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Verbot soziale Medien für Jugendliche in Australien

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Verbot soziale Medien für Jugendliche in Australien

Silvia3

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Soziale Medien, richtig eingesetzt, sind eine Bereicherung und ein netter Zeitvertreib. Aber leider richten sie auch eine Menge Schaden an, insbesondere in der jungen Generation. Australien hat nun die Nutzung einiger SM für Jugendliche unter 16 Jahren verboten, d. h. Jugendlich unter 16 Jahre dürfen dort keine Accounts für die gängigen Plattformen wie Insta, TikTok, Snapchat usw. haben. Wie leicht oder schwer sich das Verbot umgehen lässt, sei mal dahingestellt, aber es ist ein klares Signal und stärkt Eltern, die den Medienkonsum ihrer Kinder einschränken wollen, den Rücken. Ich finde es grundsätzlich gut, da ich meine, dass viele schulische (und gesellschaftliche) Probleme auf SM zurückzuführen sind.  Hier ein frei zugänglicher Artikel zu dem Thema: https://deutsches-schulportal.de/schule-im-umfeld/social-media-gesetz-australien-umfrage-sollten-soziale-medien-fuer-kinder-unter-16-auch-in-deutschland-verboten-sein/


Caot

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

".....und stärkt Eltern, die den Medienkonsum ihrer Kinder einschränken wollen, den Rücken..." Nun, ich erinnere mich, dass ich mir wie eine "Kindsmörderin" vorkam, weil ich ständig mit Verboten gegen meine Kinder ankämpfen musste. Auch hier sind und waren bestimmte Accounts erst ab einem Alter xy und trotzdem interessierte es, vor allem viele Eltern nicht. Da hatten die Kinder bereits in der Grundschule Zugang zu dem eigentlich altersbedingten nicht Erlaubten. Und ich als Mutter kämpfte tagtäglich mit meinen Kindern um die Hoheit dessen was sie durften und was eben nicht. Wie bitte will Australien DAS einschränken? Ignorante Eltern die dann für ihr Kind den Account anlegen? Ich wäre tatsächlich für eine Stärkung des Rückens von Eltern die sich an Gebote halten. Und doch wage ich zu bezweifeln, dass das mit diesem Verbot gelingt.    Ich wäre für mehr Aufklärung. 


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Caot

Wir haben diesen Kampf auch gekämpft. Bei uns mussten die Töchter bis ca. 16 Jahre unter der Woche das Handy ab 22 Uhr abgeben, sie durften es über Nacht nicht in ihrem Zimmer haben. Ich hatte das schon ganz vergessen, aber meine Große hat mich jetzt Mal daran erinnert, was für eine schrecklich strenge Mutter ich war. Rückwirkend fand sie es allerdings zumindest verständlich. Ich bin der Meinung, dass wenn es ein offizielles Verbot gibt, strengere Eltern es leichter haben, Verbote gegenüber den Kindern argumentativ zu vertreten, in etwa "genauso wenig, wie ich über rote Ampeln fahre oder Ladendiebstahl begehe, setze ich mich auch nicht über ein Tiktok-Verbot unter 16 Jahren hinweg". Dass es natürlich Eltern gibt, denen das sch...egal ist und die ihren Kindern trotzdem ein Konto erlauben/anlegen (möglichst noch mit dem Argument, der Regierung eins auswischen zu wollen), kann man nicht verhindern. Wenn ich es allerdings richtig verstehe, müssen die Plattformen sicherstellen, dass die Kinder nichts posten, d. h. die typischen Inhalte für diese Zielgruppe dürften stark reduziert werden. Ich finde es ein sehr interessantes Experiement und bin gespannt, wie es ausgeht.


Monstera

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Während sich hierzulande die Jugend täglich stundenlang ihre Hirne mit TikTok und Insta frittiert, können die Teenager in Australien wieder normal aufwachsen und haben dann als Erwachsene eine Aufmerksamkeitsspanne von mehr als 30 Sekunden. Das ist doch mal was. Was ich jedoch viel beeindruckender finde, ist der Mut und die Handlungsfähigkeit der australischen Regierung, überhaupt solche Entscheidungen zu treffen.


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Monstera

Ich bin noch nicht davon überzeugt, dass das wirklich klappt, aber schauen wir mal. Was den Mut der Regierung in Australien angeht, müsste man mal prüfen, ob das auch eine dürre Koalition ist oder ob der Premier dort fester im Sattel sitzt als Merz. Dann kann man natürlich auch mutigere Entscheidungen treffen.


Nurmalsoeben

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Hier wird das Thema sowieso auf EU-Ebene entschieden werden, von der Leyen befürwortet das ja. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die rechtskonservativ-libertäre Clique um Friedrich Merz dafür und auch bereit wären, die Tech-Bros in den USA vor den Kopf zu stoßen, mit denen sie ja enge Kontakte pflegen. Für die Plattformbetreiber ist so ein Gesetz mit hohen Strafen verbunden. Bisher habe ich Vorstöße in die Richtung nur von progressiven Unionsleuten wie Günther und Prien gehört. Söder spricht sich z. B. dagegen aus.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Ich find's auch ganz gut. Ob´s durchsetzbar ist, sei dahin gestellt. Zumindest ist damit ein Zeichen gesetzt, dass man sich auch analog mit etwas oder jemandem beschäftigen kann.


Caot

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

".....dass man sich auch analog mit etwas oder jemandem beschäftigen kann." Nur, so funktioniert es leider nicht. Es liegt leider nicht an den Kindern, sondern an den Vorbildern. Wenn die nicht existieren und etwas einfordern, sondern selbst negatives Beispiel sind, hilft kein Verbot. 


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Caot

Klar müsste das die direkte Umgebung einfordern und durchsetzen. Aber vielleicht hilft es schon ein wenig, wenn man wenigstens weiß, dass etwas illegal (zumindest bis zu einem gewissen Alter) ist. Wenigstens die Schulen und Horte werden sich daran halten müssen.  Aber die Büchse der Pandora ist offen, keine Frage. Und die geht auch nicht mehr zu, egal mit welchem Gesetz.