Silke11
passend zur Tageszeit, aber nur dazu: Abendmuse Ans Blumenfenster wieder kehrt des Kirchturms Schatten Und Goldnes. Die heiße Stirn verglüht in Ruh und Schweigen. Ein Brunnen fällt im Dunkel von Kastanienzweigen - Da fühlst du: es ist gut! in schmerzlichem Ermatten. Der Markt ist leer von Sommerfrüchten und Gewinden. Einträchtig stimmt der Tore schwärzliches Gepränge. In einem Garten tönen sanften Spieles Klänge, Wo Freunde nach dem Mahle sich zusammenfinden. Des weißen Magiers Märchen lauscht die Seele gerne. Rund saust das Korn, das Mäher nachmittags geschnitten. Geduldig schweigt das harte Leben in den Hütten; Der Kühe linden Schlaf bescheint die Stallaterne. Von Lüften trunken sinken balde ein die Lider Und öffnen leise sich zu fremden Sternenzeichen. Endymion taucht aus dem Dunkel alter Eichen Und beugt sich über trauervolle Wasser nieder. Wer weiß, von dem das ist? Googeln gilt auch.
Abends gehen die Liebespaare Langsam durch das Feld, Frauen lösen ihre Haare, Händler zählen Geld, Bürger lesen bang das Neuste In dem Abendblatt, Kinder ballen kleine Fäuste, Schlafen tief und satt. Jeder tut das einzig Wahre, Folgt erhabner Pflicht, Säugling, Bürger, Liebespaare und ich selber nicht? Doch! Auch meiner Abendtaten, Deren Sklav' ich bin, Kann der Weltgeist nicht entraten, Sie auch haben Sinn. Und so geh ich auf und nieder, Tanze innerlich, Summe dumme Gassenlieder, Lobe Gott und mich, Trinke Wein und phantasiere, Daß ich Pascha wär, Fühle Sorgen an der Niere, Lächle, trinke mehr, Sage ja zu meinem Herzen (Morgens geht es nicht), Spinne aus vergangenen Schmerzen spielend ein Gedicht, Sehe Mond und Sterne kreisen, Ahne ihren Sinn, Fühle mich mit ihnen reisen Einerlei wohin. von wem? (ach so: Trakl)
auch schön...Hesse da gibt's auch schöne Klaviervertonungen zu
Trakl
Hab's zunächst nur vermutet; da mir Trakl bei Themen von Vergänglichkeit, Schmerz und Wehmut immer zuerst einfällt...
Gottfried Benn ( 1886-1956)
Schöne Jugend
Der Mund eines Mädchens, das lange im Schilf gelegen hatte,
sah so angeknabbert aus.
Als man die Brust aufbrach, war die Speiseröhre so löcherig.
Schließlich in einer Laube unter dem Zwerchfell
fand man ein
Nest von jungen Ratten.
Ein kleines Schwesterchen lag tot.
Die andern lebten von Leber und Niere,
tranken das kalte Blut und hatten
hier eine schöne Jugend verlebt.
Und schön und schnell kam auch ihr Tod:
Man warf sie allesamt ins Wasser.
Ach, wie
die kleinen Schnauzen quietschten!
das hab ich auch lernen müssen, schaurig wars....
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