Leewja
sie ist 91, lebt alleine (Pflegedienst) und ich bin völlig hin und weg von so viel Biss, Stolz, Mut und Wunsch, das Leben zu genießen! Sie ist beginnend dement, aber eben nicht so arg, dass es gefährlich für ie wäre. Sie kommt jetzt wegen einer Hautentzündung der Unterschenkel zu mir und da sie allmählich anfängt, die Verbände runterzumachen und neu (aber leider falsch, was sie aber nicht einsieht, weil sie seit 1940 examninierte Krankenschwester ist) anzulegen, sieht das alles nicht soooo dolle aus (aber auch nicht so dramatisch, dass ich sie jetzt UNbedingt hier hätte behalten müssen, aber nun war sie da, ich hatte ein Bett, also hab ich sie aufgenommen. Nun stritt sie sich eine ganze Weile mit mir herum, weil sie doch wieder nach hause wollte. Ich hatte aber kein gutes Gefühl dabei, da beim Pflegedienst nur die Bereitschaftsdiensthabende erreichbar war, die nichts zur häuslichen Situation sagen konnte. Dazu stand aber im Verlegungsbericht, es gebe eine Vorsorgevollmacht für Gesundheitliche Dinge, allerdings stand nicht dabei, wer die hat. da es nur einen Sohn gibt, habe ich den angerufen, er ging aber nicht dran, ich hatte nur die festnetznummer. Was tun? Ich war gerade dabei, herauszufinden, wie ich was über eien Vorsorgevollmacht in erfahrung bringen kann udn wie ich mich in dem Fall verhalten sollte, als er zum Glück zurückrief und nach kurzenm gespräch dann mit ihr sprechen wollte. Sie hat 25 min diskutiert! Energisch, auch manchmal ein bischen fies (so mutter-Sohn-mäßig), sehr eigensinnig, sehr auf ihre eigenständigkeit, ihre entscheidungsfreiheit und ihre würde bedacht....bestimmt sehr anstrengend für den sohn, aber dennoch irgendwie zutiefst bewundernswert. und ganz richtig sagte sie, sie habe keine Lust, mit 91 jahren auch nur einen tag ihres restlichen Lebens im KKH zu verschwenden ;))) ganz gewiss würde sie keine Woche hierbleiben!!! Recht hat sie ja, daher habe ich mich auf einen Kompromiss gestürzt: ich hab sofort gesagt, wir könnten ja mal nur übers Wochenende reden (ich denke, am Montag werden wir das schon sehr gut im Griff haben)...damit ist sie nun einverstanden. Sie sagte aber, sie wolle auf jeden Fall nächstes Wochenende wieder zuahuse sein, da käme ein Herr zu Besuch (Sohn: "Welcher Herr denn???" Mutter: "das geht Dich gar nichts an, welche Herren ich einlade, ich will tanzen und Piccolo trinken, das werde ich ja wohl dürfen!!!"). Auch ein guter Grund ;) ich finde sie jedenfalls irgendwie toll...natürlich ist es anstrangend und auch sehr schlimm und schwierig für des Sohn, wenn er sieht, dass die Mutter eben doch allmählich verwirrter wird...dennoch spürt man bei ihr eine solche Power und einen so eisernen Willen und soviel Stolz und Würde...mir gefällts. ich finde sie großartig. das hab ich ihr auch gesagt und jetzt bleibt sie sogar gerne, weil ich so nett bin ;))))
süß!! :)
Schön. Wir sollten alle viel mehr auf wunderbare alte Frauen achten und von ihnen lernen! (Buchtipp: "Frauenkraft, Frauenweisheit" von Luisa Francia)
Das liest sich echt nett. Du solltest ein Buch schreiben!
Da denk ich gleich wieder an meine Oma die mit 92 Jahren starb und wie sie eines Tages ganz traurig sagte das sie mir den Liebesdienst nicht mehr erweisen kann und das Garagentor für mich nicht mehr öffnen kann damit ich gleich reinfahren kann wenn ich von der Arbeit heimkommen. Ich hatte das nie von ihr verlangt aber so lange sie noch selbstständig war, selbst gekocht hat und jeden Tag spazieren ging, war auch alles in Ordnung. Sobald sie aufgrund der Erkrankung bettlägrig wurde, ging es ganz schnell bergab.
Solche Menschen wie Du sind so wichtig - Du hast nämlich Verständnis sowohl für den Sohn (der durchaus genervt sein kann) als auch für die Mutter. Wir haben eine alte Tante, 93, die wir umsorgen und die oft sehr "renitent", aber eben auch sebständig ist und bei der wir mit Geduld und Verständnis viel mehr erreichen als sonstwas. Aber das ist eben leicht gesagt --- manchmal treibt sie mich/uns auch in die Verzweiflung. Gerade heute dsagte ich zu meinem Mann: Bei den Mädchen sag(t)e ich wire ein Mantra "Pubertät, Pubertät, Pubertät", bei ihr sage ich 93, 93, 93 ..." trotzdem, wenn ich mit 93 noch so fit bin, bin ich mehr als dankbar. Übrigens: Der Beibnruch letztes Jahr, bei dem wir alle schwarze Gedanken bekamen, hat sich beinahe als Glücksfall erwiesen... Sie ist sozialer und aktiver als früher - für ihre Begriffe wirklich prima! Gruß Ursel, DK
Bitte erhalte Dir diesen Blick auf die Menschen....die wenigsten kõnnen sich daraus was mitnehmen. Lieben Gruß Zzina
Ich hatte heute eine ebenfalls gut betagte Dame, die mich mit "Fräulein" ansprach
Bin dann später zu meiner Kollegin und hab ihr gesteckt, wie jung ich scheinbar noch bin
- sowas hab ich seit gefühlten 100 Jahren nicht mehr gehört.
Manche alten Damen sind wunderbar bezaubernd. Schade, daß nicht alle so sind.
meine Omi sein können, auch sehr sebstbestimmt, sehr eitel (zwecks Herrenbesuchen ) , ging mit über 90 noch regelmäßig zur Kosmetikerin
, nahm regen Anteil am Leben aller ihrer Kinder und Enkel. Sie hat bis über 95 allein gelebt, als sie ins Altersheim musste (auch wegen Demenz) ging es rapide bergab, aber auch dort wurde sie "unsere Prinzessin" genannt, in einer sehr liebevollen Art gemeint.
Sie war nur 6 Monate dort, ich vermisse sie immer noch ganz schrecklich obwohl sie schon 5 Jahre tot ist.
Leewja: Ich wünsch mir immer, dass ich und meine Lieben im evtl. Krankheitsfall zu einer Ärztin kommen, die so "drauf" ist wie Du
das ist aber eben auch das, was den berufsalltag mit all dem organisierstress, den anfordrungen des klinikleitung bezüglich bettenbelegung und fallzahlen und codierung, den krankheitsausfällen der kollegen, deren packen man dann eben mal kurz noch mitschultert und der teils doch recht wenig geäußerten anerkennung der vorgesetztem ausgleicht, was spaß macht, was "menschelt", was schön ist. hellt den tag schon auf, sowas ;)
aber was du draus machst hat was mit dir zu tun. dass du die liebenswürdigkeit und das starke an der alten dame siehst. ein kollege würde vielleicht genervt sein von der alten, die sich nicht an ärztliche vorgaben halten mag und dann noch ihren sohn am telefon anherrscht.
süß ;-)
Ich habe eine Tante....meine Odette :-) der helfe ich einmal die Woche! Odette ist 83 Jahre "jung" (ehrlich!) die ist sowas von fit......sie war grade eine Woche in Fulda bei ihrem ältesten Sohn, sie ist mit ihrem Mercedes hingefahren (vom Saarland aus!) auch sie lebt allein und ist gar nicht verwirrt....einfach toll! allerdings meine Mama :-( ist seit kurzem öfter verwirrt....und da Demenz bei uns in der Familie (mütterlich! Odette ist nicht blutsverwandt, sie war mit meinem Onkel (Bruder meiner Mutter) verheiratet, der leider auch demenzkrank war) mach ich mir schon große Sorgen! lg, Andrea
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