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Nord-Stream-Ermittlungen, Spur führt in die Ukraine

Nord-Stream-Ermittlungen, Spur führt in die Ukraine

Sbsn

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https://www.tagesschau.de/investigativ/nord-stream-explosion-101.html Habe eigentlich damit nicht gerechnet, was ist den eure Meinung dazu ?


Sbsn

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*Wie


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Sbsn

Hab ich auch gelesen. Unvorstellbar ist das nicht, allerdings würde ich mich auch in seriösen Medien diesbezüglich nicht auf den vollen Wahrheitsgehalt verlassen. Soll ja auch bewusst platzierte Meldungen geben. Zutrauen würde ich es der Ukraine aber durchaus…..allerdings führt bislang keine Spur zu Selenskyj & Co. Könnten also auch ein paar anderweitig gesteuerte Spinner gewesen sein.


Ellert

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mal schauen was nächsten Monat so erklärt wird...


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Nun, zumindest weiß die USA Regierungsspitze diesbezüglich vermutlich weit mehr als wir vielleicht je erfahren werden.


Everdin

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Ach wie gut das niemand weiß, das ich Rumpelstilzchen heiß... Ich traue es allen zu, den Russen, den Amis, den Ukrainern, den Chinesen, dem BND, Elon Musk, Goldfinger und den Klingonen. False Flag mit dreiundzwanzig Knoten oder einfach nur Tatsache schaffen, die Dinge beschleunigen, neue Argumente auf den Tisch legen.


memory

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Antwort auf Beitrag von Sbsn

Was ich interessant finde ist , als man einhellig der Meinung war , dass es ja der Russe gewesen sein muss, untermauerte man diese These ,daß das mit der Art des Sprengstoffs und dem Vorgehen, nur eine Regierung gesteuert haben kann. Jetzt waren es natürlich paar Hanseln auf eigene Faust. ja klar! Glaube ich sofort.


Shanalou

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Mal abwarten.


Deze

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Ich bleib dabei

Bild zu

DecafLofat

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https://www.sueddeutsche.de/bayern/kriminalitaet-fuerth-mann-dichtet-politikern-falsche-zitate-an-geldstrafe-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230307-99-863564 Stichwort NetzwerkDG....


mauspm

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Och darüber müssten die stehen können, da dürfte man ja auch keine comedy mehr machen die politiker satirisch hops nimmt.....das ist Kindergarten für mich.....vor allem weil ja bekanntlich nur "Fakten" zählen und nicht irgendwelches Gewäsch "Nichtssagender ";)


Deze

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Wenn dich das heiß macht... Ich äußere meinen Verdacht wie andere auch, da juckt mich ein anderer der Politiker falsch zitiert hat reichlich wenig! Im übrigen, Putin war's wohl nicht, wie aber der Groß hier behauptet hat... sollen wir das jetzt melden? Und willst du etwa behaupten, die USA sei nicht pro Ukrainisch? Schweige doch einfach und genieße, wenn sie mich holen kommen und du meine Beiträge nicht mehr lesen musst... dann kannst du dir schön ins Fäustchen lachen... bis dahin schreibe ich weiter was ich denke!


Mitglied inaktiv

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https://www.morgenpost.de/politik/article237834463/donald-trump-ukraine-nato-russland-gefaehrlicher-plan-europa.html


Zwergenalarm

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Ich glaube, dass da ganz viele Szenarien möglich sind. Klar dürfte sein, dass eine Mitgliedschaft der Ukraine in EU bzw. Nato, bzw. auch nur eine zeitnahe Inaussichtstellung derselben für den Weltfrieden der Supergau wäre, solange es ein Russland in der derzeitigen Form gibt. Ergo muß man irgendwie aus diesen in moralischer Emotion getroffenen Versprechungen raus……von daher hatte quasi JEDER (außer der Ukraine selbst) einen Grund für diese Sabotage bzw. die „Spurenlegung“ in die Ukraine. Ebenso immer klarer wird die Rolle der Ukraine als Opferlamm am Weg zum Altar. Dieses Land „is hin“! Sagt mir zumindest mein Küchentisch……


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Mein Gefühl sagt, ich glaube nicht, dass die Ukraine in die EU aufgenommen wird, da gibt es zwar aktuell auf Drängen des Präsidenten der Ukraine Beitragsverhandlungen, aber aus folgenden Gründen: die Motivation der ukrainischen Soldaten und für die Verhandlungen bei Kriegsende, um Zugeständnisse machen zu können und in die NATO niemals.


mauspm

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und im falle es kommt so dass amerika aussteigt, ist es auch sofort mit dem europäischen bellizismus vorbei- aber was kommt danach?


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Das ist richtig. Falls die USA aussteigen ( danach sieht es aber nicht aus), dann war es das mit der Ukraine. Danach werden alle ihre Wunden lecken und die Europäer werden sich hoffentlich sehr lange an den russischen Angriffskrieg erinnern.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

so wie ich das weiß hat trump gar nicht mal so schlechte karten...nur ist es wohl hüben wie drüben, eine wahl ist alles, nur nicht ehrlich und korrekt


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Ob Trump überhaupt antreten wird und nicht gegen DeSantis verliert, ist ja auch nicht klar. Die Wahl ist ja auch erst Ende 2024. Da kann noch viel passieren.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

das ist sicher, da kann noch viel passieren, das aber in alle richtungen


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von Sbsn

Es ist ja noch längst nicht klar, ob es stimmt, dass der Anschlag wirklich von Ukrainern verübt wurde. Oder ob es vielleicht sogar eine Aktion unter falscher (ukrainischer) Flagge war, die eigentlich von einem anderen Staat ausging. Aber falls es stimmt und es eine ukrainische Aktion war: Dann hätte dies auch die Staatsspitze gewusst bzw. sogar initiiert. Denn diese Operation war wohl sehr komplex, und eine kleine Terrorgruppe wäre damit überfordert gewesen. Den Sprengstoff kann man nicht mal eben im Internet bestellen, und auch die Technik ist nicht für Kreti und Pleti zugänglich. Und dann sag ich‘s mal so: Wundern wurde es mich nicht so sehr. Die Ukraine ist kein seiröses Land, das wird aus Mitleid gern vergessen. Sogar Selenski selbst hat nachweislich Millionen ins steuerfreie Ausland geschafft, schon vor dem Krieg. Er ist kein harmloser Komiker, er war genauso schlau und korrupt wie seine Vorgänger und andere ranghohe Politiker des Landes. Wir hätscheln die Ukraine, obwohl sie eines der instabilsten, korruptesten Länder Europas war und ist. Natürlich ist es richtig zu helfen, die Bevölkerung kann ja nichts dafür, und Putin müssen Schranken gesetzt werden. Aber die Sache ist eben zweischneidig, und das zeigt sich jetzt wieder. Es wäre schon ein Hammer, wenn ein Land, in das wir hunderte Millionen pumpen (Rüstungswerte und andere Hilfe) uns dermaßen in den Hintern treten würde, indem es eine milliardenteure Gasleitung zerstört. Für mich gehört so ein Land (noch) nicht in die EU. Und ob die westlichen Länder weiterhin Milliarden an Rüstung und Steuergeldern dort hineinpumpen sollten, ist eben auch fragwürdig… LG


User-1736455377

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

hingewórfene und Allzeit-Totschlag-"Argument" für wirklich alles: "Die Ukraine wurde aber angegriffen" (oder ähnlicher Wortlaut) ;-)


Miamo

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

Sehe ich ganz genauso *daumenhoch*


memory

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

Sehe ich genauso.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

Komischerweise gibt es noch immer keine Anklage bezüglich des Zustandekommens der North Stream Verträge. Natürlich kann die Ukraine gesprengt haben, hat ja auch andere Sabotageakte gegeben, kann natürlich auch jemand anders gewesen sein, warum wurden denn nicht alle Leitungen lahm gelegt? Interessen hätten genug andere Staaten auch. Was ich immer seltsam finde ist das Einordnen von völlig plausiblen Theorien als Verschwörungstheorie, auch bei der Labortheorie in Wuhan. Die Aussage, dass sich nur „seriöse“ Länder selbst verteidigen dürfen finde ich genauso seltsam.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

Für mich gehört so ein Land (noch) nicht in die EU. Und ob die westlichen Länder weiterhin Milliarden an Rüstung und Steuergeldern dort hineinpumpen sollten, ist eben auch fragwürdig… exact- ich freue mich dass immer mehr sich trauen diverse dinge an und auszusprechen


Petra28

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Die entscheidende Frage war immer, ob man es Russland durchgehen lassen kann oder nicht, nicht, ob die Ukraine korrupt ist. Das ist auch keine Frage des sich trauens.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Petra28

naja vom sicheren sofa aus traut man sich ja viel und kann auch genauso viel relativieren .. ich selber habe mich nie in der pflicht gesehen, im windschatten der usa russland in irgendeiner form erzieherisch gegenüber zutreten


Petra28

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Erzieherisch? Wenn ich nicht damit einverstanden bin, dass ein Land in ein anderes Land einfällt?


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Petra28

und die jahre zuvor warst du ähnlich engagiert wenn es in anderen ländern ebenso ablief?


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Das die USA schon genug Mist gemacht haben, steht doch gar nicht zur Debatte und vieles wurde auch schon immer kritisiert. Jetzt hat aber Russland einen Krieg begonnen, niemand anders.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Du meinst dich mit dem Beitrag, oder? "naja vom sicheren sofa aus traut man sich ja viel und kann auch genauso viel relativieren .."


Petra28

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Im Sinne von, dass ich es verurteilt habe, wenn ein Land in ein anderes Land eingefallen ist? Ja, klar. Aber ich gebe zu, dass es mir jetzt schon aus Eigennutz wichtig ist - es betrifft Europa und ich habe ungern einen Bully in meinem Vorgarten.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

nur beginnen viele ihre wertung des ganzen komplexen erst ab ende februar 2022...eben laut dem narrativ der medien. aber dieses grundthema muss nun nicht wieder durchgekaut werden , das bringt uns allen nix


mauspm

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und wie bist du aktiv dabei ? erzhl mal bitte. ich bin dagegen das krieg mit krieg besiegt werden kann und das vom sofa aus, außerdem gibt es ja diverse friedens events zur zeit wo man tilnehmen kann. gibt es die auch pro krieg?


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Petra28

naja da sitzt sicher bald etwas anderes in meinem vorgarten als wie ein russisches irgendwas


Petra28

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Du hast das Bild nicht verstanden. Die Ukraine ist der Vorgarten.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Als wären diejenigen, die nicht damit einverstanden sind, dass Russland in die Ukraine eingefallen ist, für Krieg.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Du hast meinen Beitrag nicht verstanden. Du schreibst anderen, dass es einfach ist, sich vom heimischen Sofa zu trauen und zu relativieren und relativierst selbst extrem viel. Daher die Nachfrage, ob du dich damit meinst bzw. ob du dir dessen bewusst bist?


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Petra28

aber doch für waffenlieferungen


mauspm

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durchaus- ich bin dagegen dass man waffen liefert und somit gegen einen krieg der einen krieg stoppen soll ( ein paradoxon ) aber vom sofa aus dafür zu sein , dass ein land kriegerisch sein volk aufs spiel setzt ist schon eine andere liga


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Petra28

welches bild denn? deine eigene metapher?


mauspm

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Antwort auf Beitrag von mauspm

wenn beide seiten der meinungsmedaille süffisant werden ist das hier nicht gut. daher breche ich hier ab und steige später wieder ein


Petra28

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Ja, meine eigene Metapher.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Ich war nicht süffisant, das äußert sich ganz anders. Ich war direkt. Übrigens: mir ist die russische Kultur viel näher als die amerikanische, ich lerne seit langem Russisch und wäre gern mal hingereist und ich hätte Stein und Bein geschworen, dass Putin nicht in die Ukraine einfällt, wie es meine ukrainischen Bekannten immer befürchtet hatten... Tja.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Ach schau an, durch militärische Intervention hat man noch nie einen Diktator stoppen können? Ansonsten - dürfen das die Ukrainer nicht bitte selbst entscheiden? Mit wie vielen Ukrainern hast du denn gesprochen?


Petra28

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Wenn dich jemand vergewaltigt, hättest du dann gern, dass dir jemand beisteht oder dass man dir sagt „halt schön still, dann ist es schneller vorbei“?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Um bei deinem schwarz-weiß-Denken zu bleiben: Ob es jetzt gut ist, vom Sofa aus zuzusehen, dass ein Diktator sich ein ganzes Land einverleibt, sei dahin gestellt. Aber das meinte ich nicht, denn ich bin im Denken flexibel, sondern deinen Beitrag an Petra "und die jahre zuvor warst du ähnlich engagiert wenn es in anderen ländern ebenso ablief?" Das ist für mich relativieren.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Petra28

> Ansonsten - dürfen das die Ukrainer nicht bitte selbst entscheiden? Mit wie vielen Ukrainern hast du denn gesprochen? Bist Du ernsthaft der Ansicht, man könne die Stimmung in einem Land nicht gezielt lenken (gerne mit unappetitlichen Vergewaltigungsanalogien oder inflationär verwendeter und damit relativierender Vernichtungsrhetorik)? Auch nach einem Blick auf die eigene Geschichte? Warum berichten die hiesigen Medien denn so wohlwollend über ´Demonstrationen` (gewalttätige Randale einer Minderheit) gegen Regeln, dass regierungskritische NGOs ihre Finanzierung offenlegen müssen, sofern (!) sie erheblich aus dem Ausland finanziert werden? (Offensichtlich werden sie es - NED; macht da weiter, wo früher die CIA zuständig war). Die USA sind biggest bully in the playground - weil sie es können. Das hat nichts mit Ethik, Werten oder regelbasierter Weltordnung zu tun (außer die Regel heißt: der Hegemon entscheidet, wer wann welche Regeln einzuhalten hat; man kann nur beten, dass man sich nicht auf Territorium befindet, wo sie beschließen, ´für Freiheit und Menschenrechte` zu wirken). ´Die Ukrainer` wollen, dass ihr Land in Trümmer gelegt wird und ihre jungen Männer verheizt werden? Einerseits - der Moment, wo man sich eingestehen muss, dass es sich eben nicht gelohnt hat und man nur (williges) Mittel zum Zweck war, wird entsetzlich sein. Andererseits - junge Männer verstecken sich in ihren Wohnungen, Offizielle durchstreifen Kiew auf der Suche nach Frischfleisch mit zukünftigem Heldenstatus (es gibt einen Telegram-Warnkanal - kam heute auf DLF), während wir hier schreiben.


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Sbsn

Dazu war heute morgen ein guter Kommentar im "Tagesanbruch" von t-online, den ich nicht verlinkt bekomme, deshalb hier der Text. "Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser, kennen Sie das Spiel Stille Post? Dabei wird eine Nachricht von Ohr zu Ohr weitergeflüstert – und am Ende kommt ein Ergebnis heraus, das mit der ursprünglichen Botschaft nicht mehr viel zu tun hat. Je komplexer die Botschaft, desto wahrscheinlicher ist ein Missverständnis. Denn neben unserem Gehör beeinflussen unter anderem unsere Einstellung, unsere Erfahrung und unsere Wünsche, was wir verstehen und weitergeben. Ganz ähnlich läuft es in heißen Nachrichtenlagen, in Zeiten also, in denen wichtige Neuigkeiten in sehr kurzer Zeit übermittelt werden. Da kann sogar bei etablierten Medien einiges schiefgehen, von den Interpretationen in den sozialen Medien oder am Stammtisch, wo viele komplett frei drehen, ganz abgesehen. Gut beobachten konnte man so einen Fall am Dienstagabend. Da berichteten sowohl die US-amerikanische "New York Times" als auch in einer gemeinsamen Recherche ARD, SWR und die "Zeit" über neue Vermutungen, wer Ende September 2022 die Nord-Stream-Pipelines sabotiert hat. Zur Erinnerung: Damals wurden von Unbekannten drei der vier Stränge der Nord-Stream-Pipelines von Russland nach Deutschland durch Sprengungen auf dem Grund der Ostsee beschädigt. Ein hochkomplexer und aufwendiger Anschlag, der bis heute viele Fragen aufwirft und Spekulationen auch über die Beteiligung staatlicher Akteure nährt. Nach Monaten, in denen die Behörden mehrerer Länder ermittelten, aber keine Erkenntnisse veröffentlichten, folgten am Dienstag also endlich Neuigkeiten. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf Aussagen US-amerikanischer Offizieller, Geheimdienstinformationen deuteten darauf hin, dass eine pro-ukrainische Gruppe die Anschläge verübt haben könnte. Bemerkenswert ist, dass die "New York Times" sowohl in Überschrift als auch in der Meldung sehr vorsichtig blieb. Die Zeitung scheint nicht selbst über die entsprechenden Geheimdienstinformationen zu verfügen, sondern beruft sich lediglich auf Aussagen von Menschen, die diese eingesehen und überprüft haben sollen und anonym bleiben wollen. Auch zum Auftraggeber des Anschlags und zur Nationalität der Täter legt sich die "New York Times" nicht fest. Ähnlich bei den deutschen Medien: Sie berichten, dass es Geheimdienstberichte "gegeben haben soll", die auf eine pro-ukrainische Gruppe hindeuten. Das Boot, das beim Anschlag genutzt worden sein soll, sei von einer Firma mit Sitz in Polen angemietet worden, die sich "offenbar" im Besitz von zwei Ukrainern befinde. Aber: Ermittlern zufolge sollen die Anschläge von fünf Männern und einer Frau durchgeführt worden sein, deren Nationalität sowie Auftraggeber seien unklar. "Nachrichtendienstliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine pro-ukrainische Gruppe Pipelines sabotiert hat, sagen US-Beamte" – so lässt sich die – lange, aber korrekte – Überschrift der "New York Times" übersetzen. Problematisch ist, was bei einigen deutschen Nachrichtenportalen daraus gemacht wurde. "Pro-ukrainische Gruppe sprengte Ostsee-Pipelines" titelt die "Bild"-Zeitung den entsprechenden Text zur Meldung online bis heute, mit der sehr viel kleineren Dachzeile "'New York Times' über Nord Stream". Ebenso ging die "Berliner Zeitung" vor: "New York Times: Pro-ukrainische Gruppe hat Nord Stream zerstört" heißt es da. Kein Konjunktiv, kein "soll" oder "könnte zerstört haben". Bei beiden Medien klingt es plötzlich so, als sei die "New York Times" sich völlig sicher, als liefere sie unumstößliche Beweise, dass eine pro-ukrainische Gruppe die Pipeline sprengte. Das klickt besser und dürfte die Werbekunden der Medien erfreuen – ist aber falsch und fahrlässig. Stille Post lässt grüßen. Gerade in Deutschland birgt die Sabotage der Pipeline und die Frage nach den Tätern viel politischen und gesellschaftlichen Sprengstoff. Sollten pro-ukrainische Kräfte in die Anschläge verwickelt sein, sollten sich Beweise für einen Auftrag aus Kiewer Regierungskreisen finden, stünde die Unterstützung Deutschlands, des oft kritisierten und doch wichtigsten Verbündeten der Ukraine in der EU, schnell auf der Kippe. An einer solchen Entwicklung könnten viele ein Interesse haben, allen voran Russland. Angebracht ist da die Warnung des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius, dass es sich um einen Versuch handeln könne, ukrainischen Gruppen den Angriff "in die Schuhe zu schieben", um es so aussehen zu lassen, als stecke die Ukraine hinter den Sprengstoffanschlägen. "Die Wahrscheinlichkeit für das eine wie für das andere ist gleichermaßen hoch", sagte Pistorius im Deutschlandfunk. Die Gemengelage ist also komplex, die Faktenlage noch sehr dünn. Die Geheimdienste, auf die sich entsprechende Berichte stützen, sind im Übrigen keine neutralen Akteure und liegen oft auch falsch. Man denke nur an die Fehleinschätzung deutscher Geheimdienste zu Beginn des Ukraine-Krieges, Russland werde die Ukraine rasch überrollen. Oder an den Krieg der USA gegen den Irak ab 2003, der allein auf der geheimdienstlich gestützten Lüge beruhte, das Land verfüge über Massenvernichtungswaffen. Der Generalbundesanwalt, der die Ermittlungen zur Pipeline-Sabotage in Deutschland leitet, bestätigte bislang nur, dass im Januar das Schiff untersucht worden sei, das im Verdacht steht, die in der Ostsee explodierten Sprengsätze transportiert zu haben. Die Auswertung der sichergestellten Spuren dauere noch an. Die Frage nach der Identität der Täter, dem Tatmotiv sowie die Frage nach einer staatlichen Steuerung könnten derzeit nicht beantwortet werden. Es kann also noch Wochen oder gar Monate dauern, bis wir Gewissheit haben. Die Gerüchteküche wird in dieser Zeit brodeln, die Phase der Unsicherheit wird anhalten. Deshalb meine Bitte für diese Zeit: Atmen Sie durch, lesen Sie über die Überschrift hinaus und informieren Sie sich. Legen Sie sich nicht vorschnell auf eine Interpretation fest. Machen Sie nicht mit bei der gefährlichen Stillen Post." Zutrauen würde ich es allen Parteien. Ich gehe aber davon aus, dass die Russen relativ wenig Interesse daran haben, die Pipeline zu sprengen, denn sie hoffen sicher darauf, dass dort irgendwann mal wieder Gas durchfließen wird. Den Ukrainern war sie immer ein Dorn im Auge, den Amerikanern auch. Wie dem auch sei. Es ist Krieg und wenn die Ukrainer damit die Russen schädigen oder zumindest ärgern konnten, dann nur zu. Der Bau dieser Pipeline war eine krasse Fehlentscheidung auf deutscher Seite und hätte dazu beigetragen, unsere Abhängigkeit von Russland noch weiter zu erhöhen. Dass die Russen keine zuverlässigen Geschäftspartner sind, haben wir gesehen. Denn sonst wären die Gasspeicher zu Beginn des Krieges ja nicht leer gewesen.


User-1736455377

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

"wenn die Ukrainer damit die Russen schädigen oder zumindest ärgern konnten, dann nur zu. Der Bau dieser Pipeline war eine krasse Fehlentscheidung auf deutscher Seite" Also ist es dann egal, dass die (sofern es so wäre) die Ukraine etwas, zerstört hat und dabei behauptet, das sie selbstverständlich nichts damit zu tun haben? Und ich meine auch, es hätte nicht nur Russland geschadet, sondern auch uns... Der Zweck heiligt die Mittel, wenn es nur die "richtige/gute" Seite ist? Sehe ich nicht so. Davon ab: ja, nach wie vor nichts genaues weiß man nicht. Und vermutlich werden wir es auch nie wirklich wissen. Ich denke auch nach wie vor, dass USA und Ukraine am meisten davon hatten und haben werden. Russland eher weniger.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von User-1736455377

Sehe ich wie Du, geht gar nicht. Und ob wir Gas kaufen und durch welche Rohre es fließen soll entscheiden wir. Es fließt ja weiterhin russisches Gas nach Europa, nur halt durch andere Leitungen, größtenteils durch die Ukraine, die wiederum Durchleitungsgebühren von Putin bekommt (definitiv auch nach Kriegsbeginn, ob aktuell auch, weiß ich nicht) Gegen Nordstream 2 waren die Ukrainer ja von Anfang an, logisch oder?