anneklein
ein guter Artikel in der SZ: http://www.sueddeutsche.de/digital/blogeintrag-zu-terroropfern-sind-arabische-leben-weniger-wert-1.2739151 ein kluger, berührener Text - für mich deshalb, weil ich genau diese Gedanken gestern im Gespräch mit jungen Erwachsenen aus dem Libanon, Palästina, Kenia, jungen Kurden uvm - gehört habe. Es meint übrigens keinesfalls, dass ich - und meine Gesprächspartner ebenfalls - nicht unglaublich geschockt von den Anschlägen in Paris sind. Trotzdem finde ich auch diesen Blick wichtig, besonders wenn er von "den Anderen" selbst formuliert wird... Anne
Ich habe heute die per Video in die Klassenräume übertragene und dann online gestellte Rede der Direktorin an einer großen französischen Auslandsschule gesehen (Kinder von Freunden gehen dorthin). Zur Ehrenrettung der Franzosen - denn die Rede ist wohl im Ministerium geschrieben worden - muss ich sagen, dass der Anschlag in Beirut und der Anschlag in der Türkei im gleichen Satz wie der Anschlag in Paris genannt wurde. Aber im Prinzip geb ich Dir Recht. Dass der Anschlag in Paris näher geht, einfach weil es so etwas in Westeuropa nur alle Jahrzehnte einmal passiert und wir nah dran sind, ist aber auch irgendwo verständlich. Die Presse in Beirut wird sicherlich auch distanzierter von Anschlägen im Irak berichten, den dort sind sie ja nun wirklich an der Tagesordnung.