Elternforum Aktuell

Klassisches Rollendenken meines Chefs...

Anzeige rewe liefer-und abholservice
Klassisches Rollendenken meines Chefs...

Leena

Beitrag melden

Wir hatten heute ein Team-Meeting mit unserem neuen Chef. Chef hatte extra für alle mehreres vom Bäcker mitgebracht und schob es mir rüber mit der Bemerkung "Frau Leena, Sie sind doch die einzige Frau hier in der Runde, richten Sie das mal nett an!" Schluck - der hatte das ernst gemeint!!!! Ein Kollege bekam einen Lachanfall, mit so einer Bemerkung wäre der Chef ja bei der Gleichstellungsbeauftragten richtig, ich meinte dann auch nur, dass das ja eine recht traditionelle Anschauung wäre, und schob zwei anderen Kollegen auch etwas rüber, sie sollten mal mitmachen... Chef war irritiert, Frau Leena war irritiert - und ein paar der anderen Kollegen freuten sich ob der Situation. Wäre ja alles okay, wenn der Chef nicht wirklich so denken und leben würde...


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

Nächstes Mal sagst Du dann: "Oh, geht gerade nicht, das Frauchen muss jetzt in der Küche nach den selbst gebackenen sehen!" Ich glaube, mir wäre die Kinnlade runtergefallen und natürlich kein passender Spruch! Ja, wir Weibchen sind eben für das leibliche Wohl der Herrschaften zuständig! Btw: Wir haben nach einigem hin und her und immer wieder Bitten des Chefs, doch mal eben einen oder zwei oder gleich vier Espresso zur laufenden Besprechung zu servieren die Maschine in sein Büro gestellt. Seitdem hat er das selber zu machen. Geht doch!


Nikas

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

Ich hab mal zu einem, noch dazu allgemein bekannt saufaulen, Jungschnösel, der mir auch irgendeine "Frauenarbeit" abdrücken wollte, gesagt: "Da gehört nicht viel Intelligenz dazu. Das können Sie auch." *) Ob ich das aber auch zu einem Chef sagen würde, käm jetzt sehr auf den Chef und dessen Humorpotential an. *) Schnöselchen hat ab da immer dreimal überlegt, was er mir Weib aufhalst oder doch lieber selber macht. Das Rundumgelächter wollt er nicht noch mal haben.


Leena

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nikas

Humorpotential würde ich aktuell bei ungefähr -4 ansiedeln, bei meinem Chef. Blöderweise hat er potentiell richtig was zu sagen... ;-(


Nikas

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

Was hastn überhaupt gemacht? Du hättest aus den Croissants einen schönen Turm bauen können. Immerhin hätte dann das Rundumgelächter Deiner lustigen Kollegen überhaupt kein Ende mehr genommen.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nikas

das Papier abgemacht und mit Knicks das Papptablett präsentiert.


Alba

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

Wieviel Leute ware in dem meeting? Ich faende ja schon alleine die Tatsache, dass Du da die einzige Frau warst nicht besonders toll es sei denn die Geschlechterbalance ist normalerweise ausgeglichener als in dem speziellen meeting.


Leena

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Alba

Normalerweise wären wir bei dem Meeting 25% Frauen gewesen - die andere Kollegin kam aber erst später. :-) Besonderen Frauenüberschuss haben wir bei uns nicht, das stimmt. Ist aber, glaube ich, in dem Maße doch eher Zufall. Wobei es schon extrem ist - auf jeder Ebene werden rund 55-60% Frauen eingestellt, und in der obersten Stufe kommen dann jeweils 10% Frauen an. Potential ist da also durchaus noch vorhanden... Aber vielleicht ist es ja genau das Problem - die Entscheidungsträger bei uns sind immer noch überwiegend Männer wie mein Chef, mit mind. Ende 50 und der oben beschriebenen Denke. Ein paar dieser Männer sind allerdings mittlerweile in 2. (oder 3.) Ehe verheiratet und haben jetzt eine jüngere Frau erwischt, die ihnen in den Hintern tritt und Forderungen stellt, dass die Männer auch mal die Kinder abholen und betreuen müssen etc. - tut meiner Meinung nach sowohl den Männern selbst als auch uns als Einrichtung sehr gut! :-)


Alba

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

Bei uns ist es mittlerweilen wirklich sehr ausgeglichen dabei waren die Wissenschaften traditionell eher Maennerdomaenen, in den Toppositionen gibt es noch ein Ungleichgewicht aber das ist eine Frage der Zeit. Ich bin trotzdem in der Regel diejenige die eine Kanne Kaffee kocht und an Milch und Zucker denkt aber ich glaube das liegt an den Jahren die ich als Bedienung meinen Lebensunterhalt verdient habe.


like

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

wie er denkt und lebt muss dich ja nicht interessieren. In der Situation ist ihm sicher klargeworden, dass das so nicht gut ankam. Das müsste eigentlich reichen. So schlimm war der Faux-Pas ja nun auch wieder nicht, dass man ihn gleich lynchen müsste. Andere Menschen, andere Ansichten....vielleicht sollte man traditionell denkende Menschen genauso akzeptieren wie Emanzen, Schwule, Lesben ...... Männer fühlen sich auch nicht unbedingt gleich beleidigt, wenn man sie zu traditionell männlichen Arbeiten bittet, nur weil man selber grad keinen Bock drauf hat ( ich mach das gern z.B. mit Birnen austauschen, Rasen mähen, Reifen wechseln.....)


Leena

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von like

Wie er lebt und was er mit seiner Frau lebt oder sonstwie, ist mir völlig wurscht! Es stört mich aber, wenn er mich im Beruf in dieser "Frauchen-Rolle" verortet... und entsprechend behandelt. Wenn Entscheidungsträger wirklich so denken - stört es mich übrigens auch. Auch wenn ich nicht gleich beleidigt bin.


Luni2701

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

Ich bin bei uns im Betrieb die einzige Frau und nachdem dann von meinem (jungen) Chef (absolut nicht so rollenspezifisch) der Kommentar kam, sie könnten sich ja mittags das Geld für den Imbiss sparen, denn ich könnte ja kochen, hab ich gesagt das ich nicht kochen könnte. Dieser Blick war echt Gold wert. Natürlich kann ich kochen, bin aber wohl eher nicht als Köchin angestellt.


like

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

aber ich denke, es ist ihm auch deutlich geworden. Mehr hat die Situation nicht nötig.


desire

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

ich würde das eher als ein Kompliment empfinden.....^^


Pamo

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

Mein Tipp wäre, das gnadenlos zu vermurksen. Mir wurde vor Jahren das Kaffeekochen aufgetragen. Ich habs bewusst fast untrinkbar aufgesetzt. Dreimal genügte, mit vielen Entschuldigungen. Dann wussten alle: Die Pamo kann nicht Kaffee kochen, fragt sie bloß nicht! Damals war ich aber auch noch jung, heute würde ich mich anders wehrern.


MM

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Pamo

... beim Kaffeekochen falsch machen??? ;-) Hast du ihn extra sehr stark gemacht oder im Gegenteil zu wässrig... oder...? Hm, interessante Strategie jedenfalls... ;-)))


Petra28

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

Seine Vermutung, dass Du das mit dem "nett anrichten" am besten hinbekommst, war ja richtig - selbst ich, die so wenig "hausfrauliche Qualitäten" hat wie sonst jemand, kann besser "nett anrichten" als die meisten Männer, die ich in meinem Umfeld kenne. Von daher - auch wenn Dein Chef das nicht beabsichtigt haben sollte - hättest Du das großzügig als Kompliment umdeuten können: "Vielen Dank für Ihr Vertrauen, Herr Chef, wie sie wissen (und gleich wieder im Meeting feststellen werden), habe ich ja auch in meinem Fachgebiet so einiges zu bieten. Vielleicht können wir ja demnächst mal über meine berufliche Weiterentwicklung sprechen..."


Nurit

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Petra28

Ich sehe das nicht ganz so dramatisch: er war beim Bäcker und hat etwas Gutes tun wollen; das ist ja schon mal nicht der Standard. Diese Äußerung hätte mich nur dazu gebracht, über sein Unvermögen (welches er mal eben großzügig auf alle Männer überträgt) nachzudenken. Einen Mitarbeiter musste er ja beauftragen; da hat er eben die für sich logische Entscheidung getroffen. Das läßt zwar tief blicken, aber ich würde mich dadurch nicht entehrt fühlen, da ein Vorhandensein hausfraulicher Qualitäten nicht automatisch die Abwesenheit fachlicher Qualitäten bedeutet.


DecafLofat

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nurit

eine nichtigkeit zu so nem thema machen? damit schiesst man sich doch beruflich eher ins aus, aus falsch empfundener emanzipatorischer kränkung rumzubocken... heißt ja nicht dass er deine fachliche qualitäten nicht dennoch sieht. aber wer wg sowas ein faß aufmacht und sich aufregt, der regt sich auch über die karrierefrauen auf, die sich bewusst mit blusenblitzern nach oben befördern... eine ehemalige azubine von mir hat bewusst so karriere gemacht, allerdings nutzt sie das eher aus, sie ist wirklich helle und hat einiges im köpfchen, nur in unserer branche zählt der männerschulterschluss... und da kam sie eben via stilettos und kurzen röcken, transparenten blusen vorbei. und ist nun auch in einer (zumindest kleinen) führungsposition. so schlicht sind männer. man muß das nicht mögen, man muß das nicht mitmachen, aber man darf sich dann ncith aufregen wenn man wg gepoltere wg so einer kleinigkeit auf irgendeiner shitlist landet.


Leewja

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DecafLofat

zu solchen sprüchen/Gedanken und bloß nicht als "emanze" daherkommen???? und wo kommt der vergleich mit "Blusenblitzern" her????? in welcher branche sieht man denn am arbeitsplatz stilettos, minis und trabnsparente blusen gerne???? nee, decaf, der punkt ist, dass immer noch offensichtlich männer die karriereentscheidungen treffen (wenn genug busen aus der bluse blitzt) bzw. shitlists erstellen, wenn man nicht als dekoexpertin/pseudoköchin herhalten mag. und solange das so ist, stimmt was nicht, und solange was nicht stimmt, muss man motzen/aufbegehren/seinen standpunkt vertreten. ganz einfach. ich hätte wohl gesagt "Ich hab eine zuckergussallergie, sorry, ich kann das nicht anfassen", auch wenn ich Nikas spruch den bislang besten fand, der wär mir nur nicht eingefallen.


Oktaevlein

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

"Ich hab eine zuckergussallergie, sorry, ich kann das nicht anfassen", Den Spruch finde ich filmreif! :-)


Morla72

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

Hm, ich sehe das Drama jetzt auch nicht. Ich hätte vielleicht mit den Augen gerollt oder eine spaßige Bemerkung gemacht, aber dann wär's auch gut. Und er hat ja nun auch irgendwie Recht. Ich persönlich kenne eigentlich so gut wie keine Hetero-Männer, die sich unter "nett anrichten" was vorstellen können bzw. das tatsächlich umsetzen könnten. Es sind nun auch mal in der Mehrzahl Frauen, die ihren Kindern lustige Gesichter aus Frühstücksbroten schnitzen... Aber deshalb würde ich mich weder diskriminiert, noch beleidigt fühlen und nicht in Schnappatmung verfallen. Dass der gute Mann 50+ ist, bedeutet letztlich auch nur, dass er sich eben keine Gedanken darüber macht, sowas auszusprechen. GEDACHT haben das sicher auch die meisten Kollegen weit unter 50...


Trini

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

Vor allem, wenn es Dir darauf ankäme, dass es wirklich taugt? Das einem hausfrauliche Fähigkeiten zugetraut werden, heißt nicht zwangsläufig, dass man fachlich für unfähig gehalten wird. Trini


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Trini

Ich würde auch als Chef das Gebäck selber auf einen Teller legen und rumreichen.


Alba

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Oder mit einem "kann das mal eben jemand auf einen Teller anrichten" auf den Tisch legen. Irgendwer machts dann schon. Man muss darum wirklich nicht die einzige anwesende Frau bitten. Ich weiss, ich weiss, das ist alles pillepalle aber irgendwie habe ich genug davon immer alles gelassen einfach zu ignorieren, es sind nicht nur die grossen Dinge die Frauen zurueckhalten es ist auch der taegliche frustrierende Kleinkram.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Alba

genauso geht es mir auch!


Daffy

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Alba

Hm, ich finde gerade diese Kleinigkeiten eigentlich sehr nett - fällt für mich in die Kategorie Tür-Aufhalten. Oder, wie weiter unten geschrieben wurde, Herr X holt die Wasserkisten (ich hole die problemlos selber - es ist definitiv ein Ritual, wenn das der Mann tut - Mann grillt, Mann schleppt schwere Sachen... ). Ich denke auch, dass prozentual mehr Frauen Spaß am ´nett herrichten` haben als die Männer. Und sich wahrscheinlich auch prozentual mehr Männer vorher NICHT die Hände waschen würden. Schon deshalb hätte ich das Auspacken gern übernommen.


Leena

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Eben, genau so geht es mir auch!!! Ich bin jetzt seit 15 Jahren als Mutter berufstätig und arbeite seit 13 Jahren quasi "nebenberuflich" als Gleichstellungsbeauftragte und in entsprechenden Vereinbarkeitsprojekten - ich schätze, genau deswegen geht mir dieses "Kleinvieh" so gegen den Strich! Im Großen und Ganzen und in den ganzen Sonntagsreden klingt das alles schon so toll und großartig und wunderbar - aber in der Praxis fängt es dann im Kleinen schon an, dass immer noch "Sand im Getriebe" und das Umdenken noch nicht wirklich in den Köpfen angekommen ist. Wie ein ganz dickes Brett, an dem man Jahre um Jahre um Jahre herum bohrt... mit einem Schlag bekommt man da aber gar nichts durch - zumindest das haben mich die letzten 15 Jahre gelehrt!


Leewja

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Alba

hemmt uns die vertane zeit in toilettenschlangen, hört auf meine worte, ladies!!!


Silvia3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

Sieh's einfach so: wenn ihr eine Frauenrunde gewesen wärt und es darum gegangen wäre, eine Kiste Bier vom Kiosk zu holen hätte er einen Mann mit dem entsprechenden Kommentar losgeschickt, beim Brötchen anrichten waren halt deine hausfraulichen Qualitäten gefragt. Das ist keine Beleidigung, sondern eine richtige Einschätzung der Fähigkeiten seiner Mitarbeiter. Daher ist er wahrscheinlich auch Chef. Aufregen solltest du dich nur, wenn du immer diejenige wärst, die Kaffee kochen und die Brötchen holen musst. Solange es sich um einen einzelnen Vorgang handelt, ist daran doch nichts zu beanstanden. Einer musste die Arbeit schließlich machen, wobei er das natürlich auch selbst hätte erledigen bzw. zumindest geschickter formulieren können. Aber ein Grund für einen Aufreger ist das eigentlich nicht. Silvia


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Silvia3

Das ist Blödsinn. Wenn er DESWEGEN Chef ist, ist in der Firma aber was verkehrt.


Leena

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Was jetzt bei uns verkehrt ist oder nicht, das ist ein ganz anderes Thema - aber ich würde mal rotzfrech behaupten, er ist der Chef, weil er die Befähigung zum Richteramt hat und in den letzten 30 Jahren das eine oder andere Mal zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle war und jetzt dafür "belohnt" wurde.