Elternforum Aktuell

Wo wir beim Thema Sprache und Umgangssprache sind...

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Kaiserschmarrn

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... muss ich mich mal an das Thema "Mir rollt es die Zehennägel hoch, wenn..." dran hängen Meine Schwiegereltern, 71 und 72, ländlicher Raum, sagen beide "Ich muss mal nach dem Doktor". Da schaudert es mich regelmäßig. Oder auch "Roll mal den Ball nach dem Opa" und "Setz dich bei mich bei". "Stell es bei die Tür". "Das ist Opa sein Auto". Da muss ich mich immer so zusammenreißen, nichts zu sagen. Ich wiederhole den Satz dann meist in abgewandelter, korrekter Form an unseren 3jährigen gewandt, da ich wirklich nicht möchte, dass er das als normal empfindet. Bei meiner Schwiegermutter verstehe ich es nicht, da sie sehr viel liest. Aber sie sagt auch mit Vorliebe "was tust du denn frühstücken?", "Tust du das Essen?" usw. Und sie schreibt auch so. Wenn sie uns eine Notiz im Treppenhaus hinlegt, falls sie wegfahren und wir nicht da sind, steht da tatsächlich "Wir sind nach dem Hermann gefahren". Ich bin da leider sehr empfindlich. Ich habe da einen "inneren Monk", wie man so schön sagt, der da regelmäßig innerlich Amok läuft Aber auch eine Kollegin bringt meinen Monk und mich regelmäßig zur Verzweiflung. "Ich geh dann mal bei Rossmann" oder "Die Zahlung ist höher wie die letzte", "wenn mehr eingeht wie letztes Mal, dann..." Das musste ich mal schreiben, jetzt geht es mir wieder besser Außerdem stehen wir gerade im Stau. Euch ein schönes Wochenende und viele Grüße


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

ähnlich auch in unserer gegend. nur bin ich da beim ersten hören geschockt, dann weiß ich es und es lässt mich dann kalt. auch habe ich nie das bedürfniss andere zu berichtigen , vor allem wenn sie es scheinbar seit mehr als einem halben leben so sagen. und wenn es die grosseltern nicht dauerhaft beim nächtlichen kindesschlaf ins ohr flstern , musst du es auch für deinen sohn nicht verbessern , er wird es schon richtig lernen und dann unterscheiden können


Frida19

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Ja, so etwas ist einfach regional, generations- und dialektbedingt. Und in Einzelfällen hat es vielleicht zusätzlich etwas damit zu tun, ob Deutsch die Muttersprache ist. Ach ja, der Bildungsgrad könnte evtl. auch noch eine Rolle spielen. Das gab es schon immer und wird es immer geben. Ich bin da für leben und leben lassen. Gerade Kinder merken sehr schnell, das Menschen unterschiedlich sind und lernen dann doch überwiegend das, was in der Herkunftsfamilie üblich ist.


Phila83

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In großen Teilen möchte ich mich Frieda19 anschließen. Oft wird die Grammatik des Platt oder Dialekts auf das Hochdeutsche angewandt. Dann kommen Stilblüten der Art, wie du beschrieben hast, bei rum. Ich habe hörtechnisch damit meinen Frieden gemacht, würde meine Kinder aber immer genauso wie du es tust, korrigieren. Hier wird GsD relativ plattfreies Hochdeutsch gesprochen.


Sille74

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Antwort auf Beitrag von Phila83

Ich geh'mal von Ironie oder so etwas in der Art aus ...


Phila83

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Antwort auf Beitrag von Sille74

Natürlich


Maca

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Das hab ich ebend auch schon gedacht gehabt.


cymbeline

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.. Finde ich fast noch schlimmer. Damit es sich "richtiger" anhört wird aus dem "wie" dann gern ein "als" an der falschen Stelle : "So bald als möglich..."


cymbeline

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Fällt mir noch gerade ein. Das finde ich wirklich gruselig. "ich habe gesehen, damit er auf dem Sportplatz war" "sie hat gesagt, damit sie heute abend kommt" Ein Klassenkamerad hat meinen Sohn sogar mal falsch verbessert Warum sagt man das? Weiß das jemand? Ich hab es schon so oft an unterschiedlichen Orten gehört, damit es eigentlich kein Dialekt sein kann


Trini

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Antwort auf Beitrag von cymbeline

Das habe ich noch nie gehört. Klingt furchtbar. Trini


Caro2503

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Antwort auf Beitrag von cymbeline

Hatte ich mal nen Kollegen, so schlimm! Er schrieb das auch in offiziellen Mails fremdschämen!!!


Shanalou

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Das bei deinen Schwiegereltern ist wohl Dialekt bedingt. Das ist dann durchaus korrekt. Bei mir als dialektsprechende Person, rollen sich bei solchen Aussagen, wie von dir, die Zehennägel hoch. Einfach mal etwas mehr Toleranz wäre hier durchaus angebracht.


Kaiserschmarrn

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

Außer ihnen spricht hier keiner so und sie wohnen schon immer im selben Dorf. Und ich kenne auch sonst keinen, der "Was tust du frühstücken?" sagt Das hat absolut nichts mit Intoleranz zu tun, ich lasse sie ja gewähren. Selbstverständlich. Es ist ja mein persönliches Problem, wenn es mich triggert. Der Deutsch LK ist zwar etliche Lenze her, ich kriege ihn aber nicht raus aus mir


Kaiserschmarrn

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

Ergänzung: Das "bei xy gehen", wie bei meiner Kollegin, das ist tatsächlich regional bzw. eher dialektbedingt und ins Hochdeutsch transferiert. Richtigen nordhessischen Dialekt können hier leider nur noch die allerwenigsten.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Also, das mit dem "tun" sagte bei uns in Stuttgart sogar ein Professor - das tat sogar damals schon meinen Ohren weh - und nicht nur meinen, glaube ich.


Dots

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Ich bin in Nordhessen (nördlich von Kassel) aufgewachsen und kann mich gar nicht erinnern, dass da "bei XY gehen" gesagt wurde. Ich hätte das eher, wenn schon Regionalsprache, im Pott verortet, also in NRW. Wie geht denn richtiger nordhessischer Dialekt? Ich kann mich nur an einzelne Aussprachebesonderheiten wie "hoer" für "hoch" erinnern, und an diese generell etwas kehlige Aussprache...


Kaiserschmarrn

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Antwort auf Beitrag von Dots

@Dots Wir sind südlich von Kassel, eventuell liegt es daran. Allein schon der Name für ein kleines Küchenmesser variiert ja hier alle 15 Kilometer Und bei uns wird die "Ahle" geräuchert, bei euch luftgetrocknet Es gibt da tolle Poster mit nordhessischer Mundart. Oder auch den ehemaligen Metzer Pfarrer mit seiner Kolumne in der HNA (Friddochs Gemähre) "Wer schriewed, der bliewed" (Wer schreibt, der bleibt). "Es kimmed alszus annersder als wie man dengged" (Es kommt immer anders, als man denkt). "Man soll nie nid nie nid sprejen" (Sag niemals nie) usw. Ach, und google mal Dinner for one nordhessisch. Gibt's bei Youtube. Liebe Grüße


DK-Ursel

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Also NRW ist ja auch ein weiter Begriff. Im Pott bin ich niht aufgewachsn, aber "dicht dabei" Ich kenne das (bei XY gehen) auch nicht, schlimmstenfalls ging jemand "nach Karstadt"...


Annaleena

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

"Was tust du essen, frühstücken*. ist hier auch ganz verbreitet. Bei uns heißt es auch nicht "Omas Haus" sondern "der Oma ihr Haus". Ich sage auch "der Butter". Mich nerven hier die ganzen Zugezogenen, die wir aufgrund der guten Arbeitsmarktsituation haben, die meinen, sie wären intelligenter,weil sie ein vermeintlich besseres Deutsch sprechen und auf unsere Lebensart runter schauen.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Ich verstehe Dich sehr gut. Wir hatten in der Schule sehr strenge Lehrer, die weder Dialektausreißer noch falsche Redewendungen/Wörter zuließen (mir ist noch immer sehr bewußt, wie unsere Französischlehrerin zart errötete, als ihr an der Tafel irgendwann mal "datt" rausrutschte... oder als Zitat einer Deutschlehrerin: "Schmeißen``,das Wort gibt es nicht"). Wir haben wirklich gelernt, auf unsere ordentliche Sprache zu fokussieren. Und heute bin ich froh darüber, denn viel habe ich mir für meine jetzigen Tätigkeiten nicht erarbeiten müssen. Und dann tut es wirklich weh, wenn jemand falsches Deutsch redet, was ich komischerweise auch nur mit diesem inneren Aufschrei höre, wenn es ein Deutscher ist, der so redet - bei Ausländern geht das total an mir vorbei, nicht erst, seit ich selber einer bin. Da kann ich Dich übrigens auch beruhigen: Mein Mann spricht seh gut und dennoch fehlerhaft Deutsch, aber meine Kinder haben es dennoch von mir richtig gelernt und seine Fehler nicht übernommen; wenn, machen sie eigene... Die Liste der schmerzvollen Erfahrungen ist lang, daher nur 2: - daß "weil" einen Nebensatz einleitet, hört man in der mündlichen Sprache gar nicht mehr. Aber ich fand sogar in einem neueren Lehrbuch, daß man dies inzwischen so lehren und sagen dürfe - nur schreiben eben (noch?) nicht. - und manchmal glaube ich, daß es keinen Akkusativ mehr gibt - ich habe dazu schon vor vielen Jahren hier eine leicht ironische Anfrage an Sicks "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" gestellt, aber ich finde, das nimmt deutlich zu, auch schriftlich. Mich wundert das nicht, wenn ich (junge) Moderatoren, Nachrichtensprecher etc. höre, die die Endsilbe -en verschlucken (oder gar nicht erst kennen? Böse Unterstellung, ich weiß), die eben angehängt werden muß, wenn es ein Akk. mask. Sg. ist. Man hört es nicht mehr deutlich - also schreiben es viele nicht mehr. Und so stricken sie "ein Pullover", haben gerade "ein Braten" in den Ofen gestellt oder sich "ein Urlaub gebucht". Manchmal frage ich, wielange ich den Akk. überhaupt noch weitergeben soll an meine Deutschlerner. Ich finde durchaus, man sollte unterscheiden, inwieweit en Dialekt die Sprache beeinflußt, wobei ich dann auch finde, daß eni bayerischer Minister(präsident),der sich um Hochdeutsch bemüht, auch den Komparativ mit "als" da anwenden (können)sollte, wo er hingehört. Aber ich denke dann auch an einen Vortrag, den ich hier vor wenigen Jahren gehört habe. Da hat die (übrigens deutschstämmige ) Vorsitzende einer oder DER dänischen Sprachorganisisation "Denglisch" nicht so schlimm gefunden wie so mancher Fragesteller, wohl aber fand sie die vielen Grammatikfehler, Sprachfehler, die sich natürlich auch in der dänischen Sprache finden, bedenklich. Es ist eben nicht so tragisch, neue Wörter für neue Dinge zu (er)finden, so war es immer, auch wenn man sich fragen kann, wieso man "downloaden" statt "runterladen" oder "chillen" statt "ausruhen/abhängen" sagt.. Aber wenn sich dann Anglizismen wie "am Ende des Tages", "ich erinnere den Ausspruch", "Sinn machen" oder auch "bleiben Sie sicher!" einschleichen und damit deutsche Redewendungen "verneglischen" oder Grammatik gänzlich beiseite geschoben wird wie bei menien und anderen beispielen,d ie bereits genannt wurden, dann wird es eben schon ernster. Trotzdem allen einEN schönen Samstag - Ursel, DK


Kaiserschmarrn

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ja, mit dem Akkusativ sprichst du mir aus dem Herzen! Gruß nach DK, hej hej


EinTraumWirdWahr

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Privat stören mich solche Dinge nicht so sehr, allerdings reden hier die meisten in meinem Umfeld Hochdeutsch, da es unheimlich viele Zugezogene gibt. Dialekt sprechen nur wenige bzw. nicht so stark. Ein bisschen Dialekt hat ja auf jeden Fall auch Charme, aber ich verbiege mich auch nicht, um denjenigen zu verstehen. Im beruflichen Bereich bin ich froh, dass alle einigermaßen (!) Hochdeutsch oder Englisch reden, da wir ein internationaler Konzern mit Standorten überall in Deutschland und der Welt sind - da ist es hilfreich, wenn man nicht jedem Bayern oder Westfalen oder sonstigem Dialekt sprechenden Menschen erstmal die Übersetzung aus dem Kreuz leiern muss. Hat auch was mit Höflichkeit zu tun. Spreche ich mit meiner Familie, dann auch mit Dialekt, beruflich allerdings nicht. Ich wechsle aber eh zwischen Sprachen und auch Dialekten ohne Probleme. Viele Leute sind das aber nicht gewohnt, vor allem wenn sie älter sind oder zB immer nur in ihrer Heimatregion gelebt haben.


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Mich nervt eher der inflationäre Gebrauch von Füllwörtern oder "Modewörtern" Im Moment fallen "genau" und "tatsächlich" auf. Und immer noch "quasi". Würde ich da eine Strichliste führen, wäre die ziemlich schnell voll. Genau.


Maca

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Ich lieeeebe Füllwörter. In einem wissenschaftlichen Text haben sie nichts zu suchen. In der zwischenmenschlichen Kommunikation empfinde finde ich sie als notwendig. Ohne sie sind Vagheit und Unsicherheit kaum darstellbar und alles erscheint eindeutig. Das ist es aber selten.


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von Maca

Aber bitte abwechslungsreich


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Diese Füllwörter, Partikel, sind ja durchaus berechtigt, kommen auch in offiziellen Lehrbüchern vor wie sowieso auch in anderen Sprachen . Mir ist heute klar, wieso ich, aber auch eine österreichische . Freundin in Schweden u.a. aus dem deutschsprachigen Raum, sich sagen lassen mußten, doch auch mal netter mit unseren Kindern zu sprechen, wenn wir kurz was auf Deutsch sagten. Tja: „bring das schon mal zum Mülleimer “ klingt für unsere Ohren eher beiläufig und nicht als strikter Befehl, Dänen verstehen bestenfalls „bring zum mülleimer!“ und das entspricht so gar nicht ihrer Formulierungskunst, die sie letztendlich auch nur anwenden müssen, weil sie auch das Wörtchen „bitte“ nicht so haben wie wir. Wenn in frühen Sätzen im Lehrbuch „denn“ oder „aber“ als Füllwörter vorkommt, muss sehr gut erklärt werden, daß man diese kleinen Begriffe a) als Partikel jenseits ihrer Ursprungsbedeutung einsetzt und b)sue auch wegfallen können, ohne daß der Satz unverständlich oder im Sinn geändert wird. Aber das Füllwort macht den Satz eben freundlicher. Das muß man aber wissen, sonst bemerkt man es nicht und empfindet dt. Mütter als grob.Umgekehrt ergab mal eine Studie unter dt. Touristen, daß diese die dän. Mitarbeiter in der ferienhausvermittlung, im Touristenbüro als unfreundlich empfanden. Warum? Weil Dänen viel mit dem Körper sprechen, mit Mimik , und dt. Touristen diese nicht sehen, nicht verstehen und dazu wahrscheinlich auf eben diese Füllwörter warten. Aber i; der Tat müssen sie richtig, gerne sparsam und abwechslungsreich eingesetzt werden und das ist schwer zu lehren Am schlimmsten fällt mir dabei seit seiner großen TV-Präsenz Herr Lauterbach auf, der fast in jedem Satz 3x „also“ einschiebt. Inzwischen schalte ich ihn wirklich ab.


Tai

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Es ist nicht schön, wie intolerant und überlegen du dich aufführst. Viele grammatikalisch falsche Formulierungen sind einfach im jeweiligen Dialekt verankert und dadurch dort Normalität. Da kann man sich als nicht so Sprechender vielleicht wundern und es merkwürdig finden, aber man sollte es akzeptieren, wenn man es nicht gerade beim Korrekturlesen eines wichtigen Textes tatsächlich verbessern muss. Ich bin auch dialektgeprägt aufgewachsen und habe vermutlich viele Jahre im mündlichen Sprachgebrauch Falsches von mir gegeben, etwa „Ich bin älter wie du“ oder auch „Die wo gwinne welle“ (um mal eine Radio-Comedy zur WM mit Jogi Löw zu zitieren). Trotzdem war ich schriftlich früh in der Lage, es korrekt zu schreiben. Inzwischen habe ich in verschiedenen Gegenden gewohnt, und überall gab es regionale sprachliche Eigenheiten, die ich ungewohnt und falsch empfand. Zur Verzweiflung oder zum Amoklauf treibt mich das aber noch lange nicht. Im Gegenteil, witzigerweise gewöhnt man sich an manche gruselige Satzkombination und nimmt es ohne Stöhnen hin. Anfangs war ich fassungslos über den hier verbreiteten besitzanzeigenden Dativ („Wem ist die Schippe?“ „Mir ist die Schippe“), jetzt schmunzle ich nur noch. Meine Kinder haben das natürlich von Freunden und aus dem Kindergarten übernommen, und ich weiß nicht mal, ob sie das mündlich als junge Erwachsene jetzt immer noch sagen. Oder das „Geh bei die 7“ als Kommando auf dem Fußballplatz, falsch, aber hier üblich. Na und. Und eine aus Lübeck stammende Freundin bildet ein völlig falsches Perfekt, ich glaube, sie sagt, „ich bin eingekauft“. Da hilft doch nur, diese regionalen Sprachbesonderheiten mit Humor zu nehmen und den Leuten ihren Dialekt zu lassen, besonders der älteren Generation. Dialekte sind sowieso absolut am Aussterben, dabei bedeuten sie doch auch Heimatgefühl und Individualität. Also, ich rate dir dringend zu mehr Toleranz. Und dein Sohn wird trotz unkorrekt sprechender Großeltern sehr wohl in der Lage sein, sich perfekt auszudrücken.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Tai

Ich gebe Dir darin Recht, daß man Dialekten ihre Spracheigenheiten lassen muß. Das hat hier aber kaum jemand wirklich anders geschrieben, jedenfalls erinnere ich mich nicht daran. Wohl aber stört es einige, auch mich, wenn diese Dialekteigenheiten in das dt. Hochdeutsch übernommen werden und dann mit Dialekt entschuldigt werden. Ein Ausländer , der Deutsch lernt, kann und wird auch nicht dauernd die Grammatik und Wörter seiner Heimatsprache anwenden. Wie gesagt, wenn ein bayerischer Minister(präsident) Hochdeutsch spricht, erwarte ich schon, daß er auch diese Grammatik beherrscht…immerhin wurde sogar hier im Forum Frau Baerbocks Englisch kritisiert, das vermutlich nich5 nur besser als das vieler hier Schreibenden ist, sonder vor allem nun mal wirklich nicht ihre Muttersprache. Und da sollte jemand, aus einem Dialekt kommend, seine „andere“ Muttersprache nicht besser lernen können? Es ist auch kein Hochmut, sprachlich interessierter, engagierter und vielleicht auch wissender zu sein als andere. Ich gehe davon aus, daß die meisten derer es so machen wie ich: sie krümmen sich innerlich, sie zucken unsichtbar zusammen, aber sie verbessern ihr Gegenüber nicht ständig. Genauso wie andere über andere „Fehler“ wie wenig Lust , einen Blumen- oder Nutzgarten anzulegen, andere Erziehungsvorstellungen oder versch. Hobbies öffentlich beanstanden. Daß mir solche Sprachfehler wehtun, liegt tief in mir drin; so wurde ich in der Schule sozialisiert. Anderen tut es weh, wenn jemand anderes als man selber tut. Ist das überheblich? Darf man nicht mehr registrieren, wo ein Fehler ist? Oder darf man nur sor“chliche Fehler nicht mehr registrieren ? Wie willst Du eine solche Registrierung überhaupt verhindern? Tolerant und großzügig sein heißt eben, den Fehler oder das Andere zu erkennen und nicht ständig zu kritisieren. Ich lasse mir aber ungern absprechen , Falsches zu erkennen . Und hin und wieder gibt es so ein Posting, in dem mal auf das Falsche hingewiesen wird. Na und? Danach kann jeder selbst entscheiden, ob er weiter falsch redet oder nicht. Genauso wie jeder ja wie er selbst entscheiden kann, wie er lebt, wohnt, ißt, was sue luest oder welche Musik sie hört. Es gibt auch in Dtld (mind.) eine Institution, die sich mit der richtigen Sprache befaßt, sind deren Mitarbeiter auch hochmütig und anmaßend? Eine gemeinsame Muttersprache hat (wie ihre abweichenden Dialekte auch) nicht nur mit der Kultur eines Landes und ihrer Gesellschaft zu tun, sondern ist auch einigend und trögt zur Verständigung untereinander bei, sofern sich eben nicht jeder seine Sprache selber bastelt. Überheblich oder eher noch fast pharisäerhaft ist es doch, denen, die hier auf sorachliche Fehler hinweisen, Überheblichkeit vorzuwerfen. In letzter Zeit fühlst Du Dich öfter dazu berufen, kann meine Beobachtung diesbezüglich richtig sein? Tolerant sein ist m.E. viel mehr als Fehler öffentlich zu machen !


Maca

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Sozialisation wirkt sehr nachhaltig und aus der eigenen Prägung kommt man schwer heraus. Natürlich darf man bei sprachlichen Mängeln innerlich zusammenzucken. Aber wenn der (gefühlt) 100. Beitrag zum diesem Thema hier auftaucht und man schon wieder öffentlich kundtut, wie sehr einen Kommunikation im restringierten Code schmerzt, kommt der Verdacht auf, dass es nur um Selbstvergewisserung geht. Um Selbsterhöhung auf Kosten anderer. Und das darf man auch äußern.


Tai

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Du hast natürlich wie immer und bei allem die allein richtige Meinung.


Grisu!

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Vielleicht geht ja auch das Hochdeutsch in den Dialekt ein... - manche Leute unterscheiden zwischen Hochdeutsch, Umgangssprache, die Dialekt geprägt ist, aber auch von Nicht-Einheimischen verstanden wird, und Dialekt, den Nicht-Einheimische kaum verstehen.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Tai

Darauf hätte ich jetzt nie bestanden,aber wenn Du es so siehst, will ich Dir mal nicht schon wieder widersprechen


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Das ist doch völliger Blödsinn. Ich kenne so gut wie niemanden, der völlig korrektes Hochdeutsch spricht. Und sei es nur die Unfähigkeit ein korrektes „ä“ auszusprechen ( z.B. Kese statt Käse). Die meisten Menschen in Deutschland sprechen dialektgefärbt und damit auch korrekt für ihre Region. Dieses als falsch zu bezeichnen, ist schlichtweg arrogant. Ich bin schon des Öfteren in meinem Leben deshalb äußerst aggressiv angegangen worden und spreche sicher keinen breiten Dialekt.


Maca

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Dich triggert Umgangssprache so sehr, dass es dir schwerfällt, deine erwachsenen Schwiegereltern nicht stetig zu korrigieren? “Der Deutsch LK ist zwar etliche Lenze her, ich kriege ihn aber nicht raus aus mir raus“ Kompensation vielleicht? Die Cracks findet man ja eher in den naturwissenschaftlichen Profilen


Tai

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Antwort auf Beitrag von Maca

Sorry, aber der Deutsch-LK war zu allen Zeiten doch bis auf wenige Ausnahmen das Auffangbecken für diejenigen, die eigentlich nichts so recht interessierte oder die nichts besonders gut konnten. Ich wollte auch Deutsch-LK nehmen - natürlich aus Leidenschaft für Literatur -, aber bei uns kam gar keiner zustande. Kurz, also ob der Deutsch-LK einen qualifiziert, besonders perfekt und gekonnt mit der deutschen Sprache umzugehen, bezweifle ich sehr.


Tai

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Antwort auf Beitrag von Tai

Das ist an Kaiserschmarrn gerichtet, sorry, Maca.


rabe71

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Antwort auf Beitrag von Tai

Hallo, also ich bin da auch sehr empfindlich. Ich finde aber, das ist halt so ein Tick von mir und nicht das Problem der anderen. Aber mich stört es schon ziemlich… Wegen den Kindern würde ich mir keine Gedanken machen, erstens sprechen die spätestens im Teeniealter sowieso wie sie wollen. Und mehrsprachig aufwachsende Kinder wechseln problemlos hin und her. Eins meiner Kinder spricht Hochdeutsch, obwohl hier in der Region Dialekt gesprochen wird, den wir auch als Eltern (aber zumindest ich nicht soo sehr) sprechen. ???


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von Maca

Was muss passieren, dass man sich über einen lange zurück liegenden Lk definiert? Hier in der Region wird das schönste Hochdeutsch gesprochen, nebenbei aber auch noch Plattdeutsch. Ich liebe beides


Maca

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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

“Was muss passieren, dass man sich über einen lange zurück liegenden Lk definiert?“ Keine Ahnung, tu ich nicht.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von rabe71

Gebau… UND, wie ich oben schon schrieb, nehmen sie nicht unbedingt die fehlerhafte Sprache eines Elternteils an, Großeltern haben da ja meist mangels täglicher Dauerpräsenz noch weniger Einfluß.


Petra28

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Tochterkind hat den Deutsch-LK aus Leidenschaft gewählt und wurde auch extra bei der Abiturverleihung nochmal ausgezeichnet. Ich fand Mathe-LK viel einfacher, das kam meiner Faulheit entgegen…


Jayjay

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Antwort auf Beitrag von rabe71

Du bist in Sachen Sprache empfindlich und schreibst "wegen den Kindern"? Das müsste dir doch auch wehtun...


Tai

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Ich schrieb ja, dass es durchaus am Fach sehr Interessierte Deutsch-LK-ler gibt. (Aber eben sicher auch viele, die etwas wählen müssen, das schon irgendwie machbar ist. Im Mathe-LK wird man da weniger davon treffen.) Mein Mann gehörte da auch dazu, samt Abitur-Sonderpreis und voller Punktzahl. Trotzdem kenne ich mich in Orthographie und vor allem Interpunktion deutlich besser aus als er. Erst heute wurde mein Rat wieder erfragt.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Tai

Bei der heutigen Rechtschreibunsicherheit durch „Schreiben, wie man es hört“ bin ich mir da nicht so sicher…


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Jayjay

Und „zweitens“ fehlt auch…


Tai

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Ich verstehe den Zusammenhang nicht?


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Tai

Wenn man mit der Rechtschreibung mehr oder weniger auf Kriegsfuß steht, wählt man dann den Deutsch-LK? Wäre meinem anderen Kind im Traum nicht eingefallen…


Tai

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Da hast du natürlich recht. Wobei man als nicht übermäßig talentierter Schüler nicht unbedingt schlecht in Rechtschreibung sein muss. Außerdem habe ich den Eindruck, zumindest an Gymnasien in NRW wird korrektes Deutsch nicht überbewertet… Die Klausuren meines Sohnes im Deutsch-GK waren sehr rot am Rand, die Benotung aber doch noch befriedigend.


kuestenkind68

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Antwort auf Beitrag von Tai

Das hängt aber immer wider vom Bundesland ab und davon, was man sonst als LK wählen möchte... Bei uns in NRW muss man zB Mathe im Abi schreiben (allerdings würde auch der GK reichen) wenn man Sport LK wählt... Und manchmal gehen Kombis ja auch stundenplantechnisch nicht. So wollte ich zB Bio Englisch LK nehmen, aber das ging nicht, weil die gleichzeitig gewesen wären. So wurde es dann Englisch Deutsch und Bio als 3. Prüfungsfach... Aber der Deutschl LK war doof. Wir hatten einen doofen Lehrer, haben nur Bücher seziert (bis ins letzte analysiert), der Spaß an Literatur wurde einem da eher genommen (und meine Freundin im GK hat zB mehr Lektüre gelesen als wir, weil wir immer Monatalang an einem Buch rumseziert haben)... Meine Söhne hassen Deutsch, weil der Unterricht ihnen nicht liegt (leider hatten sie beide in der Mittelstufe schlechte Lehrerinnen die sehr Mädchen focussiert unterrichtet haben und die Jungs alle nicht mitgenommen haben) und so haben beide Mathe - Englisch gewählt.. Aber auch wenn sie keinen Deutsch LK gewählt haben, so können sich beide vernünftig artikulieren...


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Tai

Nochmal zum eigentlichen Thema: meine Tochter meinte, ihr Kurs sei mehrheitlich interessiert gewesen...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Bei manchen Sätzen wundere ich mich auch, aber ich lasse gewähren. Vor allem, wenn die Personen jenseits der 70 sind. Die einzige Aussage, die ich nicht mag: "Was tut ihr gerade machen?" Da erwische ich mich leider öfter dabei, wie ich in meinen nicht vorhandenen Bart reinflüstere: TUUT-TUUUUUUT und dabei an eine Eisenbahn denke. Und dieses "Kann ich Eis" Was Dialekte betrifft, gibt es hier auch etwas, was bei dir sicher Stresspusteln verursache. Wir sagen hier nämlich gerne: "Gib mir mal die grün" (bezogen auf: Die grüne Farbe) Sehr beliebt im Kunstunterricht. Unser Kunstlehrer hat da jedesmal berichtigt "Es heißt, gib mir DAS grün" Sorry, hörte sich für uns falsch an *lach* Deshalb sag ich ja, ich mache auch nicht alles richtig.


luna8

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Das ist vermutlich eh so ein Generations-/ Region Ding. Ich rede auch Frei Schnauze, kann aber auch Geschäftsbriefe schreiben. Deine Beispiele würden mich auch nerven, aber in der Region bin ich nicht unterwegs. Richtig mit den Kindern sprechen reicht aber meines Erachtens. Die kommen schon mit Dialekten und Hochdeutsch klar ;)


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

„bei‘n Bäcker“. Sie weiß auch nicht, wann man „als“ und wann man „wie „verwendet. Insgesamt bin ich in einer Gegend groß geworden, in der man starken Dialekt spricht. Stört mich alles nicht. Ich spreche und schreibe grammatikalisch korrektes Deutsch (kann aber auch Dialekt.)


ZoeSophia

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Ich bin ja Herkunftsbedingt sehr tolerant was die Sprache betrifft… Schweiz mit seinen 10000000 Dialekten…. Da gibt es nur wenig richtig oder falsch…. Wobei ich es dann aber schon ganz arg schlimm finde, wenn man in Deutschland deutsch spricht und dies grammatikalisch sehr schlecht…. Es klingt einfach soooo falsch! Nicht bezogen auf Dialekt, das gibts ja in DE auch, dass darf dann ja auch anders klingen… Ich finde, entweder „Hochdeutsch“ oder „Dialekt“ aber nichts mischen! Ich selber versuche ja auch, wenn ich dann Hochdeutsch sprechen oder schreiben muss, mir Mühe zu geben (auch, wenn es grammatikalisch nicht immer ganz korrekt ist…) Es gibt auch „Sachen“ wo ich Mühe habe es richtig zu schreiben/sagen, einfach weil wir auf schweizerdeutsch keinen wirklichen Unterschied machen! Wie/als ( wobei ich ja hier mal im RUB gelesen habe, dass wenn es „A“nders ist wird „A“ls benutz… das ist eine super Eselsbrücke für mich….) Oder das gleiche und das selbe…. Da denke ich immer an Kleider! „Ich habe das gleiche Kleid wie meine Freundin, wir können aber nicht das selbe tragen, weil ich 20cm grösser bin als sie“….. Bei uns ist das selbe das gleiche und das gleiche ist immer das gleiche… und auch bei wie und als … da benutze ich öfters wie als als! Im Dialekt…


Caro2503

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Nach dem Hermann? Oder doch vor dem Hermann? Aus welcher Ecke kommt ihr denn?


Kaiserschmarrn

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Antwort auf Beitrag von Caro2503

@Caro Nordhessen, zwischen Kassel und Marburg.


Kaiserschmarrn

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Ich möchte abschließend noch einmal betonen, dass ich nicht intolerant gegenüber falsch sprechenden Menschen bin. Wer meine Zeilen und auch die weiteren Antworten meinerseits gelesen und nicht nur überflogen hat - und nicht nur auf der emotionalen Ebene unterwegs ist, wird das auch bestätigen können. Wir standen vorhin zwei Stunden im Stau, ich las diese Beiträge hier und fühlte mich an gewisse Situationen erinnert. Und wozu, wenn nicht zum puren Gedankenaustausch, ist dieses Forum da? "Es ist nicht schön, wie intolerant und überlegen du dich aufführst" weise ich daher entschieden zurück. Wir leben mit den Schwiegereltern in einem Haus und das klappt sogar in der Regel gut, das hier ist also kein erhofftes Bashing oder ähnlich. Der Wohnsituation geschuldet, höre ich diese Dinge täglich und nein, es ist kein regionaler Dialekt. So redet hier keiner! Nur dieses "Ich geh mal bei..." höre ich hier öfter. Und nein, ich definiere mich nicht über das angebliche Auffangbecken Deutsch LK. Es gibt tatsächlich Menschen, die sich sehr gerne mit Sprache/n und Literatur auseinandersetzen. Das hat aber weder was mit meiner Selbstdefinition zu tun, noch ist es mein Lebensinhalt. Ich erwähnte es lediglich, um meine Neigung zum innerlichen Zusammenzucken bei gewissen Fehlern zu relativieren oder damit zu erklären. Kann man sich nicht sachlich mit einem Thema auseinandersetzen, ohne jemanden gleich niedermachen zu wollen? Anderen Intoleranz vorwerfen und sich selbst erhaben über die anderen stellen? Entschuldigung, aber da muss und darf ich herzlich lachen. In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes Wochenende und einen geruhsamen Abend. Gruß


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Naja aber es ist leider auch recht unsympathisch wenn man auf Fehlern anderer das Allgemeinwissen, die Regeln unserer Sprache und sonstiges wo man sicher ist ein grosses Wissen zu haben, betreffend rumreitet. Meine omi ist Baujahr 1932, die hatte in ihrer Jugend andere Sorgen als Literatur und Weltgeschichte zu inhalieren. Sie weiß vieles nicht was ich weiß, kann mir aber vom Leben erzählen, wovon ich oft profitieren kann. Meine Mom kann kein Englisch, gab es damals nicht in der Schule, und spricht vieles falsch aus....soll ich da dauernd genervt sein und mich erheben weil ich es besser weiß ?


Maca

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Dein Username fiel mir vorgestern zufällig im RuB schon sehr unangenehm auf. Da konntest du auf selbstgefällige Belehrungen nicht verzichten, ohne die Hintergründe zu kennen und eventuell vorhandenen Leidensdruck gnadenlos ignorierend. Warum macht man das, wenn nicht aus Gründen der Selbsterhöhung? Daraus ensteht nunmal ein Bild. Tolerant bist du mit Sicherheit nicht.


Maca

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

“Kann man sich nicht sachlich mit einem Thema auseinandersetzen, ohne jemanden gleich niedermachen zu wollen?“ Voll intolerant, wenn man nicht unkommentiert Unterschichtsbashing betreiben, genau! Dein Thema bietet sich ja auch ganz besonders gut für einen sachlichen Austausch an. Geradezu prädestiniert dafür!


Kaiserschmarrn

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Antwort auf Beitrag von Maca

Sorry, Maca, aber du könntest nicht falscher mit deinem Eindruck liegen. Da wir uns nicht persönlich kennen, ist mir das im Grunde egal und eigentlich muss ich mich auch nicht rechtfertigen. Ich reite nicht auf den Fehlern herum, ich habe sie hier mal erwähnt. Ich belehre nicht diejenigen, die diese sprachl. Fehler begehen, selbstverständlich schweige ich. Zu dem anderen Beitrag kann ich nur sagen, ich habe beruflich leider oft die Situation werdender Eltern, die sich u.a. vor der Schwangerschaft Gedanken gemacht haben, wie sie es finanziell schaffen, für ein Kind zu sorgen oder auch nicht emotional oder gesundheitlich sich selbst versorgen können. Das kann ich persönlich einfach nicht nachvollziehen. Man setzt doch nicht sehenden Auges ein Lebewesen in die Welt, wenn ich schon weiß, dass ich es nicht kann. Gut, das mag jeder anders sehen und ist nur meine persönliche Meinung. Trotzdem sehe ich es für die Kinder einfach nur als unfair an, so gedankenlos zu sein. Und ja, ich darf mir hier definitiv ein Urteil erlauben, meine beiden Elternteile waren alkoholabhängig. Zwar nicht bei meiner Geburt, aber ich hatte und habe bis heute mit den Auswirkungen bei meinen Eltern zu tun und musste schon früh teilweise einen Rollenwechsel hinnehmen und auf meine Mutter aufpassen, obwohl ich selbst noch keine 10 war. Von daher schreibe ich als Betroffene mit Wut im Bauch. Und abschließend: Unterschichtenbashing definiere ich eindeutig anders. Ich habe erstens niemanden als Unterschicht bezeichnet und zweitens habe ich auch nicht so etwas geschrieben wie "Ihr seid zu dumm" o. Ä. Wir werden offenbar keine Freunde mehr.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Mach dir nichts draus, Kaiserschmarrn. Du bist einfach nur in die „Maca Falle“ getappt.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Maca

sachlicher austausch ist bei dir ja in den besten händen ...räusper


ak

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Dann komm mal ins Sauerland. Da sprechen die Älteren vons Dorf oft so.... Tu mal bei mich bei.........Woll ?!


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Die Art zu sprechen, die deine Schwiegereltern pflegen, indiziert eine bestimmte Herkunft - dein Sohn sollte das nicht lernen-da hast du recht. Mir geht es ähnlich mit der Grammatik - ich hab aber gelernt den Mund zu halten… außer bei der Korrektur von Schriftstücken im Büro.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Einer Freundin wurde auch beigebracht, keine Dialekt-Formulierungen/-Ausdrücke zu verwenden. Sie hatte es phasenweise sehr schwer in der Klasse. Das als Anekdote. Ich verstehe die Abneigung gegenüber Dialekt wirklich nicht. Und ja, die beginnt nach meinem Empfinden auch schon bei solchen Beispielen (@Romanschreibende hier). Dialekt ist etwas Fließendes und in der Umgangssprache (!) darf sich das auch mit dem Hochdeutschen vermischen. Es geht ja in den genannten Beispielen um Alltagskonversationen, nicht um wissenschaftliche Essays. Trotzdem gibt's auch für mich Ausdrücke, die mich innerlich frösteln lassen, die ich aber akzeptiere und mich vor allem nicht herablassend werden lassen. Darunter "Einzigste", "die wo xy tun".


4_Monster

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Antwort auf Beitrag von Kaiserschmarrn

Wir sagen hier auch einige Dinge (NRW), bei denen sich meinem Ostdeutschen Kollegen die Zehennägel hochrollen, so sagen wir zum Beispiel ich gehe nach E Center, Aldi oder sagen Dinge wie mach ma dat Fenster los (öffne Mal das Fenster) und wenn ich Dinge wie Pippas)Pippas, Putz oder Putzen sage bekommt er regelmäßig die Männekes.