ist werdet auch ihr eure gemeinsame Zeit und Themen bekommen.
Ach Nachtrag: Tipps eure Bindung zu stärken brauchst du bestimmt nicht, ich denke, die ist wunderbar ;-) nicht alle Nähte die etwas zusammenhalten sind sichtbar …
Und der Satz mit der Bezugsperson Nr1 macht etwas traurig, denn es ist ja kein Konkurrenzkampf und soll auch keiner sein und der Kleine merkt das unterschwellig vllt auch. Ihr verbringt viel Zeit und wunderbare Zeit miteinander und die wird sich bei ihm auch einprägen und festigen und die bleibt trotzdem bestehen, auch wenn er PapaKind ist. Und bestimmt kommt auch mal eine Phase in der du seine Heldin bist!
Erst einmal: Du hast weder etwas falsch gemacht noch deinem Sohn etwas angetan, das eure Bindung zerstört hat. Rede dir das bitte nicht ein! Aus deinem Bericht lese ich eher, dass du und dein Sohn eine sehr gute Bindung und Vertrauensbasis habt. Wenn dies nicht so wäre, dann würde er dich auch "ablehnen", wenn ihr alleine seid. Du musst es so sehen: Du bist der sichere Hafen deines Sohns. Das heißt, er muss sich keine Sorgen machen, dass du plötzlich weg bist. Er vertraut darauf, dass du immer da bist und nimmt dich als selbstverständlich (das hört sich zunächst negativ an, ist aber was Gutes bzgl. der Bindung). Das ist beim Papa nicht so, da dieser ja über den Tag hinweg arbeitet. Da kann er also nicht sicher sein, ob der Papa im nächsten Moment noch da ist oder nicht. Jetzt habt ihr die Situation, dass der Papa wegen der Feiertage (?) mal länger als nur ein Wochenende durchgehend zu Hause ist. Das kennt dein Sohn nicht. Er rechnet immer damit, dass Papa plötzlich nicht mehr da ist. Ich würde das also eher als Verlustängste werten und nicht als Anzeichen dafür, dass dein Sohn den Papa übermäßig mehr liebt als dich. Das tut er nicht. Er liebt euch beide gleichermaßen. Und du wirst sehen, dass sich das auch wieder ändern wird. Und je älter er wird, desto mehr Phasen wird es geben, in denen mal Mama und mal Papa mehr angesagt ist. Das ist völlig normal. Also, Kopf hoch und das Positive sehen. LG
Lieben Dank für deine Antwort. Solche Erklärungsansätze habe ich bereits gelesen, aber aktuell bin ich ja gar nicht sein sicherer Hafen. Er kommt, ist mein Partner da, gar nicht mehr zu mir. Auch nicht bei Müdigkeit oÄ. Sind wir alleine, klebt er an mir, kommt während des Spielens immer wieder auf meinen Arm geklettert etc. Jetzt spielt er schon auch mal mit mir, klettert aber nicht auf mir rum, will nicht auf den Arm, krabbelt Papa hinterher, wenn er den Raum verlässt (und ich daneben sitze). Man kann schon sagen, dass er mich richtig meidet. Das ist sehr sehr verletzend. Ich weiß, dass er es nicht absichtlich macht, aber irgendwas an mir muss ja stören. Die Kinder von Freunden klebten in dem Alter alle noch an der Mama. Vorgestern war mal ein Tag seit langem, an dem er nur zu mir wollte. 1 Tag in 6 Wochen. Hat sich dann am nächsten Tag aber wieder relativiert, jetzt heißt es wieder nur Papa.
Ich finde diese Theorie mit dem "sicheren Hafen" irgendwie problematisch, denn sie impliziert, dass die Mütter (normalerweise sind die Mütter ja die Betreuungspersonen bei Babys und Kleinkindern, allen Versuchen, das zugunsten eines besseren Gleichgewichts zwischen beiden Elternteilen zu ändern, zum Trotz), deren Kinder sich auch in Anwesenheit der Väter sich zur Mutter hin orientieren und eben nicht zum Vater streben, für ihre Kinder keinen solchen "sicheren Hafen" darstellen würden, dort die Bindung zwischen Mutter und Kind also gestört sei. Diese Theorie dient nach meinem Eindruck in erster Linie der Beruhigung von Müttern, die das erleben, was die Threaderöffnerin beschreibt, trifft aber schlicht nicht zu. Wie ich oben schon geschrieben habe, ich bin der Meinung, dass man sowas einfach nicht in der Hand hat und man deswegen aber nicht an seinen Elternqualitäten zweifeln muss. Für den Elternteil, der so bevorzugt wird und der ansehen muss, dass der andere darunter leidet, ist die Situation übrigens auch alles andere als schön - es sei denn, was es sicherlich auch gibt, er fühlt sich dadurch in einer stärkeren Position als der andere Elternteil und genießt das, aber das ist dann ein Problem in der Beziehung zwischen den Eltern und nicht im Hinblick auf das Kind.
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