Kleine Fee
Ehrenamt - das waren für mich bisher Gutmenschen, die vorallem Zeit und Engagement für ein Thema, das ihnen etwas bedeutet, einbringen: Lesemamis in der Schule, Trainer einer Kinderfußballmannschaft, Torten für Kuchenbasare, Elternvertreter in Kita und Schule usw. In meinem Umfeld beobachte ich aber gerade einen Trend, seine beruflichen Kenntnisse und Erfahrungen in Vereinsarbeit einzubringen, der mich erstaunt, weil die Vereinsarbeit an Zeitumfang an Erwerbsarbeit herankommt. Es sind meist Frauen, die mit mehreren Kindern zu Hause sind. Da ist die Juristin im Mieterschutzverein, die ehemalige Pressereferentin einer großen Institution leitet die Öffentlichkeitsarbeit eines Vereins, eine Kauffrau übernimmt die umfangreiche Buchhaltung eines Kita-/Hortträger-Vereins usw. und das alles kostenlos. Ich sehe, was sie da vollbringen und dem Verein und seinen Zielen nützen und kann auch verstehen, dass die Frauen daraus viel Positives für sich selbst ziehen. Aber ich frage mich auch, ob sie sich ausnutzen lassen. Für ihre professionelle Arbeit würden sie woanders Lohn bekommen. - Ich bin ein bisschen ratlos, ob ich das gut oder nicht so gut finden soll. Ist Euch sowas auch schon aufgefallen und wie findet Ihr das?
Warum sollte jemand, der überhaupt keine Ahnung von Finanzen hat, einen Kassenwart mimen? Das ist doch sinnbefreit... Derzeit sind wir mit einer handvoll berufstätiger Eltern dabei, den Schulverein wieder auf Spur zu bringen. Selbstverständlich nutzt da jeder seine Fachkenntnisse... unsere Vorstandsvorgängerinnen waren von keinerlei Sachkenntnis getrübt und haben folgenschwere Fehler gemacht - bspw. wurde für eine Geldspende eine Quittung von einem Quittungsblock ausgestellt und kein Spendenbeleg für Geldspenden, wie er ganz leicht auf der HP des Bundesfinanzministeriums zu finden ist. Klar, das hätte man sich auch ohne Sachkenntnis denken können... ;-) Vereine Leben doch davon, dass viele, viele Sachkundige ihre Kenntnisse unentgeltlich zur Verfügung stellen.
Ist doch richtig so. Man sollte das (freiwillig) machen, was man am besten kann. Und das ist nunmal häufig die berufliche Profession.
Hej allesammen! Unbestritten sind ehrenamtliche Tätigkeiten wichtig und richtig. Mein Mann hat mit vielen hierim Dorf ehrenamtlich eine Scuhle aufgenaut (die jetzt natürlich mit prgessionellen lehrern bestückt ist, der i mFörderverein und dem Schulvorstand sitzen natürilch wieder engagierte Ehrenamtliche). Hier wird ein Pflegeheim auf ebensolcher basis errichtet. Im Sportverein trainieren Ehrenamtliche die Kinder. Allein hier im Dorf gäbe es kaum ein kulturelles Leben ohne alle diese Menschen. Ich selber unterrichte Senioren in Deutsch für "ældresagen", wo es Besuchsfreunde, "Freunde", die mit alten Menschen zusammen essen, die sie auf Ämter oder ins Krankenhaus begleiten, Reisen organisieren etc. Die Secondhand-Läden in DK sind meistens in ehrenamtlicher Hand, Sportvereine, Chöre etc . --- alles Initiativender Ehrenamtlichen. Und natürlich bringensie da ihr Wissen ein,s ei es berufliches oder anders erworbenes. WIEVIEL sie dabei leisten 8wollen), ist doch ihr Problem. Auch mein mann hatsrecenweise fast in er Scule "gewohnt", aber sein Herzblut hing wie das einiger anderen daran. Und daß es da immer Menschen gibt, die mehr für eine Sachebrennen als andere, ist klar -das läßt sich niemals ändern. Mitleid habe ich mit keinem derer,d ie sich dort engagieren. Sie bekommen viel uzrück - und sie machen das, weil sie es wollen. Sie sind erwachsen und dürfen nEIN sagen. Aber wo mein Problem mit der ehrensamtlichen Arbeit anfängt, das ist da, wo sich der Staat, die Kommune, die die öffentliche Hand und wir anderen alle auf diese Menschen verlassen. Wo es Hausfrauen sind, die Bibliotheken leiten. Wo engagierte Seelen Altenpfleger- oder Krankenpflegerdienste übernehmen. Wo Lehrer durch Freiwillige ersetzt werden an Stellen, die deutlich Professionalität erfordern (also nicht Hobbykurse an der VHS oder eben Deutsch für Senioren). Wo also Dinge getan werden von Menschen, die dies eigentlich nicht gelernt haben, denen das Hintergrundwissen fehlt, die es dadurch oft letztendlich doch an der erforderlichen Professionalität fehlen lassen (müssen). Die genau diese Profis dann aber auch überflüssig (?????) machen, jedenfalls in den Aiugen sparsamer Stadtväter, die meinen: Na also, geht doch auch ohne ... DA betrachte ich ehrenamtliche Areit eher als Schaden - nicht nur an dene, die sie "versorgen", sondern auch an denen, die die Arbeit besser, zielgerichteter, professioneller ausüben könnten. Da, wo die öffentliche Hand inder Verantwortung ist, soltlen eben ordentliche Arbeiotsplätze mit allen Konsequenzen geschaffen werden und nicht noch so engagierte und manchmal aogar ausgebildete Ehrenamtliche herangezogen werden. Gruß Ursel, DK
Für mich sind Ehrenämter neu, die den Umfang einer regulären Stelle umfassen. Würdet Ihr Euren Beruf im Umfang von 20 Wochenstunden kostenlos ausüben?
Danke, Du hast das formuliert, was mir dabei ein schlechtes Gefühl macht. Reguläre Arbeit wird durch Ehrenamt ersetzt.
Fee - entweder Du siehst, daß die frauen porfessionelle Arbeit ausführen, für die anderswo entlohnt würden (8und das hast Du i mAusgang als Ausnützen bezeichnet) oder eben nicht. Ich denke z.B. auch, man kann das ja als Gemeinde anders organisieren als wenn man "nur" ein --- Betonung auf EIN - Verein ist: Hier haben sich durchaus Pädagogen darüber entsezt, daß es in Dtld. KIGAs gab, Tagesstätten, die ehrenamtlich betreut wurden. Hierzulande gibt es allerdings auch schon mal Spuielstuben, wo sich Mütter an 1 Vormittag mit ihren Kindern treffen, allerdings eher selten, weil die meisten ja arbeiten und die Kinder eh institutionalisiert sind. Wäre der Bedarf größer, könnte z.B. eine professionelle Halbtagskaft jeden Vormittag in einer anderen Stadt/Stadtteil so eine kleine Gruppe anleiten. Das Argument ist natürlich immer: Täten wir das nicht ehrenamtlich, gäbe es das gar nicht. Die Frage ist nur, ob eine Art des "Protests" langfristig nicht sionnvolelr wäre - und die Kräfte und den Einsatz besser einsetzen könnte, nicht nur bei den Kindern! Wiegesagt, ehrenamtlich ist wichtig und richtig, aber es soltle genau hingeschaut werden, wer was wann und wielange (alleine) macht. gruß Ursel, DK
Deine Aufregung kann ich überhaupt nicht verstehen. Schon immer lebte die Gesellschaft davon, dass es Menschen gab, die auch ohne Gegenwert etwas getan haben. Ich selber bin im Leistungssport aufgewachsen. Da ist es erst in den letzten 20 Jahren so, dass immer mehr Menschen als Profis unterwegs sind. Noch vor garnicht allzu langer Zeit durften Sportprofis nicht einmal an den Olympischen Spielen teilnehmen. Es gibt so viele Trainer, die wirklich richtig gut sind und mehr als 20 Stunden wöchentlich andere Sportler trainieren. Und zu deiner Frage: ja, sowohl früher im Sport alsauch aktuell gab es Zeiten, in denen ich mehr als 20 Wochenstunden für meine Ehrenämter aufgewendet habe. Derzeit bin ich im Vorstand von zwei Vereinen und manchmal ist halt sehr viel zu machen. Muss denn heute immer gleich die Hand aufgehalten werden, bevor auch nur ein Finger für eine gute Sache krumm gemach wird? Die beste Freundin meiner Oma hat sich schon vor 40 Jahren mehr als 80 Wochenstunden um Hilfsbedürftige gekümmert ohne einen Pfennig zu nehmen. Ich habe heute noch das Bild von Tante Dora mit den Schlackerstrümpfen auf ihrem alten Damenrad in Erinnerung, wie sie immer mit Schwung unterwegs war. Und weißt du, was ihr "Lohn" war? Liebe und Dankbarkeit, Anerkennung und Achtung... aber kein Bundesverdienstkreuz. Obwohl sie es bestimmt mehr verdient hätte als ein heutiger Profi-Leistungssportler, der mit Fördergeldern gefördert und bei der Bundeswehr angestellt, gut gepolstert seine Goldmedaille gewonnen hat. Da lob' ich mir doch einen "Necki", der morgens um 4 Uhr auf seinem Olympiapferd saß, damit er noch trainieren konnte, bevor er sich dem Aufbau seines Unternehmens widmete. Klar, der konnte sich das leisten, aber er hat kein Geld dafür bekommen. Und da sind wir wieder bei Tante Dora... die war nicht reich - obwohl: ich denke schon, dass sie auf ihre Art "reich" war.
Nein, ich sehe keinen Widerspruch. Ich fürchte, wir reden aneinander vorbei. Wird eine Arbeit ehrenamtlich erfüllt, ist doch sie nicht damit doch nicht gleich von minderer Qualität, vor allem nicht dann, wenn sie von jemanden ehrenamtlich erbracht wird, der den Beruf zur Aufgabe hat. Nehmen wir die Kauffrau, die die Buchhaltung macht. Sie ersetzt einen entsprechenden Mitarbeiter, macht es aber sicher gleich richtig. Ich frage mich nun, warum sie das kostenlos macht. Gerade bei dem Trägerverein sehe ich es etwas kritisch, weil die ja Einnahmen aus Beitägen haben, in die Verwaltungsausgaben eingepreist sind.
Ich arbeite Teilzeit und empfinde dies trotzdem als regulären Job. Ich engagiere mich auch ehrenamtlich, käme aber nicht auf die Idee eine Aufgabe in meinem Beruf als Ehrenamt im Umfang meiner Teilzeitarbeit zu übernehmen. Das liegt vor allem daran, dass ich arbeite, um zum Familieneinkommen beizutragen.
Ich rede jetzt vom Vereinssport. Ohne Ehrenamtler könnte unser Fussballverein keine 21 Jugendmannschaften haben. Die Trainer arbeiten alle ehrenamtlich, sie bilden sich sogar in ihrer Freizeit fort um Trainerscheine zu machen.Mein Mann, er ist auch Trainer, kümmert sich nebenbei um die Internetpräsenz des Vereins. Das hat mit seinem Beruf zu tun, der Verein könnte von seinen Beiträgen seinen Lohn dafür nicht zahlen. Aber da ihm etwas am Verein liegt, tut er es gerne. LG Ute
Snobismus? Glaube mal, dass ich nicht nur zum Familieneinkommen beitrage, sondern bei uns die Hauptverdienerin bin. Und? Hast du Angst, dir deinen Job wegzurationalisieren, wenn du dein Know How ehrenamtlich einsetzt? Oder was steckt hinter deinem Posting?
Hallo, teilweise wird das sogar von der Obrigkeit verlangt - 20 % der Personalkosten im Rettungsdienst sind von den Hilfsorganisationen ehrenamtlich zu stämmen.. (Vertrag mit den Krankenkassen zur Finanzierung des Rettungsdienstes in Bayern - andere Bundesländer weiß ich nicht) Ist ne Menge, wenn man denkt was da an Ausbildung und Verantwortung dahinter steht... Gruß Dhana
Hej! naja,gleichzeiig wird eben der Anspruch verirngert. Wenn eine Bibliothek ehrenamtlich geführt wird, ist natürlichdie Öffnungszeit + die Arbeitzszeit der ehrenamtlichen Kraft geringer als eine Halbtagskraft oder gar Ganztagskraft dies täte - UND: es wird eben geichzeitig vom Niveau her nicht mehr auf die professionelle Qualität geachtet. Dito andere Stellen: Du setzt das Niveau runter, bietest "aber immerhin noch was an", leioder dann aber unfachmännisch ausgeführt --- oder unzureichend aufgrund der Stundenzahl. Oder Du hat1 Stelle, die 3 oder 4 Ehrenamtlichen besetzt ergibt das auch den Verlust dieser Profiarbeit. Da gibt es durchaus und leider sehr erfindungsreiche "Modelle". ich bin sehr für ehrenamtliche arbeit, da wo sie die Profis entlastet - aber nicht als Ersatz für Profis. Gruß Ursel, DK
da werden einstmals ehrenamtliche Trainerstellen Vollzeit bezahlt besetzt, die zuvor von ehemaligen Leistungssportlern qualitativ viel hochwertiger ehrenamtlich besetzt waren. Die Quantität macht den eher den Wert der Arbeit kaputt. So leicht, wie du es beispielhaft schilderst, ist eine ehrenamtlich getragene Kinderbetreuung nicht mehr umzusetzen... zumindest nicht in Deutschland. Da sind schon einige Genehmigungen und Qualifikationen notwendig, um alternative Kinderbetreuungsmodelle auf die Reihe zu bekommen. In kommunaler Trägerschaft, die du wohl meinst, geht das überhaupt nicht.
Hej! Natürlich war das plakativ geschiclder oder gefordert - differenzierte Ausarbeitung, dazu fehltmir hier nun auch die Zeit, die Lust - vielleicht auch mal der Gegenwert. Daß ehrenamtliche Betätigung für den Einzelnen befriedigend ist, daran hat doch hier niemand gezweifelt - deine Tante Dora in allen Ehren, aber jeder Einsatz für die Gemeinschaft bringt dem Einzelnen etwas. Es muß und darf doch aber auch hinterfragt werden, wo solche Arbeit Sinn macht und wo eben nicht - und wo bei aller Kreativität vielleicht die Professionalität auf der Strecke bleibt --- oder schlichter gesagt: Wo Ehrenamtliche wirklich Hilfe sind und etwas tun, was anders nicht zu leisten --- und wo sich vielleicht doch lieber Profis einer Sache annehmen sollten. Blinder Aktivismus, nur damit was getan wird, sich jemand gut fühlt (auf beiden seiten - der Geber- und der nehmerseit), das ist ein Schuß ins leere. Gruß Ursel, DK
Warum muss jede Handlung gegen Geld geleistet werden? Du schaffst doch nicht mehr Professionalität oder mehr Arbeitsplätze durch deinen Ansatz. Nur, weil es für etwas Geld gibt, wird dieses Etwas nicht gleich hochwertiger. Das hieße ja sonst im Umkehrschluss "Was nichts kostet, ist auch nichts wert". Das ist aber nicht so.
Es ist einfach so, daß es manche Dinge ohne Ehrenamt - auch professionell ausgeführtes Ehrenamt - gar nicht gäbe. Blinder Aktivismus ist nie gut. Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, daß "Ehrenamtliche mit Vorbildung" genau dazu eher nicht neigen. Das sind dann eher die ehrenamtlichen Laien. Weil die sich nicht auskennen. Ich kenne diverse Vereine, die mit Ehrenamtlichen angefangen haben und heute ihr "Personal" zumindest zum Teil bezahlen. Dazu gehören so altehrwürdige Gruppen wie die Gewerkschaften, aber auch viele "moderne" NGOs wie Greenpeace und Amnesty International. Und "Ärzte ohne Grenzen" - nur mal so als Beispiel - lebt von "professionellen Ehrenamtlichen". Oder soll irgendeine wohlmeinende Muddi in den Busch fahren und dort Operationen durchführen? Es gibt halt Menschen, die geben lieber ihre Arbeitskraft als Geld, aus den unterschiedlichsten Gründen. Wenn sie das gerne und - vor allem - professionell machen, dann ist das doch eine tolle Sache.
Hej STT! Dagegen hat ja niemand was . Und oftmals - auch das führte ich ja an - entsteht aus einer ehrenamtlichen Inititiave eine professionelle Einrichgung. Nicht nur unsere Schule, auch das Altenpflegeheim ist so bzw. soll so werden. Die Leute, die dort, aber auch in der Gewerkschaft oder bei amnesty international arbeiten, haben dann aber durchaus qualifizierten Ansprüchen zu genügen --- da reicht ja auch die ehrenamtliche Begeisterung nicht mehr. Und genauso wenig wie die "Muddi" im Busch operieren soll, soll sie zuhause Englisch unterrichten, Einbrecher fangen, Computer reparieren oder Bibliotheken leiten. Es sei denn, sie hat neben dem "Muddi"-Dasein auch die entsprechende Ausbildung für sowas. Dann muß man sehen, ab wann ihre Arbeit so qualifiziert und quantitativ ausgebautist, daß sie dafür auch einen Lohn bekommen sollte --- ansonsten gibt es genug hilfreiche Aktivitäten, die das Leben mancher Menschen erleichtern, für die die Professionellen GHelfer aber weniger zeit haben und die auch ohne lange Ausbildung von Freiwilligen übernommen werden. Ich will weder die professionelle noch die ehrenamtliche Tätigkeit ab- oder aufwerten - wie käme ich auch dazu? Wirhaben hier selber immer wieder viel Einsatz geleistet und sehen ihn auch heute bei anderen. Aber es ist wichtig, daß das nicht ohne Beobachtung geschieht, daß nicht alle loswerkeln - und losloben, sondern daß vorhandene Kräfte auch sinnvvoll und effektiv eingesetzt werden (und z.B. auch nicht da, wo Profesionelle die Arbeit nicht nur manchmal/oft besser, sondern eben auch in kürzerer Zeit erledigen können.) Aber ich glaube, i mgroßen und Ganzen sind wiru ns hier alle einig. Gruß Ursel, DK
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