Leewja
Wie eigentlich die medizinische Abklärung läuft. ...wir haben täglich reichlich Flüchtlinge und Asylbewerber in der Sprechstunde im Moment. ..mit Krätze, kein Wunder bei der reise und den beengten Verhältnissen, mit auch tropenkrankheiten, mit ganz gewöhnlichen hauterkrankungen....mmanches für uns neu und schwer zu erkennen, anderes gibt's auch reichlich in Mönchengladbach oder hückelhoven....aber dabei kam mir der gedanke: was ist mit tbc? ich kann mir nicht vorstellen, dass bei dem Andrang derzeit röntgen Untersuchungen und tbc Tests zeitnah durchgeführt werden können....weiß einer von euch, wie und ob das passiert? bislang gut gestellte Akademiker aus aleppo sind da vielleicht nicht gerade betroffen, aber es kommen ja auch durchaus gefährdeter Personen hier an.... und das gleiche Frage ich mich für impfjngen/kKinderkrankheiten. ist das risiko hoch, demnächst deutlich ausgeprägter die entsprechenden Epidemien zu haben? gibt ja auch sicher keine Unterlagen über eventuell vorhanden Impfschutz, oder? ich finde das ganze Thema Gesundheitswesen mit größeren flüchtlingsmassen rein organisatorisch und professionell betrachtet interessant, weil einfach eine zusätzliche Menge Patienten behandelt werden muss und das ganze bei verständigungsproblemen und ungewöhnlichen krankheitsverläufen oder eben fremden Krankheiten oder in der derma auch bei dnkler Hautfarbe erschwert ist...und ich mich frage, ob wir nicht eine zusätzliche Sprechstunde mit Dolmetschern etc, einrichten sollten. also, kann mir jemand sagen, wie und ob die Untersuchungen durchgeführt werden?
Ja, hier wurden Fahrdienste eingesetzt (Ehrenamtlich) um die Flüchtlinge zu. Arzt zu bringen, zwecks Röntgen etc.
Da war allerdings vor dem WE und es handelte sich eher um unbegleitete Jugendliche.
Was Impfungen betrifft, weiß ich nicht wie es in Syrien mit Impfungen aussah, kann mir aber nicht vorstellen, dass die keine hatten.
Krätze gibt es bei uns auch. Hatten wir schon im Winter! Da kam EIN Patient aus dt zu uns, der sich damit infizierte. Frag nicht, meine ultraschlaue Kollegin hat 50 Tuben Infectoscab bestellt!!! Falls das Medi euch ausgehen sollte, wir haben gelagert
Bis zu 8köpfige krätzefamilien hab ich jede Woche da. aber sporotrichose, leishmaniosan, schwere pilz Infektionen. ..da kommt schon vieles, was ich nur aus dem Lehrbuch kannte. schadet mir ja nicht. was ich tatsächlich meinte, sind tbc Ausschluss Untersuchungen. ...wir hatten vor zwei, drei Monaten eine eingeborene ;) mit tbc UND müssen jetzt halt alle die röntgen Kontrollen bekommen. müssen ja alle Kontaktperson. und da frag ich mich halt....wwird das untersucht? in Russland ibt es schon deutlich steigende resistenzen gegen die üblichen Medikamente. ich hab ehrlich keine Ahnung, wie das in diversen anderen Ländern ist, aber ganz grundsätzlich sollte sowas ja nach möglichkeit ausgeschlossen werden. es ist wohl so, dass eigentlich eben das dazugehört, ich frag mich eben nur, wie das organisatorisch läuft und ob.
Ja, bei uns wird auf TBC getestet. Allerdings kann ich dir nicht sagen, wie lange die Flüchtlinge drauf warten müssen und ob es schon Fälle gab. Ich bin ja nicht in der Somatik! Aber würde man bei gehäuften Diagnosen nicht informiert werden? Mach mir mal bitte keine Angst....
aber wenn bei 450 Leuten zwei husten....ob da gleich jemand das röntgen anwirft oder enen quantiferontest macht?
Nein, ganz sicher nicht!
Also ich habe am Wochenende in Graz mitgeholfen 450 Menschen zu versorgen. Einige Kinder waren dehydriert und wurden kurz in der Kinderklinik behandelt. Aber allgemein ein Gesundheitsstatus wurde nicht aufgenommen.
Wenn ein ausreichender Herdenschutz gegeben wäre, könnte es doch keine Epidemien geben. Und wenn es wieder zu z Bsp einen Masernausbruch käme, könnte man sich bei den Impfgegnern bedanken.
Naja, es gibt ja noch Flüchtlinge aus Afrika, da kann es durchaus sein, dass die nicht immun sind. Womit natürlich auch deutsche Neugeborene gefährdet wären! Da sind die Impfgegner bei uns nicht die Alleinschuldigen, sollte es zu Epidemien (war ja schon eine mit Masern in Berlin ) kommen. Das wiederum wird dann (leider) auch wieder zu Hetzereien führen. Tja, wie versorgt man nun adäquat medizinisch, wenn's doch eh schon hinten und vorne fehlt?
Aber es ist schon moralisch ein Unterschied, ob ich Zugang zu Gesundheitsvorsorge habe und sie aus Wischiwaschi Gründen ablehne, oder keine eben keine Möglichkeit habe.
Natürlich! Aber eine Impfdiskussion verkrafte ich jetzt nicht :)
geschützt sind. ..jnd kleine Ausbrüche gibt's ja nun mal alle Jahre wieder....es ist halt meist lokal begrenzt und gsd meist kein riesendrama. wenn aber diese Einzelfälle nun auf ein relativ große Zahl ungeimpfter Kinder treffen, die die Krankheit noch nicht hatten, kann es doch durchaus sein, dass es eben größere Epidemien gibt. ich denke, viele haben dann ja vielleicht auch schon masern gehabt und überlebt, aber eben vermutlich nicht alle. keine Ahnung. waren heute Gedanken in der Sprechstunde, wr hatten eine Mutter mit kleinem jungen da, au Eritrea. ...zzum Glück haben wir eine Bandbreite multikultureller mitarbeiter, in dem Fall konnte der Chef arabisch mit ihr sprechen. und danach haben wir das diskutiert, Fakten habe ich gar nicht dazu.
Wir hatten eine Ärztin aus dem Iran, die war fachlich saugut. Deshalb hat sie leider auch die Klinik gewechselt... Ansonsten haben wir Kamerun, Indien und Kasachstan an Ärzten anzubieten. Nicht sehr hilfreich!
Stichwort Polio Afghanistan, haben die nicht immer wieder Ausbrüche? Danke für das interessante Thema!
Polio lässt sich bei uns aber relativ früh impfen. Masern sind heikler!
Ich dachte tatsächlich an die Impfgegner bzgl Polio. Masern sind bei mir auch Thema, mein jüngster ist noch zu klein zum Impfen. Werden den Flüchtlingen denn Impfungen angeboten? Oder ist im Rahmen der Erstversorgung dafür gar keine Zeit?
aufklären, freie impfentscheidung gilt ja nun mal für jeden.
Jana, das will ich gar nicht wissen! Denn DAS könnte tatsächlich ein Problem werden! Vielleicht sollte man geflüchtete syrische Ärzte (und ja, natürlich gibt's die), wenn sie sich als Arzt ausweisen können, unbürokratisch arbeiten lassen? Ich finde, da wir nunmal eine Notsituation haben, sollte das irgendwie machbar sein.
Zumindest übersetzen sollten sie dürfen, oder aufklären!
Nach der Registration in der HEAE und der Verteilung auf die einzelnen Flialien der HEAE werden die Flüchtlinge dann im Laufe der folgenden 1-2 Wochen zur Tbc-Kontrolle zum Röntgen gefahren. Eine Basisuntersuchung erfolgt meist nach einigen tagen in der jeweiligen Filiale.
ah, ok...das ist ja mal handfest. Danke!
und hier... http://www.zeit.de/2014/52/tuberkulose-asylbewerber-betreuung
Aus Rheinland-Pfalz weiß ich, dass die Flüchtlinge zweimal zum Gesundheitsamt gefahren und dort entsprechend untersucht werden, bevor sie quasi "zur Verteilung freigegeben" werden.
Wobei tatsächlich durchaus Menschen mit TB unter den Flüchtlingen sind, ja. (Was aber natürlich auch nichts heißt - der letzte Mensch mit TB, der mir begegnet ist, war ein "IT-Inder", sehr gebildet und wohlsituiert und überhaupt, der sich im Urlaub damit infiziert hatte...)
Ich kann es Dir nicht so genau beantworten, Ende letzten Jahres wurde mir noch auf einer Tagung mitgeteilt, das sie im Aufnahmelager einen Arzt vorgestellt werden (TBC??? Impfungen u.ä., keine Ahnung) Wieviel Zeit dafür JETZT bleibt, weiß ich nicht. Krätze sind schon fast "normal", aber die Behandlung von ernsten Erkrankungen und Kriegsverletzungen gelingen nicht immer zeitnah, von Traumabewältigung ganz zu schweigen.
dennoch ist die Möglichkeit einer unregistrierten offenen tbc nicht gerade pillepalle.... das andere Dinge menschlich gesehen wichtiger zu sein schienen ist das eine...und wenn man sich irgendwann ne Krätze fängt, ist das eklig, nervig, schlimm, aber kein echtes Drama. ne tbc kann ein echtes Drama sein. ist ja schon geregelt, dass die untersuchung dazugehört. man muss halt gucken, dass die auch klappen.
Das ist klar mit der Tbc (oder auch andere unangenehme Dinge). Bei der Tbc wird mir noch nicht einmal meine Impfung aus dem Jahr 1972 weiter helfen.. Ich habe es wahrscheinlich verdrängt, das "Problem", finde es aber schon mal fair, wenn der Flüchtling mir gegenüber gleich äußert, das er Hepatitis B hat . Wieviele nichts davon wissen, von den heftigeren Dingen oder das nicht kommunizieren können (logisch, irgendwie), möchte ich mir nicht ausmalen. Ach, ja, Unterernährung kommt gelegentlich auch noch vor, DAS kann man hier aber gut "behandeln", aber hin und wieder erschrecke ich mich schon ein bisschen.
Eigentlich haben sie irgendwann alle ihren Termin beim Gesundheitsamt, aber wie zeitnah kann ich Dir für "hier" jetzt nicht sagen.
In München wird auch getestet und jeder der einen Verdacht auf TBC etc. hat als Infekttransport mit Voranmeldung in eine Klinik gebracht. LG Inge
In unserem Dorf wird nun zum zweiten mal vorübergehend ein 1 Aufnahmelager eingerichtet. Es sind angestellte Mediziner des Kreises und auch ehrenamtliche vor Ort die die ankommenden sofort untersuchen. Die Menschen müssen erst an den Ärzten und der Registration vorbei, bevor sie in die Unterkunft können. TBC ist immer ein Thema. Aber auch Windpocken und co. Kinder werden sofort in die Kinderklinik gebracht. Erwachsene werden von den Hilfsorganisationen gefahren.
... ein befreundeter Hautarzt hat Impfdienst übernommen, abends. LG sun
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