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Pränatale Tests - wenn das erste Kind schon behindert ist.

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Pränatale Tests - wenn das erste Kind schon behindert ist.

Mitglied inaktiv

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Hallo Ich kenne ca. 4 Famiien mit behinderten Kindern persönlich näher (Trisomie, Muskelhypotonie schwerer Form - Kind kann nicht sprechen und laufen), in allen Familien ist es das erste Kind, das behindert ist. Alle Familien haben beim zweiten und dritten Kind alle zur Verfügung stehenden Tests in der SS machen lassen, die es gibt. Wir haben keine Tests machen lassen, ist aber auch einfach, wenn die Kinder gesund sind. Hättet Ihr eure Meinung geändert, oder das Konzept "keine Tests" weiterhin durchgezogen, wenn schon ein behindertes Kind da wäre? Diese Frage beschäftigt mich schon lange, vor allem, weil ich sie auch für mich persönlich nciht eindeutig beantworten kann, weil ich nie in der Situation gewesen bin. Grüsse


iriselle

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hallo, wir waren auch nicht in dieser situation. dennoch habe ich eine eigene meinung zur pränatelen diagnostik. wir haben uns immer gegen alle tests und untersuchungen entschieden, haben lediglich bei allen kindern in der 20.ssw einen fein-us machen lassen um auf evt. erkrankungen ( herzfehler etc) vorbereitet zu sein (klinikwahl ). beim letzten kind war ich bereits 39, da wurde dann sogar im mutterpaß vermerkt,dass ich eine amniocentese abgelehnt habe. für uns war es immer so,dass ein kind so willkommen ist wie es ist. ich weiß nicht ob wir so viele kinder bekommen hätten,wenn eins unserer ersten kind schwer krank zur welt gekommen wäre...ich denke mal eher nicht. wirklich invasive untersuchungen ( chorionzottenbiografie, fu ) machen meist nur eltern wo das ergebnis auch eine konsequenz hätte- sprich der abbruch der schangerschaft bei einem positiven ergebnis. leider ist es manchmal auch so,dass erltern zu wenig aufgeklärt werden und dann entsetzt sind ,dass sie ein behindertes kind in der 17.ssw normal zur welt bringen müssen ( ich hab es bei einer bekannten so erlebt). ein schwieriges thema.... vg, iris mit 8 kids


Reni+Lena

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ja doch..hätte ich machen lassen. Hat einfach damit zu tun, dass ich denke dass man nur sehr schwer 2 behinderten Kindern gerecht werden kann. ich würde mir das nicht zu trauen und muss auch ehrlich sagen, dass ich zu egoistisch dafür bin. Ich glaube nicht, dass Mütter von 2 behinderten Kindern noch auf sich selbst schauen können und irgendwann Feierabend oder gar Urlaub, Ferien haben. Lg reni


Bookworm

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Antwort auf Beitrag von Reni+Lena

Meine Freundin hat noch 3 weitere Kinder bekommen nach dem ersten behinderten Sohn. Allerdings entstand die Behinderung während /unmittelbar nach der Geburt (durch Sauerstoffmangel) Sie ist mit den anderen Geburten in eine andere Klink gegangen. Pränatale Tests hat sie keine besonderen machen lassen.


Leena

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Das zweite Kind meiner Schwägerin ist (mittlerweile: war, es ist vor gut einem Jahr verstorben, mit Mitte 20) mehrfach schwerstbehindert, allerdings auch durch Sauerstoffmangel unter der Geburt. Sie war danach noch drei Mal schwanger, ein Kind starb bei der Geburt, die anderen beiden sind gesund und lebendig. Sie hätten ein weiteres behindertes Kind wohl nicht bekommen, zumal die Behinderung des ältesten Sohnes die Familie stark geprägt hat - mein Neffe konnte nicht sitzen, sprechen, essen etc. und war rund um die Uhr auf komplette Betreuung angewiesen. Allerdings waren die diagnostischen Möglichkeiten vor 20 Jahren noch nicht so weit wie heute...


shinead

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Wenn die Nackenfaltenmessung oder der Feinultraschall auffällig gewesen wäre, dann hätte ich wohl auch weiteren Untersuchungen zugestimmt. Nicht, weil ich eine Abtreibung in Betracht gezogen hätte, sondern einfach, weil ich genau hätte wissen wollen, was Junior hat. Um mich vorzubereiten sozusagen. Ich nehme niemandem übel, wenn er alle Tests durchführen lässt. Ich würde auch niemandem (egal ob mit behindertem Geschwister oder ohne) die Konsequenz daraus übel nehmen. Lediglich bei Trisomie 21 würde ich mal kurz husten... oder so...


Sicilia73

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Ich hab schon in der 1 . Schwangerschaft Amniozentese und Feindiagnostik machen lassen, da war ich 38. Jetzt beim 2. genauso, ich bin jetzt 40. Meinem Mann und mir war vorher klar, wie wir mit der Diagnose umgegangen wären. Zum Glück ist alles in Ordnung. Und uns ist auch bewusst, dass trotz aller Pränataldiagnostik bei der Geburt oder später durch einen Unfall immer etwas passieren kann. Ich verstehe es sehr gut, wenn ein Paar sich nach einem behinderten Kind dazu entschließt, im Vorfeld Bescheid zu wissen. Was dann die Folgen sind, geht nur diese beiden Menschen an.


Häsle

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Ich kann das auch nicht wirklich beantworten. Ich wüsste nichtmal, ob ich noch ein zweites Kind wollen würde, wenn das erste so viel Pflege und Aufmerksamkeit bräuchte. Ich hab ja mit gesundem Kind schon 7 Jahre gebraucht, um mich wieder an das Thema Baby ranzutrauen. Vor der 2. Schwangerschaft war ich mir ziemlich sicher, dass ich pränatale Untersuchungen durchführen lassen würde, inkl. einer Abtreibung, falls "nötig", damit mein erstes Kind nicht zu sehr zurückstecken müsste. Jetzt, wo es soweit ist, werde ich außer dem Organultraschall nichts machen lassen. Ich denke, mein Arzt wusste, warum er das Thema erst angesprochen hat, nachdem ich den Zwerg zum ersten Mal wuseln gesehen hatte. Ich könnte keinen Abbruch durchführen lassen, also kann ich die Untersuchung gleich weglassen. Ich kann es aber nachvollziehen, wenn werdende Eltern das für sich anders entscheiden. Ich habe ein paar schwer behinderte Kinder im Bekanntenkreis. Deren Pflege bringt die Eltern an ihre Grenzen (psychisch, physisch und finanziell). Nur eines der Paare hat weitere Kinder bekommen, mit sämtlichen Untersuchungen, die möglich waren.


coryta

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Hallo, unser 2. Sohn kam mit einer Sagittalnahtsynostose zur Welt - keine Behinderung in dem Sinne. Uns wurde aber geraten, wenn wir noch weitere Kinder haben möchten einen Gentest machen zu lassen (oder so ähnlich). Haben wir nicht gemacht, leider auch keine Kinder mehr bekommen, obwohl sich welche auf den Weg zu uns gemacht hatten. Auch jetzt würde ich es nicht machen, was aber vielleicht auch daran liegt, dass diese Erkrankung nicht unser Leben bestimmt. Wäre das anders würde ich wohl anders entscheiden. LG coryta


Mitglied inaktiv

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Für mich ganz klare Fallunterscheidung: Fall a.): Aufgrund der Art der Behinderung/Erkrankung des ersten Kindes wäre absehbar gewesen, dass ein weiteres Kind mit erhöhter Wahrscheinlichkeit ebenfalls behindert / krank sein wird, möglicherweise weil es sich um etwas handelt, das in unseren elterlichen Genen liegt oder was auch immer. Niemals hätte ich dann überhaupt noch ein weiteres Kind in die Welt gesetzt. Fall b): Die Behinderung/Erkrankung des ersten Kindes ist reiner "Zufall" und könnte jedes Kind treffen, so dass ein zweites Kind keine signifikant erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Behinderung/Erkrankung haben würde. In diesem Fall ist somit ein pränataler Test nicht notwendiger als bei jeder anderen normal verlaufenden Schwangerschaft. Fazit: So oder so wären pränatale Tests für mich überflüssig. Denn ein Test ändert nichts an den Tatsachen und auch nichts an den Wahrscheinlichkeiten.


Mitglied inaktiv

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aber wäre mein erstes Kind behindert und würde das mich so fordern dass ich mir nicht vorstellen könnte die Kraft für ein zweites behindertes Kind zu haben würde ich wahrscheinlich ganz auf ein zweites Kind verzichten (sprich sehr zuverlässig verhüten). Eine Abtreibung kommt bisher für mich nicht in Frage, da jedes Leben für mich von Gott gewollt ist. Ich sage bisher, weil mich das Leben gelehrt hat niemals nie zu sagen. Aber aus diesem Grund könnte ich mit dem Testergebniss eh nichts anfangen außer mich monatelang beschäftigen zu müssen. Ich verurteile aber keine Eltern, die sich der unglaublichen Aufgabe sich um zwei schwerkranke Kinder zu kümmern nicht gewachsen fühlen. Das muss jeder mit sich und seinem Gewissen ausmachen. Jeckyll Und ich möchte zu bedenken geben, dass nicht jede schwere Krankheit/Behinderung von Geburt an erkennbar ist oder später auch in Folge eines Unfalls kommen kann. Sicherheit seine Kinder gesund groß ziehen zu dürfen hat keiner.


Silvia3

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Ganz klar pro Test. Ich habe bei beiden Schwangerschaften Fruchtwasseruntersuchungen machen lassen und hätte wahrscheinlich abgetrieben, wenn das Ergebnis positiv gewesen wäre. Silvia