Daffy
Es gibt Medikamente/Impfstoffe in der Testphase, die aber nicht nach Afrika geliefert werden, weil es unethisch wäre, Afrikaner als Versuchskaninchen zu missbrauchen und außerdem Misstrauen in der Bevölkerung schüren könnte ("Der hat eine Spritze von diesen Typen in gelben Anzügen bekommen und war ein paar Stunden später tot"). Andererseits sind inzwische etliche Helfer gestorben, was wohl nicht nötig gewesen wäre, deshalb die Bitte der WHO um eine Behandlung in Hamburg, mit Ausnahmegenehmigung. Nur dass das alles seine Zeit dauert und inzwischen wohl ohnehin zu spät ist, aber "wir haben alles versucht". Eine gewisse Logik hat es ja. Trotzdem - die Wissenschaftler, also diejenigen, die informiert sind und selber eine qualifizierte Entscheidung treffen könnten, werden geopfert. Um den Ruf der Organisation nicht zu gefährden. Da wird mir doch leicht übel... http://www.tagesspiegel.de/wissen/trotz-epidemie-in-west-afrika-ebola-medikamente-unter-quarantaene/10266150.html http://www.deutschlandfunk.de/ebola-in-westafrika-experimenteller-wirkstoff-als-letzte.676.de.html?dram:article_id=291552 http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ebola-ungepruefte-medikamente-fuer-afrika-1.2061289 http://news.yahoo.com/official-ebola-kills-senior-doctor-liberia-094351470.html http://www.bramptonguardian.com/news-story/4621925-don-t-test-ebola-vaccine-drugs-now-experts/
Gerade gelesen. Er hat es nicht geschafft.
http://www.arcor.de/content/aktuell/newsticker/1406654889000,1,Hamburg+wartet+auf+zwei+m%C3%B6gliche+Ebola-Patienten,content.html
Ich weiß ja nicht in welchem Zustand der Patient letzte Woche war, als sie die Anfrage gestellt hatten. Wenn er ansprechbar war, konnte er so eine Entscheidung selbst treffen. Ich verstehe die WHO schon (und verstehe jetzt auch die Anfrage). Die wollen da unten helfen und es gibt eh schon so viel Misstrauen. Da genügt ein Funke und jede weitere Hilfe ist für die Katz, bzw. mit weiteren Gefahren für die Helfer verbunden. Es ist niemandem geholfen, wenn da untern die Helfer zusätzlich auch noch angegriffen werden. Allerdings ist es für mich fragwürdig Medikamente an Erkrankten zu testen, die nicht einmal die Testphase am gesunden Menschen durchlaufen haben. Das Ebolavirus in Westafrika hat anscheinend eine Sterblichkeit von 60%. Das ist schlimm und der Wunsch alles mögliche zu unternehmen verständlich. Aber was, wenn die Medikamente nicht so verträglich sind, wie erhofft und dann halt eine Sterblichkeit von 80% habe? Das kann ich also nur mit Menschen machen, die sich quasi für die Testung zur Verfügung gestellt haben. Und das müssen Menschen sein, die gebildet genug sind um zu verstehen, was die Chancen und Risiken sind. Jetzt einfach so die Medikamente einzusetzen wäre nicht zielführend. Erstens weil die Risiken nicht abgeschätzt werden können, zweitens weil die Risiken kaum erfasst werden könnten. Die Medikamente wären also für die Kranken u.U. auch eher schädlich als nützlich und unter den Verhältnissen, die dort unten gerade herrschen wäre eine wissenschaftliche Auswertung fast nicht möglich. Es ist jetzt für den aktuellen Ausbruch zu spät, aber es stimmt halt nur bedingt, dass diese Medikamente nur während einer Epidemie getestet werden können. Die Testphasen am Tier und am Gesunden sind unabhängig davon möglich (und nötig) und ich hoffe, dass zumindest jetzt jemand die Notwendigkeit dafür einsieht und das finanziert. Und wenn ich mir überlege, was in den letzten 15 Jahren wo ich das halbwegs mitbekommen habe an neuen Medikamenten aufgetaucht ist, mit vieeeel weniger Nebenwirkungen und vieeeeel wirksamer, und was davon ganz schnell wieder vom Markt verschwunden ist wegen gravierender Nebenwirkungen, dann ist die Testung auch in diesem Fall nötig und die Folgen ohne Testung nicht mal ansatzweise abzusehen. LG Inge
>Allerdings ist es für mich fragwürdig Medikamente an Erkrankten zu testen, die nicht einmal die Testphase am gesunden Menschen durchlaufen haben. ... Das kann ich also nur mit Menschen machen, die sich quasi für die Testung zur Verfügung gestellt haben. Und das müssen Menschen sein, die gebildet genug sind um zu verstehen, was die Chancen und Risiken sind.< Das trifft auf medizinisches Personal zu. Die Wahl haben sie aber wohl nicht gehabt. Anscheinend ist man bei der WHO teilweise selber hinreichend von neuen Möglichkeiten überzeugt, dass sie ´anfragen`, wahrscheinlich nicht nur in Hamburg (der Impfstoff kam ja nicht mal von dort). Dann gibt es sicher auch Gegner, die gegen Privilegien wettern ("Was ist mit den einfachen Menschen? Väter, Mütter, Kinder..."). Die Mittel zu den Kranken zu bringen geht wohl nicht., weil dann entweder "arme Leute als Versuchskaninchen missbraucht wurden" oder "mal wieder nur die Privilegierten gerettet wurden" - eins von beidem müsste es wohl sein. Zwischen Baum und Borke - also tut man was (fragt rum) bis das Problem sich von selber gelöst hat (ein zweiter erkrankter Arzt skypt zur Zeit täglich mit seiner Frau in den USA, das klingt noch ziemlich fit, warum wird der nicht ausgeflogen?). Loyalität und Fürsorge sieht für mich anders aus.
Der erste Patient war nicht transportfähig. Weiter unten in einem Beitrag hab ich was dazu geschrieben.
Ja, aber die Anfrage an Hamburg wurde ja schon letzte Woche gestellt, da kann es noch ganz anders ausgesehen haben. Außerdem kann es natürlich sein, dass er sich schon im Vorfeld dazu geäußert hatte, wie er im Falle einer Ansteckung behandelt werden wollte. Er war ja anscheinend ein doch recht angesehener Virologe, der wusste sicher wie weit die Forschung im eigenen und in anderen Ländern war. LG Inge
Das unglaublich "schöne" an Ebola ist die Tatsache, das es eine sehr kurze Inkubationszeit, mit raschem Krankheitsverlauf und ca. 90%iger Mortalitätsrate verbindet. Das bedeutet, daß punktuelle Epidemien mangels verfügbarer Wirte rasch beendet sind - sofern man das Einbringen zusätzlicher Vektoren vermeidet!
Ich würde 21 Tage nicht als kurze Inkubationszeit sehen. Das ist ja das Problem, dass die Inkubationszeit mit 2 - 21 Tagen sehr lang sein kann. LG Inge
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