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Grundeinkommen

Grundeinkommen

Annaleena

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Hallo, unten kommt das Thema bedingungsloses Grundeinkommen auf. Man hört ja immer wieder davon. Vielleicht kann mir jemand erklären wie das funktionieren soll. Wer würde die Arbeit machen? Ich mit Sicherheit nicht mehr, das wäre klar.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

Die Idee dahinter ist, dass jeder es sich leisten kann, diejenige Tätigkeit auszuüben, die ihn erfüllt und in der er richtig gut ist. Damit kann er sein Grundeinkommen aufstocken, es gäbe also weiter Leistungsanreize. Mir würde nur das Grundeinkommen nicht genügen.


tonib

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Pech nur, wenn alle im Apaka-Streicheln richtig gut sind, aber niemand mehr im Behandeln von Brandverletzungen oder im Erstellen von Steuererklärungen.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von tonib

Mich überzeugt das Konzept auch nicht.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von tonib

Muss dich leider enttäuschen Daa es wohl eine Anspielung auf meinen ehemaligen Traum ist, ich wollte das nie als Hauptberuf ausüben. Davon kann keiner leben !! Ich arbeite schon in meinem Traumberuf. Sowas aber auch.


tonib

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Dein Traum war Inspiration für die Aussage, aber es war wirklich nicht böse gemeint. Im Gegenteil, jetzt, wo ich hier mit zwei kuscheligen Wollpullovern übereinander sitze, entdecke ich auch mein Herz für das Alpaka-Streicheln.


Sommerzeit2010

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

Aber man dem Arbeitsmarkt schon zur Verfügung stehen; oder?? Oder Beispiel Hausfrau; versorgt Mann und Kind; will gar nicht arbeiten.Auch ok wenn es passt. DArf sie dan auch Grundeinkommen beantragen?


Annaleena

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Antwort auf Beitrag von Sommerzeit2010

Mit bedingungslosen Grundeinkommen muss man dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, sonst waeren es ja doch Bedingungen. So sehe ich es.


Jana287

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

Das Konzept des BGE sähe vor, dass jeder einen Sockelbetrag vom Staat bekommt, bedingungslos. Also in existenzsichernder Höhe, damit entfielen andere Sozialleistungen, zB H4. Bedingungslos, daher ohne Bedürftigkeitsprüfung oder Arbeitsbereitschaft.


Annaleena

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Antwort auf Beitrag von Jana287

Jeder Erwachsene? Hätte man das Grundeinkommen noch zum Lohn dazu?


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

Ja. Die Löhne würden aber sicher sinken.


Jana287

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

Ja genau, das Grundeinkommen wäre ein Sockelbetrag für jeden, man darf dazuverdienen, muss aber nicht. Lies doch mal auf Wikipedia nach, dort ist das Konzept gut erklärt mit Pro und Contra.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Pamo

ob ich 40 Wochenstunden arbeite und dann 1000.- mehr bekomme oder nichts mache und dann eben mich einschränke, dann braucht man keine zwei Autos, keine guten Klamotten etc


ZoeSophia

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

Das wir ja auch immer wieder in anderen Ländern diskutiert… Aber, eine Frage habe ich irgendwie immer noch nicht beantwortet bekommen! Wie genau soll das Finanziert werden?? Und kann dann unsere Wirtschaft aufrecht erhalten bleiben wenn ganz viele kein Bock mehr auf regelmässige Arbeit nachkommen weil sie lieber Eier kraulen und Häschen streicheln möchten?? Durch steuern? Welche Steuern? Wenn ja niemand mehr viel arbeiten geht und nicht mehr viel mehr verdienen muss, da es ja gratis € gibt, von wo genau kommt dann das Geld her?? Klar, für Luxus müsste man arbeiten, aber Generation Z legt ja zZ auch einen Fokus auf das persönliche Wohlbefinden, die würden sicher nicht mehr fleissig arbeiten gehen… Die fleissigen alten Beinchen gehen noch arbeiten, weil sie es nicht anders kennen, nehmen dann aber die zusätzlichen € auch gerne und sparen es auf für später, Luxus, die lassen die Wirtschaft noch laufen, aber was ist in 10/15 Jahren, wenn die in Pension gehen und die anderen sich ans Nix tun gewöhnt haben?! Wir haben doch schon jetzt Fachkräftemangel oder schon fast für jede freie Stelle findet man nicht mehr so einfach Personal… wenn dann aber noch weniger arbeiten „müssen“, was passiert dann? Man sagt ja, durch dieses Geld würden viele leichter, freier Arbeiten gehen, weil kein finanzieller Druck mehr sehr stark existiert, aber ich denke eher, bei einigen wird dann ganz schnell die Motivation fehlen überhaupt noch arbeiten zu gehen… denn es „reicht“ ja…. Schön wäre irgend ein Zustupf, ganz klar ja… ich finde aber das Grundeinkommen sehr „romantisch“ gedacht…. Und meine Fragen bleiben wohl noch sehr lange unbeantwortet… Wer/wie wird es finanziert und was passiert mit unserer Wirtschaft?


Jana287

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Antwort auf Beitrag von ZoeSophia

Die Frage ist für mich auch noch nicht beantwortet, und daher das Konzept in meinen Augen reine Umverteilungsfantasie. Zudem stellt sich die Frage, wie man den Personenkreis definiert, Stichwort Migration.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von ZoeSophia

Angeblich sind die Leute dann hochmotiviert, begeistert und mit großem Zuwachs des gesellschaftlichen Grenznutzens ihre Arbeitskraft an der richtigen Stelle einzusetzen.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Bis zu einem gewissen Grad könnte ich mir das sogar vorstellen, aber wie schon jemand weiter oben schrieb, unsere Generation kennt die Tretmühle noch und kann auch mal durchhalten, wenn‘s einem grad gar nicht danach ist. Was aber, wenn Folgegenerationen die Verantwortung durchzuhalten und im Ernstfall auch abzuliefern gar nicht mehr lernt?


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Ich denke, es wäre letztlich eine Hartz-Variante, aber ohne großen Verwaltungsaufwand, weil keine Einkommens- und Vermögensprüfung stattfindet. Man könnte dann Sachbearbeiter einsparen, daran nicht zu knapp! Diejenigen, die grundsätzlich keine Lust auf Arbeit haben, finden dafür sowieso Wege in unserem System, denn irgendein "Amt" springt letztlich immer ein.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von ZoeSophia

wenn ich eh jeden Monat zB 1000.- bekomme muss ich sicher nichtmehr halbtags zuverdienen. Uns ollte man die Löhne geringer machen dann arbeiten viele nichts mehr nebenher. Also woher soll dann bitte die Steuereinnahme kommen das Ganze zu finanzieren ? Sollte man nicht viel eher Leute zum Arbeiten bringen in dem Menschen zu trennen ? ich glaube nicht dass der mensch von Natur aus fleissig und strebsam ist ich könnte mich super mit Ehrenämtern zB beschäftigen und hätte keinen beruflichen Termindruck


cube

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

Menschen gibt, die eben entweder einfach mehr verdienen wollen oder denen nichts tun zu langweilig ist. Ausgehend davon, dass die meisten Menschen ihrem Lenen mehr Sinn geben wollen als nur abzuhängen. Und ausgehend davon, dass es immer einen großen Anteil an Menschen gibt, die eben mehr wollen als nur das Nötigste. Tatsächlich würde man bei dem Konzept enorm viele Verwaltungstätigkeiten einsparen können. Was wiederum den Staat entlasten würde. Aber im Detail ... Wie hoch das Grundeinkommen sein muss, hängt ja von so vielen Dingen ab. Nehmen wir nur mal Miete. In Hinterposemuckel kann ich mit 1000 Euro im Monat sicher gut leben - in München würde ich ein vielfaches mehr brauchen, um eine Wohnung bezahlen zu können. Hieße ja, der Staat müsste also Deutschlandweit die Mieten deckeln - oder das Grundeinkommen an den jeweiligen Lebensort anpassen. Und dann haben wir entweder keine freie Marktwirtschaft mehr - oder kein einheitliches Grundeinkommen, denn dieses kann ja nicht überall gleich sein, wenn leben überall unterschiedlich teuer ist. Und was ist mit denen, die arbeiten wollen - aber aus gesundheitlichen Gründen nicht können zB? Die würden gerne ihr Einkommen aufstocken, können aber nicht. Ich sehe dann schon das Gleiche, wie jetzt: H4 für alle, die gerne willen, aber nicht können. Wäre ja auch wieder unfair, wenn die nur deswegen weniger Geld als andere haben. Ich persönlich fände das für mich toll - ich würde weiterhin arbeiten gehen mit dem guten Gefühl, es nicht unbedingt zu müssen. Würde mir Spaß machen :-)


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von cube

Ich glaube, dass sowas nur in kleinen überschaubaren Gemeinschaften mit ähnlichen Lebensbedingungen funktionieren könnte, aber niemals staatsübergreifend. Ich könnte durchaus einen Sinn dahinter finden mich auf meiner Couch festzukleben, nach einer stressigen Woche sogar sehr, sehr, sehr…….


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

bzw die Löhne dann fallen würden und so viel weniger Steuern reinkämen ? Faulheit belohnen, arbeiten bestrafen ?


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Nee, so ist das nicht gedacht. Jeder kriegt ab Geburt ein Grundeinkommen. Die Einkommensteuer wird abgeschafft und es wird eine Konsumsteuer, bzw. Mehrwertsteuer von 50% eingeführt. Du musst dir mal Götz Werner zu Gemüte führen. Ist nicht uninteressant.


renate48

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

Ich sehe das eher als Hartz 4- Ersatz. Zuschüsse wie Wohngeld u.s.w. gibt es ja heute auch schon genauso wie Erwerbsunfähigkeitsrente . Mir wäre das Grundeinkommen auf jeden Fall zu wenig.


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

Es wird nicht bei dem Bürgergeld bleiben, denn es wird nicht lange dauern, bis irgendein Gericht feststellt, dass der Betrag nicht ausreicht, um Klein-Fritzchens Klassenfahrt oder den Zwillingskinderwagen für das 5. und 6. Kind von Benz-Baracken-Becky zu bezahlen. Damit werden weitere Zahlungen mit dem damit verbundenen administrativen Aufwand fällig. Außerdem, was soll aus den Millionen von Beamten werden, die jetzt die Sozialämter bevölkern? Nachfolgend nicht BGE, aber ein ähnliches Thema. Mir wäre es lieber, man würde mehr Leute in Arbeit kriegen, statt die Leute beim Nichtstun zu unterstützen. Was denken Langzeitarbeitslose über das Bürgergeld? „Dabei kann man sie [die Diskussion] durchaus mit Daten und Fakten führen: Was Langzeitarbeitslose selbst über diese Gerechtigkeitsfrage denken, hat jüngst das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum erforscht. Von den 560 befragten Langzeitarbeitslosen stimmten 41 Prozent „voll und ganz zu“ auf die These, dass es „viele Hartz-IV-Bezieher gibt, die das System ausnutzen“. Weitere 24 Prozent stimmen „eher zu“, lediglich zehn Prozent stimmten „eher nicht zu“ oder „gar nicht zu“. Zwei Drittel der befragten Langzeitarbeitslosen antworteten mit „ja“ auf die Frage, ob viele Hartz-IV-Empfänger das System ausnutzen. Quelle: https://www.focus.de/politik/deutschland/debatte-im-bundestag-wie-die-politik-mit-dem-buergergeld-umgeht-ist-verstoerend_id_164509654.html


MoneSi

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

Ich finde die Idee vom Grundeinkommen theoretisch recht gut, aber wohl nicht praktikabel, Es erinnert mich an Marx im „Das Kapital“, Arbeit als Selbstverwirklichung usw.. Danach ist es naturgegeben, dass Menschen zweck- und zielgerichtet arbeiten, um das gemeinsame Überleben zu sichern. Menschen sind andererseits nach meinen Beobachtungen von Natur her aber auch manchmal faul, unfähig und/oder missgünstig gegenüber Mitmenschen. Das ist wohl das Problem. Derzeit fragen sich viele Menschen, wieviel sie verdienen „dürfen“, um noch Sozialhilfe oder Erwerbsunfähigkeitsrente behalten zu können und wählen Ehrenamt nur wegen anderer Anrechnung statt Minijob. So wird das wohl nichts. Dabei haben alle mein Verständnis. Viele würden wohl arbeiten, wenn es lukrativ wäre, allein wegen Fahrtkosten kann es aber wirtschaftlich unsinnig sein. Andererseits ist kaum zu verstehen, dass manche nicht einfach arbeiten, wenn dadurch psychische Probleme weg wären, obwohl das 30 € weniger im Monat bedeutet. Es gibt halt Menschen unter uns, die ihr Leben organisatorisch nicht schaffen oder andere Wege wählen, das ist alles menschlich und zu akzeptieren. Aber dadurch wird die Idee von Grundeinkommen meiner Meinung nach weder praktikabel noch finanzierbar. Die Schwachstelle ist der Mensch, denke ich, leider oder zum Glück.


Dots

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Antwort auf Beitrag von MoneSi

Für wie realistisch man das BGE hält, steht und fällt wahrscheinlich wirklich mit dem Menschenbild, von dem man ausgeht, und da kann man sich umgekehrt genauso fragen, ob das Menschenbild, mit dem Volkswirtschaften seit der Industrialisierung arbeiten - der homo oeconomicus - realistisch ist. Es gibt ja auch andere - philosophische - Denkmodelle, die gerade das kritisieren und sagen, dass der Mensch sich seine Existenzberechtigung nicht erst als Wirtschaftsgut erwirbt und nicht nur die Menschen essen dürfen, die eine Arbeitsleistung erbringen, die "der Wirtschaft" dient. Als "unrealistisch" abgetan wird das vor allem von denen, die sich kein anderes Wertschöpfungsmodell als das kapitalistische vorstellen können. Ich finde das ganz spannend, weil auch in unserer Volkswirtschaft einerseits sehr viel Arbeitsleistung kostenlos und freiwillig erbracht wird, weil sie jemand wichtig genug findet und einen Beitrag zum Zusammenleben und gemeinsamen Wohl leisten will - zum einen durch Fürsorgearbeit, die vor allem Frauen leisten, aber auch durch unzählige Ehrenämter -, in Deutschland aber andererseits jährlich sehr viele Transferleistungen erbracht werden an Menschen, die vom Erlös ihrer Arbeitsleistung, die sie als Wirtschaftsgut erbringen, nicht existieren können. Zu den Geldmengen, die da fließen, gibt es ja Jahresstatistiken, und wenn man die durch die Einwohnerzahl Deutschlands und die Monate des Jahres teilt, kommt man bei knapp 900 Euro pro Kopf pro Monat raus - das ist ja gar nicht so weit weg von den 1000 Euro Grundeinkommen, die bei den meisten BGE-Modellen angesetzt werden. Und es ist eben die Frage, was sich in einer Gesellschaft verändern würde, in der Arbeit und Leistung nicht mehr daran orientiert und darüber definiert wären, dass der Mensch als Rädchen reibunglos in einem teilweise ausbeuterischen Wirtschaftsmodell funktioniert, in dem sehr viele Menschen unter schwierigen Bedingungen leben, weil sie einen hohen Arbeitstakt, eine hohe körperliche, seelische oder geistige Belastung haben, dafür aber monetär sehr gering entlohnt werden, während andere mit sehr wenig Arbeitsleistung und vor allem unter geschickter Ausnutzung des bestehenden Systems, ein sehr gutes Leben führen. Würde man das grundlegend anders denken, dann könnten sich sowohl ungesunde Machtverhältnisse am Arbeitsplatz ändern als auch ungesunde, ebenfalls zumindest teilweise wirtschaftlich bedingte Abhängigkeiten in Familien, die zum Beispiel dadurch entstehen, dass Männer mehr Geld verdienen und Frauen mehr Fürsorgearbeit leisten.


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von Dots

Perfekt auf den Punkt gebracht, Dots.


renate48

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Antwort auf Beitrag von MoneSi

Diese Probleme haben wir ja jetzt auch schon.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Dots

Besser kann man das nicht erklären, danke!


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ich finde es auch sehr bezeichnend, daß man fast immer NUR die negativen - oder negativ empfundenen - Aspekte liest und hört. Kaum jemand fängt positiv an und überlegt mal, welche Chancen und Möglichkeiten ein neues Modell eben auch immer mit sich bringt. Sind wir wirklich so festgefahren und so unflexibel???


tonib

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

Ich kann mr nicht vorstellen, wie dadurch Probleme gelöst werden können. 1. EUR 1000 sind viel zu wenig - Krankenversicherung, Wohnung, Essen: kaum zu schaffen. Was ist mit Spezialbedarfen für Behinderte? 2. Wir haben ja schon fast ein BGE; es hat halt noch ein paar wenige Bedingungen wie: man kann nicht gleichzeitig ein gutes Gehalt beziehen, alles andere ist mindestens mal für zwei Jahre ausgesetzt. 3. Wenn jeder das macht, was er wirklich gut macht, und dann zB alle Erzieherinnen lieber Netflix schauen und Macramè flechten oder sich an Koranschulen betätigen, was passiert dann mit den Kitas? Das Argument ist immer: dann muss eben besser gezahlt werden, bis jemand diese Arbeit freiwillig macht, obwohl er eigentlich nicht arbeiten müsste. Also werden die Gehälter angehoben, also steigen die Preise für Kinderbetreuung und es gibt auch nur noch sehr wenig. Wer arbeiten möchte und Kinder hat, muss diese also sehr teuer betreuen lassen. Dann vielleicht lieber nicht arbeiten und Geld sparen? Dieses Prinzip gilt für alle Bereiche der Daseinsfürsorge, von der Bereitstellung von Energie bis zur Müllabfuhr. Oder Steuern noch weiter erhöhen? Denn die sind ja schon eingeplant, um das BGE zu bezahlen. 4. Produziert wird nur noch im Ausland, weil sich zu herkömmlichen Gehältern niemand findet; bis auf eine Fahrradmanufaktur und eine Pantoffelnäherei. 5. Schülern ist es auch zu anstrengend zu lernen, vor allem, wenn sie aus sozial schwachen Familien kommen, die ausschließlich mit BGE planen. Schüler aus anderen Familien werden von ihren Eltern angehalten, hier zu studieren, dann als Gutverdiener ins Ausland zu gehen und zur Rente wiederzukommen. Die sozialen Schichten gehen entsprechend immer weiter auseinander. 6. Alles bleibt wie jetzt, aber jeder hat einfach 1000 EUR mehr? Dann wird der Effekt von der Inflation verwaschen. 7. Pullfaktor bei Migration? Und jetzt Du, Ursel. Sag mir, was daran gut sein könnte.


Benedikte

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Antwort auf Beitrag von tonib

in der Theorie großartig, in der Praxis krachend scheiternd. Mich wundert vor allem, dass die nicht und wenigarbeitenden DAmen hier der Ansicht sind, dass andere aus intrinischer Motivation weiterarbeiten würden. Ich würde auf Teilzeit gehen. Kann ich derzeit nicht weil meine Behörde nur noch Rechtsansprüche auf Teilzeit erfüllt, bei Kindern unter 18. Kolleginnen, deren Kinder 18 werden, kriegen Schreiben vom Personalreferat, dass sie an dem Kindesgeburtstag (wenns wenigstens the day after wäre) wieder Vollzeit antanzen müssen. Außerdem sagen viele Studien, dass man alle Steuern massiv erhöhen müßte. Einkommenssteuer auf 70-80, dann hast Du TAuschwirtschaft wie im Osten. Und wenn die Mehrwertsteuer erhöht wird, hast Du von Tausend auch nur 700. Bist Du mit HArtz 4 besser dran. Vor allem kannst Du nicht mehr differenzieren zwischen denen, die nicht wollen, und denen, die wirklich nicht können. Meine Prognose jedenfalls ist, dass die mit Kackjobs weitestgehend aufhören, wenn ich mich im Lehrerkollegium meines MAnnes umhöre, ca 100 Prozent, oder 80, die Berufsanfänger machen noch ein paar JAhre, viele ihre Arbeitszeit deutlich reduzieren (man spart ja irre ohne Putzfrau, Kita, Pizzataxi) und alle schauen, wie sie nebenher was maggeln. ich muss mir leider noch die RiVeVo um die Ohren schlagen.......noch bin ich ja voll da.......schönes WE denen, die arbeiten, die anderen haben ja jeden TAg Wochenende.....


Dots

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Antwort auf Beitrag von tonib

Es gibt ja etliche Studien zum Thema, die (vor allem Schweiz) Befürworter sagen, es wäre eine reine Umverteilung der Gelder, die bereits jetzt fließen würden, andere, die sich auch dafür aussprechen (unter anderem immerhin namhafte Manager wie Götz Werner und Joe Kaeser) sind auch nicht gerade als ahnungslose Fantasten bekannt. Aber der Reihe nach: 1. Du hast insofern Recht, als 1000 Euro BGE Gleichmacherei wären: Ist man jung und gesund und lebt beispielsweise in Schwerin, Magdeburg oder im Saarland auf dem Land, kommt man mit 1000 Euro pro Kopf schon recht weit. In München, Frankfurt oder Hamburg zahlt man das u. U. schon für eine Einzimmerwohnung. 2. Der Unterschied zum BGE ist ja eben, dass dieses nicht mit Auflagen verbunden ist, sondern jedem zusteht. Andererseits hat H4 gegenüber einem pauschalen BGE eben den Vorteil, dass es berücksichtigt, dass insbesondere der Wohnungsmarkt überall anders aussieht und in Abhängigkeit davon bewertet, ob die Wohnverhältnisse zumutbar sind oder nicht. Andererseits könnte man auch beim BGE sagen: Wer unbedingt in einer teuren Stadt wohnen will (ich lasse jetzt mal persönliche Aspekte wie soziales Umfeld bewusst beiseite, weil es sonst zu kompliziert wird), muss sich eben etwas dazu verdienen. Das ist im Gegensatz zu einer behördlichen Beurteilung der Lebenssituation keine autoritäre Maßnahme, sondern einfach die Lebensrealität und wird deshalb womöglich besser angenommen. 3. Da kommen wir wieder zum Menschenbild. Dass niemand wahnsinnig gern Müll entsorgt oder andere einerseits schmutzige und andererseits gesellschaftlich nicht gut angesehene Tätigkeiten erledigt, ist sicher richtig. Weshalb man aber zum Beispiel nicht gern Erzieherin sein möchte, steht und fällt eher mit den Rahmenbedingungen. Und es ist eben die Frage, ob die nicht besser würden, wenn man aus dem Arbeitsmarkt insgesamt Druck herausnähme, sodass Eltern z. B. nicht gezwungen sind, ihr krankes und mit Fieberzäpfchen gepimptes Kind in die Kita zu bringen. Das Thema hängt nicht direkt mit dem BGE zusammen, sondern eher mit der Frage, wie menschlich Arbeit gestaltet ist oder ob man Mitarbeiter wegen immer rasanterer Produktions- und Arbeitsbedingungen auspressen muss wie eine Zitrone. 4. und 6. Freizügigkeit innerhalb Europas ist möglicherweise wirklich ein Problem, wenn das BGE nicht flächendeckend im europäischen Verbund eingeführt wird. Weil man dann mit ziemlicher Sicherheit eine gewisse "Klumpenbildung" (sorry für das scheußliche Wort) von Leuten hätte, die das System finanziell lockt, die es aber ihrerseits nicht bereichern würden. 5. Ja, das ist wohl eine realistische Gefahr. Andererseits: Wenn wirklich jedes Familienmitglied ab Geburt die 1000 Euro bekäme - würde sich dann einfach die Skala, wann man sozial schwach ist, nach oben verlagern? Bzw. die Preise entsprechend steigen? Nach heutigem Standard wäre eine Familie mit zwei Kindern, die 4000 Euro zur Verfügung hat (noch dazu ohne Arbeit) ja guter Durchschnitt.