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Problematik im Büro - werdender Vater und Vater mit aktueller Fehlgeburt

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Problematik im Büro - werdender Vater und Vater mit aktueller Fehlgeburt

krueml

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Hallo, gestern kam ein Mitarbeiter zu mir und erzählte mir freudestrahlend, dass er Vater wird. Seine Freundin ist in der 13. SSW. Ich habe mich natürlich sehr für ihn gefreut. Nun habe ich noch einen weiteren Mitarbeiter der mir vor Weihnachten stolz erzählt hat, dass er Papa wird. Vorgestern hat er mir erzählt, dass seine Freundin das Kind verloren hat und vor Silvester eine Ausschabung durchgeführt wurde (13. SSW). Jetzt bin ich hin- und hergerissen wie ich mich verhalten soll. Es ist ein unglücklicher Zufall. Wir sind eine Firma von 15 Mitarbeitern und gehen sehr freundschaftlich und privat miteinander um. Ich habe es noch niemandem erzählt. Würdet Ihr den Mitarbeiter der das Kind verloren hat proaktiv ansprechen und es ihm erzählen oder erst mal abwarten? Danke für Eure Meinungen! BB


Pamo

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Antwort auf Beitrag von krueml

Du solltest da ganz sicher gar nichts erzählen. Das sähe ich als Eingriff in die Privatsphäre dieser Menschen.


rats

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Antwort auf Beitrag von krueml

Du möchtest denjenigen vermutlich vor der Situation bewahren, daß er bei einem fröhlichen Verkünden der Schwangerschaft des anderen Paares überrascht wird - kommt auf das Verhältnis an. Wenn es sehr gut ist, kann es schon gut sein, demjenigen vorab schon was zu sagen. lg rats


Pamo

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Antwort auf Beitrag von rats

Aber wenn das Verhältnis derart gut ist, dann wissen die beiden schon längst von dem anderen. Und wenn nicht, dann ist das Verhältnis auch nicht so eng.


shinead

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Antwort auf Beitrag von krueml

Ganz ehrlich: ich würde mich raus halten! Wer wem wann von seinem Privatleben erzählt ist immer eine höchst persönliche Entscheidung.


MM

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Antwort auf Beitrag von shinead

... und würde da lieber nicht irgendwie Vermittler spielen, das kann auch nach hinten losgehen.


krueml

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Antwort auf Beitrag von krueml

Ich glaube, Ihr habt mich nicht ganz verstanden. Es ist den meisten bekannt, dass der Mitarbeiter sein Kind verloren hat (er hat es auch gleich allen nach Bekanntwerden der Schwangerschaft erzählt). Es ist KEIN Geheimnis. Der andere Mitarbeiter ist relativ neu und er hat es sicher noch nicht mitbekommen (da das Ganze auch während den Feiertagen passiert ist). Er wird es sicher demnächst freudestrahlend auch den Kollegen verkünden. So und deshalb meine Frage, vorab dem anderen Mitarbeiter schon mal sagen damit er vorbereitet ist und es ihn nicht wie ein Hammer trifft oder einfach abwarten?


Pamo

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Antwort auf Beitrag von krueml

Du wirst den anderen Mitarbeiter nicht davor schützen können, dass Männer Vater werden. Und ich bezweifele ehrlich gesagt, dass es ihn "wie ein Hammer" treffen wird. Sagen wir mal, du steckst dem Neuen dass ein Kollege gerade so eine Tragödie durchlebt hat: Wie lange glaubst du, soll er mit der Nachricht warten? Was wäre denn der richtige Zeitpunkt? Ich glaube, dass es den nicht gibt und dass dann der richtige Zeitpunkt ist, wenn es eben gesagt wird. Ist denn so eine Nachricht in eurer Firma mehr als einen Satz wert - gerade unter Männern? Ich kenne das eher so, dass nach der Geburt ein bisschen gefeiert wird, aber die Schwangerschaft selber ist eher Stress für die Männer.


MM

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Antwort auf Beitrag von krueml

... nur weiss ich nicht, ob es dem vom Schicksalsschlag getroffenen Kollegen hilft, wenn er es von dir erfährt, anstatt von dem glücklichen Kollegen selbst? Was ist der Vorteil? Dann bekommt er es ja sogar quasi zweimal unter die Nase gerieben... Wenn schon, dann würde ich eher dem glücklichen sagen, was dem anderen passiert ist - damit er seine frohe Botschaft nicht wie der Elefant im Porzellanladen verkündet... Mir fällt dazu ein: Ich unterrichte (hier in Tschechien) Deutsch u.a. in einer Firma. Eine nette, informalle Gruppe. Eines Tages, als ich zur Deutschstunde dorthin kam, passte mich eine von ihnen an der Tür ab und sagte mir, der Mann der einen Kollegin sei gestorben (ich wusste dass er in der Psychiatrie ist, aber nichts Genaueres) und es wäre gut, am Anfang der Stunde nicht wie üblich zu fragen, wie es geht und wie das Wochenende war... (Damit sie quasi nicht gezwungen ist, dazu was zu sagen. Wenn dann sollte sie das irgendwann von selbst tun.) Danach habe ich mich dann gerichtet. So in der Art könnte ich mir vorstellen, dass du es dem glücklich-ahnungslosen "steckst", damit er nicht aus Versehen und ohne es zu wollen einen Fauxpas begeht.


MM

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Antwort auf Beitrag von Pamo

... und teilweise auch bei Frauen, zumindest in dem Stadium - so früh würde ich es wohl eh noch niemandem sagen. Aber hier in diesem Fall IST es ja nunmal anscheinend so, dass der glückliche Kollege das Bedürfnis hat - und dann könnte man ihn halt vorwarnen, etwas zurückhaltender zu sein...


krueml

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Ich wollte eigentlich meinem Kollegen mitteilen, dass der andere Papa wird. Natürlich wird ihn das treffen weil der andere genau zum gleichen Zeitpunkt sein Kind erwartet wie er es bekommen hätte (ansonsten fände ich es auch nicht so schlimm). Beide waren total aus dem Häuschen wegen der Schwangerschaft. Also ja, bei uns zählt das sehr. Wir sind eine sehr junge Truppe, fast alle mit noch kleineren Kindern oder eben werdende Eltern oder Leute die in naher Zukunft ein Kind planen. :-) Eine Kindergartengruppe könnten wir schon füllen. ;-)


krueml

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Antwort auf Beitrag von MM

ot


Pamo

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Antwort auf Beitrag von MM

ich stelle mir vor, dass es für den Vater des verlorenen Kindes das Allerschlimmste ist, wenn die Gespräche um ihn herum stocken wenn er dazu kommt wenn er nicht mehr normal behandelt wird ich würde das nicht wollen und ich würde auch niemandem übelnehmen, dass er mich fragt wie es mir geht, mir steht es nämlich frei mich dazu nicht zu äußern oder unverbindlich zu knurren


bine+2kids

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Antwort auf Beitrag von krueml

Die Information der Schwangerschaft musst du noch vertraulich behandeln. Die wurde nur dir mitgeteilt. Das Thema mit der Fehlgeburt ist ja offiziell bekannt in der Firma, nur bei dem einen nicht, darüber kann man reden. Ich würde aber gar nichts sagen, aber das ist deine Entscheidung. Gruss Sabine


MM

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Antwort auf Beitrag von Pamo

... gerade, wie du ja selbst schreibst, unter Männern. Ich denke nicht, dass diese Schwangerschaft in der Firma das Hauptthema ist, das in allen Details auseinandergenommen wird, so dass man betroffen stocken muss, wenn der unglückliche Kollege reinkommt... ;-)


Pamo

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Antwort auf Beitrag von MM

ja, eben, und deswegen würde ich es auch nicht thematisieren, wenn der Kollege selber es schon nicht tut!


MillyKakao

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Antwort auf Beitrag von krueml

Ich habe das erlebt. Als meine Chefin schwanger geworden ist, habe ich genau zu dem Zeitpunkt eine Fehlgeburt gehabt. Wir waren ein kleines Team, alle auch privat befreundet. Alle meinten es mit mir gut, waren erstmal sehr vorsichtig und auch meine Chefin wollte mir aus Rücksicht von der Schwangerschaft erstmal gar nicht erzählen. Alle Gespräche darüber wurden vor mir gemieden, abseits wurde aber doch getuschelt. Nein, mich hat die Nachricht nicht wie ein Hammer getroffen, ich habe mich für meine Chefin einfach nur sehr gefreut. Sie hat mich sogar gefragt, ob es nicht unangemessen ist, dass sie sich jetzt über ein Baby freut, wenn ich gerade meins verloren habe. Natürlich sollte sie sich freuen und darüber reden! Mich hat ihre Freude trotz meiner Trauer nicht belastet, das waren für mich zwei kompett getrennte Ereignisse. Und genau wie Pamo schrieb, ich zitiere "ich stelle mir vor, dass es für den Vater des verlorenen Kindes das Allerschlimmste ist, wenn die Gespräche um ihn herum stocken wenn er dazu kommt" so habe ich es auch empfunden. Daher würde ich mich in solche Sachen gar nicht reinmichen (auch wenn man das gut meint) und die Dinge einfach ganz normal laufen lassen. LG Milly


Häsle

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Antwort auf Beitrag von MillyKakao

Bei uns in der Arbeit und im Freundeskreis war das auch so. Ich war schon auf beiden Seiten, und hier hat der normale, authentische Umgang damit allen am besten getan. Ich denke, dass das bei Männern noch weniger dramatisch sein wird. Obwohl ich hier einige sehr sensible, babyverrückte Exemplare habe. Ich würde mich nicht einmischen.


Chrissie3

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Antwort auf Beitrag von krueml

Sorry, aber warum willst Du Dich da einmischen? Das geht Dich doch gar nichts an. Du würdest ja evtl. auch dem neuen Kollegen die Freude trüben, wenn Du ihn da bremst. Was soll das? Der andere Kollege wird früher oder später noch des öfteren mit derartigen Themen konfrontiert werden. So ist das Leben.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Chrissie3

Manchmal bin ich ganz froh dass wir so viel zu tun haben, dass private Geschichten gar nicht erst ausgebreitet werden können. Zumindest aktuell bleibt für solche Überlegungen oder Gespräche keine Zeit. Ich würde mich nicht einmischen.


SchwesterRabiata

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Antwort auf Beitrag von krueml

Ich bin die Böse und sag, da muß er durch. Du kannst ihn nicht schützen, das brauch einfach Zeit, wieviel wird man sehen, das ist unterschiedlich. Aber das Leben geht weiter drumherum, dem anderen die Freude zu nehmen oder einzudämmen wäre auch nicht schön und irgend wie auch so unwirklich, soll er sich nun verstellen? Ich weiß nicht wirklich wie Männer ticken, wer tut das schon , wenn überhaupt könnte ich mir vorstellen, daß der neue Kollege den anderen anspricht vonwegen "Ich habe gehört, Du und Deine Frau habt gerade eine schlimme Zeit, das tut mir Leid. Aber deswegen wollte ich Dir es zuerst sagen, bevor ich es den anderen verkünde.................." Aber alles andere an Einmischung geht vermutlich eher nach hinten los. LG Nina


Nikas

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Antwort auf Beitrag von SchwesterRabiata

ich bin auch 100pro auf der Nichteinmischerseite. Sieh es doch auch einmal so: Hat Dich einer der beiden um Einmischung/Vermittlung gebeten? Nein, bestimmt nicht. Also lass es laufen. Einmischung würde es nur zusätzlich verkorksen. Bleibe diskret und zurückhaltend. Trost kannst Du immer noch spenden, wenn er gefragt ist. Ein Wort zu wenig ist oft besser als ein Wort zuviel, das man nicht mehr aus der Welt nehmen kann.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von krueml

weil es dich nix angeht, ganz einfach. das sind alles privatangelegenheiten. Außerdem habe ich die erfahrung gemacht, daß väter eine fehlgeburt viel schneller und anders wegstecken als eine frau. außerdem arbeitet nicht die werdende mutter bei euch, sondern der vater. und da geh ich davon aus, daß er nicht jeden tag kommt und erzählt, wie es mit der schwangerschaft aussieht usw. Also nicht weitererzählen. Wäre ich der werdende vater, der dir das anvertraut hat, wäre ich zutiefst enttäuscht. es wäre für mich ein vertrauensbruch.