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heute morgen Beitrag im Radio gehört über den Mann, der Bin Laden getötet hat

heute morgen Beitrag im Radio gehört über den Mann, der Bin Laden getötet hat

Leewja

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und ich fand es widerlich. Ich denke schon, dass es "gut" ist, dass dieser Mann tot ist, und ich kann auch verstehen, dass man das als "heldenhafte" tat versetht, schließlich wäre ein erfolgreicher Hitlerattentäter auch ein held gewesen, ABER die Art, wie der mann in den kurzen Interviewausschnitten rüberkam wirkte so...ich weiß nicht, so reißerisch, so selbstverleibt, wie er beschrieb, wie er Bin laden in den kopf geschossen hat, zweimal, wie er ihm bei seinen letzten atemzügen zugesehen hat....das stößt mir übel auf. Es war eine möglicherweise notwendige tat, aber es sollte trozdem irgendwie nichts sein, womit man sich so brüstet, finde ich. Immerhin hat man bei aller "Gerechtigekit" doch das Leben eines Menschen beendet, das ist irgendwie nichts, was so zur Unterhaltung und mit Bewunderung im Morgenradio erzählt werden muss, oder seht ihr das anders?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Das sehe ich genauso wie du. Wer eine solche Tat auf sich lädt, sollte sich immer auch der Schuld des Tötens bewusst sein und eher die Haltung haben, dass er ein Opfer (nämlich sein "Seelenheil", du weißt, was ich meine) gebracht hat, anstatt sich zu brüsten. Sonst ist er ruckzuck in der Lage, dass er sich für den Richter über Leben und Tod hält und wer weiß wen noch für sterbenswert erachtet.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Leewja

ein ganz dunkles Kapitel in meiner doch eher demokratisch veranlagten Seele. Mich dieser dunklen Stelle zu brüsten läge mir extrem fern. Die Legitimation des Tyrannenmordes habe ich für mich noch nicht geklärt, ich glaube auch nicht, das ich so etwas für mich abschließend klären kann. Daher habe ich kein Verständnis für diesen Menschen, das er darauf auch noch so öffentlich wirksam stolz ist.


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von Leewja

diese irren komplett ignorieren würde. das waren mal elitesoldaten die sich verpflichtet haben, schwegsam zu bleiben, auf alle zeiten, navy seals. wer nach dem einsatz mit seiner leistung prahlt, hat irgendwas offenbar nicht richtig verstanden - oder wurde offenbar nach dem einsatz mit dem erlebten alleine gelassen und nicht psychologisch betreut. ich habe es vermieden irgendwas davon an informationen "aufzunemen" - habe es wohl letzte o vorletzte wohe mal am rande mitbekommen, aber ich hab dann eben den kopf weggedreht oder abgeschalten. das schlimme: durch ihre berichte gefährden sie weitere einsätze, da sie sicher irgendwas an taktik preis geben, das ihren kollegen bei künftigen einsätzen sicher zum verhängnis werden könnte. im nachhinein stellt sich also heraus, dass dieser mensch wohl doch komplett ungeeignet war für den einsatz in einer elite-truppe.


Trini

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Aber, solange man Bomber Harris noch ehrt, auf dessen Konto sehr viel mehr unschuldige Opfer gehen, ist ein erfolgreiches direktes Attentat "gerechter". Aber trotzdem nix für's Morgenradio!! Trini


ösitina

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Zusätzlich zu denn Gedanken denen ich mich anschließe finde ich ihn irre, er hat sich ja jetzt sich selber und seine ganze Familie ganz toll zur Zielscheibe gemacht, normal kann der nicht sein....schön dumm


Mehtab

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Hallo, ich war schon damals entsetzt, als ich von dem Mord an Bin Laden gehört habe. Möglicherweise war Bin Laden selbst ein Mörder, aber seit wann darf man Mörder einfach umbringen? Wer hat das Recht, das Leben eines anderen Menschen einfach auszulöschen? Ist das unsere westliche Kultur? Ob Bin Laden tatsächlich ein Mörder war, wurde niemals durch ein Gericht festgestellt. Das Ganze war meiner Meinung nach eine ganz unrühmliche Aktion der Amerikaner und mich hat es damals schon gestört, wie unsere Bundeskanzlerin diesem barbarischen Akt auch noch zugestimmt hat. Viele Grüße Mehtab


shinead

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dieses Soldaten schlägt in meiner christlich-konservativen Verwandtschaft (fast alle Veteranen) merkwürdige Blüten. Offensichtlich gibt es einen großen Teil der Bevölkerung, der sich an den Beschreibungen des Herrn ergötzt und die Verteidigung der amerikanischen Freiheit feiert. @Methab: Ganz dünnes Eis. Bin Laden hat in seinen Videobotschaften mehrfach Verantwortung für diverse Anschläge mit Todesopfern übernommen. Wer Verantwortung für solche Anschläge/Morde trägt, ist ein Mörder. Die moralische / juristische Auseinandersetzung der Tötung eines Menschen ohne Verhandlung / Verurteilung steht auf einem anderen Blatt. Allerdings wünsche ich mir heute still und leise, dass es doch einen erfolgreichen Anschlag auf Hitler, Pol Pot, Stalin und anderen Massenmördern gegeben hätte um viele, viele Opfer zu schützen.


Franke

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Antwort auf Beitrag von Leewja

nachdem von anderer Seite (Fernsehsender) angekündigt worden war, dies zu tun? Wie rechtfertigt man dort eigentlich das eigene doch wohl unverantwortliche Vorgehen? Und das in Amerika - dem Land, in dem irre viel Schmerzensgeld für zu heißen Kaffee möglich ist. Falls der Mann ermordet wird, sollte der Fernsehsender ruiniert sein.


shinead

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Antwort auf Beitrag von Franke

Glaub ich nicht, der hat einen Exklusivvertrag unterschrieben. Da war bestimmt eine Haftungsausschlussklausel drin. Außerdem hat der Vater (trotz Exklusivvertrag des Sohnes) auch schon vor den Kameras gestanden (laut Beschreibung von Fox vor dem Haus der Familie!). Da kann man im Fall des Falles schlecht beweisen wegen welchen Berichts die Familie ausgelöscht wurde.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich meine auch, dass er geoutet wurde. Und jetzt will er reden, aber Klartext. Soldaten verrohen, durch ihre Ausbildung und ihren Einsatz. Eigentlich kommen sie nie wieder nach Hause. Wahrscheinlich hat er einfach das Bedürfnis, den Auftraggebern (also allen, dem ganzen Land) ein bisschen Realität zuzumuten. Schon der Gedanke, bin Laden hätte vor ein Gericht gehört - ja, und seine Anhänger hätten sich dem Spruch unterworfen. Ganz sicher. Keine Befreiungsversuche, keine Erpresservideos mit durchschnittenen Kehlen, keine Racheakte...


mondstaub

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Ich las in der Zeitung, dass wohl 3 Schützen infrage kommen und jeder will`s jetzt gewesen sein. Ich finde es gut, dass er tot ist, aber das geht mir zu weit.


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von Daffy

sehr aufschlussreich zu diesem thema (ich habe nun doch etwas gegoogelt...) http://www.washingtonpost.com/world/national-security/ex-seal-robert-oneill-reveals-himself-as-shooter-who-killed-osama-bin-laden/2014/11/06/2bf46f3e-65dc-11e4-836c-83bc4f26eb67_story.html http://time.com/3574990/navy-seals-rober-oneill-osama-bin-laden/ http://sofrep.com/37850/bin-ladens-shooter-identified-rob-oneill/ mag sein, dass es kurz davor stand dass andere ihn outen (wie konnten sie? er nuß also als erster selbst gezwitschert haben...) udn er dem selbst zuvor kommen wollte, aber dennoch ist er kein "held" - diese mission war das ergebnis einer zusammenarbeit aus vielen kleinen schaltstellen, credit where credit is due. er war zufällig derjenige dem er vor die flinte lief, er tat wie eine maschine seinen job. nicht mehr und nicht weniger. wo sind die helden, die ihn dort lokalisiert haben, den geronimo? es bleibt: er hatte sich verpflichet, seinen job ernst zu nehmen und vertrauliches vertraulich zu behandeln. diesen schwur hat er gebrochen. wenn ihm also nun was zustösst: selber schuld. abscheulich. zufällig war mein ex-stiefvater (ehemals US army) bei facebook, ich habe kurz mit ihm gechattet - die heldenverehrung wie shinead sie beschreibt erlebt er keinesfalls so, eher das gegenteil, eines blitzlichtgelien verräters. EdeKa, die man so schön sagt, Ende der Karriere.


hgmeier

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

... von ihm. Er ist aus dem Job ausgestiegen bevor er seine 20 Jahre zusammen hatte, die einen sofortigen Pensionsanspruch garantieren. Somit fehlt ihm jetzt Geld. Er hatte die Wahl, daß anderen ihn outen und er leer ausgeht oder es gegen etwas Geld selbst zu machen. Und nachdem schon andere aus seinem Team mit Büchern & Co Kapital daraus geschlagen haben, schien ihm das durchaus gerechtfertigt.