Elternforum Aktuell

Wie damit umgehen?

Wie damit umgehen?

Magster

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Hallo ihr Lieben! Ich hab hier bisher nicht gepostet, aber viel und gerne mitgelesen, daher dachte ich mir ich frage mal nach Meinungen... Folgende Situation: es geht um meine Eltern. Mein Vater ist damals am Anfang der Pandemie in Rente, meine Mutter seit Jahren krankgeschrieben. Demnach haben beide viel Zeit. Mein Vater war immer sehr skeptisch was die Regierung angeht, egal wer was gemacht hat. Bei meiner Mutter kam das erst über die Jahre durch ihn. Vorher hat sie sich nie dafür interessiert, ihre Beziehung war aber nicht mehr die Beste und ich nehme an meine Mutter hat so Anerkennung bei ihm gesucht. Jetzt sind die beiden für einige Wochen bei uns. Ich war im Frühjahr mal zu Besuch bei ihnen, aber da sie sich dort viel mit ihrem Enkel beschäftigt haben ist es mir vielleicht nicht so sehr aufgefallen, aber jetzt umso mehr - die beiden hängen jede freie Minute am Handy. Telegram, um genau zu sein. Als ich mal an meiner Mutter vorbei bin habe ich erst gesehen welches Ausmaß das schon bei ihnen hat, Zehntausende Nachrichten aus Hunderten Chats. Und alles "Querdenker" bzw. "Regimegegner". Sie reden nur noch darüber, oder das Wetter. Normale Gespräche sind fast unmöglich geworden. Mein Vater hält sich uns gegenüber damit zurück, aber meiner Mutter ist da sehr extrem. Es war eine ganz normale Frage, sie hat Bettwäsche meiner Schwiegermutter gefunden, die sie ihrem Sohn mal "geliehen" hat und eigentlich schon längst wieder zurück sollte. Ihre Antwort war "Bettwäsche geliehen? Naja, wenn es schon Flohmärkte für Medikamente gibt..." Egal welches Thema man versucht bei ihr anzuschneiden, sie lenkt es immer auf diese Schiene. Mein Mann und ich gehen da schon gar nicht drauf ein, egal wie oft sie versucht auf Konfrontation zu gehen. Aber es bleibt leider nicht nur bei uns, auch der Kleine kriegt das schon passiv ab. Disney? Nein, von Disney darf der Kleine nichts haben. Da ist ein Panda auf der Trinkflasche? Geht gar nicht. All so wirres Zeug auf das man nie kommen würde... Man merkt richtig wie sehr Telegram ihr Leben bestimmt und beeinträchtigt. Es macht das Zusammenleben um einiges schwerer. Ich weiß nicht wie und ob ich es ansprechen sollte... die beiden sind leider so festgefahren dass sie die Meinung anderer nicht respektieren oder akzeptieren. Meine Angst ist auch dass die Kinder es früher oder später richtig abbekommen. Ich hoffe ich ernte hier keine bösen Kommentare, mich würde nur interessieren wie ihr mit dieser Situation umgehen würdet. Ich will ihnen den Umgang mit den Kindern wirklich nicht verbieten wollen, das haben sie mit unseren Großeltern gemacht, verstanden haben mein Bruder und ich es nie. Alles Liebe euch, ich hoffe ihr hattet schöne Feiertage!


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Magster

Das ist in der Tat schwer. Seltsamerweise habe ich über so eine ähnliche Frage erst gestern nachgedacht, nicht aus persönlicher Betroffenheit sondern weil es durch ein YouTube-Video aufkam. da war eine Muslima, eine Konvertitin, die ganz verzweifelt war, weil sie Angst hatte, dass ihre Mutter in die Hölle kommt, denn die Mutter weiß ja jetzt vom Islam und konvertiert nicht. In ihrer Logik ist die Mutter deswegen verloren. Ersetze hier Religion durch die Verschwörungstheorien deiner Eltern und es passt. Was ich sagen will: deine Eltern sind ja überzeugt. Und sie wollen Euch etwas Gutes tun, indem sie Euch vor den dingen, die in ihren Augen böse sind, beschützen. Klar, objektiv betrachtet ist das Unsinn. Aber aus ihrer Sicht eben nicht. Und daher bringt sachliche Diskussion gar nichts, weil Fakten ja nicht helfen. DIE Lösung habe ich auch nicht. Aber ich habe auf die Schnelle das hier gefunden, es klingt zumindest plausibel und die Quelle ist seriös (musst Deinen eltern ja nicht sagen, wo Du Dich informiert hast ;-) ) https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/umgang-mit-desinformation/umgang-verschwoerungstheorien-1790886


Germanhijabi

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern steht so im Koran und der Islam ist eine anerkannte Weltreligion. Die Eltern der Fragestellerin haben ein politisches Problem, was man damit überhaupt nicht vergleichen kann.


Rote_Nelke

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Antwort auf Beitrag von Germanhijabi

Religion oder Politik sind letztlich Weltanschauungen, die man in diesem Kontext durchaus vergleichen kann. Es gibt auch "anerkannte" rechte Parteien das ist kein Gütesiegel für Richtigkeit.


Miamo

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Antwort auf Beitrag von Germanhijabi

Der Islam wird hoffentlich nie zu Deutschland gehören, liebe Hijab Trägerin.


Germanhijabi

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Antwort auf Beitrag von Miamo

Das gehört er schon, siehe fast jeder Kindergarten in Deutschland, der kein Schweinefleisch mehr anbietet oder fast jede städtische Schule, die keine Engel mehr bastelt. Vielleicht solltest du lieber in ein anderes Land auswandern, wenn dir das nicht passt!


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Germanhijabi

Du neigst dazu, andauernd unbelegte, pauschale Behauptungen aufzustellen, Wie neulich mit den Kitas, in denen Kinder weder Deutsch können. Auf Nachfrage kam nichts. Der Islam gehört zu Deutschland, warum auch nicht. Aber der erst, der von Dir kommt, ist erneut nur unbelegter Kram.


Miamo

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Antwort auf Beitrag von Germanhijabi

Danke für den Lacher. Und wegen stetiger Zunahme von Anhängern einer mittelalterlichen, rückwärts gewandten, Frauen verachtenden Ideologie, werde ich mein Heimatland ganz sicher nicht verlassen


Dots

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Antwort auf Beitrag von Magster

Ich finde das auch wahnsinnig schwierig. Ich habe an die Querdenker während der Pandemie vier Bekannte "verloren", bei denen alles zuerst harmlos anfing und irgendwann gar kein Austausch mehr möglich war, weil sie extrem missionierend, argwöhnisch gegenüber allem und auch teilweise bösartig/extrem unfreundlich wurden. Diese Kontakte habe ich vor ungefähr einem halben Jahr ganz gekappt. Aber so etwas ist in der eigenen Familie, bei den eigenen Eltern, ja nicht so ohne weiteres möglich und eine sehr einschneidende Entscheidung, nicht nur für euch, sondern auch für die Kinder. Gleichzeitig wird es meiner Erfahrung nach nichts bringen, über ihre Sichtweisen zu diskutieren, dabei kann man nur verlieren, auch auf der Sachebene. Deshalb halte ich es für richtig, dass ihr da abblockt und euch gar nicht auf Diskussionen einlasst. Wie alt sind denn eure Kinder? Alt genug, dass man mit ihnen darüber sprechen kann? Eine Ablehnung von Disney-Figuren oder Pandas an sich finde ich jetzt zwar aus Sicht eines Kindes "schrullig", aber noch nicht wirklich problematisch. Problematisch fände ich es aber, wenn deine Mutter anfängt, eure Kinder zu indoktrinieren und ihnen verdrehte Erklärungen liefert, weshalb man keine Disney-Produkte mehr kaufen darf. Weil das nicht nur verwirrend, sondern auch emotional belastend für eure Kinder ist. Ich lasse dir mal diesen Artikel da, der befasst sich mit dem Thema: https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2021/51500/verschwoerungstheoretiker-in-familie-und-freundeskreis


Magster

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Antwort auf Beitrag von Dots

Unser Kleiner ist 19 Monate, die Maus ist in fünf Tagen fällig. Mir ist es nur so aufgefallen als wir Sachen für sie holen wollten und die Hälfte aus diversen Gründen nicht gut war. Das waren zwei Beispiele die mir jetzt so auf die Schnelle eingefallen sind. Ganz extrem ist auch ihre Paranoia das jemand den Kleinen aus dem Kinderwagen mitnehmen könnte, das passiert ja so oft. Aus dem Kinderwagen den man gerade schiebt... deshalb sollte der Kleine immer zu meinem Vater gerichtet sitzen, damit er ihn auch immer im Blick hat. Natürlich habe ich etwas Angst vor den nächsten Jahren, da ja kaum Besserung in Sicht ist und ich mir recht sicher bin dass es die Kinder, sobald sie etwas älter sind, auch mitbekommen werden.


BoPsh

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bejubelt, als Mittel gegen unliebsamen Verwandte.


Liv20

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Hallo, Das ist wirklich schwierig! Bei mir ist es die "Stiefmutter" (eigentlich vom meinem Vater seit 15 Jahren getrennt, aber sie hat micb halt mich groß gezogen, so stehen wir noch im kontakt) Lang hab ich ihr widersprochen und versucht zu diskutieren. Aber du weißt es ja selbst, es macht keinen Sinn. Sie zu beten, diese Themen einfach sein zu lassen hat auch nicht geklappt. Sie selbst hat aber auch einige Freunde verloren, Familie nimmt Abstand etc... Seitdem klappt es eigentlich am besten wenn ich einfach sage "ist das nicht schön, dass wir beide noch unterschiedlicher Meinung sein dürfen und uns trotzdem noch gut verstehen können, das ist so selten geworden" Das klappt erstaunlich gut, damit lenk ich immer kurzzeitig das Thema "Spaltung der Gesellschaft" an, was aber nach dem 100.durchkauen für sie auch nicht mehr interessant genug ist, um es sehr weit zu vertiefen. Natürlich wohnt sie nicht wochenlang bei uns. Das macht es sicher leichter. Was ich auf keinen Fall (mehr) tun würde ist argumentieren oder diesen Themen sonst irgendwie Raum geben. Ich wünsch euch viel Kraft für die Zeit


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von Magster

Hier ist es keine extreme Meinung, nur Halsstarrigkeit. Mein Papa ist seit fast drei Jahren alleine und ich bemerke, wie extrem es seitdem geworden ist. Er war schon immer so, aber erträglich. Jetzt fehlt meine Mama, die einfach mal sagt, dass er auf dem Teppich bleiben soll. Ich versuche, so gut wie möglich um die schwierigen Themen drumherum zu kommen. Und nicht zu diskutieren. Für mich wäre Schluss, wenn missioniert wird. Egal ob bei mir oder den Kindern.


HeyDu!

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Ich bin grundsätzlich der direkte Typ, der auch nicht abwartet oder erst Wochen darüber grübelt. Als mir es auf einer Geburtstagsfeier einmal zu doof wurde, ist es aus mir heraus geplatzt und seitdem ist Ruhe. Allerdings handelte es sich "nur" um meine Onkel... nicht um die Eltern. Thema war auch da immer wieder Politik. Bevor Du das Gespräch suchst, denke am Besten darüber nach wo Deine Schmerzgrenzen liegen, wie kompromissbereit Du bist und wo Schluss ist. Ich würde fordern das Thema zu unterlassen. Wird sich daran nicht gehalten, wäre ich persönlich sogar bereit den Kontakt einzustellen. Die leibliche Mutter meines Mannes hatte es drauf immer die Kindheit ihres Sohnes in aller Farbenpracht zu beschreiben (Märchen). In Wahrheit gab es psychische und physische Gewalt, Kinderarbeit usw. Da sie sich an die gesteckten Grenzen nicht hielt und nicht über das Wetter sprach stellten wir u.a. deswegen den Kontakt vor Jahren ein. Ich fürchte viele Möglichkeiten hast Du nicht, tut mir leid... Im besten Fall bist Du und Deine Familie ihnen wichtiger als das Geschwurbel aber dies ist leider selten der Fall. Alles Gute und viel Kraft.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Magster

Meine Mutter ist Esoterikerin, meine Schwester eher auf dem Trip deiner Eltern. Ich habe die betreffenden Themen aus den Gesprächen ausgeblendet. Wenn es mir zu dumm wird, dann gehe ich. Es ist schwer auszuhalten, wenn du deine Eltern ernst nehmen willst. Ich habe das aufgegeben, damit lebe ich zufriedener. Die beiden spinnen m.E. und ich kann das nicht ändern. Bei meiner Tochter haben sich beide unabhängig von einander selbst disqualifiziert. Vielleicht beruhigt dich das? Die Kinder merken doch, wer bekehren will und wer sie leben lässt oder auch nicht.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Magster

ich finde es eigentlich recht interessant sich kontrovers auszutauschen wenn es auf augenhöhe und mit gegenseitigem respekt geschieht. ein cut ist dann wenn die eine die andere sicht belächelt, sich lustig macht oder agitierend einwirken will. ich kenne es seit kindertagen nicht anders dass politisch die meinungen innerhalb der familie stark auseinander gingen, man heiß diskutierte aber danach wieder einig sinnlose witze über nichtige dinge riß und gemeinsam darber lachte. ich denke dass der kern des problems bei euch der ist , dass jeder für sich denkt er hätte das alleinige wissen und recht bei allen belangen des aktuellen geschehens. ps der klügere gibt ja bekanntlich nach, nicht bezüglich der meinung sondern des verbalen austauschs


Miamo

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Antwort auf Beitrag von Magster

Vermutlich bist du deutlich jünger als ich. Ich bin noch in einer Generation aufgewachsen, in welcher politische und hitzige Diskussionen bei Feierlichkeiten normal waren und niemand anschließend den Kontakt zum anderen abbrach. Damals gab es jedoch auch nicht Wörter wie "Verschwörungstheoretiker" oder "Staatsfeind". Nervig fände ich, wenn jemand ständig sein Handy in der Hand hätte und mir zusätzlich auch noch ungefragt irgendwelche Ergüsse vorlesen würde. Und woher weißt du, dass das alles Telegram ist und Kanäle von Verschwörungsanhängern? Jedenfalls würde ich es erst mal mit Humor versuchen und gleichzeitig zu Verstehen geben, dass ihr an politischen Diskussionen und erst recht an Belehrungen nicht interessiert seid. Vielleicht verstehen und akzeptieren sie das irgendwann und tauschen sich dann lieber unter Gleichgesinnten aus :-)


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Miamo

vermutlich entstammen wir der gleichen generation


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Miamo

Wenn ich es richtig versandten habe, geht es nicht um konträre politische Ansichten. es geht um weltfremde Verschwörungstheorien mit böser Symbolik etc. pp. as ist für mich vergleichbar mit einer Sekte oder religionsartigem Veganismus. Solche fundamentalen Glaubenssätze, an denen keinerlei Zweifel zugelassen wird stören das familiäre Miteinander. Das ist dann kein Austausch sondern ein Überstülpen. Politische Diskussion ist was anderes. Und auch die würde ich beenden, wenn es in eine extreme Richtung geht.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

extreme richtung ist nun mal ein dehnbarer begriff. ich finde empörung über eine andere sichtweise schlimmer als die andere sichtweise an sich


Miamo

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Da hast du völlig recht.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Miamo

perspektivenwechsel ;)


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Miamo

Oder genug Erfahrung. speziell mein Vater hat eine grundsätzlich andere politische Ansicht gehabt als ich. Soweit, so gut. Aber je älter er wurde, desto radikaler wurde er in seinen Aussagen und desto ekelhafter hat er mit Menschen geredet, die nicht in sein Bild passten. da war eine Grenze. Ich habe ihm erklärt, dass ich nicht gewillt bin, meinen Kindern sowas zuzumuten (damals unter 10 und Kleinkind). Es gab genug andere Themen, wir haben uns auf friedliche Koexistenz geeinigt. Mein SV war vom selben Kaliber. Manchmal habe ich mich gewundert, dass es bei Treffen keine Gegendemos gab.


Miamo

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Dann wäre doch schön, wenn man sich gerade innerhalb der Familie einige könnte, politische Themen außen vorzulassen. Schließlich sollte einen viel mehr verbinden, als Politik.


Magster

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Die Empörung über eine andere Sichtweise, da sagst du was sehr passendes. Vielleicht ist es auch das was mich so daran stört, alleine wenn ich daran denke wie meine Eltern über Leute herziehen die freiwillig Maske tragen, dazu noch die FFP2... Es schränkt sie persönlich nicht ein, es tut ihnen nichts, aber sie regen sich darüber auf als wäre es ein Einschnitt in ihr Wohlbefinden zu diesem Zeitpunkt. Schwer zu erklären, schwerer nachzuvollziehen. Und recht sicher dass es sich um Telegram und besagte Chats handelt bin ich deshalb, da sie mir vor Monaten ab und an Links und Nachrichten weitergeleitet hat, die diese schöne Signatur tragen über die man direkt in diese Gruppen kommt. Es gibt einfach so viele Bereiche und ich habe das Gefühl es kommt jeden Tag ein neuer dazu. Aber ja, wenn man wenigstens etwas auf einer Ebene mit ihnen reden könnte, aber so...


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Magster

steh drüber und lass den anderen erwachsenen ihre sicht der dinge. ich denke eher wie deine eltern bin aber weit entfernt davon dies über andere überzeugungen zu stellen. wer maske tragen möchte soll das tun, tut wirklich keinem weh. aber wie gesagt keine meinung ist besser als eine andere, daher leben und leben lassen bei solchen themen und über andere sachen reden...traurig wenn es da keine gibt;)


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Miamo

Im Idealfall ist das so oder sollte es so sein. Aber im Idealfall sollte es einfach kein Thema geben, dass innerfamiliär entzweit. Das ist aber wirklich nur eine Idealvorstellung. Aber zum einen ist ja Politik auch etwas, was viele Menschen beschäftigt und betrifft, es ist ganz normal, das auch mit nahestehenden Menschen zu diskutieren. Aber eben auch im Sinne einer vernünftigen Diskussionskultur. Aber zum einen bin ich ohnehin der Ansicht, dass man sich nicht alles anhören oder gefallen lassen muss, weil es sich um Familie handelt. Und zum anderen gibt es ja auch Familie, die mir weniger nahe steht, als meine eigene oder meine Herkunftsfamilie. Da wird es schon schwieriger. Ach mit den gemeinsamen Themen. Und schlimm ist es auch, wenn einige wenige, in meinem Fall mein SV und seine Brüder, ständig dieselben Themen aufgreifen (Vertreibung, Flucht, die alte Heimat, der Umgang mit der deutschen Geschichte, zB). Niemand sonst hätte dieses Thema angeschnitten oder hat die teils untragbaren Ansichten geteilt.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Magster

Ich weiß genau, was Du meinst. Und das ist einfach total doof als Kind solcher Eltern. Also bitte nicht falsch verstehen, ich meine das nur bezogen auf die momentane Meinungsabdriftung, ansonsten kenne ich Deine Eltern nicht, die aber in jedem Fall mehr sind als ihre momentane Ansicht. es ist einfach schwer, ein Thema zu finden, dass dann nicht in die Richtung geht und nicht wieder zu endlosen Monologen führt. Und selbst, wenn ich mich gar nicht beteilige, ist es nervig, wenn jemand nur ein Thema kennt. Immer und immer wieder. Und wenn dass dann quasi den ganzen Alltag einnimmt..... Und besonders, wenn es die Menschen sind, die einem oft am nächsten sind und bei denen man oft Dinge toleriert, bei denen man andere stehen lassen würde. Es vergiftet einfach das Verhältnis und das nervt.


Miamo

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Vertreibungsverbrechen und Flucht sind aber einen Generationending mit unvorstellbar dagewesendenen Leid. Es gibt viele Bücher darüber, wie sich diese Themen noch auf die nächsten Generationen übertragen haben, grauenhaft. Dazu zähle ich mich ebenfalls. Finde es aber ein stückweit weg vom eigentlichen Thema, außer dass du von solchen Erzählungen vielleicht genervt bist


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Miamo

Nein, von den Erzählungen an sich bin ich gar nicht genervt. Im Gegenteil, es ist ja die Geschichte auch meiner Kinder. Wir haben ein Buch, gestaltet von meiner SM: "Oma, erzähl mal". Da hat sie erzählt, wie ihre Kindheit war, wo und wie sie aufgewachsen ist (Braunau in Tschechien), wie sie fliehen mussten und das gleiche von ihrem Mann, wie sie sich kennengelernt haben. Das finde ich unglaublich spannend, weil Geschichte lebendig wird. Und ja, Vertreibung war in weiten Teilen unfassbares Unrecht, natürlich, Erklärbar aber nicht zu entschuldigen. Daraus kann und darf man aber weder Antisemitismus noch Abneigung gegen Menschen ausländischer Herkunft, speziell Tschechien, ableiten. Und wenn man dann immer noch den Idealen der NSDAP nachhängt, hört es auf. Bei mir zumindest, beim erst der Familie auch. Niemand wollte darüber anhaltend reden.


Charlie+Lola

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Du findest es nicht schlimmer wenn jemand gegen andere Menschen hetzt und herzieht, sie für alles schuldig macht und ihnen Dummheit unterstellt und ihnen unterstellt das sie den Staat kaputt machen weil sie Schlafschafe sind als ihn darauf anzusprechen? Echt? Wo hatten wir das nochmal? Da würde ich aber gepflegt nochmal drüber nachdenken!


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Charlie+Lola

wenn also jemand dogmatisch und verbohrt hinter einer these klemmt muss ich einen streit provozieren? hilft am ende weder denjenigen gegen die es es geht noch mir. oder geht es um den erzieherischen auftrag im namen der moral ? wenn es darum geht konträre sichtweisen nicht mehr ohne unter die gürtellinie zu gehen diskutieren zu können, dann solte man diverse themen eben meiden oder in letzter instanz die person dazu. wenn du dich also verpflichtet fühlst andere erwachsene zu maßregeln ist das ok, ich brauche das nicht


mauspm

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Antwort auf Beitrag von mauspm

wenn verschiedene generationen diskutieren . erwachsen ist für mich dann derjenige der sich desen bewußt ist, verbal seine grenzen kennt und andere sichtweisen als solche annehmen kann ohne sie zu übernehmen


Wizard33

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Antwort auf Beitrag von mauspm

du solltest hier nix erklaeren empoehrt reagieren reicht aus


Miamo

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Das mit dem Buch "Oma, erzähl mal" finde ich wunderschön. Interssanterweise fand ich als Kind die Schilderungen meiner Oma über die Flucht aus Dresden und das einhergehende drumherum, wie z. B. Goldmünzen und Schmuck in das Futter der Pelzmäntel einzunähen, usw. immer interessant und aufregend, im Gegensatz zu den Erzählungen meines Vaters, damals kleiner Junge und vertrieben aus Pommern. Das war für mich sehr belastend, gerade wenn Alkohol im Spiel war. Später wetterte er dann noch über irgendwelche Kommunisten, die ich eh nicht kannte. NSDAP, etc. waren hier nie Thema. Stell ich mir aber auch schwierig vor.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Miamo

Mein SV war deutlich mehr als das. Aber dieser reaktionäre Mist war eben auch ein teil von ihm, das nahm wirklich bisweilen absurde Züge an. Aber letztlich war er immer unversöhnlich.


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von Magster

Ich bin Ü50 und muss mal widersprechen, was die ach so spannenden politischen Diskussionen „damals“ anging. Eine Diskussion ist etwas völlig anderes als der Vortrag eines Ideologen. Verschwörungstheoretiker sind an Diskussionen null interessiert, denn sie kennen die absolute Wahrheit ja bereits. Mein eigener Großvater war auch fanatisch (zu einem anderen Thema als heute natürlich), und daher weiß ich, eine „Diskussion“ mit solchen Menschen ist nicht möglich. Wer diese Erfahrung noch nicht gemacht hat, weiß das vermutlich nicht. Fanatiker und auch Verschwörungs-Theoretiker haben ein psychologisches Problem. Und dem kommt man als Laie durch Überzeugungsarbeit nicht bei. Konkret würde ich Dir zum einen raten, null auf die Reizthemen Deiner Eltern einzugehen. Ich würde leierkastenartig sagen: „Darüber möchte ich jetzt nicht sprechen.“ Fertig. Was die Kinder angeht: Kinder hören immer viel mehr auf die Eltern als auf die Großeltern. Wenn die Großeltern abstruse Dinge sagen oder tun, kannst Du Deinen Kindern sagen, Oma und Opa sind liebe Menschen. Aber nicht alles, was sie sagen, stimmt. Manches ist Unsinn. Meine Eltern haben das in Bezug auf meinen Großvater auch getan, und ich konnte mich immer sehr gut gegen ihn abgrenzen und habe auch schon früh verstanden, dass er da ein bisschen „spinnt“. Kinder sind nicht blöd, und wenn Eltern etwas logisch und gut erklären, verstehen sie das, denn sie haben gesunden Menschenverstand. Ich denke, Du musst Dich da nicht sorgen. Sollte es dennoch zu extrem werden, musst Du den Kontakt natürlich reduzieren. Und die Kinder nicht allein bei den Großeltern lassen, damit Du mitbekommst, was gesagt wird. Das wäre für mich aber nur das letzte Mittel. Und natürlich solltest Du das dann auch ankündigen, also sagen: „Wenn Ihr anfangt, mit den Kindern darüber zu reden, müssen wir leider den Kontakt reduzieren. Wir möchten das aber eigentlich nicht.“ LG


HeyDu!

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

Kann dem nur zustimmen. Ja, Politik war immer Thema auf Festen und Feiern, ich kann mich gut erinnern an meine Kindheit aber darum geht es doch der Fragestellerin gar nicht. Diese erlebt gerade etwas völlig anderes.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Ich kenne diese hitzigen Diskussion auch von zB. Vereinssitzungen, wenn es zum "gemütlichen Teil" übeging. Keine Sitzung ohne Streitereien. Am ende trank man dann aber doch wieder sein Bierchen zusammen und spielte Karten. Aber das was die AP meint, hat nix mit dieser Art "Politik-Diskussion" zu tun, es geht - wie du sagst - in eine andere Richtung. Leider wird das immer mehr :-(


Dots

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

Super, vielen Dank für diesen Beitrag. In meiner Erinnerung war das nämlich auch so. Natürlich hat man andere politische Ansichten, auch spinnerte, im Bekannten- oder Familienkreis toleriert, wenn jemand mal nur einen blöden Spruch rausgehauen hat oder man wusste, der Typ (in der Regel waren es ältere Männer) ist ein Altnazi oder ein Altlinker, den hat man reden lassen, "Ja, ja" gesagt oder gedacht und dann innerlich abgewunken und das Thema gewechselt. Ich finde es auch interessant, dass in dieser Diskussion gerade die Leute, die eine gewisse Affinität zu der von der AP geschilderten Szene haben, abwiegeln. Denn was ich bei meinen Bekannten, Menschen, die ich wirklich schätze, so erschreckend fand, waren eben nicht die "anderen Ansichten", die man hätte so stehen lassen können. Sondern die Omnipräsenz, die dieser Themenkreis plötzlich in ihrem Denken einnahm und die Unmöglichkeit, diesen Themenkreis überhaupt zu vermeiden und sich auf einer normalen Ebene miteinander auszutauschen, über belanglose Dinge. Weil immer wieder Verschwörungsgeraune in die Diskussion eingeflochten wurde. Das waren keine "anderen Ansichten", sondern das waren erkennbar formel- oder dogmenhafte, vorgefertigte Antworten, mit denen die eigenen psychologischen Erregungszustände (Angst, Verunsicherung, Kontrollverlust, Wut, Ohnmacht, Bedeutungsverlust) kompensiert wurden. Ich fand es nicht nur beängstigend, dabei zuzusehen, sondern das hatte auch etwas Soghaftes, Beklemmendes, Einengendes, in das irgendwann viel zu viel von meiner eigenen Energie floss. Die Strategien, die du vorschlägst, finde ich sehr gut, ich kann mir gut vorstellen, dass es so funktioniert.


Andreyqq84

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Antwort auf Beitrag von Magster

Hallo! Nur als Denkrichtung: vielleicht versuchst du nicht, mit deinen Eltern ihre fremdbestimmten Standpunkte zu diskutieren oder zu entkräften, sondern versuchst sie zu überzeugen (soweit es geht), dass ein übermäßiger Smartphone-Konsum nicht so sinnvoll ist? Also, an der Quelle ansetzen. LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Magster

Du hast mein Mitleid :-( Es ist überhaupt schon schwer, solche Personen im Umfeld zu haben, aber wenn es dann die eigenen Eltern sind, noch viel schwieriger. Ich habe einen Cousin, der ist gegen alles was mit Corona zu tun hat und AfD-Wähler. Beides wäre mir schnuppe, wenn er nicht dauernd versuchen würde, Leute auf seine Seite zu ziehen. Man konnte nicht mehr vernünftig mit ihm reden. Alles war Fake.. Er verbreitet Unwahrheiten, teilt Bildchen und gehört auch zu jenen Menschen, die gerne "einen kleinen Hit**er" wiederhaben wollen, der mal in Deutschland aufräumt. Ich persönlich finde auch nicht alles richtig, was momentan so läuft, aber dieses Gedankengut widert mich an und mit solchen leuten möchte ich nix mehr zu tun haben.


mauspm

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Beides wäre mir schnuppe, wenn er nicht dauernd versuchen würde, Leute auf seine Seite zu ziehen. genauso


Wizard33

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Antwort auf Beitrag von Magster

du weisst nicht, wie du das ansprechen sollst und must hier hilfe suchen? das erschuettert mich am meisten!


Milchkaffee14

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Antwort auf Beitrag von Wizard33

Folgende Antworten: Am besten, wir lassen diese Themen außen vor. Vor allem angesichts dieser wundervollen Torte. Gibst du mir noch ein Stück?