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Rassismus

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Seit ca. 1 Monat hab ich einen neuen Kollegen. Dunkelhäutig. Ich habe mit ihm nicht viel zu tun. Vor ein paar Tagen unterhielt ich mich mit einer Kollegin und bezeichnete ihn ganz arglos als Afrikaner. Meine Kollegin rastete fast aus über meinen angeblichen Rassismus. Der Mann wäre Deutscher mit Migrationshintergrund. Und ich soll mich bloß vorsehen. Ich wusste bis dahin nicht, dass Afrikaner ein Schimpfwort ist. Fand dabei nichts. Gestern kam ich Bach der Arbeit zufällig mit ihm ins Gespräch. Er erzählte mir von seinem Heimatland Nigeria. Wie sehr er das Land liebt und wie traurig er über die Unruhen ist. Er fliegt jedes Jahr mit seiner Familie zu den Großeltern, die dort leben. Nur zur Info, er kam nicht als Flüchtling. Die Eltern sind sehr wohlhabend. Arbeiten in einer großen Firma. Er empfindet Afrikaner keinesfalls als rassistisch. Er ist Afrikaner, sagt er und darauf ist er stolz. Und diesen ganze Gelaber, dass man sich auch bloß korrekt ausdrückt ist ihm unverständlich und peinlich. Würde ich nach Afrika gehen bliebe ich trotzdem Deutsche. Auch wenn ich lange dort lebe, sagt er. Was ich nun damit sagen will. Rassismus verurteile ich aufs Schärfste. Aber so ein Getue finden ich belastend. Und dieses Gedruckse wird immer schlimmer.


Himbeere90

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Ja. Kann dich gut verstehen! Ich finde es kommt immer auf die Intention des Sprechers an...Will er mit dem Wort Afrikaner den anderen abwerten?! Oder ist es halt nicht böse gemeint. Das geht mir bei vielen Worten so und ich benutze sie trotzdem, weil ich es eben nicht rassistisch meine. Was soll man denn Als Alternative sagen? Menschen deren Hautfarbe und Herkunft man nicht aussprechen darf?! :/ da empfindet auch jeder individuell...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Himbeere90

Wenn man sagt, Afrikaner ist rassistisch. Er ist Deutscher mit Migrationshintergrund. Dann sagt man damit, dass Deutscher etwas besseres ist. Das fände ich dann bedenklich. Bei uns arbeitet auch ein Amerikaner. Seit 30 Jahren in D. Der darf als Amerikaner bezeichnet werden. Hat noch nie jemand der Deutsche gesagt.


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Antwort auf Beitrag von Himbeere90

da rede mit denen die dich belehrt haben, das man Ihn nicht Afrikaner nennen soll, das du mit hm geredet hast , und er dies nicht schlimm findet. man darf auch nicht mehr Eskimo sagen das ist ein Schimpfwort man sagt Inuit


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Antwort auf Beitrag von Himbeere90

Wenn Afrikaner ein Schimpfwort ist. Dann automatisch auch Australier, Asiate, Europäer und Amerikaner. Versteh ich nicht. Das mit Eskimo wusste ich noch nicht. Kenne aber auch keinen. Mein Mann wurde vor einiger Zeit belehrt, dass man nicht mehr Asylant sagen darf. Vom Praktikant. Nun nennt er ihn nicht mehr Praktikant sondern Praktikumsdurchführender. Spaßig gemeint. Sorry, soviel Korrektheit ist anstrengend. Wir leben in Berlin, haben Bekannte anderer Nationalitäten. Sind oft in Neukölln. Sind anderen Kulturen gegenüber aufgeschlossen.


Gold-Locke

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Ich sehe es genau so wie die anderen. Es kommt doch auf die innere Einstellung und um den Umgang mit allen Menschen jeglicher Hautfabe an und nicht auf die Bezeichnungen. Klar gibt es auch eindeutig abwertende Begriffe, aber "Afrikaner" gehört doch nun wirklich nicht dazu. LG, Gold-Locke


stjerne

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Der Begriff "Eskimo" wurde früher von einem Wort abgeleitet, das "Rohfleischesser" bedeutete. Dies empfanden die Inuit als abwertend und wollten daher einen anderen Begriff. Allerdings galt diese Herleitung bereis zu meinen Studienzeiten als falsch. Wie es in der Forschung heute aussieht, weiß ich nicht.


Marianna81

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darauf allergisch, bzw. beleidigt reagieren, wenn wir einer bestimmten Nationalität zugeordnet werden. Ich bin Russin, du bist Deutsche, er ist Afrikaner, mein Vorgesetzter ist Engländer. Darf man das nicht mehr sagen?


Leena

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Dass "Afrikaner" eine Nationalität ist, wäre mir neu. :-) Vielleicht sollten wir (Du bist Russin, ich bin Deutsche) uns ja darauf einigen, dass wir Europäer sind und das einend empfinden, statt uns in Nationalitäten und vermutete Eigenheiten zu separieren...


Alia77

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Ich stimme zu, dass Afrikaner keine Nationalität ist. Kleinlich ist es trotzdem. Ok, wir sind Europäer. Das ist aber auch keine Nationalität. Manchmal muss man die halt angeben. Ich Bin Deutsche. Würde nie sagen, dass ich stolz drauf bin. Dann wäre ich eindeutig Nazi. Ich bin auch nicht stolz drauf. Bin halt in Deutschland geboren. Ist mir egal. Mein Mann ist übrigens Spanier und stolz drauf. Das ist nicht verwerflich.


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von Alia77

ist es wirklich so, dass man automatisch Nazi ist, wenn man stolz auf sein Land ist? Du schreibst, dein Mann ist stolz darauf, Spanier zu sein und dass das nicht verwerflich ist?? Ich würde übrigens auch nie sagen, dass ich stolz darauf bin, deutsch zu sein. Ich empfinde da eher Dankbarkeit.


wolfsfrau

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https://www.youtube.com/watch?v=MLpPLGotHcE Heinz Rudolf Kunze - Du wirst nie zuhause sein....


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Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Wofür genau? Versteh ich nicht. Die eigene Nationalität ist M. E. nichts worauf man stolz sein muss/kann oder wofür man dankbar sein muss. Man IST eben Deutsche oder Marokkaner in oder Irin oder Inderin. Aber Dank? Nö!


stjerne

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Also ich bin auch dankbar dafür, dass ich keinen Krieg erlebt habe, keinen Hunger, keine Diktatur, keine Naturkatastrophen usw. Wäre ich nicht in Deutschland aufgewachsen, wäre das vielleicht anders.


wolfsfrau

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wäre ich, wenn ich aus einem anderen Land kommen würde, in dem es keinen Krieg gibt.... Aber was ist der Unterschied, wenn ein Spanier stolz ist??


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Wenn er sich selber als Afrikaner bezeichnet, und darauf stolz ist, ist es schnurzegal was Deine Kollegin denkt. Sag ihr, was Fakt ist, und sie soll sich doch persönlich mit dem Mann auseinandersetzen. Frage sie doch mal, wie man den Amerikaner bezeichnen darf. Oder den Türken.


Gold-Locke

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Ich habe dazu gerade das hier im Netz gefunden, das meiste davon finde ich nachvollziehbar und gut, einige Sachen aber vielleicht auch schon leicht übertrieben: http://www.kompetent-mit-medien.de/Material/Verdammt_Lang/page3/page9/files/Rassismus_Sprache.pdf LG, Gold-Locke


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Ja, das war blöd von der Kollegin aber verschwende nicht so viel Kraft mit dem Ärger darüber. Stell es kurz klar, mach den Vergleich zu anderen Nationalitäten, frag, ob ihr "Nigerianer" lieber wäre, und gut ist. Und bitte leg es nicht auf alle um, die sich für Toleranz, Integration etc. einsetzen.


Tiffy_78

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Ich finde, du hast recht. Klar darf man Leute nicht abwerten, aber ich finds auch nicht schlimm, jemanden nach seinem Land zu benennen. Und warum sollte deutsch besser sein als afrikanisch? Afrika ist ein super schöner Kontinent. Ich finde, diejenigen, die sich ständig Gedanken machen um die korrekte Bezeichnung sind viel schlimmer, weil die Köpfe nicht frei sind. Blöd ist natürlich, wenn du jemanden mit dunkler Haut Afrikaner nennst, obwohl er keiner ist. Aber so war es doch nichts anderes als wenn du über jemand anderen, dessen Name dir nicht einfällt, sagst "die Frau mit den roten Locken" oder "der mit den stahlblauen Augen". Das sind alles irgendwie Bezeichnungen, wie man sich verständigt. Wie gesagt, rassistisch darf es natürlich nicht sein, aber das ist es meiner Ansicht nach so nicht.


Mitglied inaktiv

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Wie hättest Du einen weißen Menschen aus Afrika bezeichnet? Also, ich finde "Afrikaner" als keine Beleidigung. Warum auch?! Mich würde es aber trotzdem interessieren, ob man diese Bezeichnung nur für dunkelhäutige Menschen wählt oder für alle Menschen aus Afrika. Inzwischen gibt es ja genug Weiße, die in x-ter Generation in Afrika leben.


Tiffy_78

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Wir haben in der Verwandtschaft einen eingeheirateten Afrikaner. Er ist weiß, aber ich bezeichne ih. Trotzdem als Afrikaner, weil er eben daher kommt. Ich gehe mal davon aus, dass FS wusste, dass er aus Afrika kommt.


Strudelteigteilchen

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Ist der Mann denn Deutscher? Oder ist er Nigerianer? Oder hat er beide Staatsbürgerschaften? Für "Deutscher mit Migrationshintergrund" setze ich eigentlich die deutsche Staatsbürgerschaft voraus. Für "Afrikaner" wiederum die nigerianische. Es ist halt verwirrend und nicht immer offensichtlich. Meine Kinder sind Deutsche und werden gerne gefragt, wo sie herkommen, weil sie einen (sichtbaren) Migrationshintergrund haben. Ich finde nachvollziehbar, daß sie das doof finden. (Genauso wie die Frage, woher sie so gut Deutsch können.) Kann sein, daß Deine Kollegin an solche Fälle denkt und jetzt übers Ziel hinaus schießt. Aber im Hinblick darauf allen, die auf ihre Wortwahl diesbezüglich achten, "Gedruckse" vorzuwerfen ist ja auch wieder eine Form der Generalbeurteilung ganzer Gruppen. Wie wäre es denn damit, die Frau als wahlweise naiv, dumm oder überengagiert abzutun und dann ganz unaufgeregt seiner Wege zu gehen?


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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Welche Staatsbürgerschaft er hat weiß ich nicht. Er kam mit 12 Jahren her. Eltern beide aus Nigeria. Ich werfe keinem etwas vor. Aber wenn meine Kollegin meinem Chef sagen will, dass ich rassistisch bin, weil ich Afrikaner sage, hört das Verständnis für Korrektheit auf. Ich versteh deine Kinder einerseits. Ich habe eine Freundin mit indischen Wurzeln. Wenn sie aufgrund ihres Aussehens gefragt wurde woher sie kommt war ich aber immer etwas neidisch. Ich fand das so toll und interessant.


Strudelteigteilchen

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Es gibt genau zwei Möglichkeiten: 1. Deine Kollegin macht sich mit ihren Anschuldigungen nur selber lächerlich. 2. Euer Chef ist ein Depp. Scheinbar hältst Du nicht sehr viel vom Chef.....


Silvia3

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Ich hatte heute Vormittag so ein Erlebnis mit meiner jüngeren Tochter. In der Schule wird extrem auf political correctness geachtet, und ich habe mich erdreistet über eine Frau in unserer Nachbarschaft, die wohl sehr gerne ins Sonnenstudio geht, zu sagen, die sähe schwarz wie ein Neger aus. Da konnte ich mir gleich einen längeren Vortrag über Rassismus usw. anhören. Ich finde es schade, dass man sich sorgfältig überlegen muss, wie man eine Person mit dunkler Hautfarbe bezeichnet, denn damit wird sie in eine Sonderrolle gedrängt. Das ist für mich eine andere Form der Diskriminierung. Silvia


Leena

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Sorry, aber über eine Damen, die "wohl sehr gerne ins Sonnenstudio geht", zu sagen, sie sähe "schwarz aus wie ein Neger", das ist schon ziemlich übel daneben gegriffen. Zumal es ja offenbar auch abwertend gegenüber der Sonnenstudio-Dame gemeint war.


MM

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Antwort auf Beitrag von Leena

... denn "Neger" ist ja nun schon seit längerer Zeit negativ konnotiert (im Engl. "Nigger", wie die schwarzen Sklaven in den USA abwertend bezeichnet wurden) - im Gegensatz zu "Schwarzer" oder "Afrikaner" etc.


MM

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Antwort auf Beitrag von Leena

... denn "Neger" ist ja nun schon seit längerer Zeit negativ konnotiert (im Engl. "Nigger", wie die schwarzen Sklaven in den USA abwertend bezeichnet wurden) - im Gegensatz zu "Schwarzer" oder "Afrikaner" etc.


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Leena

Bitte? Ich stand mit meiner Tochter in der Küche und habe Plätzchen gebacken. Da darf ich nicht mehr so einen harmlosen Satz sagen??? Geht's noch? Silvia


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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Das mit den Sonderfälle seh ich genauso. Warum ist Afrikaner sagen nicht gut und Deutscher besser? DAS ist dann eher Diskriminierung. Neger würde ich nicht sagen. Das Theater um Negerküsse finde ich wieder übertrieben. Ich benutze den Begriff zwar nicht. Finde es aber nicht so schlimm. Ist für mich etwas anders als es zu jemandem zu sagen.


Leena

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Er ist nicht harmlos. Leider. Wen hat er gestört? Deine Tochter ?


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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Dann lass doch den Satz, der deine Tochter so gestört hat, in deiner Küche, dann meckert hier wenigstens niemand. (Der Satz war recht niveaulos.)


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Antwort auf Beitrag von Leena

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Steffi D.

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Ganz ehrlich?!deine Kollegin sollte sich lächerlich vorkommen und das Wort"Rassismus"mal googeln. Ich glaube sie hat noch nie einen wirklichen Rassisten kennengelernt.