peekaboo
... bei uns in BW gibt es keine Schulempfehlungen mehr, aber die Eltern werden "beraten", was für das Kind ggf. Sinnvoll ist. Die letzten zwei Wochen hat sich die Lehrerin immer ein Kind beiseite genommen, um zu erfahren, wie es sich einschätzt und dieses ggf. befürwortet oder dementiert. Das fand ich echt toll, weil es ja doch einige Eltern gibt, die Ihr Kind evtl. in einer höheren Schule sehen. Die Lehrerin stimmt mit der Schulvorstellung unseres Sohnes überein und meinte wohl zu ihm, dass er sich gut einschätzen kann. Bei uns bin ich echt gespannt. Ich bin hin und hergerissen. Bis jetzt musste er nicht "viel" lernen um seinen jetzigen Notenspiegel zu halten. Ich befürchte aber, das dies im Gymnasium anders sein wird... und er dann mächtig schlucken muss, alleine aus diesem Grund würde ich ihn lieber auf der Realschule sehen. Mein Mann meint aber, wenn er das Gymnasium nicht schaffen sollte, dann kann er immer noch auf die Realschule gehen. Ich selber war auf dem Gymnasium und habe es in der 9. gesteckt, da ich grottenschlecht bzw grottenfaul war. Mittlere Reife hatte ich dann mit 2 geschafft. Mein Bruder war auf der Realschule und ist in der 7 aufs Gymnasium und hat sein Abi mit 1,4 gemacht, weil er echt gelernt hat. Wie man es macht ist es wahrscheinlich verkehrt oder? Ratlose Grüße Peeka
Ich glaube, es ist unheimlich schwer nicht von sich auf das Kind zu schließen. Und wenn man halbwegs in der Schule zurecht kam, dann wünscht man sich für das Kind denselben Weg. Ich bspw. war nur auf einer Schulform und kann nicht objektiv beurteilen wie die anderen Schulformen von innen (lerntechnisch) aussehen. Wenn nun die Lehrerin und das Kind bspw beide fürs Gymnasium votieren und dein Mann auch und nur du hast Zweifel, dann wäre es vielleicht sinnvoll das Gymnasium zu wählen.
Meine Freundin war damals auf dem Gymnasium und ist dann runter. das fand sie ganz schrecklich aber wenn die lehreinnen auch dazu tendieren, würde ich ihn schon aufs gym schicken
... es hat sich noch kein Berufswunsch so lange "gehalten" wie dieser. Wir haben Ihm halt gesagt, um Lehrer werden zu können muß man studieren oder ein Handwerk erlernen, seinen Meister machen und ggf. Berufsschullehrer werden. ER möchte Grundschullehrer werden. Liegt wahrscheinlich auch an 3 der Tollen Lehrer, die er in der Grundschule hatte/hat. Seine Berufswahl als solche finde ich nicht schlecht, weil er Sachen (fachbezogen) gut erklären kann und sich nicht scheut vor einer Gruppe wildfremder Menschen zu stehen und etwas zu erklären (Hat er nicht von uns Eltern :o) Meine eine Freundin meint, laß ihn machen, wenn er abstürzt und Ehrgeiz hat, dann fängt er sich... Mir macht das alles wahrscheinlich mehr zu schaffen u. a. auch, weil ich nicht in allen Fächern fähig wäre, ihm zu helfen.... aber dafür ist mein Mann ja da für Mathe und um die Ecke denken... Das ist nämlich sein Steckenpferd. In diesem Sinne schaun wir mal... seine Kumpels werden teils aufs Gymnasium, Real und auf die "Gemeinschaftsschule" gehen. Aber ich denke mal die Kinder "finden" sich eh wieder neu, wenn es auf eine weiterführende Schule geht.
Zwei Beispiele: Ich war ein schüchternes Kind mit lauter Einsen in der Grundschule. Alle haben mich auf 3en und 4en im Gymnasium vorbereitet. Außer dass ich bei jeder Selbsteinschätzung diese Noten angegeben habe, hat das nichts genutzt, es blieben Einser bis zum Abitur. Mein Großer kam mit lauter Einsen von der Grundschule aufs Gymnasium. Dort steht er im Moment in den meisten Fächern drei, in ein paar auch auf 4, in wenigen auf 2. Er muss deswegen aber gar nicht schlucken, es belastet ihn nicht und wir sehen auch, woran es liegt und er fängt gerade an, sich selber mal drum zu kümmern. Lass dein Kind aufs Gymnasium.
Wenn die Lehrerin und Dein Sohn eine einheitliche Einschätzung haben, sagt das mE viel aus. Deine Zweifel am Gymnasium rühren ja offensichtlich daher, dass Dein Sohn bisher nicht viel gelernt hat. Das muss doch aber nicht gegen das Gymnasium sprechen, denn offensichtlich kann Dein Sohn den Lernstoff ausreichend auch ohne viel zu lernen. Das ist doch zunächst einmal schön. Warum sollte er also mehr machen? Es bedeutet ja nicht, dass er nicht in der Lage ist, den Stoff zu vertiefen/vorzubereiten etc. wenn es erforderlich ist.
Dein Beitrag klingt so, als sei es eine erfahrene, verständige Grundschul-Lehrerin, und die können erfahrungsgemäß gut einschätzen, wohin das Kind gehen sollte. Die KL meiner Tochter hatte sogar prophezeit, dass sich ihr Schnitt auf dem Gym nicht ändern würde - so war es. Sie hatte sogar recht mit ihrem Rat hinsichtlich der 1. Fremdsprache (haben wir nicht beherzigt, aber gestimmt hätte es). Wenn dein Kind auch selbst aufs Gym will, unbedingt machen. Die Hysterie, dass nur Überflieger ans Gym können, halte ich für übertrieben. Ok, es gibt genug Leute, die auch Kinder aufs Gym schicken, die da nichts verloren haben - andere Geschichte. Am Gym meines Sohnes werden in der 5. Klasse in den Intensivierungsstunden "skills" vermittelt, d.h. wie mache ich am besten Hausaufgaben, wie lerne ich, etc. Das machen viele Schulen. Auch sonst lernen Kinder, die generell leistungswillig sind, relativ schnell, sich auf das andere Lernverhalten umzustellen. lg Anja
Du befürchtest, dass er im Gymnasium mehr / viel lernen müsste, um gute Noten zu halten, und würdest ihn "alleine aus diesem Grund" lieber auf der Realschule sehen? Das kapiere ich spontan nicht. Es ist doch nicht schlecht, wenn man sich mal Herausforderungen stellt, man lernen muss, man sich auch mal die Zähne ausbeißt bzw. sich durchbeißen muss, oder? Wenn sowohl die erfahrene Grundschullehrerin, die Leistungsbereitschaft und -fähig Deines Sohnes im Bezug auf die voraussichtlichen Anforderungen im Gymnasium vermutlich sehr viel besser einschätzen kann, als auch Dein Sohn selbst zum Gymnasium tendieren - wovor willst Du ihn beschützen? Klar, es gibt keine Garantien, er KANN immer noch "abstürzen" oder das Gymnasium nicht schaffen. Aber warum, wenn er will und die Lehrerin will, sollte man es ihn nicht wenigstens versuchen lassen??
Das Einzige was mich schwanken ließe in Richtung Realschule (wenn das Kind ein Gymnasialempfehlung hätte) ist der viele Nachmittagsunterricht am Gymi (Bayern).
Das fand mein Sohn schon zäh, die meisten Jahre (ab der 5.Klasse!) 3 x/Woche um 6.30 Uhr aus dem Haus und um 17.30 Uhr erst wieder daheim.
Wir wohnen allerdings auf dem Land mit langer Busfahrt zur Schule
auf dem Fahrradweg. Ein Bus fährt auch, wie lange man da braucht habe ich mich noch nicht schlau gemacht. Denke mal auch so um den Dreh 20 Minuten, je nachdem wo der hält. LG Peeka
Das ist doch dann eigentlich kein Grund. Dein Kind könnte also auch wenn es z.B. mal früher aus hat alleine nach Hause kommen, ist doch super.
Bei uns heißt es immer warten bis der nächste Bus fährt (im Schnitt maximal alle 2 Std.) und dann noch 45 min. Fahrt
hier meine Erfahrungen: Sohn 1 noch mit Empfehlung absolutes Gymnasiumkind - hat in der GS nie gelernt und trotzdem seine 1er bekommen. In der 5. war er noch sehr gut- in der 6. merkte man dass es doch was anderes ist als in der Grundschule - in der 7/.8. hatte er u.a. auch wirklich stark gewöhnungsbedürftige Lehrer (mal vorsichtig ausgedrückt) und rutschte ganz ordentlich ab - es war auch mal eine 4-5 im halbjahreszeugnis dabei. Seit der 9. geht es wieder Bergauf -und in der 10 jetzt lernt er super gut - mal klappt es mal nicht - er hat aber keine Lücken - helfen konnte ich ihm noch nie da ich selber nie gut in der Schule war und sowieso nie ein Gymnasium von innen gesehen hatte. Sohn 2 tat sich schwerer - hatte auch noch Gymnasiumempfehlung aber auf Rat der Lehrerin haben wir ihn auf die Realschule getan - ob es besser war weis ich nicht - aber er hasst Englisch und wäre auf dem Gymnasium mit 2 Fremdsprachen auf jedenfall nicht weiter gekommen. Er lernt recht gut - auch wenn er genau wie der Große jetzt in der 8. ziemlich abgesackt ist. Das einzige was mich stört ist dass die Kinder auf der Realschule so richtig im pubertären Schub stecken und dann eigentlich das Zeugnis zählt - da haben sie es auf dem Gymnasium leichter. Mittagunterricht gibt es auf jeder Schule - mein 2 kommt auch 2x die Woche nach 3 Mittagsstunden erst gegen 17.45 Uhr nach Hause. Der Große hat zwar 3x Mittagsunterricht aber immer nur 2 Stunden und ist kurz nach 16 Uhr zu Hause. Vertrau auf die Lehrerin wenn Du findest dass sie Dein Kind gut einschätzen kann - man läuft meist nicht falsch damit - man steckt nur nicht in den Schulen darin wie die Lehrer sind und wenn es krumm läuft dann klappt gar nichts mehr. Gruß Birgit
Was ist denn das für eine defensive Haltung, dem Kind lernen ersparen zu wollen. Klar wird er mehr lernen müssen auf dem Gym. Das Alter ist am aufnahmefähigsten. Späteres Nachlernen und verpassten Chancen nachtrauern ist härter. Dein Kind könnte Dir das mal vorhalten. Ich bin bestimmt keine Befürworterin des bescheuerten G8. Aber Kinder vom Lernen abhalten wollen bzw. sie nicht auch mal hinzustupsen, wenns notwendig ist, ist genauso Unsinn. Kinder wachsen an den Aufgaben, nicht am Helikoptern.