vomGlückgefunden
Hallo zusammen, ich bin momentan - naja, eigentlich schon seit ein paar Monaten - etwas neben der Spur, weiß nicht so recht weiter... oder vielleicht kann ich mich auch nur nicht entscheiden. Mir fehlt irgendwie ein Ziel, ein Plan... so die Art. Ich fang mal von vorne an: Ich bin alleinerziehend mit Grundschulkind, habe einen guten und sicheren Job mit allerdings sehr weitem Arbeitsweg. Erst im Herbst habe ich eine zusätzliche Qualifikation erworben. Der lange Arbeitsweg und die Tatsache, dass eine meiner Kolleginnen mittelfristig (genauen Zeitraum weiß ich nicht) kündigen wird stimmen mich nachdenklich hinsichtlich eines Jobwechsels, allerdings kann ich mich bisher nicht so richtig entscheiden. Jobangebote gibt's genug, mit meiner neuen Qualifikation könnte ich gut und gerne das Doppelte meines jetzigen Gehalts + etliche andere Vergünstigungen bekommen - allerdings verspricht dieser Job eher Langeweile und weniger fachlichen Anspruch als ich bisher gewohnt bin. Andere Jobs mit "Anspruch" gibt es, allerdings ist es da sehr unsicher, ob man da Rücksicht auf mein Alleinerziehendenproblem nimmt (ich brauch eben zu bestimmten, vielen, Zeiten eine Kinderbetreuung, ohne die es nicht geht). Bei meinem jetzigen AG ist ein gewisses Verständnis vorhanden, zumindest scheint man mittlerweile (war nicht immer so) erkannt zu haben, dass man mich braucht und nur zu für mich akzeptablen Bedingungen bekommt. Seit ca. 1,5 Jahren habe ich einen neuen Partner, auch alleinerziehend mit Kind. Mein Freund wohnt zwischen meinem Wohnort und Arbeitsort, so etwa in der Mitte. In der Anfangszeit unserer Partnerschaft, oder sagen wir mal eigentlich bis zum September 2013 war mein Kind ziemlich schwierig. Durch etliche Erziehungsfehler meinerseits gab es - ganz objektiv betrachtet!- großen Nachholebedarf diesbezüglich. Mein Kind war wirklich, wirklich schwierig... und mein Freund hat mich geduldigST unterstützt und stand an meiner Seite, trotz des wirklich kaum aushaltbaren Verhaltens meines Kindes (rückblickend erschrecke ich, wenn ich mir bestimmte Situationen ins Gedächtnis rufe; nie hätte ich gedacht, dass mir solche Fehler unterlaufen würden...). Ich habe sehr an mir gearbeitet, mein Kind unterstützt, und wir haben es zusammen (und da bin ich meinem Freund sehr sehr dankbar!) geschafft, dass mein Kind sich jetzt normal und altersentsprechend verhält. Bereits seit dem Frühsommer wurde es etwas besser, im Sommerurlaub noch mal schlimm, im September gab es auch nochmal ein fürchterliches Wochenende - aber seither ist mein Kind wie ausgewechselt (positive Rückmeldung von Schule und Freundeskreis), ICH in meinem Verhalten eben (endlich!) auch. (Anmerkung: mein Freund erwartet NICHT zu viel von meinem Kind, die Verhaltensweisen meines Kindes waren ganz objektiv nicht angemessen, ich habe es nur allein nicht geschafft, dem beizukommen.) Ich wohne mit meinem Kind zur Miete, und irgendwie bin ich jetzt mit beruflicher Neuqualifikation an einem Punkt der Leere angekommen. Ich weiß nicht, wo ich hinwill - oder besser, wo ich hinsoll. Zugegeben: am liebsten möchte ich gleich sofort und jetzt FAMILIE sein, gern auch noch Nachwuchs...... für meinen Freund ist ein Zusammenzug aufgrund der schwierigen ehemaligen Verhaltensweisen meines Kindes noch zu früh. Das kann ich total gut verstehen, es war wirklich wirklich überhaupt nicht leicht für ihn damit umzugehen und das auszuhalten. Sein Verhältnis zu meinem Kind ist gut, er bemüht sich, spielt mit ihm, und zeigt in seinem Tun, dass er mein Kind lieb hat. Er sorgt sich auch um ihn. Er braucht einfach Zeit. Wobei ich da ja nicht weiß, um welchen Zeitraum es sich handelt... (ich mein das nicht bös, ich hab wirklich Verständnis, aber es ist mir eben unklar) Mir wiederum fehlt gerade ein gewisser "Lebensplan". Ich weiß gerade nicht, was ich entscheiden soll oder wie es am besten wird. Dazu muss ich sagen, dass ich mich allgemein schwer tue damit Entscheidungen zu treffen, die Veränderungen hervorrufen und immer am liebsten alles ganz perfekt haben will. Und damit beißt sich die Katze in den Schwanz und ich weiß nicht ein und aus. Mich macht die Situation ziemlich unzufrieden. Mit ihm kann ich darüber - also über die wirklichen Gründe - so richtig nicht reden, weil ich sehr sicher bin, dass er sich sonst unter Druck gesetzt fühlen würde und ich das auf gar keinen Fall möchte! Am liebsten würde ich meinen Job behalten, aber momentan macht mich der lange Arbeitsweg verrückt und frisst einfach extrem viel Zeit. Wechsle ich jetzt den Job und suche was gleichwertiges in weniger großer Entfernung, dann kanns auch der Reinfall sein - gerade, wenn dann keine Rücksicht auf mein Betreuungsproblem genommen wird. Es wäre wie der Kauf einer Katze im Sack - jetzt weiß ich zumindest woran ich bin... Oha, was bin ich schwierig! :-( Vielleicht spielt da auch etwas mit rein, dass in mir schon immer mehr der Kinderwunsch wächst und ich mit 37 langsam auch die Uhr ticken höre. Hinzu kommt, dass ich gern alles plane und plane und plane... und "mal abwarten was passiert" mich in Stress versetzt. Problem ist also, dass ich einen Plan bräuchte, der aber aktuell erstmal nicht zu bewerkstelligen ist, und ich darunter leide. Ständig grüble, dadurch sehr gestresst bin. Und irgendwie den Boden unter den Füßen verloren habe. Nun muss ich unbedingt mein inneres Gleichgewicht wieder finden und mal Entscheidungen treffen usw. Nur ich schaffs nicht. :-( Ich würde mich also sehr freuen, wenn ihr mir zahlreich Ideen, Anregungen und gern auch Kopfzurechtrücker schickt! Ich weiß doch eigentlich auch, dass ich mehr habe als andere: guter Job, der mir Spaß macht, ein gesundes Kind, dass endlich ausgeglichen ist und keine Benimmsorgen mehr hat und einen liebe- und verständnisvollen Partner mit ebenso liebem Kind, das ich sehr ins Herz geschlossen habe... Vielleicht ist das ja auch sowas wie eine Midlife- Crisis... endlich auch Familie haben wollen, so wie andere auch... Danke euch fürs lange Lesen und schon vorab für eure Antworten. Liebe Grüße!
Falls sich das wie ein Luxusproblem liest: Vielleicht ist es ja eins, ich weiß ja auch, dass es anderen wirklich schlecht geht und sie ganz andere Sorgen haben. Aber ICH leide darunter... mache mir ständig Gedanken, was nun wie wird oder werden könnte... und ob.... und überhaupt.... Bin unausgeglichen und manchmal auch traurig, usw. Es macht mich wahnsinnig! Mein Freund merkt das natürlich auch, denkt aber, dass das Problem ausschließlich die berufliche Situation betrifft.
Hmmmmm, mir fiel beim Lesen des Textes gleich der Begriff "Wechseljahre" ein. Das mein ich nicht biologisch, sondern eher psychisch. Du scheinst ja wirklich sehr neben Dir zu stehen, Dich nicht richtig zu finden, nicht geerdet zu sein. Der Job ist da glaub ich gar nicht so das Problemthema, sondern eher, das Du zur Zeit nicht weißt, wie Du, so langsam in der Lebensmitte angekommen, den weiteren Lebensweg bestreiten sollst. Du hast jetzt eine problematische Situation, die Dich von den anderen wichtigen Fragen abgelenkt hatte, bearbeitet (die Sache mit deinem Kind). Nun geht es daran, herauszufinden, was DU (!!!) willst. Könnte eine Mutter-Kind-Kur für Dich eine Option sein? Wie wäre es mit eine Woche Bildungsurlaub mit einer "Selbstfindungsgruppe" auf Sylt? Selbstfindung liest und hört sich komisch an, so ein bisschen abgehoben, aber wenn es viel Wirren und Irren im Leben gibt, dann hat man das Recht, sich Wiederfinden zu dürfen. In meinem Leben gibt es immer wieder "Brückenjahre", Jahre, die zwischen Entwicklungen in mir selbst liegen. Vielleicht ist das jetzt für Dich auch eine Brückenzeit und vielleicht ist es an der Zeit, diese Brücken zu sich selbst zu finden ;-) Ein Luxusproblem ist es nicht, sondern ich denke, das macht jede mal mehr mal weniger deutlich und oft durch. Es ist das, was das Leben uns gibt und Du kannst es für Dich nutzen und annehmen ;-) Alles Gute
ist das Gehalt jetzt sehr gut ausreichend und der Job sicher und unbefristet? Dann würde ich überlegen näher ran zu ziehen wenn möglich. Möchte denn Freund auch noch ein Kind? Dann wäre es irgendwie blöd du fängst irgendwo neu befristet an und dann kommt "eure Zeit" Schwierig finde ich. Würdet ihr bei Zusammenzug zu ihm ziehen oder müsstet ihr neu suchen?
Gehalt ist gut, Job unbefristet und ich habe reichlich Jobangebote ohne mich überhaupt zu bewerben. Aber eben hauptsächlich fachlich nicht gerade anspruchsvolle, wenngleich dennoch gut (besser!) bezahlte. Umziehen ginge wegen gemeinsamen Sorgerecht und schwierigem Kindesvater nur _ein Mal_, das ist eben auch ein Problem. Mit einem Mal meine ich ein Mal Orts- und Schulwechsel fürs Kind. Zudem fiele bei einem Wegzug von hier die Betreuung durch meine Familie weg, die ich als Alleinerziehende für mein Kind dringend brauche, um meiner Arbeit nachgehen zu können. Mein Freund kann sich auch vorstellen, noch ein gemeinsames Kind zu bekommen. Ach, alles viel zu kompliziert!:-(
Du hast genau erfasst, was mein Problem ist. Ich weiß nur nicht, WIE ich herausfinden soll, was ich will. Ich weiß ja eigentlich ziemlich genau, was ich will (Familie, akzeptabler Arbeitsweg und am besten alles zusammen und jetzt sofort), nur geht das gerade erstmal nicht. Und ich fühl mich ein bißchen wie ein trotziges Kind, dass sich mit "ich will aber" auf den Boden wirft und nicht von Alternativen zu überzeugen ist. Ich hätte ehrlich gesagt ein bißchen Sorge, dass es mir nach so einer Woche Selbstfindung allein noch schlechter geht.
dann würde ich wohl in der Situation verharren. Wie lange arbeitest du denn schon da und wie weit ist der Weg?
80 km eine Strecke und ich arbeite schon viele Jahre da.
das fährst du 5 Tage die Woche bei VZ? Wow das wäre auch nicht meins aber wem Auto fahren nichts ausmacht und gerade in so einer "Wartehaltung" würde ich noch etwas dran hängen
kopfstreichler? ein: geniesse doch aktuell einfach mal alles was ist und plane nicht. was, wenn du planst.. .was wenn ihr zusammenzieht, und es scheppert dann wieder, das kind deines partners und dein sohn müssen dann auch erst mal ihre rangkämpfe führen, territorium abstecken, in DER situation dann womöglich noch ein neugeborenes dazu? warum hast du andererseits so viel verständnis f deinen partner, dass er sich geradezu erst mal erholen muß von dem "zurechrücken" deines sohnes - ps, die pubertät ist nur noch drei jahre oder so um die ecke... leichter wirds nicht. du wartest auf einen impuls von außen - der wird nicht kommen. der aktuelle arbeitsweg wäre für mich absolut unakzeptabel und die neuen qualifikationen würde ich daher nutzen, jobwechsel, vor ort, möglichst bald. das dann erst mmal setzen lassen, dann sinkt auch der fremdbetreuungsbedarf und der umgang mit dir und deinem kind wird vllt noch harmonischer. was sagt dein partner dazu, würde er überhaupt generell ein zusammen leben erwägen? habt ihr schon mal konkret darüber gesprochen? was wäre deine prio eins... baby? job? zusammenziehen? eins festlegen, und dann zeit für die klassische pro/contra liste. oder lass dich von fredda in sachen orakeln beraten, hihi... aber was red ich theoretisch vermeintlich klug daher... wäre ich in deiner situation, würde ich wahrscheinlich zusammenziehen, job wechseln und schwangerwerden - alles auf einmal... herrje...
"gut und gerne das Doppelte Deines jetzigen Gehalts + etliche andere Vergünstigungen bekommen"? Und man würde Rücksicht auf Deine Bedürfnisse nehmen und Familie steht hier auch zur Verfügung? Kannst Du Dir in dem Job nicht neue Herausforderungen suchen, wenn Dir danach ist? Oder hast eben Kapazitäten frei für das Privatleben? Kommt es in Frage, dass Dein Freund irgendwann zu Dir zieht bzw. Ihr da eine Wohnung sucht?
Für mich liest sich das so, daß Du versuchst, es allen recht zu machen, Du nimmst alle "Schuld" auf Dich, v. a. bezüglich der Erziehungsschwierigkeiten ist das eine sehr noble, seltene Einstellung und in vielen Fällen die richtige Perspektive. Ich denke aber, daß Du diese Perspektive übertreibst. Du fährst 80 km eine Strecke und läßt Dich mit der Hälfte dessen abspeisen, was Du verdienen könntest. Du triefst vor Verständnis, weil Du den neuen Partner nicht verlieren willst, aber Du schenkst ihm auch nicht reinen Wein ein. Und Du bist nicht bereit, auch nur ein Fitzelchen Risiko einzugehen, weil Du dann gleich wieder irgendwas verlieren könntest. Deshalb bist Du ein Segel im Wind, das von den Verhältnissen mal hierhin und mal dorthin gepustet wird. Du hast keinen Anker und keinen Standpunkt. Aus meiner Sicht ist das der Kern Deines Problems, und das macht Dich für die anderen Beteiligten problematisch, obwohl Du es allen recht machen willst. Man kann es auch daran sehen, daß Du den Kommentaren auf Deine Anfrage sofort 100 % zustimmst. Auf der anderen Seite bist Du aber sehr reflektiert und in der Lage, eine Situation ohne Scheuklappen und "Schere im Kopf" zu analysieren. Darin liegt die Lösung. Man muß kein skrupelloser Egoist sein, wenn man seine Ziele und Bedürfnisse nach außen bringt und seinen Standort bestimmt: Hier bin ich, dort will ich hin. Mal sehen, wieviel sich davon zusammen mit den Bedürfnissen und Zielen der anderen Personen erreichen läßt. Links, rechts. Oben, unten. Gut, schlecht. Aber Du hast Dich durch das Zaudern völlig blockiert. Mach Dir Listen mit Wünschen und Zielen, besprich sie mit Deinem Freund und Deinem Kind, sprecht auch über deren Vorstellungen. Plant gemeinsam, nehmt Eure Zukunft in die Hand. Viel Glück!
Ich kann dich auch nicht wirklich verstehen. Jeden Tag 160km, das kostet unendlich viel Zeit, die du mit Betreuung überbrücken musst. Eine Stelle vor Ort spart dir doch fast 3 Stunden am Tag, die du für dein Kind da sein kannst. Gerade wenn es etwas schwierig ist, wäre das doch gut verbrachte Zeit. Und dafür mehr Geld? Was besseres kann dir doch gar nicht passieren. Und wenn es nicht passt, kannst du dir immer noch eine andere Stelle suchen, du hast ja geschrieben, dass es einige für dich gibt. Und gerade wenn du privat kopfmässig angespannt bist, ist reine Routinearbeit auch nicht zu verachten, anspruchsvollere Arbeit kannst du dir zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn du mit deiner Familienplanung fertig bist.
Und lass der Situation doch mal ein Jahr Zeit, dein Kind läuft gerade in der Bahn und es wird harmonischer, ein Zusammenzug und neues Kind würde wahrscheinlich die alten Verhaltensweisen wieder hochholen. Du kannst auch mit 38 noch ein Kind bekommen.
Hoffentlich findest du bald eine Lösung für dich mit der du wieder zufrieden bist. Aber falls es dich tröstet, ich habe meine ``Lebenskrisen`` auch immer mit 7 und irgendwas. Erstmals mit 27 und später nochmal mit 47. Bin jetzt 48 und alles wieder in Butter
Gruss Sabine
du wolltest doch auch zurechtrücker.... mein rat, zieh näher zum job, aber laß diese getrenntlebsituation bestehen! wenn dein freund irgendwas ändern will, wird er auf dich zukommen, aber plane deinen alltag wie gehabt. mit alltag meine ich den job und die fahrzeit. ob dein freund grundsätzlich noch ein kind haben will, das kannst du ja mal in einer intimen stunde rausfinden. man kann auch in getrennten wohnungen glücklich sein. kurz und knapp.
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