joso1
Passt ihr euch auch Infotechnisch ( soll heissen, sammelt ihr Wissen über Krankheiten aus dem Mittleren Osten zB) an den Zuwandererstrom an, wenn ja wie? Wie genau? Ich Frage dies deshalb, weil ab Januar in unserem Landkreis ca 600 Zuwanderer- höchstwahrscheinlich medizinisch unterversorgt, bezw. nach Gesprächen mit anderen Kolllegen habe ich auch nicht so erfreuliches gehört. 2 Sache: In unserer Allgemeinarztpraxis muss ich neulich einen "Patienten"- unserer Sprache sehr wenig mächtig und aus Albanien kommend entfernen, nachdem er zuerst unsere drei Damen am Empfang einschl. Arzthelferinnen und die sich im Wartezimmer befindlichen Pat. lauthals angeschrien und eine Pat in eine Ecke getrieben hat. Die Frau war so verängstigt und "durch den Wind", dass ich sie mit Hilfe des 1h später extra aus der Arbeit kommenden Ehemann erst nach Hause lassen konnte. Bitte eure Meinungen bzw. Erfahrungen Danke Johanna
"Passt ihr euch auch Infotechnisch ( soll heissen, sammelt ihr Wissen über Krankheiten aus dem Mittleren Osten zB) an den Zuwandererstrom an, wenn ja wie? " Nein. Warum? Ich habe lediglich meine Impfungen auffrischen lassen, allerdings eher im Rahmen meiner Arbeit, meines Kindes usw. Das war schon letztes Jahr. Ich hatte auch keine Bedenken, als wir am Wochenende in einer Notunterkunft bei Umbaumaßnahmen zusätzlich die Matratzen der Bewohner desinfiziert und gereinigt hatten. Was Unerfreuliches genau soll es denn geben?
Ich bin keine Medizinerin, würde aber so im Allgemeinen im betreffenden Landkreis nachfragen, wie der Landkreis die medizinische Versorgung (hört sich nach großer Massenunterkunft an) regeln möchte (Gesundheitsamt?) Es gibt leider hin und wieder komische Leute, die sehr unangenehm werden können, das sind aber tatsächlich Ausnahmen. Ich würde mich bei einem solchen Verhalten jedoch auch verweigern, so lange er nicht gerade lebensbedrohlich erkrankt ist und ihn die Tür zeigen. Weißt Du, woher die Leute kommen? Kriegsflüchtlinge? Ich würde mich als Gynäkologin (Urologin???) deutlich mehr mit Beschneidungen und ihren Behandlungsmöglichkeiten beschäftigen. Und als (Allgemein) Medizinerin wäre das Durchchecken der Impfausweise sämtlicher Praxismitarbeiter dann auch eine Idee. Mir ist noch nichts zu Ohren gekommen, das bei uns plötzlich mehr ansteckende Krankheiten auftauchen. Naja, der Winter fängt erst an oder sie halten den Ball flach. Hin und wieder tauchen die Krätze auf, mehr ist mir nicht bekannt. Vielleicht wäre die Grippeschutzimpfung noch eine späte Idee, aber eigentlich sehe ich darin auch das Gesundheitsamt. Vielleicht konnte ich Dir etwas weiter helfen. Ansonsten, versuch heraus zufinden, wer vor Ort in der Flüchtlingssozialarbeit tätig ist und ob Du in besonderen Fällen Dolmetscher "einbestellen" kannst.
Schussverletzungen, bei denen das Projektil noch nicht entfernt wurde, kommen vor, aber das ist dann eigentlich nichts mehr für den Allgemeinmediziner. Einige Kriegsverletzungen und Traumata (da könntest Du Dich noch etwas einlesen)
Hm dann dürfte man ja auch nirgens hinreißen andere Länder andere krankheiten. Nein passe mich da mit nichts an.
Und Mangelernährung das kommt auch sehr selten vor, also einen sehr untergewichtigen BMI, teilweise Fehlernährung, teilweise Essstörung durch Trauma, teilweise, weil sie tatsächlich gehungert haben.
tweety, seit wann bist du mediziner????
Wir hatten eine Fortbildung zu dem Thema mit dem Ergebnis, dass im Enddefekt für uns keine wirklichen Neuerungen notwendig sind und auch nicht mit wirklich exotischen Erkrankungen zu rechnen ist (Rettungsdienst). Zu 2. Solches Verhalten hatte ich bis jetzt eher bei deutschen Mitbürgern. Aber überall gibt es solche und solche. Es ist also klar, dass sich auch ein Zugereister möglicherweise daneben benehmen kann. LG Inge
doch, ja, in der derma tauchen durchaus die früheren Exoten deutlich öfter auf, sei es die leishmaniose, die ja auch aleppo Beule heißt, die sporotrichose, wesentlich krassere pilz Infektionen, auch sind die üblichen Sachen um so schwerer zu erkennen, je dunkler die Haut ist, also doch...o in der Klinik passen wir uns an. wir lernen viel nützliches von gastärzten aus Ägypten, die kennen die Sachen eher. ich hab am we auf einer Fortbildung gehört, dass durchaus Krankheiten vermehrt vorkommen, z.b. im Süden Deutschlands derzeit polio. da bin ich dann froh um meine Impfungen.
pn!
Polio in Süddeutschland- ja sauber
So generell oder eher in den Unterkünften?
Mein Stand (Ende November) ist, dass Deutschland immer noch poliofrei ist.
Ich habe es nur gehört, ohne Quellenangabe oder Verifizierung
Hier: Influenza-, Noro-, Rota- Ausbruch in den Erstaufnahmeeinrichtungen. Einzelfälle von Tuberkulose, Einzelfall Malaria. Und einige aus den Kliniken fliehende Patienten teilweise mit Kanüle im Arm. Am häufigste sind Lungenentzündungen, virale Infekte und Durchfallerkrankungen. Lg
Nö, Karies und Parodontitis sind international. Man versteht sich meist ohne Worte. Die KZV hat uns mit Anamnesebögen in x-erlei Sprachen versorgt, allerdings sind die im Alltag nicht wirklich anwendbar. Wir Zahnärzte dürfen nur akute Schmerzzustände beseitigen. Und zu zweitens: Arschgeigen gibts überall, warum sollte das Volk der Albaner da eine Ausnahme bilden? Meine Iraker und Syrer sind vorbildlich höflich und freundlich, alle haben mir die Hand gegeben und wir hatten soweit englisch verstanden wurde nette Gespräche.
Es ist irgendwie noch nicht bis zu den deutschen Behörden und Institutionen (KK etc.) vorgedrungen, dass man NICHT davon ausgehen kann, dass jeder Asylsuchende (und dann noch lateinische Schrift) lesen kann.
Deswegen sind dann die Formulare in X Sprachen auch nur bedingt sinnvoll.
Gestern habe ich einen Ablehnungsbescheid gesehen (den ersten in meinem Leben). 25 (!!!!!) Seiten schönstes Behördendeutsch mit der Begründung für die Ablehnung. (Der Abgelehnte kann nicht lesen, weder Deutsch noch sonst eine Sprache)
Doch, lesen und schreiben können "unsere" alle. Nur wenn der arabische Anamnesebogen dann in arabisch ausgefüllt wird, bringt mir das leider gar nix. Für die kurdischen Iraker habe ich einen Bekannten, der sich bereit erklärt hat bei Problemen zu helfen, die Eritreer werden von einem vor 30 Jahren hergezogenen eritreischen Ehepaar betreut, irgendwie könnte man bei gravierenden Sachen immer jemanden greifen. Bisher habe ich immer herausgefunden wo es klemmt. Es ist ja nicht so, daß ich bisher keine Patienten hatte die der deutschen Sprache nicht mächtig gewesen wären. Da hatte ich schon alles, von der russischen Omi bis zum afghanischen Kleinkind.
Die letzten 10 Beiträge
- DHL - regionales Problem oder generell ?
- @Ellert
- Redaktion bitte reagiert mal auf den Beitrag von Zwergenalarm von 7.7.2025
- Auch E-Scooter
- E Roller
- Sorgen wegen Bornavirus
- Vermisste Deutsche in Australien gefunden
- Phone Locker für die Schule
- Forum jetzt echt komplett kaputt erneuert => liest hier die Redaktion eigentlich noch mit?
- Hinweis - neues Porto Warensendung ab 01.07.