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Petition: Gegen die Abschaffung des Geschichtsunterrichtes 5./6. Klasse

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Petition: Gegen die Abschaffung des Geschichtsunterrichtes 5./6. Klasse

Tante Lisbeth

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Um weißen Flecken im Geschichtsverständnis entgegenzuwirken ist seit heute eine Petition online unter: http://www.schul-gerecht.de/index.php/2015-petition Ohne fundierte Bildung im Bereich Geschichte kann man die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft gestalten. Das Fach Geschichte soll in Berlin und Brandenburg im Fach "Gesellschaftswissenschaften" (5. und 6. Klasse) aufgehen. Gerade bei der aktuellen politischen Lage in Deutschland ist Aufklärung und historische Kenntnis wichtig. Fehler der Vergangenheit sollen nicht wiederholt werden, das geht nur, wenn man erkennt und bildet, so früh wie möglich. Dazu: http://www.tagesspiegel.de/berlin/-reform-der-rahmenplaene-aufstand-gegen-neuen-geschichtsunterricht/11236156.html Es geht leider oftmals nicht um Qualitätsverbesserung, in vielen Fällen spielt Geldsparen eine nicht unwesentliche Rolle. Man spart Fächer und damit Lehrer ein. Die Schüler müssen effektiv weniger lernen und bekommen weniger schlechte Zensuren, was die Notendurchschnitte für PISA verbessert. Ist doch dufte. Alle schreien heutzutage nach "Kompetenzen" die vermittelt werden sollen. Kompetenzen sind zwar nicht schädlich, ersetzen aber keine Bildung. Und ohne bereits vorhandenes Wissen ist meiner Meinung nach auch die "Kompetenz" nüscht wert. -Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart- -Geschichte ist nicht nur Geschehenes, sondern Geschichtetes - also der Boden, auf dem wir stehen und bauen.- -Erfahrung und Menschenkenntnis sind die beiden Hauptquellen der Klugheit. Geschichte aber ist die Summe der Erfahrungen und der Menschenkunde.- -> Oben steht ja schon meine Meinung. Wie seht ihr das? Denkt ihr, diese Form des Unterrichtes in "Längsschnitten" macht Sinn? Hier nochmal eine "Erklärung" bezüglich des neuen Lehrplans: "Mit dem Vernetzungskonzept zwischen den Fächern setzten sich die bisher isolierten Lehrinhalte wie Puzzlestücke zu einem großen Ganzen zusammen. Wird beispielsweise in Biologie über das Auge gesprochen, werden die physikalischen Grundlagen gleich miterklärt, anstatt den Gegenstand in unterschiedlichen Fächern zu behandeln. (...) Ab der 7. Klasse wird es das Fach Geschichte wieder in seiner alten Form geben. Die Lehrer unterrichten den Nachwuchs über Karl den Großen und den 30-jährigen Krieg dann allerdings nicht mehr in chronologischer Reihenfolge, sondern in Klasse 7 und 8 nach sogenannten „Längsschnitten“. Vorgesehen sind Pflichtthemen wie Geschlechterollen, Migration oder Bildung und Erziehung. (...) Der Unterrichtstoff soll von Inhalten auf Kompetenzen verlagert werden."


Häsle

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Antwort auf Beitrag von Tante Lisbeth

Wenn es so umgesetzt wird wie geplant, finde ich die Idee gut. Ich hätte mir damit leichter getan und vielleicht doch mehr Interesse am Stoff des Geschichtsunterrichts gehabt. Den fand ich furchtbar. In 9 Jahren hatte ich nur ein Jahr bei einem Lehrer, der es geschafft hat, den Unterricht nicht staubtrocken und langweilig zu gestalten. In der Grundschule werden Themen auch fächerübergreifend behandelt, damit sie sich besser einprägen und "plastischer" werden. Warum geht man davon aus, dass durch die Reform Lücken entstehen? Gerade jetzt fände ich es sinnvoll, wenn man nicht stur den 30-jährigen Krieg behandelt, sondern die aktuelle Situation aus verschiedenen Ecken betrachtet. Da kommen doch Politik, Religion, Geschichte, Sozialkunde und Erdkunde zusammen.


Salkinila

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Antwort auf Beitrag von Tante Lisbeth

Ich wollte, hier würde schon in der 5. und 6. Klasse Geschichte unterrichtet! Bei uns (Rheinland-Pfalz) gibt es das erst ab der 7. Klasse - das war auch zu meiner Schulzeit schon so und ich fand das auch damals schon zu spät. Noch schlimmer finde ich allerdings, dass Sozialkunde erst ab der 9. Klasse unterrichtet wird (zumindest auf dem Gymnasium). Da ist doch politisches Desinteresse vorprogrammiert....


Jessi757

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Antwort auf Beitrag von Tante Lisbeth

Ach herrje.. Als ob Geschichtsunterricht nicht ohnehin schon nur wenige Einblicke gegeben hätte. Dann auch noch aus jedem chronischen Kontext gerissen???? Kann ich mir nur schwer vorstellen. Da muss Muttern wohl doch mal wieder suchen gehen. Gibt es da nicht vielleicht auch eine Geschichts-Doku-Reihe für Kinder? Mir kommt jetzt nur "Es war einmal....der Mensch" in den Sinn. Sachbücher werden von meinen guten Kindern eher weniger in die Hand genommen außerhalb des Unterrichts. LG Jessi


anja1166

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Antwort auf Beitrag von Jessi757

Ich persönlich finde sowohl das teilweise(!) integrative Lernen in mehreren Fächern gut als auch die Längsschnitte. Bsp NRW: Der Geschichtsunterricht meiner Tochter in 5/6 Gym behandelte die Antike, die demokratietheoretischen Grundlagen etc. Schade eigentlich, dass diese nicht im Längschnitt behandelt wurden, dann hätte sie nämlich jetzt schon eine Idee davon, dass Demokratie in Europa z.B. im Mittelalter in D nicht vorhanden war und viele der aktuelle politischen Strukturen gut zu den antiken Ideen passen. Auch z.B. die Gewaltenteilung ließe sich im Längsschnitt gut mit dem Absolutismus kontrastieren, die Entwicklung der Emanzipation als historische begreifen etc. So wird sie in Jg8/9 (jetzt in Klasse 7 hat sie kein Geschichte) chronologisch durch die Geschichte gejagt und kommt Ende der SI vermutlich zum 1. oder gar bis zum 2.WK. Aber mal im Ernst, in zwei Schuljahren können ohnehin nicht alle interessanten geschichtlichen Entwicklungen annähernd vertieft behandelt werden. Die neuere Geschichte erfährt sie vermutlich gar nicht oder nur angerissen im Unterricht, da die Lehrer eh nicht wissen, wie sie die ganze Chronologie durchbekommen sollen, dabei wären die Entstehung des kalten Krieges, die Nachkriegsmigration, die Entwicklung der EU imho wichtige historische Zusammenhänge, die man zum Verständnis der Gegenwart braucht. (Als Politiklehrerin krieg ich immer die "Krise". Ich soll im Jg9 in Politik das Thema Rechtsextremismus behandeln, zumindest im ersten Halbjahr sind die Kids in Geschichte aber noch nicht mal beim Nationalsozialismus angekommen.)